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Rezensionen zu
Das verlorene Dorf

Stefanie Kasper

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Stefanie Kasper verknüpft in diesem Roman eine fiktive Handlung mit einem realen Ort. Die örtliche Legende von der im Sachsenrieder Forst spukenden“weißen Frau“ verlegt sie in den bis 1845 mitten im Wald existierenden kleinen Ort Haberatshofen und spinnt eine schaurige Geschichte darum. Es ist primär die Stimmung und nicht die Handlung, die diesen Roman lesenswert macht: beginnt das Ganze mit den Erzählungen aus den Waisenhäusern, in denen Rosalie aufwächst, eher gemächlich, wird es ab dem Zeitpunkt des Kennenlernens von Romar zunehmend schwerer, düsterer, gruseliger. Man hat zunächst den Eindruck, so etwas wie ein altes Märchen-, Geschichten oder Legendenbuch zu lesen, das Sagenhafte verliert sich aber bald und es bahnt sich eine Art „Sleepy-Hollow-Grusel“ an, das trifft es für mich ganz gut. Man möchte immer weiter lesen und keine Pause machen, ich selber hab das Buch am Stück gelesen. Romar erscheint seltsam, das Dorf im düsteren Wald nicht einladend, der Leser misstraut im tiefen Inneren selbst der so freundlichen Sara, die vordergründig als tief verbundene menschliche Gemeinschaft deklarierte Dorfbewohnerschaft hat bei aller Offenheit Rosalie gegenüber etwas Mysteriöses, Unangenehmes…man trauert diffus um den Selbstmörder Tono, der sich erhängt, kaum daß Rosalie im Dorf angekommen ist, der Leser kennt ihn nicht wirklich und ist trotzdem betroffen…all diese Stimmungen transportiert Stefanie Kasper gut und akzentuiert und genau das fesselt den Leser, man hat irgendwie das Gefühl, ein kleiner Voyeur zu sein… Nachdem der Leser weiß, daß Rosalie nicht die einzige junge Frau ist, die Waise ist und in dieses Dorf einheiratet, kann er sich den groben Hintergrund einigermaßen schnell zusammenreimen. Das tut aber dem Lesegefühl überhaupt keinen Abbruch, bekanntlich sind die Abgründe ja immer noch ein wenig tiefer, als man selber meint… Die Charaktere sind keine Stereotypen, wobei Rosalie für meinen Geschmack zu lange zu naiv wirkt…allerdings ist ihre Zögerlichkeit wohl auch damit zu erklären, daß sie als Waise das erste Mal ein Zuhause hat und nicht weiß, wohin sie sonst gehen sollte. Den emotional total zerrissenen Romar liebt sie aufrichtig, für mich ist diese Zerissenheit von ihm zwar spürbar, seine Handlungsunfähigkeit aber kaum verständlich: spätestens die Schwangerschaft von Rosalie verlangt eine eindeutige Entscheidung, aber auch da verharrt er in Zerrissenheit. Nicht wirklich anfreunden konnte ich mich mit der seltsamen Pfarrersfigur, da sie aber keine tragende Figur der Geschichte ist, war das auch nicht weiter schlimm. Das „Verlorene Dorf“ ist ein schaurig-schöner, düsterer Grusel-Roman für entspannte Urlaubstage am Meer, die Hollywoodschaukelgemütlichkeit im Garten oder die Eiskaffeepause auf dem Balkon. Da wurde kein Rad neu erfunden, nicht der Weisheit letzter Schluss propagiert oder das Leseniveau in ungeahnte Höhen katapultiert: manchmal reicht einfach gute Unterhaltung. Ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt, vergebe 4 Sterne und empfehle es Allen, die sich auch einfach mal nur gruselig unterhalten lassen wollen.

