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Rezensionen zu
Kräuter der Provinz

Petra Durst-Benning

Die Maierhofen-Reihe (1)

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In Maierhofen geht es wirklich recht bescheiden zu. Der Einzelhandel funktioniert zwar für einige Branchen recht gut, doch Arbeitsplätze sind eher rar und die Jugend zieht es sowieso in die Stadt oder in die Ferne. Weil dort ist sowieso alles besser als zu Hause! Auch Therese, Bürgermeisterin und Unternehmerin, hat mit ihrem Landgasthof ein bescheidenes Auskommen obwohl sie sich für arbeitsmäßig für diesen verausgabt. Als sie schwer erkrankt ist ihr innigster Wunsch Maierhofen und dessen Bürgern eine Chance als florierende Ortschaft im Allgäu zu sichern. In Greta, ihre Cousine aus Frankfurt, sieht sie diese Chance gekommen. Greta arbeitet erfolgreich in der Werbebranche und hat schon so manchen Preis eingeheimst. Mittels einer erfundenen Geschichte lockt Therese Greta schließlich in das Allgäu, dort verbrachte Greta zusammen mit Therese unbeschwerte Ferientage. Nach anfänglicher Schwierigkeiten reift schließlich ein Konzept heran, dass Maierhofen in Deutschland bekannt werden lassen soll und neben Tagesgästen auch Reisende anlocken soll. Das ganze Dorf ist aus dem Häuschen und mit vollem Eifer bei der Sache. Ein Anruf aus Frankfurt wirft fast alles über den Haufen, denn Greta muss sich entscheiden: in Maierhofen bleiben und vielleicht mit ihrer neuen Liebe glücklich werden, oder zurück in ihr altes Leben und die Karriereleiter weiter empor kraxeln …… Petra Durst-Benning bedient sich in ihrem neuen Roman sehr realistischen Gegebenheiten aus dem Alltag so mancher Person. Manche Situation erscheint schon sehr Klischeehaft, ist aber durchaus Realität. Von diesen Realitäten aus Menschen und Lebenslagen lebt aber die Geschichte. Hätte sich die Autorin nur auf Greta konzentriert, wäre der Roman wohl eine reine Liebesgeschichte geworden. So aber ist aus der Handlung ein wirklich guter Unterhaltungsroman geworden, der durch seine natürlichen Personen besticht. Da ist Edi, der Metzger, der kein Tier mehr essen oder verarbeiten möchte und lieber Vegane Wurst produzieren will. Dann gibt es noch Roswitha, die sich neben ihrem Kartoffelacker noch um die dementen Eltern kümmert. Christine, deren Lebensmittelmpunkt seit ihrer Heirat die Familie und der Haushalt ist. Sam, der Koch, der in Maierhofen eine neue Heimat gefunden hat. Und neben einigen anderen Charakteren natürlich noch Greta und Theresa; beide Frauen leben für ihren Beruf und die Liebe kam immer zu kurz. So unterschiedlich die Konstellationen der Personen sind, haben alle doch etwas gemeinsam: den Wunsch nach Veränderung. Und mit viel Einsatz und Fantasie gelingt es ihnen diesen Traum wahr werden zu lassen. Das Motto “Lebe deinen Traum” ist Programm in der Handlung. Ein wunderbarer Roman zum Endschleunigen, über Nachhaltigkeit nachzudenken und das ein oder andere auch in den eigenen Lebensstil aufzunehmen. Das Cover ist schön und passt gut zur Geschichte. Ein leckeres Keksrezept zum Nachbacken befindet sich im Klappeninneren. Im Nachwort der Autorin schreibt sie über die Idee und den Hintergrund zu diesem Roman. Wie bereits erwähnt, finde ich einiges Klischeehaft, die Personen und ihr Lebensumstand sind aber sehr echt. Das Ende kam mir dann doch sehr abrupt vor und hat mich nicht wirklich befriedigt zurückgelassen. Mein Fazit: Ein unterhaltsamer, entspannender Roman für gemütliche Herbstabende mit einer schönen realen Geschichte. Maierhofen, das fiktive Dorf im Allgäu, gibt es auch Andernorts. Den Zusammenhalt der Bürger würde man sich auch im realen Leben gerne wünschen! Von mir gibt es Rote RoseRote RoseRote RoseRote Rose von Rote RoseRote RoseRote RoseRote RoseRote Rose.

