Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Seehaus

Kate Morton

(77)
(52)
(17)
(3)
(0)
€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Mit dem neuen Buch von Kate Morton unternahm ich einen weiteren Versuch mich ihren Werken anzunähern, ob dies geglückt ist? Lest selbst! Mein zweiter Versuch sollte ein Hörbuch sein. Dieses wurde mir vom Random House Audio Verlag zur Verfügung gestellt - Vielen Dank! Das Hörbuch ist eine gekürzte Lesung, gesprochen von Esther Schweins, mit 6 CD ´s (7h 40 min). Inhalt:
1933 in Cornwell: Die 16 Jahre alte Alice Edevane freut sich auf das alljährliche Mittsommerfest, ihrer Mutter. Sie ahnt nicht, dass in dieser Nacht ein großes Unglück über die Familie Edvane hereinbricht.
70 Jahre später entdeckt die Polizistin Sadie das verlassene Seehaus. Neugierig geworden mehr über das Haus und die Familie zu erfahren, stellt sie ihre eigenen Ermittlungen an. Meine Meinung:
Die Geschichte hat mich nicht wirklich gefangen genommen. Die Handlung ist zwar leicht und flüssig erzählt, aber hat eindeutig zu viele Handlungsstränge. Die Haupthandlungsstränge haben die Polizistin Sadie und die junge Alice inne, dann erzählt auch mal Alice als ältere Dame oder Alice´s Mutter oder andere Figuren. Mir viel es schwer so die Figuren wirklich kennenzulernen, dies wäre aber wichtig gewesen, da jeder sein eines Päckchen zutragen hat. Manche Geschichte war spannender als andere, die im Buch erzählt wird. Am Besten gefiel mir die Handlung um Sadie in der Gegenwart, diese konnte mit leichten Krimielementen aufwarten. Dagegen finde ich die Geschichte in in der Vergangenheit sehr vorhersehbar, und trotz stark gekürzten Hörbuch langatmig. Ein Stilmittel, dass mich schon bei „Der geheime Garten“ von Kate Morton gestört hat, ist ihre Besessenheit fiktive Märchen in die Handlung mit einzupflechten. Diese tragen aber im Seehaus nicht wirklich zur Handlung bei. 
Wirklich wichtig für ein Hörbuch ist der Sprecher und die audiotechnische Gestaltung. Unter diesem Gesichtspunkt schneidet das Hörbuch mehr schlecht als recht ab. Esther Schweins hat es für meinen Geschmack nicht geschafft, den einzelnen Figuren ihre eigene Persönlichkeit zu verleihen. So fehlte es mir, dass ich allein an der Stimme erkennen konnte wer grade erzählt. Oft hatte ich das Bild der 16 jährigen Alice vor Augen, obwohl die alte Alice erzählte. Oder ich schmiss komplett alles durcheinander und das trotz sehr konzertierten Hörens. Des weiteren hat mich gestört, dass die CD´s immer sehr abrupt enden, manchmal mitten im Dialog. Hätte man die nicht anderst schneiden können? Das zwang mich dazu die komplette Geschichte am Stück durchzuhören.
Trotz meinen reichlichen Kritikpunkten an der Hörbuchverarbeitung, bin ich froh dieses Medium gewählt zu haben. Als Buch hätte ich glaube noch viel mehr Schwierigkeiten gehabt. Mein Problem mit der Autorin hat sich leider wiederholt. Kate Morton packt einfach viel zu viel in ihre Bücher rein und verliert sich dann, so das mittelmäßige, vorhersehbare Geschichten entstehen, die an die Tiefe und Überraschungsmomenten eingebüßt haben. Für Fans empfehle ich „Dass Seehaus“ Für alle Anderen, wenn ihr Geschichten mögt, wo viele Figuren zu Wort kommen, gepaart mit Familiengeheimnissen und Krimielementen, könnte das Buch etwas für euch sein.