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Das Buch hat 384 Seiten. Diese habe ich in nicht einmal 24 Stunden in mich hineingesaugt. Oh mein Gott. Normalerweise bin ich ein langsamer Leser. Beobachte fasziniert, wenn andere Blogger aus meiner TL ein 400 Seitenbuch an einem Abend lesen. Jetzt ist mir das auch passiert. Das verlorene Dorf hat einen Nerv bei mir getroffen. Zwar, und da bin ich ganz ehrlich, habe ich ziemlich früh durchschaut, auf was es am Ende hinauslaufen wird, konnte trotzdem nicht aufhören zu lesen. Manchmal, vor allem gegen Ende, hab ich das Trommelfell meines Mannes wohl total strapaziert, weil ich alle zwei Seiten: "WAS? WAAAAS?" geschrien habe Was dieses Buch so großartig macht, ist seine dichte, düstere Atmosphäre. Der Wald. Die Bewohner. Die Enge. Die Geheimnisse. Mitunter war es verdammt gruselig. Es war schonungslos. Ich lieb es. Als Dorfkind aus der pfälzischen Provinz, ist mir die Sache mit diesem Dorf natürlich ein Begriff. Überall gibt es Dörfer mit schlechtem Ruf. Bei uns auch, wenn ich meine Oma besuche, redet sie auch über dieses eine Dorf, bei uns in der Nähe, wohin mein Urgroßvater "Hunde und Katzen verfuggert hat! Die machen dort Rollbraten aus den Viechern." Verfluchtes Dorf, mitten im Wald. Kann ich mir was drunter vorstellen. Landkind ... sowas passiert dir in Berlin nicht. Warum die Autorin aus der Protagonistin ein Albino gemacht hat ... keine Ahnung, wahrscheinlich um ihre Andersartigkeit nochmal zu unterstreichen. Rosalie war ... keine einfache Heldin. Zwar hatte sie gegen Ende Eier in der Hose, aber bis dahin war sie wirklich unfassbar naiv. Mehrere Menschen sagen wie, wie gefährlich es in diesem Dorf ist. Sie beobachtet verdächtiges Verhalten. Mehr als einmal. Leute sterben. Babys sterben. Aber Rosalie kann eins und eins immer noch nicht zusammezählen. Natürlich kann ich verstehen, dass sie, als Waise und Ausgestoßene, die einzige Familie, die sie je gekannt hat, nicht verlassen will. Aber igendwann ist auch mal gut. Ich wollte wirklich wirklich wirklich in das Buch steigen, sie bei den Schultern packen und schütteln. ABER wie sagt man so schön ... dumme Entscheidungen, machen gute Geschichten. Kritik? Ein wenig. Vor allem der Schluss. Viele Autoren schaffen es einfach nicht den Schluss gut hinzubekommen. Nach so viel Oh Gott und oh Weh und Ach du heilige XXX! War mir der Schluss einfach zu verhuscht. Sorry das zu sagen, aber ich musste das letzte Kapitel zweimal Lesen um ganz sicher zu sein, dass ich es kapiert habe. Plötzlich passiert alles. Plötzlich löst sich der Knoten. Aber es wird nicht gescheit ausgeführt. Das hat mich schon ein enttäuscht, aber okay. Ist ja nicht schlimm Fazit: Ein dichter, düsterer, schauriger, unfassbar spannender historischer Roman, den man sich nicht entgehen lassen sollte!

