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Rezension zu
Die Shannara-Chroniken - Das Schwert der Elfen

Gelungene Neuauflage

Von: Würfelheld
28.02.2016

Wow! Das hier versetzt mich viele, viele Jahre in die Vergangenheit. Als ich 10 oder 11 war, haben mein Cousin und ich mir im Cornwall-Urlaub zwei englische Bücher gekauft – und das obwohl wir beide noch gar kein Englisch in der Schule hatten. Unsere Wahl fiel auf „The Sword of Shannara“ und „Elfstones of Shannara“, zwei fette Klopper, die wir dann im Laufe des Urlaubs „lasen“ – so richtig verstanden haben wir natürlich nichts, aber (vielleicht gerade dadurch, dass wir nur jedes zehnte Wort verstanden) trotzdem hatten wir das Gefühl von einer fantastischen neuen Welt, wunderbarer mysterien und großen Abenteuern. Ganz sicher trugen dazu (wie auch schon bei unserer Kaufentscheidung) die grandiosen Cover der Hildebrand-Brüder bei. Die frisch erschienene Blanvalet-Neuauflage setzt da eher auf einen nüchtern-modernen Look und den aus der aktuell laufenden Serie sattsam bekannten Schriftzug „Shannara“. Gefällt mir auch ausgezeichnet, hat aber für mich nicht mehr diesen „Zauber“ – wobei es vermutlich keine schlechte Idee ist, der Serie einen frischen Anstrich zu geben und den „Muff“ der frühen 80er aus dem Gewand zu bürsten. Vielen Dank auf jeden Fall schonmal an den Blanvalet-Verlag, dass sie dieses späte Wiedersehen möglich gemacht haben. Vielleicht eine ganz interessante Erfahrung, mal zu verstehen, was ich da lese. Klappentext: Die Vorgeschichte zum aktuellen Fantasy-Serien-Highlight Der Elfen-Mensch-Mischling Shea Ohmsford lebt zufrieden in dem kleinen Ort Schattental – bis der mysteriöse Zauberer Allanon auftaucht, und dem jungen Mann das Vermächtnis seiner Familie offenbart. Shea ist der letzte Nachfahre des Elfenhelden Shannara, und nur er kann dessen mystisches Schwert führen. Und damit ist Shea der einzige, der den mächtigen Hexenmeister Brona aufhalten kann. Denn dieser fürchtet nur eine Waffe: das Schwert von Shannara. Die Shannara-Chroniken – Das Schwert der Elfen ist bereits in geteilter Form erschienen unter den Titeln: »Das Schwert von Shannara«, »Der Sohn von Shannara« und »Der Erbe von Shannara« Zum Inhalt: Tja, wenn man ganz, ganz ehrlich ist, ist dieser 1977 erstmals erschienene Roman ein ziemlich brutaler Herr der Ringe-Ripoff. Die Figurenkonstellation ist recht ähnlich, der grobe Handlungsrahmen sowieso, von der Auflösung und einigen klar abgekupferten Elementen, wie dem mächtigen (aber etwas mysteriösen) Magier … sorry, Druiden…, der im unterirdischen Kampf mit einem mächtigen Bösen in eine Feuergrube stürzt, mal ganz zu schweigen. Schaut man aber genauer hin, so entdeckt man doch viele völlig neue Elemente und – und das ist mir persönlich ganz besonders wichtig – Terry Brooks hat eine viel zugänglichere Schreibe als der olle, umständlich fabulierende Tolkien. Gerade Letzteres könnte dafür sorgen, dass der Shannara-Reihe ein neuer Erfolg beschert sein könnte – wenn man sie als Fantasy-Literatur für „young adults“ verkauft. Der grobe Inhalt ist schnell erzählt – der junge Waisenjunge Shea erfährt vom undurchsichtigen Druiden Allanon, dass er der einzige „Mensch“ (Halbelf) auf Erden ist, der das Schwert von Shannara tragen kann und somit die einzige reale Gefahr für den bösen Hexenmeisters Brona und seine Schergen ist, was bedeutet, dass er sich möglichst schnell dünne machen sollte. Auf seiner Fährte befinden sich nämlich ein paar ziemlich fiese Ringgeis… ah, sorry „Schädelträger“. Und so kommt die ganze Handlung ins Rollen – Shea entkommt der ersten Gefahr und reist unterstützt von seinem „Bruder“ Flick und seinem Kumpel Menion Leah los. Nach und nach findet sich eine absolut klassische Fantasy-Truppe zusammen, denn wenig später stößt auch Allanon wieder zu den Dreien, dazu noch zwei Zwerge und zwei (recht profillose) Elfen. Man macht sich auf zur Feste des bösen Brona, um dort in den Besitz des Schwerts zu gelangen, mit dem man dem Hexenmeister den Garaus machen könnte. Leider geht unterwegs sowohl Shea verloren, als auch das Schwert. Schade, eigentlich. Sowieso splittert die Gemeinschaft des Ring… äh, des Schwerts in drei bis vier kleine Grüppchen auf (dass Allanon ab und an in bester Gandalf-Manier verschwindet, dürfte niemanden überraschen) und findet erst zum großen Festmal nach der Rettung der Welt wieder zusammen. In der Zwischenzeit ist einiges los, Städte werden belagert, Prinzessinnen werden gerettet, Inselkönigreiche werden komplett dem Seeboden gleich gemacht… Aber seid versichert, selbst, wenn meine kurze Besprechung einen leicht lächelnden Unterton haben mag, es hat total Spaß gemacht, den fetten Schmöker nochmal zu lesen und ich hoffe sehr, dass auch die weiteren Romane der Reihe im frischen Gewand erscheinen und mir auf den Schreibtisch flattern werden. Meine Meinung: Auch wenn ich den Roman zuletzt vor 30 Jahren gelesen habe, muss ich sagen, dass er wirklich gut gealtert ist. Die Handlung ist schön verwoben, aber nicht unverständlich, die Helden sind sympathisch (Flick) bis mysteriös (Allanon) und bilden eine klassische Fantasy-Gruppe. Auch die Sprache von Brooks ist leichter zugänglich als die von beispielsweise Tolkien und so mag es durchaus sein, dass Fans der Fernseh-Serie mal einen Blick in diesen Roman werfen und vielleicht sogar Gefallen daran finden könnten. Eine wirklich gute Sache, dass die Shannara-Reihe ihren Weg in das neue Jahrtausend gefunden hat. Meine Wertung: 4 von 5 Schwerter

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