Lesen Sie weiter

Meine Meinung Mit „Das Seehaus“ von Kate Morton habe ich, nach einiger Zeit, mal wieder zu einem historischen Roman gegriffen. Für mich war dies auch das erste Buch der Autorin überhaupt. Angesprochen wurde ich hier vom sehr ansprechend klingenden Klappentext und so habe ich mich neugierig zwischen die Buchdeckel begeben. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Zum einen ist es hier die 16-jährige Alice Edevane. Sie lebt in Cornwall im Jahr 1933. Alice freut sich auf das Mittsommernachtsfest auf dem Landgut ihrer Familie. Allerdings naht ihr und ihrer Familie ein großes Unheil. Dann gibt es Sadie, die im Jahr 2003 auf ein verfallenes Haus trifft. Dieses liegt an einem See und sie ist auf Anhieb fasziniert davon. Dieses Haus aber verbirgt etwas vor Sadie, was deren Leben komplett verändert. Sadie ist Polizistin, allerdings steht sie kurz vor ihrer Suspendierung. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Zu Beginn war es leicht verwirrend, ich habe ein paar Seiten gebraucht um mich wirklich zurecht zu finden. Es gibt hier verschiedene Erzählstränge. Man wechselt hier zwischen unterschiedlichen Jahren hin und her und hat stets eine andere Frau, die man begleitet. Insgesamt sind es 3 Zeiten und somit auch 3 Frauen von denen man hier erfährt wie ihre Geschichten sind. Man verliert hier aber nicht den Überblick, denn mit jedem neuen Kapitel wird man durch die Jahreszahl darauf eingestimmt wo man sich gerade befindet. Die 3 Handlungsstränge werden von Kate Morton sehr geschickt erst nebeneinander geführt und dann sehr gut zueinander gebracht. Als Leser wird man immer wieder auf falsche Fährten gelockt und letztlich möchte man einfach wissen wie alles zusammenhängt. Spannung ist hier genug vorhanden. Man sollte aber als Leser stetig am Ball bleiben, sonst verliert man vielleicht doch recht schnell den Überblick und kommt nicht mehr wirklich mit. Es gibt viele Personen und eben auch Details, die man nicht außer Acht lassen sollte. Ich persönlich war sehr fasziniert von der Idee rund um das Haus und seine Geschichte. Das Ende hat mir an sich gut gefallen. Es wirkte schon ein wenig herbeigeführt, um nicht zu sagen gewollt. Es gibt hier sehr viele Zufälle, es wirkte alles zu konstruiert. Nichts desto trotz aber schließt es den Roman wirklich gut ab und macht ihn rund. Fazit Alles in Allem ist Kate Morton mit „Das Seehaus“ ein sehr guter historischer Roman gelungen. Die gut beschriebenen Charaktere, der, nach einer gewissen Einlesezeit, doch flüssig Stil der Autorin und eine Handlung, die faszinierend und auch wirklich spannend gehalten ist, haben mir wirklich sehr gut unterhalten. Durchaus lesenswert!

Lesen Sie weiter

1933 verschwindet der kleine Theo - jüngster Sohn der Familie Edevane - auf dem großen Familienfest in deren Seehaus. Nach langer Suche gibt die Polizei verzweifelt auf und erklärt Theo als ermordet. 2003 findet die junge Polizisten Sadie Sparrow durch Zufall das verwahrloste Seehaus und ist sofort in dessen Bann gezogen. Nachdem eine Einheimische aus dem kleinen Dorf ihr die Geschichte des Familiensitzes erzählt, ist Sadie besessen darauf das Geheimnis des kleinen Theo der Familie Edevane aufzudecken und macht eine interessante Entdeckung. Das Buch beinhaltet mehrer Elemente, die mich in Kombination einfach umgehauen haben: Kriminalfall, intelligente Ermittlerin, Familiengeheimnisse und historische Elemente. Dazu kommt das tolle Setting in Cornwall, was mich einfach nur sehr fasziniert hat. Die Charaktere wachsen einem sehr ans Herz und man erfährt abwechselnd mehrere Sichtweisen und Handlungsstränge der Familienmitglieder der Edevanes und Sadies und ihres Großvaters. Kate Mortons Schreibstil hat mich einfach umgehauen und ich war sofort in den Bann der Geschichte gezogen. Am Ende war ich fast traurig, mich davon trennen zu müssen. Absolute Empfehlung!

Lesen Sie weiter

„Das Seehaus“ ist ein Roman von Kate Morton und erschien 2016 im Diana Verlag. Cornwall 1933: Die sechzehnjährige Alice Edevane freut sich auf das Mittsommernachtsfest auf dem Landgut ihrer Familie. Doch in dieser Nacht passieren Dinge, die die Familie für immer auseinanderreißen wird. Siebzig Jahre später stößt die Polizistin Sadie auf das Landgut, ein Haus am See. Sie erfährt, dass damals ein Kind verschwunden ist. Sie begibt sich auf die Suche und, die tief in die Vergangenheit der Familie Edevane führt. Meine Meinung: Dies war mein erstes Buch von Kate Morton und ich war mehr als begeistert. Das Buch ist auf zwei Zeitebenen geschrieben und in jeder Zeitebene habe ich mich durch den leichten Schreibstil sofort hineinversetzen können. Im Laufe der Geschichte verliert das Buch zu keiner Zeit an Spannung. Ich habe wirklich von Anfang bis zum Schluss mitgefiebert und fand das Ende wirklich sehr überraschend. Mir waren alle Protagonisten direkt sympathisch. Wer Familiengeschichten mag, und noch dazu spannende Familiengeschichten, dem sei dieses Buch sehr zu empfehlen. Auch hier sprach mich das Cover zu allererst an und machte mich so auf das Buch aufmerksam. Ich finde es ganz wunderbar und sehr passend zur Geschichte. Kate Morton, geboren 1976, wuchs in Australien auf. Sie studierte Theaterwissenschaften in London und Englische Literatur in Brisbane. Einige ihrer Romane verkauften sich in 38 Ländern insgesamt 10 Millionen Mal. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Australien und England. Fazit: 5 Sterne. Ich möchte mich recht herzlich bei der randhomhouse Verlagsgruppe bedanken, die mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Lesen Sie weiter