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Wir begleiten in „Das verlorene Dorf“ die Albino Waise Rosalie auf ihrem Weg zu einer Familie, die nicht das ist was sie scheint. Wie ihr euch vorstellen könnt, hatten es vor allem Albinos 1844 nicht leicht. Sie wurden als Missgeburten oder Abnormalitäten zur Schau gestellt, als Schatten- oder Nachtmensch bezeichnet und von den gewöhnlichen Bürgern gemieden. Rosalie lebt, seit sie ein Baby ist, im Waisenhaus. Ihre Eltern haben sie weg gegeben weil sie ein Albino ist. Sie war immer eine Außenseiterin und wünschte sich nichts sehnlicher als Zugehörigkeit, Liebe und eine Familie zu haben. Rosalie verliebt sich in Romar, der wie sie ein Außenseiter ist und zurückgezogen, abgeschottet vom Rest der Welt, tief im Wald in einem kleinen geheimnisvollen Dorf lebt. Dieses hat in der Stadt keinen guten Ruf und es gibt unzählige Geschichten rund um das mysteriöse Haberatshofen im Sachsenrieder Forst. Als sie Romar in das versteckte Dorf folgt, scheint ihr Schicksal besiegelt. Mir hat der Roman unheimlich gut gefallen. Für mich ist das Genre absolutes Neuland und hat mir auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Mir gefällt die düstere Stimmung des Buches, der Schreibstil der Autorin und das, dass Dorf auch wirklich existierte. Im Buch sind ebenfalls Bilder angehängt von den Resten Haberatshofen. Ich war von der ersten Seite total von „Das verlorene Dorf“ gefesselt und konnte das Buch nicht aus der Hand legen! Ich habe mit Rosalie mitgelitten und mitgefiebert. Manche Dinge waren wirklich sehr voraussehbar, andere haben mich zum Ende hin total überrascht. Ich hatte am Anfang wirklich Angst, dass mir die Geschichte rund um Haberatshofen zu gruselig sein würde – aber das hielt sich zum Glück in Grenzen. Für Gänsehaut wurde trotzdem an einigen Stellen gesorgt =)

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Eins vorweg: Eigentlich lese ich so gut wie keine Deutsch sprachigen Autoren, warum kann ich gar nicht mehr genau sagen, allerdings weiß ich nach diesem Buch, dass ich da nun öfter mal eine Ausnahme machen muss weil mir sonst zu viele gute Bücher entgehen. "Das verlorene Dorf" beginnt damit, das wir Rosalie kennen lernen. Sie wurde schon als Baby ausgesetzt, der offensichtliche Grund dafür ist wohl, dass sie ein "Nachtmensch" ist. (Heute würden wir wohl eher sagen "Mensch mit Albinismus".) Ihre Haut ist bleich und ihre Augen leuchten je nach Lichteinfall rot wie die eines Tieres. Sie wird von der Heimschwestern Agnes aufgezogen, die anderen Kinder und Schwestern haben Angst vor ihr und sie wächst mit der Gewissheit auf, das mit ihr etwas nicht stimmt und sie anders ist. Nach dem Schwester Agnes verstorben ist, hat sie niemanden mehr und die anderen im Heim wollen sie um jeden Preis loswerden. Rosalie ist ihnen unheimlich und sie würden wirklich alles tun um die andren armen kleinen Kinder vor ihr zu "schützen". Rosalie wird sozusagen "eingetauscht" und landet in einem anderen Heim im Ostallgäu im Jahre 1944. Dort wiederholt sich die Geschichte, bis sie eines Tages den Waldmenschen Romar kennen und lieben lernt. Ich weiß kaum wie ich es beschreiben soll, die Schreibweise, die Umgebung und alles ist einfach so durch und durch Deutsch. Aber seinen wir doch mal ehrlich, nirgendwo anders auf dieser Welt würde eine solche Geschichte so gut funktionieren wie in Deutschen Wäldern oder nicht? Am besten gefällt mir, das es das kleine abgeschiedene Walddorf Haberatshofen bis 1845 wirklich gegeben hat und sich tatsächlich wohl auch einige Geschichten und Mythen um diesen Ort ranken. Der Erzählstil ist sehr flott, kaum nebensächliches Geplänkel oder unnütze Beschreibungen, sondern wirklich nur der Teil der Geschichte der zählt. Rosalies anfängliche Naivität und das Unwohlsein im Umgang mit anderen wird gleich zu Anfang sehr glaubhaft beschrieben. Die Personen werden gleichzeitig sehr glaubhaft und authentisch dargestellt, jede aber behält ihre eigenen Geheimnisse und Vergangenheiten. Relativ früh kommt man auch als Leser dahinter, das irgendwas in diesem Ort nicht mit rechten Dingen zugeht, aber einfach niemand will es einem verraten, man muss also ganz schnell weiter lesen. Die kurzen knackigen Kapitel lassen sich gut lesen und beschreiben viel Handlung auf nur 378 Seiten. Fazit: Ein sehr fesselnder, gruselig,, schauriger Roman! Absolut Lesenswert! Um es in einem Satz zu sagen: "Im Sachsenrieder Forst geht es nicht mit rechten Dingen zu."

