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Rezension zu
Der letzte Auftrag

Ein toller Abschluss einer tollen Trilogie

Von: Bücherserien.de
15.07.2023

Annie, die Tochter von Ria Nachtmann, ist unzufrieden, wie die Arbeitssituation in der DDR ist. Als wieder einmal Wahlen zur Volkskammer anstehen, trifft sie Michael wieder und schließt sich seinem Friedenskreis an. Zusammen dokumentieren sie einen Wahlbetrug, der jedoch auf taube Ohren stößt. Also versuchen sie, ihr Material in den Westen zu schmuggeln. Dabei geraten sie ins Visier zweier KGB-Agenten. Einer von ihnen ist Wladimir Putin. Und dieser setzt alles daran, um die Weitergabe der Dokumente zu verhindern. Annie wendet sich an ihre Mutter Ria, die gute Verbindungen in den Westen hat und mit deren Hilfe die Übergabe gelingt. Allerdings ahnen sie nicht, dass Putin ihnen auf den Fersen ist und alles daransetzt, ihr Vorhaben zu durchkreuzen. Dabei geraten sie immer tiefer zwischen die Fronten und müssen erkennen, dass es hier um nichts anderes als den Sturz der DDR-Regierung geht. Kritik: Für den dritten und letzten Teil seiner Reihe um die Spionin Ria Nachtmann hat sich Titus Müller die Ereignisse rund um den 09. November 1989 ausgesucht. Passend ist daher der Titel „Der letzte Auftrag“ gewählt. Die gravierendste Änderung dieses Romans, der 16 Jahre nach Band 2 spielt, ist die Tatsache, dass sich die Perspektive der Hauptfigur etwas verändert hat. Nicht Ria Nachtmann ist diesmal die Hauptakteurin, sondern ihre Tochter Annie. Doch sehr schnell gewöhnt man sich an diesen Kunstgriff. Ansonsten stellt der Schriftsteller einmal mehr unter Beweis, dass er als akribischer Rechercheur genauso zu überzeugen weiß, wie als Romancier. Obwohl es letztlich eine friedliche Revolution war, die sich 1989 ereignet hat, war die Stimmung aufgeheizt. Tägliche Demonstrationen setzen der Führung zu und das Verlangen nach Freiheit wurde von Tag zu Tag größer. So ist man als Leser hautnah dabei, wenn Staatssicherheit und Volkspolizei versuchen, die dauernden Kundgebungen zu verhindern. Dabei zeichnet Titus Müller nicht nur ein Bild der Angst. Die Tätigkeiten von Stasi und KGB werden ebenso wertneutral dargestellt, wie die der anderen Bürger. Der Schrecken, den „Der letzte Auftrag“ verbreitet, ergibt sich aus der Handlungen der Menschen an sich, die für ihre Überzeugungen bereit waren, alles Nötige zu tun. Sehr gelungen ist auch die Mischung aus Fakten und Fiktion. Denn bei aller Authentizität will der Roman die Leser unterhalten und fesseln. Das macht er ausgezeichnet, weil der Autor sein Handwerk versteht. Hilfreich ist es, die vorherigen Bände zu kennen, da es doch immer wieder Zusammenhänge gibt, die man sonst nur schwer zuordnen kann. Titus Müller legt mit „Der letzte Auftrag“ den Abschlussband seiner Spionagetrilogie vor und bleibt sich und der Reihe treu. Sehr gekonnt erweckt er die Wendezeit noch einmal zum Leben und konfrontiert seine Protagonisten Ria und Annie Nachtmann mit realen Figuren wie Erich Honecker und anderen Politikern. So begeistert der Roman sowohl Thrillerfreunde als auch historisch interessierte. Wer die ersten beiden Bände genossen hat, wird mit diesem Abschlussband ebenfalls sehr zufrieden sein.

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