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Rezensionen zu
Red Rising

Pierce Brown

Red-Rising-Reihe (1)

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Meinung Ich war etwas überrascht, als das Buch bei mir ankam, wie viele Seiten es umfasst. Für gewöhnlich informiere ich mich immer erst ein bisschen, damit der Schock oder die Enttäuschung nicht so groß ist - doch hier hatte ich es scheinbar irgendwie vergessen. Ich wusste, dass es sich um eine Trilogie handelt, weswegen ich eigentlich dachte, dass sich jeder Band so zwischen 350 und 400 Seiten bewegt. Mit fast 560 hatte ich wirklich nicht gerechnet. Nach dem "Ui ist das dick"-Moment fragte ich mich, ob es wirklich so gut sein kann, wenn alle drei Teile so Seitenstark sind. Ist dann die Wahrscheinlichkeit nicht recht hoch, dass es viele Wiederholungen und wirklich unnötige Passagen gibt? Gibt die Geschichte so viel Inhalt her ohne irgendwann langweilig zu werden? Meine Zweifel waren völlig unbegründet und lösten sich schnell in Luft auf! In Red Rising wird die Geschichte von Darrow erzählt. Er ist ein Roter und lebt mit seiner Familie und seinem Clan unter der Oberfläche des Mars. Er ist 16 Jahre alt und Höllentaucher. Sein Job ist es, Helium-3 abzubauen, was benötigt wird, um den Mars für die Menschheit bewohnbar zu machen. Seine Frau Eo zeigt ihm einen geheimen Garten, von wo aus er das erste Mal die Sonne, Sterne und das Weltall sehen kann. Als sie von den Goldenen erwischt werden, werden die beiden ausgepeitscht. Eo stimmt "Das verbotene Lied" an, woraufhin sie gehängt wird. Darrow schleicht sich nachts zum Galgen, schneidet sie ab und begräbt sie in dem Garten, woraufhin auch er gehängt wird. Durch eine List seines Onkels stirbt Darrow nicht, sondern wird von anderen Roten zu einem Goldenen gemacht und schleicht sich bei ihnen ein, um der Tyrannei ein Ende zu setzen. Dabei stellt er fest, dass die Oberfläche bereits bewohnt wird und die Roten als Sklaven gehalten werden. Das ist mal ganz grob umrissen worum es geht - ohne zu viel zu verraten. Denn das passiert nur auf ein paar wenigen Seiten. Erst als Darrow ein Goldener wird, wird es so richtig spannend und interessant. Sein Ziel ist es, sich in ein Institut zu schleichen, in dem aus Goldenen die einzigartig Vernarbten werden. Diese stehen noch eine Stufe über den anderen. In diesem Institut werden alle an ihre Grenzen gebracht - und manche auch darüber hinaus. Anders als bei "Die Tribute von Panem" ist der Tod allerdings nicht das einzige mögliche Ende. Darrow macht in diesem Buch einige Wendungen durch. Von der niedrigsten aller Farben steigt er plötzlich und quasi über Nacht zu der höchsten auf. Er muss sich oft zurückhalten und sich bewusst machen, dass er nicht so handeln und reagieren kann, wie er gerne möchte, da er sich damit verraten könnte und das sein Todesurteil wäre. Ihm fällt selbst immer wieder auf, dass er den ein oder anderen Wandel durchläuft, je länger er ein Goldener ist. Auch seine eigentliche Mission mus er sich zwischendurch immer mal wieder ins Gedächtnis rufen. Pierce Brown wirft den Leser ohne Umschweife direkt ins kalte Wasser (oder auf den Mars ^^), so dass Verwirrung vorprogrammiert ist. Er verschwendet keine langen Texte auf irgendwelche Erklärungen und so muss der Leser mitdenken und einiges an Vorstellungskraft besitzen um der Geschichte folgen zu können. Das war auch der Grund weswegen mir der Einstieg etwas schwer fiel und ich manche Teile ein zweites Mal lesen musste. Wenn man allerdings am Ball bleibt, ist es irgendwann absolut kein Problem mehr und es ist nicht mehr komisch, wenn irgendwer in Gravstiefeln von oben runtergeschwebt kommt oder kilometerweite Strecken innerhalb kürzester Zeit zu Fuß zurückgelegt werden können. Der Schreibstil hat mir wunderbar gefallen und abgesehen von der leichten Verwirrung am Anfang, kam ich wirklich schnell voran und gut zurecht. Das Ende ist offen, aber kein absolut nervenaufreibender Cliffhanger. Das sorgt dafür, dass man Band 2 zwar lesen möchte, aber die Zeit des Wartens einen nicht wahnsinnig macht ;-) Fazit Der spannende Auftakt einer Reihe, die hoffentlich genauso spannend weitergeht. Wenn du über eine gewisse Vorstellungskraft verfügst und vor Abschnitten mit roher Gewalt und Blut nicht zurückschreckst, dann wird dich dieses Buch hoffentlich begeistern können. Mich hat es vollends überzeugt und ich warte gespannt auf Teil 2!