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Das Buch hat mich so extrem gelangweilt, dass ich fast eine Woche brauchte, um es fertig zu lesen. Das lag zum einen daran, dass die Handlung ziemlich einfach und zum anderen sehr vorhersehbar war. Es fällt mir daher ziemlich schwer, überhaupt eine Bewertung zu schreiben. Anspruch ist naturgemäß nicht das Anliegen solcher Bücher, aber dann sollte wenigstens Spannung vorhanden sein. Was ein abgeschiedenes Dorf mit jungen Frauen vorhat und warum, sollte jedem klar sein, der im Biologieunterricht nicht andauernd geschlafen hat. Dazu kommt, dass die Figuren sich oft unlogisch verhalten, und nach der Flucht freiwillig zurückkommen – lieber sich der Gefahr zu sterben aussetzen, als eine Freundin vermeintlich im Stich lassen. Fazit Ein Kombination aus wenig Anspruch und wenig Spannung. Dementsprechend anstrengend zu lesen.

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Dieses Buch schafft es, den Leser gleich mit dem ersten Satz gefangen zu nehmen, ihn zu packen, einen regelrechten Sog zu entwickeln und bis zum Ende nicht mehr locker zu lassen. "Im Sachsenrieder Forst geht es nicht mit rechten Dingen zu." -Zitat Seite 9 .....mit diesen Worten beginnt die Geschichte und sofort will man mehr wissen, wird zum Voyeur, ist gleichermaßen erstaunt, fasziniert und entsetzt, atmet den Duft des Waldes ein, sieht die Nebelschwaden vorbeiziehen und wird unwiderstehlich angezogen von diesem kleinen versteckten Dorf, das tief im Dickicht verborgen liegt. Denn um Haberatshofen ranken sich so einige schaurige und gruselige Geschichten. Mythen und Legenden, die dafür sorgen, dass niemand etwas mit den Einwohnern zu tun haben will. Und so kann man gar nicht anders, als einzutauchen in die Geschichte des Waisenmädchens Rosalie, des Bauern Romar und des kleinen Ortes Haberatshofen. Denn obwohl es die Autorin schafft, dem Leser mit ihren atmosphärischen Beschreibungen ein ums andere mal einen eiskalten Schauer über den Rücken zu jagen, will man nicht mehr aufhören zu lesen, will man um jeden Preis das Geheimnis des Dorfes erfahren und ist zunehmend sprachloser und schockierter. 1844 im Ostallgäu: das Waisenmädchen Rosalie erfährt zum ersten mal in ihrem Leben ein Gefühl von Glück und grenzenloser Liebe. Dies wurde ihr bisher verwehrt, denn Rosalie ist anders als die anderen Kinder, anders als die anderen Menschen um sie herum. Sie wird gemieden und beschimpft, in Wirklichkeit hat man jedoch Angst vor ihr und vor allem vor dem Blick aus ihren Augen und bezichtigt sie, mit den bösen Mächten im Bunde zu sein. Rosalie ist das, was man landläufig einen Albino nennt: ein Mensch mit fast weißen Haaren, einer extrem hellen Haut und rötlichen Augen. Dieses Aussehen führt dazu, dass sie das Augsburger Waisenhaus, in dem sie von dem Tag an lebte, als eine Nonne sie als ausgesetzten Säugling fand, verlassen muss und daraufhin in einem Allgäuer Waisenhaus als Küchenhilfe unterkommt. Hier lernt sie Romar kennen, einen jungen Bauern aus dem versteckten Örtchen Haberatshofen. Die beiden verlieben sich ineinander und wollen heiraten, obwohl Rosalie von mehreren Menschen vor dieser Ehe gewarnt wird. Keiner kann oder will genau benennen, warum Rosalie diese Ehe nicht eingehen sollte, dennoch wird schnell klar, dass von dem äußerlich so idyllischen Haberatshofen eine Gefahr ausgeht, ein Grauen, das nicht zu greifen und mit Worten nicht zu beschreiben ist. Rosalie schlägt alle Warnungen in den Wind und heiratet Romar trotzdem. Dass er sie vor der Hochzeit nie, auch nicht auf ihr Bitten hin, in sein Heimatdorf mitnahm, beunruhigt sie nicht. Frisch verliebt und vermählt lernt sie nun endlich die kleine Dorfgemeinschaft, die aus kaum mehr als 20 Leuten besteht, kennen und wird auf`s Allerherzlichste empfangen. Rosalie fühlt sich schnell heimisch und genießt es in vollen Zügen, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, nicht mehr schief angesehen zu werden sondern ganz offen gemocht und akzeptiert zu werden. Bald schon ziehen jedoch Gewitterwolken auf: Romar benimmt sich ihr gegenüber zunehmend abweisender und zudem beschleicht sie das Gefühl, dass man nicht ehrlich zu ihr ist. Bei Dorfversammlungen wird sie grundsätzlich ausgeschlossen und die anderen drei Waisenmädchen, die einige Zeit vor ihr ebenfalls in das Dorf geheiratet haben, bekommt sie nie zu Gesicht. Nach und nach kommen immer mehr Ungereimtheiten ans Tageslicht, die dem Leser Schauer über den Rücken jagen. Mysteriöse Begebenheiten, für die es keine Erklärungen gibt, rauben Rosalie immer mehr die Luft zum Atmen. Dennoch liebt sie Romar und möchte nichts mehr, als mit ihm glücklich zu werden. War das Buch in der ersten Hälfte schon spannend und mysteriös vom ersten Satz an, nimmt es in der zweiten Hälfte noch mal gehörig an Fahrt auf: die Ereignisse überschlagen sich und rufen beim Leser Entsetzen, Unglauben und Grauen, aber auch Sensationsgier hervor. Unmöglich kann man sich dem Sog, den "Das verlorene Dorf" entwickelt, entziehen. Grandiose Erzählkunst, daher lautet MEIN FAZIT: 5/5 BÜCHEREULEN

