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Rezensionen zu
Die Entscheidung

Charlotte Link

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€ 22,99 [D] inkl. MwSt. | € 23,70 [A] | CHF 31,50* (* empf. VK-Preis)

Massenware

Von: ralfreitze

13.10.2016

Warum schreibt ein Schriftsteller? Um Geld zu verdienen? Um seine Aussage an den Leser zu bringen? Um auf ein aktuelles Thema hinzuweisen? Um zu unterhalten? Wohl von allem ein bisschen (von Sachbüchern und Hetzschriften mal abgesehen). Charlotte Link ist seit Jahrzehnten eine sehr erfolgreiche Schriftstellerin und hat eine treue Fangemeinde.Bis dato hatte ich noch kein Buch von ihr in der Hand. Und bis dato sah ich auch keine Veranlassung, eines in die Hand zu nehmen. Mainstream hat mich immer abgeschreckt, ist es doch für mich der kleinste gemeinsame Nenner, ohne Ecken und Kanten, wenn es vielen gefällt kann es nicht den für mich individuellen Geschmack haben. Habe ich jetzt wegen des gemeinsamen Geburtsjahres (nachträglich alles Gute zum Geburtstag Frau Link (am 5.10)) oder wegen ihrer Geburtststadt Frankfurt am Main (mit der mich auch vieles verbindet), dieses Buch in die Hand genommen? Vielleicht wollte ich auch verstehen, warum meine Frau bei ihren Büchern so begeistert ist, dass alle in unseren Bücherregalen versammelt sind. Außerdem spielt das neue Buch in meiner heißgeliebten Provence. Und so nahm ich den neuesten Thriller (ein Kriminalroman ist es definitiv nicht!) von Charlotte Link in die Hand und begann zu lesen. Der Aufbau ist sehr interessant gewählt. Es wird aus den verschiedenen Blickwinkeln der Protagonisten erzählt und so bekommt der Leser eine größere Bandbreite der Handlung mit. Die scheinbar losen Erzählungsstränge verbinden sich nach und nach zu einer zusammenhängenden Geschichte. Simon will die Weihnachtszeit mit seinen Kindern im Haus seines Vaters in der Provence verbringen. Er ist Anfang Vierzig, hat eine neue Beziehung, aber nicht den Mut, diese in seinem Leben ankommen zu lassen. Überhaupt ist er mehr der Typ den man herumschubst. Als selbstständiger Übersetzer hat er keine großen Ambitionen, ganz anders seine erfolgreiche Freundin Kristina, die, als Simon erfährt, dass seine Kinder doch nicht nach Südfrankreich kommen, mit ihm endgültig bricht. Auf einem Spaziergang am Strand wird er Zeuge eines Handgemenges mit einer jungen Frau. Simon mischt sich, entgegen seiner Natur ein und hilft dem verwahrlosten Mädchen, welches ohne Papiere und Geld in ein Haus einbrach. Nach und nach wird er