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Rezension zu
Nachtjagd

Nachtjagd (Jan Erik-Fjell)

Von: Poldi
29.04.2023

Die Art, wie die Frauenleiche grausam zugerichtet wurde, erinnert stark an den Serienmörder Stig Hellum. Und da dieser bei einer Verlegung in ein anderes Gefängnis entfliehen konnte, ist Kriminalkommissar Anton Brekke in höchster Alarmbereitschaft. Doch eine Virusinfektion hindert ihn bald daran, aktiv an de Ermittlungen mitzuwirken. Währenddessen leistet Nathan Sudlow in einer texanischen Todeszelle seine letzte Beichte ab und erinnert sich an seine Taten, die er in den 90er Jahren in Norwegen begangen hat… Jan Erik-Fjell hat mit seinen Büchern um den Ermittler Anton Brekke und den Massenmörder Stig Hellum eine sehr erfolgreiche Thrillerreihe geschrieben, die nach seinem Heimatland Norwegen auch viele deutsche Lesende begeistert hat. Mit dem sechsten Band „Nachtjagd“ geht er dabei noch einen Schritt weiter und fügt mit Nathan Sudlow einen weiteren spannenden und komplexen Charakter hinzu. Dazu spielt der Autor mit mehreren Zeitebenen und wechselt in kurzen Kapiteln immer wieder zwischen den einzelnen Handlungssträngen. Das lässt „Nachtjagd“ sehr dynamisch wirken, durch die vielen kleinen Cliffhanger wird aber auch die Spannung merklich erhöht. Trotz der dadurch recht komplexen Handlung konnte ich dennoch immer gut folgen. Zunächst scheinen die verschiedenen Teile nichts miteinander zu tun zu haben, erst mit der Zeit bekommt man kleine Hinweise auf die möglichen Zusammenhänge. Wie am Ende aber alles zusammengeführt wird, ist doch noch einmal sehr überraschend geraten. Auch wenn dieser Band Teil einer Reihe ist, kann man ihn theoretisch auch einzeln lesen – die wichtigsten Zusammenhänge aus den vorigen Büchern ergeben sich aus dem Zusammenhang. Doch es ist natürlich umso reizvoller zu lesen, wie sich Anton Brekke mit der neuen Situation seiner Viruserkrankung zurechtfindet, wenn man ihn schon ein bisschen kennt. Auch sein Verhältnis zu seinen Mitmenschen wird hier noch einmal vertieft und durch die neuen Umstände gelungen gefiltert. Zudem hat mir die Sprache von Jan Erik-Fjell wieder sehr gut gefallen, die lebendigen und atmosphärischen Beschreibungen sogen für eine dichte und düstere Szenerie. Besonders die Situation in der Todeszelle ist eindringlich geraten. „Nachtjagd“ ist für mich bisher einer der stärksten Bände der Serie und überzeugt mit den verschiedenen Handlungssträngen, die zunächst nebeneinanderher laufen und erst spät zusammengeführt werden. Dabei sind faszinierende Persönlichkeiten und packende Verbrechen eingebunden, die in den kurzen Kapiteln dynamisch erzählt werden. Schön, dass die Atmosphäre und die markanten Figuren dabei so gut zur Geltung kommen.

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