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Rezension zu
Fuchsmädchen

Schuld und Rache

Von: Franziska_J
07.05.2022

Eine Reihe brutaler Morde, ein totes Mädchen mit einer Fuchsmaske, die sieben Totsünden und ein Mörder ohne Skrupel. Mit ihrem Debütroman Fuchsmädchen (erschienen im Januar 2022 im Penguin Verlag) hat Maria Grund einen packenden und atmosphärischen Schweden-Thriller geschrieben, in dem sie ihre Leser mitnimmt auf eine Reise tief in gesellschaftliche Abgründe. „Auf einer großen Plastikplane auf dem Boden liegt ein deformiertes Fuchsgesicht. Eine Wange hat sich gelöst, was das aufgemalte, gefährliche Lächeln aus dem Gleichgewicht bringt. […] Die Maske ist grotesk, abstoßend und widerwärtig.“ Darum geht´s: Auf einer Insel vor der Küste Schwedens wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Bei sich trägt sie eine unheimliche Fuchsmaske. Nur wenige Tage später werden weitere Leichen gefunden. Die beiden Kommissarinnen Eir und Sanna beginnen zu ermitteln. Zunächst ist kein direkter Zusammenhang zwischen den Mordfällen zu erkennen, doch dann werden die beiden Ermittlerinnen auf ein grausiges Gemälde im Haus einer Toten aufmerksam, das sieben Kinder mit ebenso grausigen Masken zeigt. Es beginnt eine rasante Jagd nach einem Serienmörder, bei der Eir und Sanna tief in die Abgründe der menschlichen Seele schauen müssen und dabei selbst in tödliche Gefahr geraten. Vorbild für den Schauplatz dieses Thrillers ist die Insel Gotland, auf der Maria Grund aufwuchs. In einem Interview gibt die Autorin an, dass Inseln für sie eine magische Anziehungskraft besäßen, „die untrennbar mit Geschichten von Angst, Einsamkeit, Widerstandsfähigkeit und Überleben verbunden“ seien. Genau dies vermittelt sie auch in Fuchsmädchen. Durch das Element der mysteriösen Masken und der scheinbar völlig zusammenhangslosen Mordfälle entsteht eine Atmosphäre des Geheimnisvollen. Durch immer neue Rätsel und Offenbarungen wird die Spannung bis zur letzten Seite aufrechterhalten, so dass man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen will. Auch Einsamkeit, Trauer und das Überleben nach einem Schicksalsschlag spielen in diesem Buch eine große Rolle. Die Autorin hat mit den beiden Ermittlerinnen Eir und Sanna zwei starke und selbstbewusste Hauptprotagonistinnen geschaffen, die jedoch beide auch ihr Päckchen zu tragen und immer wieder mit ihren Geheimnissen zu kämpfen haben. Besonders Sanna droht in einem Strudel aus Schuldgefühlen, Trauer und Erinnerungen zu ertrinken. Dieser Wechsel zwischen Stärke und Verletzlichkeit macht die Protagonisten psychologisch komplex und authentisch. Man merkt, dass die Autorin viel Zeit darauf verwendet hat, umfangreiche Hintergrundgeschichten für die beiden Frauen zu entwerfen. Für mich sind Eir und Sanna darum auch ein absolutes Highlight der Erzählung. Fuchsmädchen – ein atmosphärischer Thriller im eiskalten Schweden, der den Leser mitnimmt auf eine Achterbahnfahrt zwischen Abscheu, Schock und Brutalität einerseits und Emotionalität und Mitgefühl andererseits. Man darf schon sehr gespannt sein auf den zweiten Fall für die beiden Ermittlerinnen, der unter dem Titel Rotwild im Januar 2023 erscheinen wird.

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