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Kurzinfo: Autor: Pierce Brown Genre: Roman, Sci-Fi Verlag: Heyne Seitenzahl: Kurzbeschreibung: Darrows Welt ist brutal und dunkel. Wie alle Roten schuftet er in den Minen des Mars, um ein Leben auf der Oberfläche des Planeten möglich zu machen. Doch dann wird seine große Liebe getötet, und Darrow erfährt ein schreckliches Geheimnis: Der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht, die Goldenen, leben in dekadentem Luxus. Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Er will einer von ihnen werden – um sie dann vernichtend zu schlagen … Eigene Meinung: Nachdem gefühlt die ganze Welt über den neuen Bestsellerautor Pierce Brown und seine Mars-Reihe geschrieben hat und die Bücher in den Himmel lobt, musste ich mir natürlich selbst ein Bild davon machen. Und was soll ich sagen? Es hat auch mich komplett umgehauen. Zum Ersten gibt es natürlich den Schreibstil von Pierce Brown, der einfach unverwechselbar ehrlich, brutal und hart ist und trotzdem noch fantasiereich und philosophisch. Darrow ist der coolste Charakter dieser Welt. Jemand, der weiß, was er kann und wie er rüber kommt und auch genau einschätzen kann, wie gerade die Lage ist. Ich habe es total gefeiert, wenn er einfach ganz trocken feststellte, dass er der Beste war oder eben alles besser konnte als andere. :D Aber das allerbeste an dieser Geschichte ist dieses verdammte Worldsetting: Das Klassensystem der Farben mit ihren jeweiligen Aufgaben mag nicht die allerneueste Erfindung sein, aber es funktioniert! Und wie es funktioniert! Ich konnte mich noch nie so gut in eine Rangordnung einfügen und verstehen, wie die jeweiligen Klassen denken. Ich konnte gut den Hass auf die Goldenen, das Herabschauen auf die Roten und das Misshandeln der Pinken verstehen, denn das gehört ja in dieser Welt quasi zum Alltag. Faszinierend ist zusätzlich das Setting im Weltraum bzw in diesem Teil noch auf dem Mars. Ich liebe es, wenn dystopische Elemente mit Sci-Fi kombiniert werden. *-* Und Pierce Brown ist ein Meister in seinem Fach. Die Geschichte ist schnell und verfolgt konsequent den Strang zu seinem Ende, welches mich total umgehauen hat! Die Charaktere sind eine reine Wonne. Jeder Charakter hat seine Daseinsberechtigung und vor allem seine ganz eigenen Charakterzüge. Aber zu aller erst mal kommen wir zu Darrow: Er ist ein toller Protagonist. Er ist plastisch und er ist vor allem eins: NACHVOLLZIEHBAR! Der Tod seiner Frau gibt ihm den nötigen Ehrgeiz und die nötige Ernsthaftigkeit, seine Frau zu rächen und das System von innen heraus zu zerstören. Er ist ernst, kann aber auch Späße machen. Er ist loyal und eine gute Führungspersönlichkeit, weiß aber auch, wann man anderen das Feld überlassen muss. Er ist allerdings auch bereit, sich selbst zurückzunehmen oder sich selbst zu opfern, damit er sein Ziel erreicht. Er kann sich aus jeder Situation irgendwie rauswinden oder sie zu seinem Vorteil drehen. Er hat die richtigen und die wichtigsten Verbündeten und macht die richtigen Züge in seinem Spiel, die ihn zum Ziel bringen. Noch dazu ist er loyal und selbstsicher, was ihn zu einem verdammten Badass der Extraklasse macht! Habe ich erwähnt, dass er außerdem groß, muskulös und fingerfertig ist? (Kichern aus dem Hintergrund :D) Die anderen Charaktere sind übrigens alle tief und überzeugend geschrieben und es gibt nicht zu wenig Badass-Charaktere, aber über die möchte ich nicht so viel reden, denn sie sollen ja eine Überraschung beim Lesen sein :D Der Schreibstil ist so unfassbar toll, denn er bringt es irgendwie fertig zwischen Gefechten und Planungen der Übernahme von feindlichen Gebieten noch Gedanken über die Natur des Menschen und die Natur der Führungspersönlichkeiten und den Aufstieg und Fall von Kulturen unterzubringen. Chapeau, Mister Brown! Das einzige, was mich etwas störte, waren Passagen, die sich gezogen haben und Dinge beschrieben, die nicht unbedingt viel Spaß machten, aber sie waren notwendig um diese Geschichte richtig zu erzählen. Deswegen geht das noch in Ordnung. ;D Ich finde das gebaute Universum so unfassbar innovativ, denn es beschränkt sich nicht auf ein Land oder einen Planeten, sondern gleich auf das ganze Sonnensystem, was ich echt beeindruckend finde. Außerdem geht es von den Roten, die nichts von diesem Herrschaftssystem wissen, zu den Goldenen, die die einzigen sind, die es beherrschen können. Ich finde das faszinierend as hell! Außerdem gibt es auch noch die Klassenunterschiede zwischen Gold, Silber, Pink, Grün, Blau, Grau, Obsidian, Rot und und und. Diese Gesellschaft ist faszinierend und so einfach wie kompliziert in ihrer Struktur, dass es einem die Sprache verschlägt. Ich mag diese Gesellschaft sehr gerne und bin gespannt, was uns in den nächsten beiden Büchern erwartet, denn nun geht es in die richtige Welt hinaus, die wirklich noch einmal eine ganze Schippe drauflegen wird, wenn ich richtig liege. Ich will sofort den nächsten Band dieser hochintelligenten und intriganten, aber auch ausgefochtenen Revolution, die das Universum entzwei sprengen wird. Fazit: Wahnsinnig schnell, brutal, intelligent und faszinierend ist die Mars-Dystopie von Pierce Brown! Und die fasziniert nicht nur durch plastische Charaktere und einen starken Schreibstil, sondern auch durch eine Geschichte und eine Welt, die innovativ ist und doch schmerzhaft an reale Verhältnisse erinnert. Chapeau! 4,5 von 5 voll verdiente Tintenkleckse von mir!