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Therese, Bürgermeisterin des schwäbischen Örtchens Maierhofen und zugleich Wirtin der „Goldenen Rose“, macht sich Sorgen um die Zukunft ihres Dorfes. In Maierhofen ist irgendwann die Zeit stehen geblieben. Für Touristen ist der kleine Ort nicht attraktiv, denn er hat keine Besonderheiten zu bieten und keine Attraktionen, die locken. Mangels Zukunftsperspektive kehrt die junge Generation der Heimat den Rücken, um anderswo ihr Glück und Arbeit zu suchen. Zu allem Überfluss ist Therese krank, da hilft es auch nicht, dies zu ignorieren und sogar ihrer besten Freundin Christine zu verschweigen, denn irgendwann muss sie sich den Tatsachen stellen. Aber was soll aus ihrem geliebten Heimatort werden? Eines Nachts, als sie wieder einmal nicht schlafen kann, hat sie eine zündende Idee. Sie nimmt Kontakt zu ihrer Cousine auf. Greta, die erfolgreiche Werbefachfrau aus Frankfurt, soll eine Imagekampagne für Maierhofen ins Leben rufen. Anfangs sieht alles recht hoffnungslos aus, aber Therese hat nicht mit der Tatkraft ihrer Maierhofener gerechnet. Alle legen sich mächtig ins Zeug, um ihren gemeinsamen Traum zu verwirklichen, nämlich ihren Heimatort zu einem richtigen Genießerdorf zu machen. Petra Durst-Benning, bisher beliebt und bekannt durch ihre wunderbaren historischen Romane, hat nun ihren ersten zeitgenössischen Roman fertig gestellt, und ich muss sagen, sie hat sich selbst übertroffen. Ihre Protagonisten könnte man als liebenswerte Helden des Alltags bezeichnen, denn mit viel Energie und Ideenreichtum schaffen es die Maierhofener, etwas Neues, Besonderes auf die Beine zu stellen. Wie sich das alles entwickelt und wie die Bewohner des kleinen Dorfes im Allgäu das anstellen, kann man hautnah mitverfolgen. Greta, die extra aus Frankfurt anreist, um ihrer Cousine zu helfen, ist anfangs skeptisch, denn außer ländlicher Idylle und Ruhe hat das Dörfchen nichts zu bieten, meint sie. Aber je länger sie in Maierhofen weilt, umso mehr erliegt sie dem Charme des Dorfes und seiner Bewohner, und sie entdeckt die vielen Köstlichkeiten, die es hier überall so selbstverständlich gibt. Statt Sushi probiert sie Holzofenbrot mit wildem Schnittlauch, statt bei Starbucks frühstückt sie in der Dorfbäckerei und ist hingerissen von dem leckeren Gebäck, so ganz ohne künstliche Zusatzstoffe, und statt fertiger Würzmischungen mit Geschmacksverstärkern gibt es bei Sam, dem Koch der Goldenen Rose, himmlische Gaumenfreuden, ganz natürlich mit Christines selbst gemachtem Kräutersalz gewürzt. Der ganze Roman ist so schön und stimmig, die wunderbaren Beschreibungen sind ein Fest für alle Sinne, denn man kann förmlich die Blumenwiesen und die Bäume riechen,man meint, die Vögel zwitschern zu hören und sieht die Umgebung mit Gretas Augen. Es ist alles fast zu schön, um wahr zu sein, aber doch bleibt die Handlung realistisch, denn wie im wahren Leben gilt auch hier, wo Licht ist, da ist auch Schatten, und so gibt es auch in der Geschichte einige Sorgen und Probleme durchzustehen. Die Liebe hat ebenfalls ihren Platz im Roman, und so mancher findet das große Glück in Maierhofen. Auch hier bleibt die Autorin aber stets realistisch, und die Leser finden zwar jede Menge Romantik, die jedoch nie kitschig wirkt. Sehr deutlich wird Petra Durst-Bennings Anliegen, die Welt ein klein wenig reizvoller und heimeliger zu machen, indem man das Schöne und Gute im Kleinen findet und das Natürliche dem Künstlichen vorzieht. Wie heißt es so schön „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!