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Rezension zu
Nachmittage

grandiose Erzählungen

Von: Beccs.buechertraum
13.03.2023

Ferdinand von Schirach spielt in seiner Erzählung mit autobiografischen Inhalten und mit Fiktion. Sein Vorteil dabei ist, dass er als Strafverteidiger auch mit Kriminalfällen arbeiten kann. Er umschreibt sachlich, nüchtern und dennoch poetisch 26 Erzählungen, welche von Liebe, Verlust und Erlebnissen aus seinem Leben handeln. Diese spielen überall auf der Welt, sodass die Lesenden anhand seiner Erzählungen eine Weltreise begehen. So reisen wir von Wien nach Berlin nach Tokio und auch nach New York. Auch besuchen wir Marrakesch, Pamplona und auch Taipeh. Wir lernen auf unserer literarischen Reise unterschiedliche Menschen kennen, welche in unterschiedlichen Beziehungen zu von Schirach stehen. Mal sind es Freunde, mal sind es Klienten und mal sind es einfach nur Fremde. Die Geschichten, welche hier erzählt werden, sind dabei unterschiedlich lang. Einige umfassen nicht mal eine ganze Seite. Doch dies mindert nicht die Tiefgründigkeit. • Schirach ist für mich ein großartiger Erzähler. Er braucht nicht viele Worte, um das auszudrücken, was er ausdrücken möchte. Er bringt die Sachen auf den Punkt, nicht mehr und auch nicht weniger. Dennoch sind die Geschichten melancholisch und haben eine große Aussagekraft. Jede einzelne Geschichte hat eine Message und braucht auch Zeit diese zu verarbeiten. Auch wenn das Buch „nur“ 176 Seiten für sich beansprucht, habe ich mehr Zeit benötigt als bei anderen Büchern für die Seitenzahl. Dies liegt daran, dass viel zu verarbeiten und zu verinnerlichen gibt. Es ist kein Buch, welches heruntergelesen werden sollte. Man kann es nicht anders sagen: Ferdinand von Schirach regt ungemein zum Nachdenken an. Und das hat absolut Suchtfaktor. Auch, wenn ich seine Liebe zu Thomas Mann nicht so ganz nachvollziehen kann. (Habe mich mal an den Zauberberg versucht und fand es zum schreiend davon laufen).

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