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grandios!

Von: JustArtBlog

05.03.2016

Inhalt/Klappentext: Darrows Welt ist brutal und dunkel. Wie alle Roten schuftet er in den Minen des Mars, um ein Leben auf der Oberfläche des Planeten möglich zu machen. Doch dann wird seine große Liebe getötet, und Darrow erfährt ein schreckliches Geheimnis: Der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht, die Goldenen, leben in dekadentem Luxus. Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Er will einer von ihnen werden – um sie dann vernichtend zu schlagen … ---------------------------------------------------------------------------------------- Meine Meinung Meinung: Pierce Brown nimmt den Leser mit in die Welt des jungen Roten Höllentauchers Darrow. Er gehört der niedrigsten Schicht in der Weltengesellschaft an, den Roten. Alle Menschen werden in Farben und damit in Stände bzw. Klassen eingeteilt. Die Roten müssen im Mars leben und dort graben. Man erzählte ihnen, dass durch ihre Arbeit das Leben auf dem Mars erst möglich gemacht werden soll. Doch dies ist eine Lüge. Denn die Oberfläche des Mars ist längst bewohnbar und wird auch schon bewohnt. Dabei stellen die Goldenen, das höchste aller Dinge dar. Durch die verschiedenen Kämpfe und Schlachten wird die Gruppe rund um Darrow eng zusammengeschweißt, doch die Geheimnisse werden an die Oberfläche dringen und Probleme bereiten. Durch einen sehr guten Schreibstil schafft der Autor es, den Leser komplett in seinen Bann zu ziehen. Die Weltengesellschaft wird so gut beschrieben, man ist mittendrin und erlebt alles mit. Das Buch ist eine grandiose Mischung aus Action, Gewalt, Wut aber auch Liebe und Humor. Hier treffen die unterschiedlichsten Gefühle aufeinander und harmonieren perfekt. Der Autor schafft es durchgehend eine Welt im Kopf des Lesers zu erschaffen. Der Humor in diesem Buch ist klasse. An manchen Stellen kann man so sehr lachen und in der nächsten Sekunde zittert man mit den Protagonisten mit, ob sie es schaffen werden und den Feind besiegen können. Die Geschichte ist eine Mischung aus der Marsianer und die Tribute von Panem. Dadurch wird eine grandiose Story erzählt, die auch mit Tiefgang punkten kann. Bei dem Roman handelt es sich nicht um ein einfaches Sciencefictionbuch sondern eine Mischung aus diesem und dem Genre Dystopie. Viel Spannung, Gewalt, Kampf, Liebe, Leidenschaft und und und dominieren dieses Buch und machen es zu etwas besonderem. Man muss es gelesen haben. ----------------------------------------------------------------------------------------- ---------------------------------------- 576 Seiten Heyne Verlag (14. September 2015) ---------------------------------------------