“ Gerade im Zeitalter der Globalisierung, wo Nachrichten über Umweltschäden und Lebensmittelskandale fast schon an der Tagesordnung sind, sollten wir uns mehr auf die Schönheiten und Köstlichkeiten in unserer unmittelbaren Umgebung besinnen. Das Buch soll nicht nur unterhalten, sondern auch Denkanstöße liefern, und es soll inspirieren. Das ist der Autorin hervorragend gelungen, denn die wundervolle Geschichte um Maierhofen wird sehr schön ergänzt und umrahmt, von zahlreichen Rezepten und Anregungen. Da kann man beispielsweise die Maierhofener Nusskekse selbst backen oder sich sein eigenes Gewürzsalz mischen. Man findet Rezepte zu Holunderblütensirup oder Löwenzahngelee aus Jessys Hexenküche ebenso wie Küchentipps von Sam aus der Goldenen Rose. Das alles ist genau mein Ding, denn ich liebe es, mit Kräutern zu experimentieren und selbst Gewürzmischungen zu kreieren. Daher habe ich dieses Buch ganz besonders ins Herz geschlossen. So ist nun zwar die Geschichte zu Ende, aber das ist noch lange kein Grund, das Buch gleich ins Regal zu stellen, denn das Beispiel der Maierhofener animiert geradezu, selbst aktiv zu werden und sich und seine Lieben mit kleinen Köstlichkeiten zu verwöhnen. So gesehen habe ich mich von den Protagonisten noch lange nicht verabschiedet, sondern „besuche“ sie immer wieder gerne, indem ich durch das schöne Buch blättere. Es ist ein ganz bezaubernder, unterhaltsamer Roman, der die Schönheiten des Landlebens sehr lebendig in Szene setzt, der aber auch die Problematik der Landflucht durch die junge Bevölkerung nicht verschweigt. Ich bin ganz hingerissen von der vielschichtigen Mischung, die dieses Buch bietet und von dem tollen Konzept der Maierhofer für ihre Heimat, das wirklich Schule machen sollte.

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Darum geht's: Der kleine Ort Maierhofen liegt idyllisch im schwäbischen Allgäu. Die jungen Einwohner zieht es mehr und mehr in die Stadt, wo es noch Arbeitsplätze gibt. Nur die Älteren bleiben und der Ort beginnt auszusterben. Theresa, allseits beliebte Bürgermeisterin und Inhaberin des Gasthauses "Zur Goldenen Rose", versucht alles, um etwas Leben in die Gemeinde zu bringen. Doch als sie selbst schwerkrank wird, beginnen die Probleme erst so richtig. Wie soll es mit Maierhofen weitergehen und wie soll sie ihren Dorfbewohnern eine Zukunftsperspektive geben? Da fällt ihr eines Tages ihre Kusine Greta ein, eine erfolgreiche Werbefachfrau, die einige Sommer ihrer Kindheit in Maierhofen verbracht hat..... Meine Meinung: Ich liebe die historischen Romane der Autorin und freue mich immer wieder sehr, wenn ein neues Buch von Petra Durst-Benning erscheint. Nun hat sie sich das erste Mal an einen Roman der Gegenwartsliteratur gewagt und ich muss sagen, es ist ihr geglückt! Die Historischen werden zwar trotzdem meine Favoriten bleiben, aber warten wir mal auf ihre kommenden Romane aus diesem "neuen" Genre. "Kräuter der Provinz" hat mich sofort gepackt und ich fühlte mich auch gleich zu Beginn sehr wohl in der Geschichte. Das kann auch daran liegen, dass mir der kleine Ort Maierhofen im schwäbischen Allgäu fast wie mein eigener Heimatort vorkam: verschlafen, zwischen zwei Touristenregionen "eingeklemmt", kaum Arbeitsplätze......nur die Abwanderung ist hier Gott sei Dank (noch) nicht zu spüren! In Maierhofen aber hat der letzte kleine Supermarkt vor kurzem geschlossen, die Töchter und Söhne leben in der Stadt und Arbeitsplätze gibt es, bis auf ein paar kleine Familienunternehmen, auch keine. Also nicht gerade ein aufstrebender Ort mit Zukunftsmöglichkeiten. Das möchte unsere Hauptprotagonistin Theresa ändern. Sie ist die Bürgermeisterin und Besitzerin des einzigen Gasthofes in Maierhofen. Als bei ihr Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert wird, verdrängt sie zuerst den niederschmetternden Befund, doch im Hinterkopf spinnt sie bereits Pläne für die Zukunft ihres geliebten Fleckens. Dazu gehört auch Greta, ihre