in eine tödliche Geschichte mit hinein gezogen. Parallel schwenkt Charlotte Link ihre Erzählung nach Bulgarien, nach Sofia. Sie schildert, wie die Eltern einer kinderreichen Familie immer verzweifelter werden, da es an allen grundlegenden Dingen, wie Arbeit, Nahrung oder warmer Kleidung fehlt. Als eine Frau auftaucht, die der ältesten hübschen Tochter eine Karriere in der Modebranche verspricht, greifen die Eltern, auch ob des für sie hohen Ablösebetrages, schnell zu. Der Leser weiß natürlich, was hinter dieser Frau, die sich als Mitarbeiterin einer Agentur ausgibt, steckt. Zeitgleich verstrickt sich Simon immer mehr in die Geschichte der magersüchtigen Landstreicherin. Charlotte Link hat einen Eintopf voller Ingredenzien zu einem aktuellen Thriller gerührt. Dabei wirft sie ab und zu aktuelle Ereignisse ein, wie die Anschläge in Paris, ohne diese aber zu vertiefen. Alle anderen Zutaten der Suppe kennt der geneigte Leser schon zur Genüge, wichtig sind zum Gelingen hierbei doch die Gewürze. Oder vielleicht ist dann doch eine Zutat dabei, die überrascht. Doch das ist hier nicht der Fall. Die Geschichte wirkt in manchen Bereichen etwas hölzern erzählt, wie mit Bauklötzen gebaut. Auch vor Binsenwahrheiten machte Frau Link nicht halt. "Ihr habt Geld. Das habe ich an dem Haus in La Cadière gesehen.' 'Und wer Geld hat, ist glücklich?' Sie hob die Schultern. 'Er hat ein paar Sorgen weniger. Weißt du, ich glaube, dass sich Jerome wegen des Geldes in irgendetwas Böses verstrickt hat. Weil er mehr Geld wollte.' Weil er mehr Geld wollte.' Simon sah sie überrascht an. 'Das hättest du Lieutnant Caparos sagen müssen.' ' Es ist nur eine Vermutung', sagte Nathalie. 'Weil es meistens Geld ist, das Menschen dazu verführt, Dinge zu tun, die sie nicht tun sollten.'" Zum Glück sind diese Stellen nicht so oft gesät in dem Roman. Die Landschaftsbeschreibungen sind ordentlich, aber auch nur oberflächlich. Die Charaktere bestehen größtenteils aus Klischees, einzig Nathalie, die aufgetauchte Unbekannte, hat mich an einigen Stellen überrascht. Der Roman liest sich auch gut, obwohl er einige Längen aufweist. Fünfzig bis hundert Seiten weniger hätten der Spannung gut getan, aber welcher Lektor sagt das einer Charlotte Link? So ist insgesamt eine ordentliche Gemüsebrühe zu vermelden, die aus bekannten Zutaten mit etwas Salz und Pfeffer vermischt, sich bestimmt wie geschnitten Brot verkauft. Aus der Masse der Neuerscheinungen ragt nur der Name Charlotte Link heraus. Aber das reicht eben für einen Bestseller.