Cornwall 1933: Die sechzehnjährige Alice Edevane lebt mit ihrer Familie auf ihrem Landgut direkt am See. Als beim Mittsommernachtsfest ihr Bruder verschwinden ändert sich alles. Siebzig Jahre Später stößt Sadie auf das verlassene Haus am See. Sie folgt den Spuren des Jungen und führt sie tief in die Vergangenheit der Familie Edevane. Ich hatte ein paar Startschwierigkeiten. Am Anfang war es etwas verwirrten zwischen den Jahren hin und her zu wechseln und auch immer eine andere Frau zu begleiten. 3 Sichtweisen von drei verschiedenen Frauen und Jahreszahlen. Gut, war das die wechseln immer mit einem neuen Kapital passiert sind und man die Jahreszahl sehen konnte. Somit war man vor gewarnt, das man jetzt wieder in der Gegenwart bzw. Vergangenheit geht. Kurz bevor ich das Buch weglegen wollte, entstand etwas Spannung, also habe ich weiter gelesen. Die Spannung stieg und ich konnte das Buch einfach nicht weg legen. Sadie deckte genug über den Fall des Jungen auf, das es langsam immer interessanter wurde, aber auch ihre Vergangenheit und Probleme wurde immer klarer und interessanter. Alice ließ auch ein paar Brotkrumen fallen so das man das Buch jetzt nicht mehr aufhören konnte. Man wollte ja den Mörder wissen. Alle Frauen in dieser Geschichte, habe etwas besonderes an sich. Sadie will man eigentlich nur in den Arm nehmen und sagen das alles gut wird

Lesen Sie weiter

Auch Kate Morton ist eine meiner Lieblings-Autorinnen. Mit dem Kauf ihrer Bücher kann man nichts falsch machen. Ihre Romane sind allesamt Pageturner, die nie lange auf dem Nachttisch liegen. Die Leser werden so gefangen, dass sie die meist über 600 Seiten starken Bücher nicht aus der Hand legen möchten. Ich weiß jetzt schon, dass der Spielort Cornwall meine Mutter begeistern wird. Als eine meiner Schwestern dort studierte, haben wir diese gemeinsam dort besucht. Das muss etwa vierzehn Jahre her sein. In Erinnerung ist uns eine wunderschöne, gemeinsame Zeit in einem mystisch und malerisch anmutenden Ort am Meer. Bei Scones und clotted cream mit Erdbeermarmelade saßen wir zur Teatime in einem traumhaft schönen Garten. Eine schöne Idee wäre doch, ihr das Buch mit Tee und selbstgemachten Scones zum Muttertag zu schenken. Ich hoffe, meine Mama liest das jetzt nicht 😉 „Das Seehaus“ spielt auf zwei Zeitebenen – um 1933 und im Jahr 2003. Polizistin Sadie entdeckt während ihres Erholungsurlaubs ein altes, verfallenes Seehaus, in dem alles so aussieht, als sei es vor vielen Jahren Hals über Kopf verlassen worden. Ihre detektivische Ader lässt keinesfalls zu, dieses Geheimnis einfach ruhen zu lassen. Also macht sie sich auf die Suche nach Familie Edevane, die damals in diesem Haus lebte. Sie erfährt, dass damals der jüngste Spross der Familie im Alter von elf Monaten plötzlich spurlos verschwand. Interessant wird es vor allem, als Sadie von einer Krimiautorin Alice Edevane erfährt, die möglicherweise bei der Familientragödie dabei war. Diese aber lässt sich nicht in die Karten schauen. Eine fesselnd geschriebene Geschichte mit vielen Wendungen, die wir so nicht erahnen. Es werden immer wieder neue Spuren gelegt, die sich als falsche Fährte herausstellen. Dadurch bleibt die Geschichte bis zum Schluss spannend und bereitet großen Lesespaß.