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Red Rising Diese Rezension dreht sich um Red Rising von Pirece Brown. Natürlich habe ich von Sasha Alsberg (Lieblingsbokktuberin) von diesem Buch erfahren, aber es wurde auch von vielen anderen Bloggern erwähnt und als es auf Deutsch erschien und mit dem richtigen Cover (Die Hardcoveredition fand ich nicht so toll, der Verlag hat dann das amerikanische für die Softcoverausgabe modifiziert.), musste es in mein Regal. Und natürlich gelesen werden. Dieses Buch wird vor allem jenen empfohlen, die Tribute von Panem mochten, was natürlich auch mich angesprochen hat, denn dieser Bücher sind der Wahnsinn. Jedenfalls hat mich der Klappentext sehr interessiert und ich wollte wissen wie die Hauptfigur sich in die Oberschicht hocharbeitet. Aber lest selbst ... Wenn du Gerechtigkeit willst, musst du dafür kämpfen! Der junge Darrow lebt in einer Welt, in der die Menschheit die Erden verlassen und die Planeten erobert hat. Bei der Besiedlung des Mars kommt ihm eine wichtige Aufgabe zu, das jedenfalls glaubt Darrow, der in den Minen im Untergrund schuftet, um eines Tages die Oberfläche des Mats bewohnbar zu machen. Dich dann erkennt er, dass er und seine Leidensgenossen von einer herrschenden Klasse ausgebeutet werden. Denn der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht lebt in luxuriösen Städten inmitten üppiger Parklandschaften. Sein tief verwurzelter Gerechtigkeitssinn lässt Darrow nur eine Wahl: sich gegen die Unterdrücker aufzulehnen. Dabei führt sein Weg ins Zentrum der Macht. Der unerschrockene Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Denn um sie vernichtend schlagen zu können, muss er einer von ihnen werden ... Autor: Pierce Brown Titel: Red Rising Verlag: HEYNE < Seiten: 558 Format: Hardcover, Softcover, ePub, Hörbuch, MP3-CD Bestelllink Natürlich ist der Klappentext wieder als Blickfang gedacht und hat eher weniger mit den tatsächlichen Begebenheiten zutun. Aber im Groben stimmt es. Am Anfang wird man gut in die Welt eingeführt, man wird zwar in die Handlung geworfen, aber die Informationen die man benötigt werden in einem guten Maß enthüllt. Dabei lernt man gut die Welt kennen in der Darrow und alle anderen Roten aufgewachsen sind, und auch, dass die angeblichen Regeln einer perfiden Taktik folgen, die man als einfacher Roter nicht durchbrechen kann. Die Geschichte beginnt natürlich dort wo auch die Hauptfigur Darrow ist: In den Minen den Mars. (Solche harten und fast weltfremden Settings gefallen mir immer sehr gut.) Am Anfang ist Darrow mir sehr sympathisch, er ist nicht der Draufgänger den man sich anhand der Rezensionen und Pressestimmen vorstellt; er ist ein intelligenter, junger Mann, der weiß, wann er die Klappe halten soll, wenn er, oder seine Lieben, nicht sterben sollen. Er ist zufrieden mit seinem Leben, vielleicht nicht superduperglücklich, aber zufrieden. Und er glaubt an eine Mission. Dass diese erstunken und erlogen ist, kann er schlecht wissen. Jedenfalls ändert sich dann plötzlich eine Konstante in seinem Leben, die ihm völlig den Boden unter den Füßen wegreißt. Durch eine menge emotionaler Verwicklungen und ein paar menschlichen Schwächen landet Darrow dann dort, wo die Mission der Bücher beginnt: Bei der Revolutioen. Er ist allerdings nicht sofort der Revolutionär von dem alle reden. Es ist ein langer und schmerzhafter Prozess, der sich durch fast eine Hälfte des Buches zieht. Ich fand diese Entwicklung sehr gelungen und nachvollziehbar, es ist realistisch und emotional. Auch steht er nicht allein da, er hat Helfer und Freunde die ihn unterstützen, obwohl so eine Revolution im Alleingang schon cool gewesen wäre. Die anderen Figuren in diesem Buch sind oft düster und von Gefühlen beherrscht, obwohl sie gleichzeitig auch eiskalt und berechnend sein können. Das hat mir auch sehr gut gefallen, dass eben nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ist, obwohl die Privilegierteren einen hohen Lebensstandard haben. Darrow geht durch viele Erfahrungen und Abenteuer und der letzte Drittel des Buches war mein persönlicher Liebelingsteil. Für mich hat er endlich Darrows Mission und seinen Character wie ich ihn am Anfang kannte, zusammengebracht und das Buch wurde sehr viel harmonischer. Dennoch ist er von Anfang an stark, zeigt das aber nicht sofort, was mir sehr gefallen hat, viele unserer Jugendhelden mussten eben plötzlich mutig werden, während Darrow das schon von Anfang an ist, was sein Weg im weiteren Verlauf maßgeblich beeinflusst hat. Ich denke, dass es Intrigen und Verrat gibt, muss ich nicht extra ausführen, denn immerhin will ich euch nicht zu sehr spoilern. Dadurch, dass es eine Dystopie ist, ist der Schreibstil weniger romantisch und ausschweifend, sondern sehr klar und schnell. Es folgte manchmal Darrows Gedanken sehr hastig und einige Stellen musste ich zweimal lesen, denn es ist einfach zu viel passiert. Allgemein ist die Handlung in dem Buch sehr vielseitig und länger als von mir erwartet, was für den Leser natürlich nur ein Bonus sein kann. Was mich gleichermaßen beeindruckt, wie auch geschockt hat, ist die Tatsache, dass die Menschen in diesem Buch nach Farben geordnet sind. Was mich sehr an die Apartheid in Afrika erinnert hat, als Weiße den Schwarzen vorgezogen wurden. Es ist ein interessantes und ungerechtes Konzept, das aber bereits zu Ende des Buches von Darrow mehr als in Frage gestellt wird. Nebenbei sind auch die Moralvorstellungen im Buch nicht immer astrein, teilweise ist der Grad zwischen Moral und einfacher Rache sehr schmal und man sollte sich definitiv kein Vorbild an Darrow nehmen. Übrigens auch nicht an Eo (Ihr werdet sie kennenlernen.), die übrigens eine Person ist, die mir immer unsympathischer geworden ist, da sie mir mehr als intrigante und manipulative Frau erschien, als das was Darrow in ihr gesehen hat. Wenn ihr sie schon kennengelernt habt, dann lasst mir doch mal eine Meinung unten da. Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt, sowohl negativ, als auch positiv, aber ich denke man sollte es trotzdem unbedingt lesen. Der Mars als Schauplatz ist sehr interessant und auch die Figuren, wie verkorkst und düster sie auch manchmal sind, machen es lesenswert und halten kontinuierlich die Spannung. In der Mitte des Buches gibt es eine kleine Länge, von der einem aber eigentlich klar ist, dass es demnächst eine große Änderung geben muss, denn irgendwie muss Darrow sich ja entwickeln, und auch die anderen Charaktere folgen nicht einfach blind, sondern haben ihr eigenes Leben und Gedanken, die mehr als nur einen Verrat begehen oder eine Verbindung knüpfen. Da sich die ganze Geschichte ganz anders angeht, als ich gedacht habe, war ich positiv überrascht. Ich hatte wirklich hohe Erwartungen, nachdem Sasha und auch the Booknerd Großartiges über dieses Buch gesagt haben. Ich kann nicht in allen Punkten zustimmen, aber in den meisten. (Allerdings sterben meiner Meinung nach nicht so viele Leute wie in Das Lied von Eis und Feuer.) Ich muss euch natürlich warnen, dass dieses Buch genauso wenig mit Tribute von Panem gemeinsam hat, wie die Bestimmung. Es finden sich Parallelen in Zeit und Ordnung, aber bitte, in welchen Dystopie- oder Jugendromanen gibt es denn kein ungefähres Schema, dass sich in jedem Buch wiederholt? Solche Vergleiche zu ziehen finde ich immer sehr unnötig, da sie wenig mit den wirklichen Geschehnissen oder der Mentalität zu tun haben. Wenn ich einen Vergleich ziehen müsste, würde ich sagen, dass Darrow ein Held wie Harry Potter oder Frodo Beutlin ist. Denn im Gegensatz zu Katniss Everdeen kämpft Darrow, weil er etwas ändern möchte, während Katniss doch in allererster Linie ihre Familie beschützen möchte (die Blutsverwandten, wie auch die Seelenverwandten). Ich gebe diesem Buch 4,5 von 5 Sternen, aber auch nur, weil die Moral im Buch wirklich nur sehr fein von der Wut und den eher weniger heldenhaften Motiven zu unterscheiden ist. Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband Red Rising - Im Haus der Feinde und kann es gar nicht erwarten, bis dieser endlich erscheint. Liebe Grüße, eure Charlotte.