Kusine, die in Frankfurt sehr erfolgreich bei einer Werbeagentur arbeitet. Diese hat früher einige Sommer bei Theresa und ihrer Mutter verbracht und kennt Maierhofen wie keine Andere. So ist sie DIE perfekte Person, um für den unbekannten Flecken Erde die Werbetrommel zu rühren und dabei die Besonderheiten des Ortes zu beschreiben. Mit einer kleinen List täuscht Theresa sowohl Greta, als auch ihre Einwohner, um ihren Wunsch durchzuführen..... Die Geschichte lebt von den einzigartigen Charakteren, die man alle sehr schnell ins Herz schließt. Die Dorfgemeinschaft ist nach einiger Überredungskunst plötzlich Feuer und Flamme für die Idee aus Maierhofen ein Genießerdorf zu machen. Denn in dem kleinen Ort gibt es genug Menschen, die produktiv und kreativ sind. So stellt Christine wohlschmeckende Kräutersalze her und versteht es ihr Haus und ihren Garten zu stylen, dass man es in einem Life Style Magazin ablichten könnte. Sie hat ein gutes Händchen für alles Schöne und Dekorative. Bald entdeckt sie aber auch, dass sie gut organisieren kann und ist Theresa und Greta eine große Hilfe. Aber auch Jessy mit ihren Limonaden und Likören und die Sennerin Madara und ihr exzellenter Käse sind neben den althergebrachten Bäcker und Metzger kulinarische Highlights. Gefallen hat mir auch, dass die Protagonisten großteils bereits über Vierzig sind und alle gemeinsam etwas Neues wagen. Sie stechen mitten im Leben, haben teils größere oder kleinere Probleme, manche haben weder Träume, noch Lust ihr Leben zu ändern oder haben sich bereits mit ihrem "Los" abgefunden. Andere sind glücklich mit dem, was sie sich erschaffen haben und bekommen trotzdem keine Anerkennung. Doch die Idee aus Maierhofen ein Genießerdorf zu machen, lässt die Dorfgemeinschaft so richtig zusammenwachsen. Alle rappeln sich auf und wollen der geliebten Bürgermeisterin ihren Wunsch erfüllen, wohlwissend, dass dabei ihre eigene Zukunft auf dem Spiel steht.... Es ist zwar einiges vorhersehbar und die Autorin bedient sich etlicher Klischees, trotzdem hinterlässt der Roman beim Lesen einen richtigen Wohlfühlfaktor, dass man deswegen gerne ein Auge zudrückt. Petra Durst-Benning hat im Nachwort noch einmal versucht zu erklären, wie wichtig es ist, den ländlichen Raum zu erhalten und zu unterstützen, regional zu denken und mit der Natur zu leben. Auch der Gemeinschaftssinn wird hier groß geschrieben und hinter jedem zweiten Satz verbirgt sich die Botschaft seinen Traum zu leben und nicht auf morgen zu warten. Ebenfalls am Ende des Buches gibt es einige der angesprochen Rezepte aus dem Roman. Schreibstil: Petra Durst-Benning hat einen locker leichten Schreibstil. Man liest das Buch, trotz der über 500 Seiten, in einem Rutsch durch und hat das Gefühl mitten in dieser wohligen Geschichte zu stecken. Trotz der lockeren Erzählweise macht der Roman auch nachdenklich und verbirgt einige Überraschungen und aktuelle Themen in sich. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft und ausdrucksstark. Die vielen Genüsse und Düfte so atmosphärisch, dass man diese fast riechen und schmecken kann. Charaktere: Wie bereits oben erwähnt lebt diese Geschichte von ihren wunderbaren und einzigartigen Charakteren. Sei es Stadtpflanze Greta, die sich in der Werbeagentur in der sie arbeitet, plötzlich durch eine jüngere Kollegin ersetzt sieht; Christine, die ihrem Mann alles recht zu machen versucht und auf einmal ihr Organisationstalent entdeckt oder Rosemarie, die ihre Eltern pflegt und aus ihrem tristen Lebensalltag als Kartoffelbäuerin ausbrechen möchte.... Es gibt noch so viele andere liebenswerte und lebensnahe Charaktere in diesem Roman, dass man sich richtig zugehörig fühlt. Jeder trägt seine Probleme mit sich herum und greift trotzdem den Anderen unter die Arme. Gemeinschaft wird hier groß geschrieben. Fazit: Ein unterhaltsamer Wohlfühlroman, der zwar locker und leicht geschrieben ist, aber auch einige ernsthafte Themen wie Abwanderung, fehlende Arbeitsplätze und den heutigen Lebensmittelkonsum anspricht. Mich hat das Buch auf eine wunderbare kulinarische Reise mitgenommen und hervorragend unterhalten. 41/2 Sterne von mir