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Viele Personen und viele Handlungsstränge - *Die Entscheidung muss man schon genau lesen, um mitzukommen. Aber das bin ich von Charlotte Link gewohnt, die gerne in den verschiedenen Kapiteln die Perspektive wechselt – und genau das mag ich auch so an ihren Büchern. Bei ihrem neuen Thriller war es allerdings hart an der Grenze mit den neuen Personen, die in jedem Kapitel auftauchen…trotzdem kommt man gut in die Geschichte rein und das Buch liest sich flüssig. Trotzdem ist die Geschichte sehr komplex, die Spannung bleibt aber (wie bei jedem Charlotte Link-Buch) bis zu Schluss bestehen, bei dem sich alle Handlungsstränge zu einem zusammenfügen. Ich fand das Buch gut, aber es gehört meiner Meinung nicht zu den besten von Charlotte Link.

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€ 22,99 [D] inkl. MwSt. € 23,70 [A] | CHF 30,90* (* empf. VK-Preis) Gebundenes Buch mit Schutzumschlag ISBN: 978-3-7645-0441-0 NEU Erschienen: 05.09.2016 Zum Buch: https://www.randomhouse.de/Buch/Die-Entscheidung/Charlotte-Link/Blanvalet-Hardcover/e401816.rhd Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst? Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Kinder sagen ihm kurzfristig ab, seine Freundin gibt ihm den Laufpass, und auf einem Strandspaziergang begegnet er einer jungen, völlig verwahrlosten Frau: Nathalie, die weder Geld, Papiere noch eine Unterkunft hat, die fürchterlich abgemagert und hochgradig verängstigt ist. Sie tut ihm leid, und er bietet ihr seine Hilfe an. Nicht ahnend, dass er durch diese Entscheidung in eine mörderische Geschichte hineingezogen wird, deren Spuren bis nach Bulgarien führen. Und zu Selina, einem jungen Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser Verbrecher geriet. Ihr gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine Kette von Verwicklungen aus, die Simon und Nathalie, tausende Kilometer entfernt, in der Provence zum Verhängnis werden … Meine Meinung: Als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von Charlotte Link erscheinen wird, habe es mir gleich auf die Wunschliste gesetzt. Der Einstieg in die Geschichte ist mir erst sehr schwer gefallen, da es viele Beteiligte gibt und ich mich erstmal zurechtfinden musste, welcher Teil der Geschichte zu wem gehört, irgendwann laufen alle Fäden zusammen. Als ich das erst einmal heraus hatte, war die Geschichte sehr interessant und packend. Zum einen gibt es da ja Simon, der sich im Ferienhaus seines Vaters aufhält und Nathalie, der er am Strand in einer Notsituation hilft. Außerdem geht es um Selina und ihrer Familie sowie einer weiteren Familie, dessen Tochter Opfer eines Menschenhändlerrings geworden ist. Meiner Meinung nach ist dies kein typischer Charlotte Link-Roman, wenn man sich damit aber auseinander setzt, wird man sehr gut durch diesen Kriminalroman unterhalten. Die Thematik fand ich sehr interessant. Alles in allem hat mir dieses Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut gefallen, ich kann hier eine Kauf- und Leseempfehlung geben, habe ihn nicht ganz so stark wie andere Romane der Autorin empfunden, vergebe aber dennoch gute 4 Sterne.

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Charlotte Link erzählt diesen ruhigen Krimi über viele, verschiedene Handlungsstränge, die teilweise in der Gegenwart spielen, teilweise in die Vergangenheit der Protagonisten eintauchen. Die Cliffhanger am Ende der einzelnen Erzählstränge lassen die Seiten nur so fliegen, denn man möchte ja wissen, wie es mit dem entsprechenden Erzählstrang weitergeht. Man ahnt zwar schon, dass die Geschichten von Natalie, Selina und Natalies verschwundenem Freund Jerome zusammenhängen und dass es um Menschenhandel geht. Wer aber hinter den Morden, der Verfolgung von Natalie und Simon steckt, bleibt bis zum Schluß im Dunkeln. Warum Simon und Natalie unbedingt gefunden werden sollen, bleibt bis zum Ende hin auch unklar. Alle Fragen und Unklarheiten werden zum Schluß allerdings beantwortet. Der Erzählstrang in Bulgarien, der sich um Selina und ihre Familie dreht endete etwas zu abrupt, es wird später nur angedeutet, was genau passiert ist. Das ist schade, denn dieser Erzählstrang war sehr spannend. Mir hat dieser ruhige Krimi, der sich hauptsächlich auf die Personen Simon, Natalie und Selina konzentriert, richtig gut gefallen. Der Leser erhält einen großen Einblick in Natalies Leben und warum sie von ihrem Freund so abhängig geworden ist. Auch Simon ist ein interessanter Charakter, der sich nicht so richtig traut, sich gegen seinen Vater und seine Exfrau durchzusetzen. Durch sein Abenteuer mit Natalie entwickelt er sich jedoch weiter. 4/5 Sterne für diesen ruhig erzählten, etwas anderen Krimi.

