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Rezension zu
Höllenkönig

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Leider war der Höllenkönig alles andere als höllisch

Von: Madame Lustig
25.06.2018

Zwar lese ich vorrangig Jugend-, Young- und New Adult Bücher, aber alle paar Wochen überkommt mich die Lust auf etwas erwachseneres, düstereres. Als ich das Cover von Höllenkönig sah und den Klappentext zum Buch las, war schnell klar, dass dies das nächste Buch dieser Art werden würde, in das ich abtauche. Worum geht es? Rette sich, wer kann. Er ist eine Legende und sein Ruf eilt ihm voraus. Nachdem er in eine Falle getappt ist und daraufhin wirklich Grausames getan hat, brachte man ihn in die Höllenfeste, wo er fortan sein Leben fristen soll. Er selbst findet diese Entscheidung gerechtfertigt und hat sich mit seinem Schicksal abgefunden, bis sich ein alter Bekannter in das Gefängnis schmuggelt, um ihm eine Nachricht zu überbringen. Binnen weniger Tage schmiedet er einen Fluchtplan, kämpft sich gemeinsam mit alten und neuen Verbündeten schließlich den Weg nach draußen frei und kommt mit jedem Schritt dem Zeitpunkt für seine Rache näher .. Wenn der Klappentext etwas verspricht, was der Inhalt nicht halten kann Die Kurzbeschreibung, die man auf dem Buchrücken findet, fasst ungefähr die ersten 80 bis 100 Seiten zusammen, weswegen mir tatsächlich sehr schnell klar wurde, dass man mir etwas versprochen hatte, was nicht gehalten werden konnte. So zum Beispiel hat sich der Höllenkönig eben nicht selbst in Ketten legen lassen, ebenso, wie er nicht die Macht über das Gefängnis in seinen Händen hält und die Mitgefangenen kontrolliert. Er ist einfach nur Anführer einer Gefängnisgang und davon gibt es, wie in jedem anderen Gefängnis auch, noch ein paar mehr. Und ich war enttäuscht, aber mir war auch klar, dass sowas manchmal passiert und nachdem ich über die Enttäuschung hinweg war, kam dann die Neugier auf das, was stattdessen auf mich warten würde. Die Figuren blieben mir fremd Wie bei den meisten Fantasybüchern hatte ich auch hier anfangs so meine Probleme, mir die ganzen Namen zu merken und würden die sich zu Beginn für Zunge und Kopf nicht immer so verkehrt anhören, wäre ich sicher auch schneller vorangekommen. Nach ein paar Kapiteln konnte ich dieses Problem glücklicherweise ad acta legen, dafür kam dann allerdings ein Neues hinzu. Mit jedem neuen Kapitel, jedem Fitzelchen an Information, das ich über die Figuren bekam und jedem Dialog habe ich erkennen müssen, dass sich keine Nähe zu den Figuren aufbaut, sondern dass sie mir allesamt ziemlich fremd geblieben sind. Ich hatte nicht das Gefühl, als würde ich die Figuren begleiten und sie dabei kennenlernen, sondern eher so, als hätte man mir Personenakten mit nüchtern und knapp formulierten Informationen gegeben und das war gar nicht mein Fall. Dazu kam, dass der Hauptakteur des Schlachtfeldes und perfekter Kriegsstratege, der Höllenkönig, gerade in Dialogen oftmals überhaupt nicht die Figur einer Kriegerlegende gemacht hat, sondern eher einem schnippischem Kleinkind in der Trotzphase glich. Abbrechen? Nicht mit mir! Ja, es gab einige Dinge, die mir an diesem Buch nicht zugesagt haben, aber abbrechen kam für mich nicht in Frage. Ich mag das einfach nicht und ich glaube auch, dass abgesehen von wenigen Ausnahmen jede Geschichte verdient hat, gelesen und entdeckt zu werden. Ich habe also durchgehalten, auch, wenn das stellenweise wirklich schwer war. Neben den bereits erwähnten Punkten kam nämlich noch erschwerend hinzu, dass es im kompletten Buch quasi keinen richtigen Spannungsbogen gab und sogar die blutigsten Kampfszenen, die wirklich ganz oben auf die Spitze eines solchen Bogens gehört und dort hätten explodieren müssen, einfach nur schnarchlangweilig waren.. Ich hätte am liebsten geheult, denn die Story rund um die Intrigen, Glaubenskriege, Krieger, Hexen, fremden Kreaturen und blutigen Kämpfen auf dem Schlachtfeld ist wirklich richtig toll und jede Seite, der es an Feuer fehlte, tat mir wirklich weh. Kurzum Die Story rund um den Höllenkönig, den Rachegelüsten, Hexen, fremdartigen Kreaturen, Intrigen, Religionen und Schlachtfeldgemetzel ist interessant und hat eine ganze Menge Potenzial, das aber leider nicht ausgeschöpft wurde. Stattdessen gab es Figuren, die mir durchweg fremd geblieben sind, unpassende Reaktionen und so gut wie gar keinen Spannungsbogen, wodurch mich selbst die Kämpfe ziemlich kalt ließen. Gerade für Fans von ruhigeren Fantasygeschichten könnte Höllenkönig dennoch genau richtig sein. Allerdings sollte man sich hier nicht auf den Klappentext verlassen, damit man nicht mit falschen Erwartungen an die Geschichte ran geht!

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