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Dieser Trilogieauftakt ist grandios, aber man muss sich bewusst sein, dass es kein "schönes" Buch ist. Als Leser wird man kopfüber in eine Welt geworfen, die uns in vielen Bereichen fremd ist, und es ist eine gnadenlose Welt, denn das Klassensystem geht nicht nur mit den unteren Farben unzimperlich um. Der Roman ist in einer sehr direkten und teilweise recht brutalen Sprache geschrieben. Der Leser erlebt alles aus Darrows Sicht und wird deshalb von den ersten Seiten mit dem harten Alltag und dem derben Slang der Roten konfrontiert. Aber auch als Darrow ans Institut wechselt und in den gedrechselten Sätzen der Goldenen parliert, bleibt das Buch ziemlich schonungslos, denn die Goldenen glauben daran, dass sie sich ihre absolute Herrschaft nur durch Leistung und Härte verdient haben, und verlangen entsprechendes auch von ihren Sprösslingen. Zart besaitete Gemüter sollten deshalb die Finger von diesem Roman lassen, auch finde ich die Altersfreigabe ab 14 Jahren problematisch tief, ich würde das Buch erst ab 16-17 empfehlen. Wenn man sich aber mit der deftigen und brutalen Sprache angefreundet hat, entwickelt die Geschichte einen unwiderstehlichen Sog, so dass ich halbe Nächte "nur noch ein Kapitel" gelesen habe, bis ich am Ende der 576 Seiten angelangt war. Das Imperium der Weltengesellschaft mit seinem Klassensystem, auch wenn man im ersten Band der Trilogie noch nicht sehr viel davon erfährt, ist bisher bestechend logisch konzipiert und bietet viel Raum für überraschende Wendungen. Die Anlehnung an die Antike hat mich als Historikerin natürlich besonders gefreut, allerdings kann man der Geschichte auch problemlos folgen, ohne die Bezüge zur griechischen und römischen Kultur zu kennen. Auch Darrow als Protagonist ist sehr gut gezeichnet, wenn auch nicht immer sonderlich sympathisch. Zu Beginn ist er ein an jugendlicher Selbstüberschätzung leidendes Großmaul, dann dominieren Wut und Rachedurst. Aber er lernt schnell, dass das nicht reicht, um seine Mission zu erfüllen, und wächst an den Herausforderungen. Auch künftig wird er noch spannende Entwicklungen durchmachen, denn unterschiedliche Loyalitäten und die Liebe zu einer Goldenen werden bei der Organisation der Zerschlagung des Systems nicht hilfreich sein. Ich bin jedenfalls schon sehr auf den zweiten Teil gespannt, der im Sommer erscheinen wird!