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Charlotte Link Die Entscheidung (blanvalet) Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Kinder sagen ihm kurzfristig ab, seine Freundin gibt ihm den Laufpass, und auf einem Strandspaziergang begegnet er einer jungen, völlig verwahrlosten Frau: Nathalie, die weder Geld, Papiere noch eine Unterkunft hat, die fürchterlich abgemagert und hochgradig verängstigt ist. Sie tut ihm leid, und er bietet ihr seine Hilfe an. Nicht ahnend, dass er durch diese Entscheidung in eine mörderische Geschichte hineingezogen wird, deren Spuren bis nach Bulgarien führen. Und zu Selina, einem jungen Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser Verbrecher geriet. Ihr gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine Kette von Verwicklungen aus, die Simon und Nathalie, tausende Kilometer entfernt, in der Provence zum Verhängnis werden… Charlotte Link, geboren in Frankfurt/Main, ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Ihre Kriminalromane sind internationale Bestseller, auch Im Tal des Fuchses und zuletzt Die Betrogene eroberten wieder auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste. Allein in Deutschland wurden bislang über 26 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft; ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Charlotte Link lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt/Main. © blanvalet Meinung zur Veröffentlichung: Schon die verlagseigene Inhaltsangabe macht es deutlich: es geht hoch her im neusten Werk von Charlotte Link. Womöglich noch höher, schneller, weiter als in den bisherigen Romanen der Autorin. Dennoch bleibt das Buch hinter der bewährten (und erwarteten) Qualität zurück. Woran liegt das? Verschiedene Handlungsfäden, das ist üblich bei Charlotte Link, wechseln in zügiger Folge. Frankreich, Bulgarien, Retrospektive, Gegenwart,… und immer herrscht schlechtes Wetter! Es ist nicht nur die fehlende Sonne, sondern überhaupt die ausnahmslos düstere Stimmung des gesamten Romans, die eine unversöhnlich negative Atmosphäre erzeugt. Wenigstens den – trügerischen - Anschein des „alles ist in Ordnung“ hätte man sich irgendwo gewünscht. Aber nein. Die ersten Kapitel beschäftigen den Leser mit der Orientierung und dem Sortieren von Handlung und Protagonisten. Ist das einmal bewältigt, kann nur mäßige Spannung aufkommen. Zu vorhersehbar die Entwicklung, zu schlicht die psychologische Zeichnung der Charaktere. Die Figuren an sich sind sorgfältig ausgearbeitet und werden umfassend eingeführt, bleiben aber in einer eigentümlichen Distanz zum Leser. Identifizieren möchte man sich mit keinem dieser Menschen. Hier haben wir Charlotte Link schon atemberaubender erlebt. Durch den häufigen Perspektiv- und Schauplatzwechsel geht die Handlung recht schwerfällig voran. So richtig spannend wird es einfach nicht. Ausnahme: Die am Ende jeden Kapitels zuverlässig eingearbeiteten Cliffhanger setzen kleine Highlights, hier kommt ein wenig von der fesselnden Spannung in Spiel, die wir als Markenzeichen der Autorin schätzen. Die vermeintlich überraschende Schlusswendung mit dem korrupten Polizisten beschleunigt die Story auf den letzten Metern, kann aber kein echtes Krimi-Feeling erzeugen. Was noch auffällt: Die verschiedenen Charaktere (von der bulgarischen Mutter in prekären Verhältnissen über die leitende Ermittlerin in Frankreich bis hin zu…) denken, handeln und sprechen in dem selben austauschbaren Stil, der in keinem Fall an die übrige Konstruktion der Figur angepasst ist. Das macht die Figuren mit der Zeit nicht glaubwürdiger. Mit den diversen Erzählsträngen scheint die Autorin sich diesmal wirklich viel vorgenommen zu haben, womöglich zu viel? Nur so ist wohl erklärbar, dass der Bulgarien-Strang nach enorm dramatisierten Wendungen am Ende indifferent ausplätschert… Schade. Wenigstens hier hätte man sich einen tröstlichen Abschluss gewünscht. Etwas bemüht wirken die zeitgeschichtlichen Bezüge (Paris-Attentate November 2015), die für die Geschichte keine erkennbare Relevanz zeigen. Bei aller Kritik hat „Die Entscheidung“ durchaus charmante Züge eines Charlotte-Link-Romans: zwischenmenschliche Beziehungen, Psychologie und Crime bei entspannter Lesbarkeit sind auch hier bewährte Zutaten. Insgesamt scheint mir die Bezeichnung „Kriminalroman“ nicht ganz treffend, eher tendiert „Die Entscheidung“ in Richtung Gesellschaftsroman. Immerhin: Das Buch ist unterhaltsam und die Fans der Autorin kommen auf ihre Kosten – auch wenn es immer nur regnet… Barbara Hauschild & Christian Funke

