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Rezension zu
Paradox Hotel

Das Rätsel um Schrödingers Leiche

Von: wanderer.of.words
15.10.2022

Gleich vorneweg: es ist fast unmöglich über dieses Buch zu schreiben, ohne den einen oder anderen kleinen Spoiler. Darum geht's Wir schreiben das Jahr 2077: Zeitreisen sind für die Reichen eine beliebte Freizeitbeschäftigung geworden. Vom Zeitreiseflughafen aus kann man in ein dutzend Epochen reisen, im naheliegenden Paradox Hotel verbringt man ganz entspannt die Zeit vor und nach der Reise. Das Paradox Hotel ist auch Austragungsort einer wichtigen Konferenz, was für Sicherheitschefin January Cole viel Arbeit bedeutet. Als dann auch noch ein Mord geschieht steht sie vor der Frage wann die Tat denn überhaupt geschehen ist: in der Vergangenheit, der Gegenwart oder vielleicht erst in der Zukunft? Und hat der Täter noch weitere Opfer auf seiner Liste? Meine Meinung Ich finde Zeitreisen total spannend und die Mischung aus Zeitreisen und Krimi hat mich gleich angesprochen. Das vom Autor erdachte grundlegende Konstrukt finde ich genial: man bucht kommerzielle Zeitreisen, und tritt diese dann an einem Flughafen mit Check-in und allem Drum und Dran an. An die Umsetzung im Buch hatte ich dann aber doch andere Erwartungen, denn ich habe angenommen, dass auch die Zeitreisen selbst eine Rolle in der Handlung spielen. Doch das war nicht der Fall, eine Zeitreise dürfen wir im Buch leider nicht machen. Auch den Zeitreiseflughafen betreten wir nicht, schade! Im Fokus der Geschichte stehen der Mord, die anstehende Konferenz und diverse Intrigen. Der Einstieg in die Geschichte ist sehr flott und ziemlich chaotisch, man wird direkt in die Handlung hineingeworfen und ich habe etwas gebraucht um mich überhaupt grundlegend zu orientieren. Ich finde es zwar interessant, wenn ich Zusammenhänge selbst ergründen soll, kann mir aber auch vorstellen, dass dieser Beginn dem einen oder anderen zu konfus ist. Und man muss auch später noch am Buch dran bleiben, sonst verirrt man sich komplett in Handlung, Protagonisten und Zeit. ⠀ Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von January. Sie ist „Losgelöst“, das ist ein Nebeneffekt von zu vielen Zeitreisen und bedeutet, dass sie immer wieder „driftet“, also plötzlich kurze Momente aus Vergangenheit oder Zukunft erlebt. Diesen Aspekt der Geschichte fand ich absolut genial und er spielt auch immer wieder eine Rolle. Die Verwirrung, die January erlebt, wenn sie plötzlich in einer anderen Zeitlinie ist fand ich sehr gut nachvollziehbar. Natürlich ist so ein Leben total chaotisch, entsprechendes gilt dann auch für die Handlung im Buch. Das hat Rob Hart richtig gut umgesetzt. January selbst ist für mich aber leider einer der größten Schwachpunkte. Sie ist unglaublich unsympathisch, ununterbrochen beleidigt sie alle um sich herum. Mit dieser Art bin ich bis zum Ende nicht zurechtgekommen. Ich finde unangepasste und schwierige Charaktere interessant, aber January war für mich einfach nur unausstehlich. Fazit Ein spezielles Buch, das ich bedingt empfehlen kann. Die Ideen von Rob Hart sind wieder genial, die kratzbürstige Protagonistin hat mich aber gestört und ich hätte mir bei der Umsetzung gewünscht, dass auch die Zeitreisen eine Rolle spielen. Man sollte vor dem Lesen wissen, dass man sich auf eine sehr komplexe, manchmal verwirrende, Story einlässt.

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