Lesen Sie weiter

Ich war wieder mal auf der Suche nach einem guten Hörbuch als ich über dieses hier »gestolpert« bin. Wieder eine Familien-Geschichte, die in Cornwall spielt und die Inhaltsangabe bei Audible lies sich sehr interessant und mysteriös. Vielleicht spielt mein bisschen Heimweh nach Cornwall auch eine Rolle 😉 Cornwall, August 1933. Es ist Nacht und es regnet sehr stark. Eine weibliche Person geht in den Wald. Etwas ist passiert und sie hatte überlegt zu gestehen, aber jetzt war es zu spät. Zu viel ist passiert; die Polizei, die Artikel in den Zeitungen mit der Bitte um Information, die groß anberaumte Suchaktion. Sie konnte es nicht mehr wieder gut machen, sie würden ihr niemals vergeben. Alles was sie noch machen konnte, war den Beweis zu vergraben. Sie hat bereits ein Loch gegraben und nun vergräbt sie eine Tasche, in der sich eine Box befindet. Tiefe Reue wird sie immer begleiten und sie schämt sich. Schnell läuft sie wieder zum Haus zurück, es wird langsam hell. Der Gesang der Vögel und das Wiehern eines Pferdes sind Geräusche die sie für immer begleiten werden, sie für immer daran erinnern werden, was sie getan hat. Das erste Kapitel in dieser Geschichte ist schon sehr mysteriös und lässt den Leser daran denken, dass eine Frau oder ein Mädchen, ein Verbrechen begangen hat und jetzt die Beweise vergräbt. Das behält man im Hinterkopf, zumindest ging es mir so. Die Geschichte geht dann an einem Tag in Juni 1933 weiter und wir begleiten die 16-jährige Alice. Es ist der Tag, an dem das jährliche Mittsommernachtsfest stattfindet, eine Familientradition der Familie deShiel, die ihre Mutter Eleanor aufrechterhält. Mehrere hundert Gäste werden auf dem Loeanneth Anwesen erwartet. Wir lernen diese wunderbare Familie kennen; Eleanor und Anthony Edevane, ihre Töchter Deborah, Alice und Clementine und den Nachzügler, ihr 11 Monate alter Sohn Theo. Es gibt Gärtner, eine Nanny und Hausmädchen. Die Familie Edevane ist wohlhabend, ihr Landhaus liegt an einem See und das Anwesen ist groß und gepflegt. Die Familie die hier geschildert wird ist lebhaft und liebenswert, alle mit sehr unterschiedlichen Charaktermerkmalen. Für den Leser ist Alice die Hauptperson und sie schreibt gerne, beobachtet genau, hat ein gutes Auge für Details. Wir begegnen ihr auch 70 Jahre später im Jahr 2003, wo sie allerdings in London lebt. Es gibt noch einige andere Charaktere, vor allem Sadie Sparrow, eine Kriminalkommissarin aus London die ihren Großvater Bertie in Cornwall besucht im Jahr 2003. Sie muss eine berufliche Zwangspause nehmen, weil sie in einem Fall einen großen Blödsinn gemacht hat und für eine Weile weg muss. Sie läuft gerne, meistens durch den Wald mit den Hunden ihres Großvaters. Dabei entdeckt sie das alte, verlassene Loeanneth Anwesen und ihre Neugierde wird geweckt. Es gibt einen Fall, der seit 70 Jahren ungelöst ist, und nun möchte Sadie herausfinden, was damals passiert ist. Anfangs waren die Zeitsprünge etwas gewöhnungsbedürftig. Von 1933 ins Jahr 2003, dann zurück ins Jahr 1932 oder noch weiter zurück ins Jahr 1911 oder auch 1914. Es wird schon ein bisschen wild herumgesprungen. Aber nach den ersten 5-6 Kapiteln hat man sich daran gewöhnt und es passt auch so. Es geht um ein Verbrechen, das 1932 passiert ist, aber wir erfahren wie Eleanor und Anthony sich 1911 kennengelernt haben, und dass Anthony in den Ersten Weltkrieg gezogen ist, und was dort passiert ist. Durch ihre Vergangenheit gewinnen die Charaktere immer mehr an Tiefe, bekommen Ecken und Kanten. Der Blick hinter die Fassade, die für die Öffentlichkeit besteht, lässt erkennen, welches Leid über die gesamte Familie hereinbrach, sowohl durch den Krieg als auch im Juni 1933. Auch Sadie hat eine Vergangenheit, die anfangs nur angedeutet wird, aber nach und nach ans Licht kommt. Sie ist sehr hartnäckig und ist vielleicht gerade deswegen so gut in ihrem Job. Die Atmosphäre ist je nachdem, was gerade passiert, luftig leicht, fröhlich und sonnig, oder sehr bedrückend und traurig. Die Kulisse von damals, das Anwesen in Cornwall, kann man sich durch die detailreichen Beschreibungen lebhaft vorstellen. Durch Licht und Farbe, Geräusche und Gerüche bekommt es Leben eingehaucht, und natürlich die Vielfältigkeit der Familienmitglieder und auch Freunde die dort leben. Es sind vor allem die Charaktere, die diese Geschichte tragen und ganz vorne steht Alice. Mit 86 hat sie für mich eine Ähnlichkeit mit der Figur Violet Crawley in Downton Abbey. Da ich die Schauspielerin Maggie Smith verehre, war es leicht, sie in dieser Rolle zu sehen. Nach und nach werden Geheimnisse aufgedeckt, und davon gibt es wirklich genug! Es gibt nicht nur ein Familienmitglied, der sich schuldig fühlt, an dem, was damals passiert ist. Aber was ist wirklich passiert? Kaum hat man eine Theorie, kann man sie wieder verwerfen und eine neue wird aufgestellt. Ganz nebenbei gibt es noch den aktuellen Fall von Sadie, weswegen sie eigentlich in Cornwall ist. Ein Fall, der ihr auch keine Ruhe lassen will und sie endlich abhacken muss. Was am Ende bei diesem 70 Jahre alten Fall ans Licht kommt, ist tatsächlich sehr überraschend, darauf wäre ich niemals gekommen. Das zentrale Thema, das sowohl im alten als auch im neuen Fall im Vordergrund steht, und auch für Sadie persönlich, ist die Beziehung zwischen Mutter und Kind. Wie bedingungslos die Liebe einer Mutter ist und wie stark die Verbindung zu ihrem Kind oder Kindern. Was ist eine Mutter bereit zu tun, um ihr Kind zu schützen? Welche Opfer ist sie bereit zu bringen? Ich fand die Lösung des alten Falles keineswegs abwegig, im Gegenteil, es wäre für mich durchaus denkbar, dass es sich so zugetragen hat. Es gab nur am Ende einen kleinen Wermutstropfen, eine Unwahrscheinlichkeit, die mir ein »Ah ja, eh klar« entlockt hat. Ein herrliches Anwesen in Cornwall, eine wunderbare, liebenswerte Familie und eine furchtbare Tragödie. Geheimnisse und Schuldgefühle, die 70 Jahre überdauert haben und jetzt, nach so langer Zeit, endlich ans Licht kommen. Wozu eine Mutter fähig ist, wenn es um das Wohl ihres Kindes geht, ist ein zentrales Thema. Es waren mehr als 20 Stunden spannender Hörgenuss, der mich – bis auf die genannte Kleinigkeit – absolut mitgerissen hat. Die Sprecherin Caroline Lee hat einen wunderbaren Job gemacht und jeden Charakter eine eigene, unverwechselbare Stimme verliehen.