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Das neueste Werk heißt „Die Entscheidung“ und ist ein typischer Charlotte Link Kriminalroman. Was das heißt? Das heißt, dass man ihn kaum zur Seite legen mag, weil man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Das heißt auch, dass sie es erneut schafft, den Leser mit überraschenden Wendungen zu begeistern und dass sie einen großen psychologischen Aspekt in die Geschichte mit eingebaut hat. So gar keine besinnlichen Weihnachten… Im Wesentlichen geht es um – es fällt ja so schwer hier Spoiler zu vermeiden – Simon, der von seiner Frau, mit der er zwei Kinder hat, geschieden ist. Eigentlich möchte er im Ferienhaus in Südfrankreich seines Vaters ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise seiner Liebsten – also mit seinen beiden Kindern und seiner neuen Freundin – verbringen. Doch leider sitzt er dann trostlos allein da. Also unternimmt er einen einsamen Strandspaziergang, der sein Leben ganz schön durcheinander bringen soll. Er trifft auf Nathalie, eine ziemlich verwahrloste junge Frau, die ihm eine Story berichtet, die man kaum glauben mag, die ihn selbst aber schon bald in eine Geschichte verwickelt, die noch unglaublicher ist… So spannend das im ersten Moment klingen mag… So spannend ist es auch! Charlotte Link präsentiert hier eine Geschichte, in der sie erneut verschiedene Handlungsstränge miteinander verknüpft und den Leser so manches Mal sogar überrascht. Dem Leser werden immer wieder neue Informationen gegeben, die der gesamten Geschichte einen immer größer werdenden Sinn geben, sodass sich im Laufe des Leseabenteuers Fragen beantworten, die sich auf den ersten Seiten ergeben haben. Beide Daumen hoch, Frau Link! Gut durchdacht, mit einem durchgehenden roten Faden hat Charlotte Link es erneut geschafft, einen aktuellen Krimi auf den Markt zu bringen, der vielleicht sogar ein paar Gänsehautmomente beschert. Man muss aber auch ehrlich sein: Charlotte Links bestes Werk ist „Die Entscheidung“ nicht. Warum? Weil der Lesefluss hie und da etwas zäh verläuft und manche Dinge doch zu früh offensichtlich werden. Gerade der Beginn des Buches schwächelt leicht, dafür wird es am Ende umso rasanter und spannender. Wer die sonstigen Krimis von Charlotte Link kennt, weiß, dass dies meckern auf hohem Niveau ist und wird an der Wertung erkennen, dass „Die Entscheidung“ voll und ganz weiter zu empfehlen ist. Vor allem greift sie eine Thematik auf, die nicht in jedem x-beliebigen Krimi genutzt wird, was wiederum ein absoluter Pluspunkt ist. Will sagen: Ein tolles Buch von Charlotte Link, eine spannende Geschichte in einem wunderbaren Schreibstil geschrieben. Ein tolles Buch von Charlotte Link, das zwar nicht ihr bestes Werk, dennoch absolut lesenswert ist!

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Simon verbringt Weihnachten in der Ferienwohnung seines Vaters in Frankreich. Er vierzig Jahre alt, geschieden, und mit der aktuellen Beziehung will es auch nicht richtig laufen. In dieser Situation trifft er eine Entscheidung, die sein Leben verändern wird. Er sammelt die halb verhungerte und heruntergekommen junge Frau Nathalie Boudin am Strand ein, nimmt sie mit in eine Wohnung und will ihr helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Doch stattdessen zieht sie ihn in eine kriminelle Verfolgungsjagd von einem Maßstab, den er kaum abschätzen kann. Mit was für Leuten hat Nathalies Freund, der untergetaucht ist, sich nur eingelassen und warum verfolgen sie jetzt auch Natalie und Simon? Charlotte Link ist seit Jahre ein Garant für Spannungsliteratur und auch mit ihrem neusten Kriminalroman „Die Entscheidung“ ist ihr wieder eine mitreißende Geschichte gelungen, die einen von Anfang an in Atem hält. Sie erzählt die Handlung aus verschiedenen Perspektiven und mit zahlreichen Personen und Handlungsorten, so dass die ersten Seiten ein klein wenig verwirrend sind. Doch schnell sortiert sich alles, die Hauptfiguren kristallisieren sich heraus und man lässt sich auf die Story ein. Die Grundidee um einen Menschenhändlerring in Osteuropa ist nicht unbedingt neu, doch spannend aufbereitet mit guten Charakteren, die einen durchweg mitnehmen und einen mitfiebern lassen. Simon kann man ebenso wie Nathalie menschlich einige Makel vorwerfen, doch wer ist schon perfekt und ihre Probleme haben die Geschichte für mich nur glaubwürdiger gemacht. Gerade Nathalies Weg wird durch Rückblenden sehr gut beschrieben, so dass man einfach versteht, warum sie handelt wie sie handelt, auch wenn das nicht immer logisch ist. Für mich ist „Die Entscheidung“ ein großartiger Krimi, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Das Buch ist spannend, kurzweilig und packt einen sowohl über die Story als auch die Figuren. Von mir gibt es eine unbedingte Leseeempfehlung, ich war begeistert von dem Buch.