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Liebe Leserinnen und Leser, bereits Anfang Dezember übersandte mir der Heyne Verlag ein Buch, von dem ich nichts als Gutes gehört hatte: Red Rising von Pierce Brown. Allein das Cover hat mich völlig begeistert und auch die Inhaltsangabe machte mich neugierig – auch wenn ich im Sci-Fi Genre in letzter Zeit eher weniger herum wandere. Doch als ich das Buch aufschlag und zu lesen begann … da war es völlig anders als erwartet – und hat mich süchtig gemacht! [Prädikat: Spoiler Frei!] Titel: Red Rising Autor: Pierce Brown Serie: Red Rising #1 Erschienen: 2015 Verlag: Heyne Seiten: 576 Sprache: Deutsch Status: Rezensionsexemplar Inhalt: Darrow ist ein Roter und schuftet – wie alle Roten – in den Mienen des Mars. Er glaubt, der Menschheit damit einen großen Dienst zu erweisen und dafür zu kämpfen, dass die Oberfläche des Mars eines Tages bewohnbar wird. Doch Darrow irrt sich – und als die Wahrheit ans Licht kommt, bedroht dies nicht nur das Leben seiner Lieben sondern auch sein eigenes. Ist Darrow bereit, für Rache und Gerechtigkeit alles, was er kennt, aufzugeben? Ist er bereit, einer von ihnen zu werden? Meine Meinung: Red Rising hat mich völlig überrascht! Nachdem ich das Buch vor allem durch ein Video von Natascha von Tashapolis entdeckt habe (Video unten) war ich erst etwas skeptisch. Schließlich war ich kein großer Fan von allen Hunger Games Büchern und ein bisschen ausgelutscht ist das Dystopie Thema in der Art nun leider auch schon. Aber dann habe ich das Buch geöffnet und wurde von der ersten Seite an völlig hineingezogen! Das einzige, was mich davon abgehalten hat es schneller zu beenden, war – mal wieder – die Uni. Doch der Reihe nach. Wir treffen auf Darrow, einen Mienenarbeiter auf dem Mars, der sich einen Ruf als Höllentaucher gemacht hat. Das sind die flinken Jungs mit den noch flinkeren Händen, die am besten arbeiten und am schnellsten sterben. Doch in den Mienen zu arbeiten ist Darrow und seiner Familie vorbestimmt. Denn er gehört zu den Roten, einer “Kaste” von Menschen, die für das erschließen des Mars zuständig sind. Und sie alle glauben an dieses Schicksal, an die wichtige Rolle die sie in dem Prozess, die Marsoberfläche für die Menschen zu erschließen, spielen. Doch eines Tages muss Darrow erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint: längst ist der Mars für Menschen erschlossen und die Roten werden als Arbeitstiere klein gehalten. Für Darrow bricht alles, woran er geglaubt hat, zusammen – und mit ihm auch sein Umfeld. Schließlich, vom Schicksal gebeutelt, wird Darrow von den Söhnen des Ares aufgenommen, einer Gruppe von Männern und Frauen, die sich geschworen haben, die Goldenen – die oberste “Kaste” – zu stürzen. Darrow, voll von Wut, Trauer und der dem Verlangen nach Rache, schließt sich ihnen an und infiltriert das Institut der Goldenen um sie von innen heraus zu zerstören. Die Frage ist nur – ist er stark genug? Und ist er wirklich der einzige? Pierce Brown erschafft eine ganz eigene Welt und das vor allem mit Worten: sein Schreibstil passt sich der rauen Welt der Roten an und auch später, im Umfeld der Goldenen, bleibt er der delikaten Gratwanderung treu. Sprache kann hier Verrat oder sogar den Tod bedeuten. Ich sehe, warum viele Leser das Buch mit den Hunger Games vergleichen. Aber meiner Meinung nach gibt es, neben dem bloßen Mechanismus der Hungerspiele, eindeutige Unterschiede, die mich Red Rising interessierter und begeisteter haben lesen lassen. Ständig eine neue Wendung, ständig das Auf und Ab der Gefühle, Freundschaft und Verrat, Liebe und Vergeltung, das Vergessen, das nicht-Vergessen. Katniss und Darrow kämpfen beide gegen ein Regime, doch Darrow tut dies auf eine drastischere Art und Weise. Neben den sprachlichen und inhaltlichen Stärken glänzt Pierce Brown vor allen mit Charakteren. Eo, Darrow, Sevro, Mustang, Pax, Cassius – sie alle wirken lebendig, nicht zuletzt durch ihre Makel und Schwächen und der Gefahr, sterben zu können. Denn davor schreckt Pierce Brown fast genauso wenig zurück wie George R.R. Martin. Für jeden ist etwas dabei: der ungezähmte Darrow, Stratege mit einer Leidenschaft und Loyalität, die ihm nicht oft fast den Hals kostet; die starke Mustang, die nicht nur eine eiskalte Kriegerin und Strategin ist, sondern auch ein Mädchen, dessen wahres Gesicht wir wahrscheinlich noch immer nicht kennen. Und schließlich Sevro – ein Heuler, ein flinker, gewitzter Assasine, der sich nichts aus Namen macht und machen kann, manchmal vielleicht ein bisschen verrückt wirkt und doch irgendwie der ehrlichste von allen ist. Sie alle sind Goldene und sie alle verfangen sich in den Fäden aus Korruption, Macht, Gier und Rache. Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, der sollte sich vor Augen führen, dass das Buch auch ein paar historische Seiten hat. Den cursus honorum zum Beispiel. Die Weltengesellschaft ist nach dem Vorbild der römischen Karriereleiter geformt und neben Prätoren und Imperatoren gibt es natürlich auch nach Göttern benannte Häuser, in die man einsortiert wird. Es ist also eigentlich eher eine Mischung aus Percy Jackson (mit Römern), den Hunger Games, Star Wars und/oder Star Trek. Das Ende ist nicht weniger überraschend als viele der unerwarteten Wendungen im Buch selbst – und macht wahsinnig Lust auf mehr. So sehr, dass ich nicht weiß, ob ich mich bis zum Erscheinungstermin von “Red Rising – Im Haus der Feinde” im Juni 2016 gedulden kann! :D Dafür war dieses Buch einfach zu fantastisch (und die Leseprobe zum zweiten Teil einfach zu Star Wars um widerstehen zu können!) Rating: ☆☆☆☆ An dieser Stelle auch noch mal einen herzlichen Dank an Heyne für das zur Verfügung stellen des Rezensionsexemplars! :) Habt ihr Red Rising gelesen? Oder seid ihr jetzt neugierig geworden? ;) Lasst es mich wissen! Eure Tabi ♥

