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Rezension zu
Das verlorene Kleid

Schnitzeljagd durch Paris

Von: Seite 101
18.09.2022

Stoffgewordene Familiengeheimnisse Ich muss gestehen, dass ich es interessant fand, wie unterschiedlich die Zeitstränge auf mich gewirkt haben. Der Gegenwartsstrang war für mich sehr einfach zu lesen, und zu verstehen. Der Vergangenheitsstrang bereitete mir da schon größere Schwierigkeiten. Allerdings kann ich nicht einmal genau sagen, woran es lag. War es der Schreibstil? Die für mich ungewohnte Situation in der High Society von Paris? Ich weiß es nicht. Nach meinen anfänglichen Problemen entfaltete dieser Handlungsstrang aber seine ganze Tragweite, und Seite für Seite begann ich zu verstehen, welche Verbindung Alice und Lucille haben, auch wenn gute 60 Jahre zwischen ihnen liegen, und vor allen Dingen, welche Rolle Sylvie, Lucilles Großmutter spielt. Die vorhin angesprochenen Kleider bilden dabei einen roten Faden (Wortspiel beabsichtigt), der die beiden Geschichten geschickt miteinander verbindet. Denn hinter dem „verlorenen Kleid“ steckt mehr, als man auf den ersten Blick zu glauben vermag. Gerade Alice hat mich als Frau sehr beeindruckt. Denn einerseits muss sie nach außen hin das „Begleitstück“ ihres Mannes spielen, nach innen hin ist sie aber getrieben von der Sehnsucht nach einem erfüllenderen Leben als nur „Frau des Botschafters“ zu sein. Die Spannung des Buches, das Geheimnis von/um Sylvie, und die angesprochene Schnitzeljagd durch Paris, auf die Sylvie ihre Enkelin schickt, fesselte mich bis zum Ende des Buchs, sodass ich bis zur letzten Seite mitgefiebert habe. Heißer Kandidat Schnitzeljagd, Paris … wer da jetzt unweigerlich an Dan Brown denkt, der irrt aber gewaltig. Es ist weniger abenteuerlich und gefährlich, sondern viel mehr tragisch und mitreißend, welches Geheimnis hinter dem Kleid steckt. Für mich ist „Das verlorene Kleid“ jetzt schon ein heißer Kandidat auf den Buchtipp des Monats September. Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen, der für historische Romane, Familiendramen und starke Frauen offen ist. Es ist definitiv eines der Highlights meines Lesejahres 2022. 5 von 5 Eselsöhrchen.

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