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Rezension zu
Agnes geht

Agnes geht

Von: Buchmomente
10.05.2023

Nach einem großen Streit mit ihrem Ehemann Tom verlässt Agnes kurzerhand die gemeinsame Wohnung – und geht. Zunächst ins nächste Hotel, dann in die nächste Stadt und dann immer weiter, bis sie sich ihrer Wünsche endlich im Klaren ist. Ich hatte gedacht, dass es im Buch eher um eine Pilgerreise geht – doch das ist es nicht, vielmehr ein „in Bewegung kommen“ – im eigentlichen als auch im übertragenen Sinne. Es gibt auf Agnes Reise viele Begegnungen, viele Landschaftsbeschreibungen und vor allem auch viele Innenansichten. Daneben gibt es aber auch eine Erzählperspektive aus Sicht ihres Ehemanns, wie er zu Hause zurechtkommt und wie auch er sich seine Gedanken macht – und zusammen entsteht so ein schönes Wechselspiel mit tollen Einsichten auf beiden Seiten. Agnes hat Biologie studiert, dann aber ihre Karriere zu Gunsten ihrer Familie zurückgestellt. Jahrelang hat sie sich um Haus und Familie gekümmert, die Kinder von A nach B gefahren, ihrem als Arzt erfolgreichen Ehemann Tom den Rücken freigehalten; und für alle ist das zur Selbstverständlichkeit geworden. Erst ein Streit zwischen Agnes und Tom lässt sie das aber erkennen – und während des Gehens wird Agnes sich ihrer selbst wieder bewusst. Und entdeckt die selbstbewusste Frau mit eigenen Wünschen wieder. Ich mochte Agnes, und vor allem mochte ich ihre Entwicklung – sie dabei zu begleiten, hat wirklich Spaß gemacht. Gefallen hat mir dabei vor allem, dass sie sehr authentisch ist – mit all ihren Gedanken, Wünschen und Zweifeln – und ihren schmerzenden Füßen und blutenden Blasen. Nicht so überzeugend fand ich ihre Begegnungen und insbesondere nicht die schnelle Nähe, die sich aus ihnen ergibt – das konnte ich so gar nicht verstehen oder nachvollziehen, auch wenn es für Agnes wichtige Ereignisse waren. Auch Tom ist eine gut gestaltete Figur – kommt er zunächst als erfolgreicher und durchaus auch arroganter Ehemann rüber, hat er in der Zeit, in der Agnes nicht zuhause ist, einige Erkenntnisse – und auch entwickelt sich in eine Richtung, die mir gut gefallen hat. War er mir zunächst unsympathisch, hat er im Laufe der Geschichte doch einige Sympathiepunkte sammeln können. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und trotz der schweren Themen schwingt immer eine Menge Optimismus mit. Gefallen haben mir auch die Landschaftsbeschreibungen, die nie Überhand genommen haben, mir aber ein Gefühl für die Umgebung geben konnten. Es passiert eine Menge während Agnes Reise – nicht nur bei ihr, auch bei ihrer Familie; und natürlich bin ich von einem guten Ende ausgegangen. Es ist dann aber doch ganz anders gekommen, und so hat mich die Autorin auch überrascht, glaubhaft fand ich das Ende aber leider nicht. Auch wenn mich der Schluss nicht überzeugt hat, habe ich das Buch sehr gerne gelesen und viele Situationen gut spüren können. Ich mochte die Gedanken, die Agnes sich macht und habe einige Male auch inngehalten und selber reflektiert. Am Ende hatte ich ein wohliges Gefühl im Bauch und habe das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen zugeschlagen. Mein Fazit Ein inspirierendes Buch, das auch selber zum Nachdenken anregt, das aber auch gut unterhält – insbesondere die Atmosphäre, die durch den freundlichen und angenehmen Schreibstil entsteht, hat mir gut gefallen. Agnes zu begleiten, kann ich daher nur empfehlen.

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