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Petra Durst-Benning kennt der Leser als Autorin hinreißender historischer Romane. Aber kann man deswegen auch einem zeitgenössischem Roman eine ähnliche Aura verleihen? Das war die Frage, die sich mir vor dem Lesen stellte. Eine Stärke der Autorin in ihren historischen Romanen sind immer ihre sympathischen und sehr menschlichen Hauptprotagonisten und dies findet man auch im schwäbischen Maierhofen wieder - Theresa, die Bürgermeisterin, ihre Freundinnen - alles sehr bildhafte Charaktere, so unterschiedlich sie auch sein mögen. Die Handlung selbst erinnerte mich anfangs an locker seichte Unterhaltung á la "Die Dienstagsfrauen" - nett, gut zu lesen - aber ohne sonderlichen Tiefgang. Doch mit jeder Seite, die ich gelesen habe, kam das Herzblut der Autorin bezüglich der angesprochenen Themen mehr zum Tragen und dadurch bekam das Buch etwas Einzigartiges: in "Kräuter der Provinz" geht es um Zusammenhalt, um Nachhaltigkeit, darum, das Leben auch im Kleinen zu genießen und sich von den Widrigkeiten des Schicksals, die auch hier zu Genüge auftauchen, nicht klein kriegen zu lassen und dass diese Themen Petra Durst-Benning ein Anliegen sind, springt dem Leser geradezu entgegen. Dadurch fällt es auch dem Leser leicht, sich mit den Themen und den Charakteren zu identifizieren und mit ihnen mitzufiebern, wodurch der Tiefgang, der anfangs etwas kurz kam, definitiv in zufriedenstellendem Maß vorhanden ist. "Kräuter der Provinz" ist ein Roman, nach dessen Genuss man die Rezepte im Anhang unbedingt selbst ausprobieren möchte, da das Lesen dieses Buches auf jeden Fall Appetit macht. Aber man hat auch das Gefühl, ein Dorf voller Freunde gewonnen zu haben, mit denen man gern eins ihrer berühmten Feste feiern möchte. So gern ich auch die historischen Romane der Autorin lese - ich würde auch jederzeit wieder zu einem zeitgenössischen Roman von ihr greifen.

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Die Geschichte: Die 48-jährige Therese ist Bürgermeisterin und Besitzerin der “Goldenen Rose” in Maierhofen – und erkrankt leider an Krebs. Und so macht sie sich nicht nur um ihr eigenes Leben Sorgen, sondern auch um den Fortbestand “ihres” geliebten Dörfchens Maierhofen und natürlich darum, wie es mit dem Gaststätten- und Hotelbetrieb weitergeht. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an ihre Cousine Greta und ihre beste Freundin Christine. Greta ist eine preisgekrönte Werbefachfrau und Therese hofft, dass mit ihrer Hilfe und einer großen Imagekampagne wieder Leben ins immer mehr aussterbende Maierhofen kommen könnte. Da leider kein Geld für teure Maßnahmen vorhanden ist, trommeln die Frauen kurzum die gesamten Einwohner zusammen und tatsächlich packen viele tatkräftig an … die Verwandlung Maierhofens beginnt! Meine Meinung: Das farbenfrohe, stimmige Cover hat nicht zu viel versprochen: hier steckt eine Fülle an Natur, Genuss und Harmonie drin. Petra Durst-Benning entführt uns in das kleine Maierhofen im Allgäu, das leider das Schicksal vieler ländlicher Gegenden teilt: kleine Läden schließen, es gibt keine Arbeitsplätze, die jungen Leute wandern in die Städte ab, die Orte vergreisen langsam und schließlich stehen auch immer mehr Häuser einfach leer. Doch in diesem wundervollen Roman packen drei Frauen dieses Problem tatkräftig an und beweisen nicht nur sich selbst, dass man