Lesen Sie weiter

Kate Morton schreibt ihre Romane so, dass ich drin versinken könnte. Auch dieses Werk ist wieder ein Schmöker geworden - so "zum Weglesen". Ein einziger Haken: Zu Beginn ist die Geschichte noch sehr blumig, weitschweifig verfasst, dies ändert sich ab dem zweiten Kapitel. Danach ist die Familiengeschichte, die in mehreren Zeitebenen spielt, richtig gut zu lesen. Es gibt viele Fäden, viele kleinere Geschichten, die so nach und nach zu einem Zwirn verflochten werden. Die Protagonisten sind nicht stereotyp sondern Charaktere, die sich mit der Zeit verändern und so wie Figuren aus dem Leben wirken. Figuren, mit deren Schicksal man automatisch mitfiebert. Das mag ich! Manche sind liebenswert, manche unausstehlich und aus diesen Fäden, den unterschiedlichen Zeit- und Lebensebenen wird die Geschichte einer Familie mit vielen Spannungen, die zum Teil bis in die Gegenwartsebene des Romans reichen. Dazu eine gute Figur, die von außen kommt - einerseits ermittelt, was damals geschah und andererseits selbst eigentlich privat unterwegs ist und ihren Beruf nicht ganz dabei vergessen kann. Der Schreibstil ist - bis auf den stotternden Anfang - wie gewohnt gut. Und wer spannende Familiengeschichten mit mehreren Ebenen der Vergangenheit und Gegenwart mag, kommt hier gut auf seine Kosten.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.