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Rezension zu
Ohne Alkohol: Die beste Entscheidung meines Lebens

Klug und gefühlvoll - warum Abstinenz sich lohnt!

Von: Marco aus Bitburg
24.10.2021

Nathalie Stüben schreibt sehr persönlich, was der Alkohol ihr genommen und was er ihr nicht geben konnte. Und was das mit ihr und ihrem Leben machte. Als Leser litt und fühlte ich mit ihr und war teilweise fassungslos. Jede Geschichte, Anekdote und Erzählung von ihr macht mir klar, wie verführerisch, zerstörerisch, rauschhaft und perfide der Alkohol sein kann. In Nathalie Stübens Werk wird dabei deutlich, was und wieviel Alkohol verspricht und wie wenig er hält. Der Schreibstil ist super angenehm und frisch. Vor jedem Kapitel findet sich eine toll gemachte Zeichnung, die das Ganze auflockert und aufhellt. Stüben räumt mit Vorurteilen zum Thema Alkohol auf und entlarvt weit verbreitete Irrtümer. Nathalie Stüben beschreibt dabei die Grauzone beim Alkoholkonsum. Das Spektrum beschreibt sie zwischen dem berühmten Glas Wein am Abend/ zum Essen und dem, der körperlich bereits abhängig ist und dessen Hände ohne Alkohol zittern und der alles ( Arbeit, Partner, Familie, Gesundheit, Würde) bereits verloren hat. Stüben stellt die Frage, welchen Platz der Alkohol in unserer Gesellschaft hat. Dabei lässt sie viele Menschen zu Wort kommen. Es wird klar. Der Alkohol ist mitten in der Gesellschaft und unter uns. Das Buch ist klug geschrieben und traut sich, genau hinzuschauen und präzise zu beschreiben. Was ist eigentlich normal und was akzeptieren wir als Status quo? Stüben übersetzt komplexe Inhalte in verständliche Sätze udn Sprache. Sie filtert die Essenz aus unterschiedlichen Disziplinen, Anschauungen und setzt dabei den Kern des Kerns in kluge und nachvollziehbare Analyse. Nathalie Stüben macht dies ohne erhobenen Zeigefinger und Anspruch auf Deutungshoheit. Sie fragt und hinterfragt Meinungen, Glaubenssätze und wissenschaftliche oder historische Fakten, die wir in unser Kollektivverständnis und allgemeinen Wissensfundus aufgenommen haben. Dabei offenbart sie deren augenscheinliche Logikbrüche und manchen blinden Fleck. Ihre Schlüsse bauen Brücken und Stüben traut sich, Abstinenz neu zu denken, Altes zu hinterfragen und Dinge anders und durchaus neu zu sehen. Abstinenz bedeutet nicht Verzicht, es bedeutet Freiheit. Nathalie Stüben forscht den Fragen nach: Ist Alkohol eine unheilbare Krankheit? Und wieviel persönliches Drama/Trauma braucht es, um in eine Alkoholabhängigkeit zu gelangen? Die überraschen und werden teilweise auf Widerhall stoßen. Sie bilden definitiv eine interessante Diskussionsgrundlage. Ihr Ansatz hat das Potential, das Bild und die Wahrnehmung von Alkohol in der Gesellschaft zu verändern. Das Ende des Buches lautet „We‘ve only just begun“ und fühlt sich richtig an, es klingt wie ein verheißungsvolles Versprechen. Das Buch ist für mich das bisher beste deutschsprachige Buch zum Thema Abstinenz. Danke, Nathalie Stüben.

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