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Rezension zu
Nicht weg und nicht da

Das etwas andere "PS: Ich liebe dich"

Von: Jenifer Howel
02.05.2018

Ein herrlich ehrliches Buch, das so unanstrengend über eines der schwierigsten Themen unserer Zeit erzählt. Luise und Kristoph und Jakob und das Leben, wie ungerecht es auch sein mag. Mit kurzen, knappen Erzählerwechseln ist es ein Buch, das auch bei akuter abendlicher Müdigkeit, die Spannung nach dem Einschlafen aufrecht erhält, ohne die letzten 20 Seiten vom Vortag noch einmal lesen zu müssen. Kristoph ist gegangen, ohne sich von Luise zu verabschieden. Sie ist enttäuscht und unendlich traurig. Ihr Bruder war ihr bester Freund, ihre Familie. Jetzt ist er fort und sie gerät in einen Zwiespalt mit sich, ihrer Umwelt, ihren getrennten Eltern. Sie weiß nicht mehr, wen sie darstellt so ganz ohne ihn. Bisher drehte sich alles um seine Krankheit. Als er sich an ihrem Geburtstag zurück meldet, wird sie von der Wut auf das Leben ohne ihn überrannt. Und dann trifft Luise Jakob und Jakob trifft Luise. Jakob ist still und definiert jeden Moment seines jungen, schwierigen Lebens mit Musik. Am vermeintlichen Neuanfang tritt Luise in sein Leben. Er kennt sie aus der Schule, von früher. War im Jahrgang ihres Bruders. Doch Luise hat sich verändern. Keine langen blonden Haare mehr, kein unscheinbar hübsches Wesen, das den unscheinbar anderen hübschen Wesen gleicht. Kurze Haare, fast Glatze, gepierct und trotzig stark. Jakob kann nicht mehr aufhören an Luise zu denken. Die gemeinsame Reise beginnt an einem Punkt, an dem zwar alles neu und doch viel zu viel unverändert ist. Wer einmal mit der Problematik Depressionen, egal aus welcher Perspektive, in Berührung kam, wird sich unwillkürlich beim Weinen ertappen. Am Ende ist es ein still-schreiender Appell an jeden der diese tiefe, nicht enden wollende Traurigkeit kennt, sich helfen zu lassen. Es ist ein Hoch auf das Leben, auf jedes "Ich", auf jedes "Du", auf jedes "Wir".

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