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Rosalie kommt mit 19 Jahren in ein Waisenhaus in Oberbayern. Seit ihrer Kindheit wird sie durch ihr äußeres von den Menschen angestarrt oder gemieden. In dem Waldbewohner Romar findet sie das erste mal einen Menschen, der sie wegen ihrer selber liebt. So erscheint es Rosalie, allen Warnungen zum Trotz, das Richtige zu sein ihn zu heiraten und ihm in sein Heimatdorf zu folgen. In Sara, Romars Cousine, findet sie dort bald eine gute Freundin. Auch die Bewohner rund um die Ältesten Willem und Ava begegnen ihr mit Freundlichkeit und Offenherzigkeit. Immer öfter tragen sich aber seltsame Ereignisse in dem abgeschiedenen Ort zu und lassen die junge Frau an der Ehrlichkeit der Bewohner zweifeln. Eines Tages tauchen zwei Frauen in ihrem Haus auf, beide ebenfalls Waise, und berichten ihr ungeheuerliches. Hin und her gerissen zwischen ihrer Liebe und Loyalität zu ihrem Mann und dessen Leuten und den Erzählungen der jungen Frauen versucht Rosalie hinter die Geheimnisse des Dorfes zu kommen…. Stefanie Kasper, die Autorin, wuchs im ländlichen Bayrischen Oberland auf. Ihren Roman hat sie im bäuerlichen Leben Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Durch die Abgeschiedenheit des Ortes hat der Roman schon etwas Mystisches an sich. Das Leben in dem kleinen Dorf und die Menschen werden gut dargestellt und für mich auch authentisch. Rosalie mit ihrem Aussehen und Anderssein war mir als Charakter sehr sympathisch. Für lange Zeit verschloss sie ihre Augen vor der Wahrheit. Aber wer verliebt ist will das lange nicht sehen. Die Autorin hat dieses hin und her gerissen sein, dieses blind sein vor dem Offensichtlichen sehr klar dargestellt. Als Leser konnte ich mich gut in die Person Rosalie hineinversetzten. Die Handlung selber ist überschaubar mit nur wenig überraschenden Wendungen. Man kann sich schon recht bald denken, was das große Geheimnis in der Geschichte ist und in welche Richtung sich der Roman bewegt. Spannung empfand ich in der Erzählung nur wenig. Die bäuerlichen Sitten und dieses mystische der kalten Jahreszeit haben mir gefallen. Da ich selber auf dem Land aufgewachsen bin und wohne sind mir beide vertraut. Das Cover gefiel mir vom ersten Moment an sehr gut. Es wird der Dunkelheit der Geschichte gerecht. Der Schreibstil und die Sprache der Erzählung ist recht flüssig. Zwischen den Kapiteln sind immer wieder Seiten, die mit der Haupthandlung nichts zu tun haben und rätselhaft erscheinen. Der Bezug zum ursprünglichen Geschehen ist mir nicht klar, hatte aber einen gewissen Gruseleffekt. Mein Fazit: Ein recht ordentlicher Roman über das bäuerliche Leben, mit einer Geschichte die Abschnittsweise durchaus einen Hauch von Wahrheit in sich hat. Leser von ländlichen Geschichten welche gerne auch mal einen Hauch von Düsternis, die die Erzählzeit enthält, in der Handlung schätzen, werden den Roman mögen.