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Ich bin ein großer Fan von Charlotte Link und habe so ziemlich jedes Buch von ihr im Regal stehen (ausgenommen ihre Pferdekinderbücher). So konnte ich auch nicht wiederstehen ihr neustes Buch direkt zu verschlingen. Simon wollte eigentlich über Weihnachten mit seinen Kindern im Ferienhaus seines Vaters in Südfrankreich Urlaub machen. Doch seine Kinder sagen ihm ab, seine neue Freundin trennt sich von ihm und dazu regnet es pausenlos. Trotzdem schlendert er am Strand entlang und trifft dort auf Nathalie, die offensichtlich in Schwierigkeiten steckt. Die Entscheidung ihr zu helfen, soll Simon schnell bereuen, denn Nathalie ist irgendwie in Verstrickungen, die bis nach Bulgarien reichen verwickelt. Das Charlotte Link sehr wandelbar ist, hat sie bereits mehrfach bewiesen. Zunächst gestartet mit Gesellschaftsromanen, wie ihrer gefeierten „Sturmzeit“-Trilogie, entdeckte sie schnell die psychologischen Spannungsromane für sich. Hier bekam der fleißige Leser mehrere Charaktere bzw. ganze Familien präsentiert, die in irgendeiner verstrickten Geschichte steckten, die der Leser entschlüsseln musste. Gerne wurde hier auch ein Ausflug in die entfernte Vergangenheit verschiedener Figuren entführt. Diese Ausflüge kamen danach immer weniger vor, aber das tat der Spannung keinen Abbruch und Link entdeckte sich erneut neu. Mit ihrem letzten Werk „Die Betrogene“ versuchte sich Link nun zum ersten Mal in Richtung Kriminalroman. Aber auch hier entstand eine enge Verbindung zu den Figuren, wir lernten viel über sie, ihre Stärken, ihre Schwächen, ihre Ecken und Kanten. Doch irgendwo fehlte der Geschichte so ein bisschen das typische Linkkalkül. Dies sollte sich jedoch am Ende doch noch zeigen und so lässt sich „die Betrogene“ als Versuch Richtung Krimi abstempeln, kommt jedoch nicht mehr an die früheren Werke heran. Nun präsentiert uns Charlotte Link ihr neustes Werk und auch diesmal handelt es sich wieder um einen Kriminalroman. Simon ist der typische Versager. Geschieden und doch lässt er sich von seiner Ex-Frau auf der Nase rumtanzen, was die Kinder betrifft. Sein Vater sagt ihm offen ins Gesicht, dass er ihn für einen Versager hält und trotzdem versucht Simon noch immer die Anerkennung des Vaters zu bekommen. Doch aus dem geplanten Weihnachtsurlaub mit seinen Kindern im Ferienhaus des Vaters in Südfrankreich wird nichts, denn seine Ex-Frau und deren neuer Freund beschließen, dass die Kinder lieber bei ihnen in Deutschland bleiben sollen. Und so fährt Simon alleine, denn seine neue Freundin hat er damit verschreckt, dass er sie vor den Kindern verheimlicht und daher nicht mit nach Frankreich nehmen wollte. In dieser trostlosen Ausgangslage trifft er am Strand auf die verzweifelte und heruntergekommende Nathalie. Eigentlich hätte er einfach weitergehen müssen, aber ausgerechnet diesmal trifft Simon eine Entscheidung, die seine nahe Zukunft stark beeinflussen sollte. Denn Nathalie ist auf der Flucht. Vor wem, dass weiß sie selbst