mit viel Herzblut einiges bewegen kann, sondern sie motivieren gleich noch viele andere Bewohner, die es ihnen gleichtun. Gemeinsam sind wir stark! Das ist nur eine von vielen Erkenntnissen, die man aus diesem Buch gewinnen kann. Man merkt so deutlich, dass die Autorin nicht nur eine “nette Geschichte” schreiben wollte, sondern dass ihr die Themen, die sie aufgreift, wirklich am Herzen liegen. Ob nun der Tierschutz, das Rückbesinnen auf Werte abseits des Konsums, die Nachhaltigkeit und der Genuss, der mit Bioprodukten aus der Region verbunden ist – dies und noch viel mehr bringt sie uns so eindrücklich und überzeugend näher. Die Charaktere sind allesamt wunderbar ausgearbeitet mit so vielen Facetten, glaubwürdigen Gefühlen und Handlungen … es macht einfach Spaß, mit ihnen mitzufiebern und zu lesen, wie sie sich entwickeln. Und diese Entwicklungen sind ja auch ein elementarer Bestandteil der Story: es geht darum, dass jeder Einzelne sehr viel bewegen kann, wenn er sich nicht in das Korsett äußerer Zwänge einschnüren lässt, sondern den Mut hat, frei über sein Leben und seine Zukunft zu entscheiden! Mir waren sehr viele Figuren total sympathisch, am liebsten mochte ich aber den Metzger Edy, denn dieser birgt so viele schöne Geheimnisse und er ist einer, der am meisten Mut für sein neues Leben aufbringen muss. Natürlich hat das Landleben nicht nur schöne Seiten (ein Spaziergang neben einer frisch gedüngten Wiese ist kein Spaß *g*), aber Petra Durst-Benning beschreibt die Landschaft, die Tier- und Pflanzenwelt mit ihren Geräuschen und Düften so atmosphärisch und eindrucksstark, dass man sich sofort dort hinwünscht. Die Geschichte ist fesselnd und einige Überraschungen sorgen zusätzlich für Lesevergnügen. Auch die Liebe kommt natürlich nicht zu kurz, aber diese Szenen fügen sich perfekt in den Rest des Buches ein, sind niemals schnulzig oder zu aufdringlich – perfekt für meinen Geschmack. Eine gute Portion Humor sorgt dann noch für das i-Tüpfelchen! Fazit: So viele kluge Denkanstöße wundervoll verpackt in einen unterhaltsamen Roman mit vielen liebenswürdigen Charakteren – einfach toll gelungen!

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Therese liebt ihr beschauliches Dorf im Allgäu – Maierhofen! Ein kleiner Ort, der noch so ursprünglich und gemütlich ist, dass es eigentlich vor Besuchern nur so überlaufen sein müsste. Doch Fehlanzeige! Seit geraumer Zeit sinken die Einwohnerzahlen, denn die Geschäfte laufen mies. Immer weniger Menschen lockt es in den Ort, der nur so voll kleiner und großer Wunder steckt. Da hat Therese einen Plan. Sie will ihre Cousine Greta, die in Frankfurt bei einer Werbeagentur arbeitet, dazu überreden, für Maierhofen einzutreten und es groß herauszubringen. Dazu bedient sie sich allerdings einer kleinen Notlüge. Wird sie dennoch Erfolg haben und den Ort retten können? Freundschaften, Vertrauen und Gemeinschaft! Das sind die Eckpfeiler auf denen der Roman aufgebaut ist, denn nur wer bereit ist, alles zu geben, kann auch gewinnen. Gemeinsam Träume verwirklichen, das wollen die Bewohner von Maierhofen und sind bereit, mit anzupacken und die Wünsche in Realität umzuwandeln. In diesem Roman aus der Feder von Petra Durst-Benning geht es um verschiedene Personen, die alle samt für die Erzählung unglaublich wichtig sind. So lernt der Leser beispielsweise neben den leitenden Figuren Therese und Greta auch viele andere kennen, die facettenreich und interessant sind. Christine lebt inzwischen mit ihrem Mann alleine, die Kinder sind aus dem Haus, zurückgeblieben sind die beiden Hunde und ein Ehemann, der immer pünktlich sein Essen auf dem Tisch wissen möchte. Da gibt es Roswitha, die alleine einen Hof betreut und zeitgleich auf ihre beiden alternden Eltern aufpasst. Edy, der