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Klasse!!

Von: Lee-Lou

20.06.2015

1844: Rosalie wird von ihren Eltern verstoßen und ausgesetzt. Eine Waisenhaus-Mitarbeiterin findet Rosalie, nimmt sie mit und zieht sie im Waisenhaus groß, als wäre Rosalie ihre eigene Tochter. Doch die anderen Kinder und Mitarbeiter im Waisenhaus halten sich aus Angst von ihr fern, denn Rosalie ist ein Albino-Mensch - lakenweiße Haut und rote Augen. Und auch sonst will niemand etwas mit ihr zu tun haben. Jahre später lernt Rosalie Romar kennen, der in einem abgeschiedenen, tief im Wald liegenden Dorf lebt, und verliebt sich in ihn. Als Romar sie darum bittet seine Frau zu werden, willigt Rosalie ein und ignoriert alle Warnungen, die sie von den anderen zu hören bekommt. Im Dorf angekommen, fühlt sich Rosalie zum ersten Mal in ihrem Leben sicher, akzeptiert und aufgenommen. Es dauert auch nicht lang, bis sie erste Freundschaften schließt. Doch der Schein trügt. Als Rosalie merkt, welche Machenschaften sich wirklich im Dorf abspielen, ist es zu spät. In ihr wächst bereits neues Leben heran und Flucht ist nicht mehr möglich, denn die Dorfbewohner bewachen sie auf Schritt und Tritt ... Persönliche Meinung: Zu Beginn der Geschichte erfährt der Leser, wie Rosalie aufgewachsen ist und wie sie sich als ständige Außenseiterin fühlt. Das glaubhaft rüberzubringen, ist der Autorin voll und ganz gelungen. Dann geht es auch schon los und man steckt mitten im Geschehen. Während dem Lesen merkt man richtig, dass sich Kasper beim Gestalten ihrer Protagonisten sehr viel Mühe gegeben hat. Denn fast jede hat ihre eigene Vergangenheit. Der Schreibstil ist flüssig, aber auch der Zeit, in der das alles, hervorragend angepasst. Diese Geschichte hat mich nicht unbedingt so mitgerissen, wie es bei Das Haus der dunklen Träume der Fall war, trotzdem bin ich von ihr wirklich begeistert! Mit diesem Buch habe ich Stefanie Kasper unter die Probe gestellt. Diese Probe hat sie bei mir durch und durch bestanden. Ich werde auf jeden Fall weitere Werke von ihr lesen!! Ich mag es sehr, dass die Autorin sich in ihren Büchern auf wahre Begebenheiten bezieht und somit ihren Geschichten noch mehr Farbe verleiht, weil sie sich dadurch nicht alles nur an den Haaren herbeizieht.

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