nicht. Sie hat lediglich eine Warnung ihres Freundes Jérôme bekommen. Beide sollen erst später erfahren, dass sie irgendwie in das Visier eines Menschenhändlerrings gekommen sind, die keine Skrupel haben. Die Geschichte führt bis nach Bulgarien und erzählt neben Simons und Nathalies Geschichte auch die zweiter verzweifelter Familien, die glauben ihre schönen Töchter könnten im Westen ein gutes Leben bekommen. Die Thematik von Menschenhändlern ist bereits in mehreren Büchern und Filmen behandelt worden. Link schafft es trotzdem der ganzen Geschichte eine eigene Richtung zu geben. Denn hier sind es keine Helden, die auf eigene Faust den Ring bekämpfen wollen. Hier sind es die Alltagshelden, die für sich oder für ihre Familien kämpfen. Dabei treten eine Vielzahl von Charakteren auf, deren Verbindung wieder einmal erst gesucht werden muss. Wie für einen Krimi üblich hat auch hier die Polizei eine große Rolle, jedoch nicht so groß, wie in anderen Krimis üblich. Dadurch behalten die Charaktere noch ihre Handlungsfreiheit und können dieses Buch weitgehend selbst gestalten. Doch während Links ältere Bücher sich durch sorgfältig charakterisierte Figuren auszeichnen, hinter denen mehr steckt, als man auf dem ersten Blick denken mag, spiegeln die Figuren diesmal die klassischen Schwarz/Weiß-Klitschees wieder. Jeder Charakter bekommt praktisch nur 1-2 Eigenschaften und handelt nur nach diesen. Kein Variieren, keine ausgeprägten Charakterzüge, keine Überraschungen. Daher wird aber leider auch die komplette Handlung vollständig vorhersehbar. Bis auf 1-2 Wendungen in Bulgarien, kann der Leser bereits am Anfang das Ende vorhersagen. Hier fehlt einfach eine überraschende Handlung der Charaktere. Trotzdem muss man sagen, dass Link es durch ihren sehr flüssigen Schreibstil trotzdem schafft, einen für 2-3 Tage an das Buch zu fesseln, ehe man die knapp 600 Seiten verschlungen hat. Das ist wieder eine gewaltige Verbesserung zu „die Betrogene“, in der man sich durch viele Seiten durchquälen muss, ehe das Buch in Fahrt kommt. „Die Entscheidung“ hat keine einzige Länge, jede Handlung und Figur hat irgendwo seine Berechtigung, um auf das große Finale zuzusteuern. Wobei hier jedoch noch ein großer Kritikpunkt liegt: das sehr knappe und kurz gehaltene große Finale. Ein brutaler Menschenhändlerring, die nichts zu verlieren haben, und doch ist die Lösung am Ende zu einfach. Hier fühlt man sich am Ende um die Mühe eines Showdown betrogen. Liebe Frau Link, als ein großer Fan ihrer Werke, verstehe ich, dass sie einmal etwas neues ausprobieren wollten und sich nun den Krimis zuwenden. Aber bitte geben sie ihren Charakteren trotzdem genug Tiefe, bitte bauen sie wieder Überraschungen in die Handlung ein und bitte bleiben sie sich selbst dabei treu. Beim Lesen von „Die Entscheidung“ wäre ich nicht darauf gekommen, dass sie dieses Buch schrieben. Ihre unverkennbare Handschrift hat einfach gefehlt! Ich freue mich trotzdem schon jetzt auf ihr nächstes Werk!

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