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Die Charaktere Darrow - Unser Protagonist ist 16 oder 17 Jahre alt und wurde als Roter geboren. Das bedeutet, er arbeitet in Minen um Helium-3 zu fördern, eine Substanz, die zum Terraforming auf dem Mars notwendig ist. Er ist einer der besten Minenarbeiter die es gibt, deswegen ist er in seinem Clan der Höllentaucher - er bohrt tiefer und mit mehr Risiko als die anderen Arbeiter seines Clans. Und eigentlich wird man dafür belohnt, der Beste zu sein. Von der Regierung. Dieses Mal nicht - und so kommt ein Ereignis nach dem anderen. Eigentlich ist er zufrieden gewesen, so wie es war. Seine Frau Eo allerdings nicht und kurz vor ihrem Tod versucht sie ihn zu überreden, mehr aus seinem Leben zu machen. Zu verstehen, was hier eigentlich gespielt wird. Und kurz nachdem Eo gehängt wird, lernt er, was tatsächlich auf dem Mars geschieht. Und dass es alles andere als fair zugeht. Darrow ist wütend. Verdammt wütend. Seine Vergangenheit will ihn einfach nicht loslassen, als er die Welt der Goldenen betritt, in die er eingeschleust wird. Und das macht ihn unglaublich stark. Ich will euch die anderen Charaktere nicht vorenthalten. Aber wenn ich sie charakterisieren würde, würde ich euch einige Handlungen vorweg nehmen, einige Ereignisse, die Darrow beeinflussen und vor allem die Entwicklung der Geschichte und Charaktere. Also sorry. Lest das Buch ;) Meine Meinung Was passiert eigentlich mit der Menschheit, wenn die Erde nicht mehr bewohnbar ist? Habt ihr euch das schon mal gefragt? Pierce Brown anscheinend schon, und er hat eine ziemlich klare Vorstellung davon. Das Buch ist eine unglaubliche Dystopie, die Unterdrückung, Hierarchien und Politik beinhaltet. Es ist dabei so spezifisch, so realistisch, dass man Darrows Gefühle selbst erleben kann. Das liegt nicht nur an Pierce Browns Schreibstil, sondern auch an der Möglichkeit, die er hier offenbart und die, für mich jedenfalls, eben nicht so abwegig ist, wie man denken könnte. Darüber nachzudenken und an Darrows Stelle zu sein, hat mich mit ihm hassen und wüten lassen. Die Charaktere dieses Buchs sind sehr gut ausgearbeitet. Sie sind realistisch, sie sind, bezogen auf ihre Vergangenheit, genau das, was man von ihnen erwarten kann. Und einige sind dabei auch noch eine wirkliche Überraschung. Nicht nur für Darrow, sondern auch für den Leser. Ich habe einige Wendungen nicht so erwartet, und das war irgendwie neu für mich. Geschrieben wird hier übrigens aus der Ich-Perspektive. Es geschieht viel in diesem Buch. Klar, mehr als 550 Seiten wollen ja auch gefüllt werden, und ich muss sagen, es herrscht nie Langeweile. Nie. Immer passiert irgendwas und das hat mich süchtig gemacht. Ich wollte nicht aufhören. Ich musste zwar zwischendurch, aber ich habe mir immer Gedanken darüber gemacht, was wohl als Nächstes passieren würde. Und ich warne vor. Das hier ist kein Kindergarten. Wenn ihr mit Gewalt und heftigen Gedanken nicht umgehen könnt, lasst es lieber liegen. Ich fand das Buch aber richtig genial. Was passiert, passiert immer aus einem bestimmten Grund. Und Darrow ist dabei so erschreckend intelligent und berechnend, das es einem manchmal Angst macht. Oder grimmig grinsen lässt. Ach, und Humor und Gefühle sind hier trotz allem vorhanden. Auch wenn es eher schwarzer Humor ist. Das Buch hat definitiv Bestseller Format. Es hat mich eingefangen und wollte mich nicht wieder loslassen. Genial, realistisch und detailreich. 5 Sterne. Eure Caro

