Rezension zu
°C – Celsius
Die größte Bedrohung unserer Zeit?
Von: yesterdayMark Elsberg greift in seinem neuesten Werk wie immer gekonnt große Themen unserer Gesellschaft auf und würzt sie fein mit einer Prise Action und Wissenschaft. In “Celsius” zeichnet er ein düsteres mögliches Szenario rund um den Klimawandel und wie die Nationen der Erde ihn bekämpfen könnten. Als China voranprescht und eigenmächtig Geoengineering* betreibt, wird die UNO-Klimawissenschaftlerin Fayola Oyetunde in die sich rasant entfaltenden Ereignisse hineingezogen. Aufgrund ihrer Biografie ist die in Deutschland lebende gebürtige Nigerianerin mit US-amerikanischem Pass plötzlich für mehrere Regierungen eine gefragte Beraterin in Sachen Klimaentwicklung. Und es kommt, wie es kommen muss. Auch wenn die Art des Eingriffes in das Weltklima vielleicht (im Moment) nicht sehr realistisch ist, sind es die Diskussionen und Reaktionen dazu allemal. Man ist entsetzt, dass sich ein Land nicht mit allen anderen abgestimmt hat, man wartet offizielle Statements anderer ab, bevor man sich selbst äußert oder man ist grundsätzlich mal dagegen, weil es nicht der eigene Einfall war. Wichtige Entscheidungen werden verschoben, es werden Probleme bekämpft, die keine sind und statt zusammenzuarbeiten driftet man in der Weltpolitik weiter auseinander, weil es nur um Geld und Einfluss geht. Und es stehen Leben auf dem Spiel, auch Fayolas. Eines stellt der Thriller mit Nachdruck fest: Es gibt keinen einfachen und für alle angenehmen Weg aus dem globalen Klimaproblem. Bloß: weiter zu warten macht es in jedem Fall noch um vieles schlimmer und einen Ausweg unwahrscheinlicher. *vorsätzliche und großräumige Eingriffe mit technischen Mitteln in geochemische oder biogeochemische Kreisläufe der Erde
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