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Red Rising

Von: Bücher-Stöberia

06.01.2016

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass dieses Buch eines von der Sorte sein würde, die mich zu Tränen rühren. Ich meine, habt ihr euch den Klappentext durchgelesen? Deutet da irgendetwas auch nur ansatzweise darauf hin, dass dieses Buch zum Heulen verleiten könnte? Eben! Und doch habe ich beim Lesen so hemmungslos Tränen vergossen, dass ich das Buch zur Seite legen und eine Pause machen musste. Aber der Reihe nach! Der Einstieg in das Buch hat mich leicht überfordert, denn der Leser wird in eine völlig fremde Welt irgendwann in der Zukunft geschmissen, in der es nur so wimmelt von lauter fantastischen und fremd klingenden Wörtern. Nicht alle werden erklärt, viele muss man sich zusammenreimen. Denn die männliche Hauptperson Darrow tritt als Ich-Erzähler auf und er macht sich einfach nicht die Mühe, seine Leser Schritt für Schritt in seine Welt einzuführen. Dafür hat er gar keine Zeit, denn er ist viel zu sehr damit beschäftigt, mit Flüchen und Kraftausdrücken um sich zu werfen. Denn darauf solltet ihr euch einstellen: Darrow nimmt kein Blatt vor den Mund. Und er ist ein Mann. Dementsprechend derb ist teilweise der Schreibstil, aber ich konnte darüber oft schmunzeln. So nach und nach habe ich dann aber doch in Darrows Welt hineingefunden, denn sein Erzählstil bzw. der Schreibstil des Autors ist nicht nur derb, sondern dazu auch sehr bildreich und schließlich habe ich es geschafft, mir ein Bild von Darrows Leben zu verschaffen. Das hat sich noch verstärkt, als er auf seine Liebe zu seiner Frau zu sprechen kam. Und jetzt sind wir auch schon an dem Punkt angelangt, der mich so extrem zu Tränen gerührt hat. Denn so bildhaft und derb Darrows Ausdrucksweise ist, so gefühlvoll und voller Liebe ist sie, wenn er von seiner Frau spricht. Ich hätte niemals erwartet, dass es in diesem Buch so bewegende und gefühlvolle Worte zu lesen geben würde, die überhaupt nicht kitschig waren, sondern mich einfach nur mitten ins Herz getroffen und tief berührt haben. Ich war selbst überrascht von meiner intensiven Reaktion auf dieses Buch, aber ich glaube, diese Szenen haben sich tief in meine Seele gebrannt und ich werde sie immer mit dem Autor in Verbindung bringen. Ja, ich weiß, ich werde gerade sehr sentimental, aber das geht jetzt grad nicht anders. Lest das Buch selbst, vielleicht ergeht es euch dann so wie mir. Die Handlung des Buches nimmt eine Wende, als Darrow erkennt, dass seine Arbeit auf dem Mars eigentlich völlig nutzlos ist und er nur ausgebeutet wird, damit sich die Goldenen, die der höchsten Gesellschaftsschicht entsprechen, ein angenehmes Leben machen können. Um sich gegen sie aufzulehnen, unterzieht er sich einem harten Training und einer krassen Veränderung, um selbst zum Goldenen zu werden und sich zur Elite ausbilden zu lassen, um irgendwann mal eine hohe Position innerhalb der Goldenen einzunehmen und sie dann von innen zu zerstören. Richtig krass fand ich, wie dieser Wandlungsprozess vollzogen wird, wie Darrow nicht nur äußerlich verändert wird, sondern auch innerlich, praktisch einer Gehirnwäsche unterzogen wird und sein komplettes Denken umstellt. Eine weitere Wende nimmt die Handlung, als schließlich die Prüfungen beschrieben werden, denen sich Darrow unterziehen muss, um zur Goldenen Elite zu gehören. Dabei ist es vor allem die letzte, alles entscheidende Aufgabe, für die der Autor sich unglaublich viel Zeit nimmt und in der vor allem auf zwischenmenschlicher Ebene viel passiert. Leider hat in dieser Phase, die ungefähr die komplette zweite Hälfte des Buches umfasst, meine Begeisterung für das Buch doch etwas nachgelassen. Das Buch wird nun sehr brutal, sehr blutig, sehr grausam. Und es zieht sich zu sehr in die Länge. Es wird gekämpft, es werden Strategien und Taktiken besprochen, es gibt Hinterhälte, Angriffe, Rückzüge. Mir waren diese Szenen zu eintönig, zu langatmig. Und dennoch freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung, die voraussichtlich im Juni 2016 unter dem Titel "Red Rising. Im Haus der Feinde" erscheinen wird, denn der Klappentext des zweiten Bandes verspricht eine spannende Handlung und ich muss trotz meiner Kritik einfach wissen, wie es weitergeht. Denn "Red Rising" ist so ein unglaublich komplexes und tiefgründiges Werk, in dem auch auf zwischenmenschlicher Ebene total viel passiert. Es gibt so viele Ansätze, anhand derer sich die Figuren charakterisieren und interpretieren lassen. Ich glaube, dieses Buch ist einfach mit keinem anderen vergleichbar.

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