die Metzgerei seines Vaters übernommen hat und keine Tiere töten kann. Sam, ein Koch, der stets etwas ungehobelt wirkt. Vincent, ein Zimmermann, der gerade den weiblichen Bewohnern ins Auge sticht. Natürlich gibt es auch Greta und Therese, die für den roten Faden im Werk sorgen. Insgesamt ist hier also eine bunte Mischung an Charakteren versammelt, die für Abwechslung und Aufregung sorgen. Auch die kulinarische Seite kommt hier nicht zu kurz. Nicht nur kleinere und größere Rezepte kann der Leser auf den abschließenden Seiten finden, auch die Planung der Verkäufe wird in diesem Buch ideal beschrieben. Der Leser ist also praktisch hautnah mit dabei, wenn neue Kesselchips, neue Bratwürste oder Gewürze kreiert werden. Aber auch Cocktails, Käse- und Brotvarianten kommen nicht zu kurz. Wer also beim Lesen keinen Appetit gewinnt, ist selbst schuld. Dafür sind die Beschreibungen einfach viel zu realistisch. Deshalb sollte der Leser sich auf großen Hunger einstellen und den Wunsch, sofort nach Maierhofen reisen zu wollen! Der Handlungsstrang ist wohl durchdacht und baut sich logisch und nachvollziehbar auf. Nicht alle Ereignisse sind vorhersehbar, was für genügend Schwung und Dynamik sorgt. Außerdem bleibt die Handlung durch interessante Wendungen immer überraschend. Dabei bedient sie die Autorin einer sehr verständlichen und modernen Ausdrucksweise. Die Erzählung entwickelt sich auch in einem sehr angenehmen Tempo. Passend zu dem beschaulichen Ort Maierhofen wirken hier alle Ideen weder überhastet noch überdreht, sondern vielmehr ruhig und ausgeglichen. Petra Durst-Benning lässt dem Leser genug Raum und Zeit, sich mit den Geschehnissen zu identifizieren und sich auf die Handlung einzulassen. Fazit: Das war mein erstes Buch der Autorin und ich bin positiv überrascht worden, wie wohl ich mich während des Lesens gefühlt habe. Die Personen sind mir alle ans Herz gewachsen und ich konnte mir die Erlebnisse vor Ort wunderbar bildlich vorstellen. Auch die am Ende des Buches integrierten Rezepte „à la Maierhofen“ machen aus dem Werk ein wahres kulinarisches Erlebnis. Mich jedenfalls hat die Geschichte wunderbar unterhalten und ich bin schon sehr gespannt, welche anderen Werke der Autorin mich noch begeistern werden.

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Meine Meinung: Würde ich viele Bücher von Petra Durst-Benning nicht kennen und mit Begeisterung gelesen haben, was für mich schon ein Grund ist, sofort immer nach dem nächsten neuen Buch von ihr zu greifen, also würde ich sie nicht kennen, hätte mich schon alleine das tolle Cover und die Kurzbeschreibung neugierig gemacht. Bisher habe ich "nur" historische Romane von ihr gelesen und war nun auf diesen ganz besonders gespannt. Die Handlung dieses Buches spielt sich in der Gegenwart ab und wer die Autorin etwas besser kennt, kann sich auch vorstellen, dass sich darin vieles von ihrer Einstellung wiederfindet. Maierhofen, ein fiktiver Ort im Allgäu, spiegelt vieles wider, was leider in vielen Dörfern passiert. Die jungen Leute ziehen weg, die Läden schließen und zurück bleiben meist nur die Älteren. Ein Dorf stirbt aus. Dabei haben so viele Dörfer einiges zu bieten, was wir Städter längst verloren haben. Einen Platz der Ruhe, ein Ort um die Seele baumeln zu lassen. Bewohner, die sich auf alte Techniken besinnen oder diese nie modernisiert haben. Das Brot schmeckt besser, als aus dem Supermarkt, Kräuter werden gesammelt und richtig eingesetzt, der Käse schmeckt hervorragend. Ich fahre immer wieder gerne im Urlaub in ein Bergdorf, wo ich im Bauernladen vieles finde, das die Bewohner der umliegenden Bauernhöfe herstellen und dort verkaufen. Aber ich schweife mal wieder ab, trotzdem wollte ich dies kurz erwähnen. In Maierhofen wohnt Therese, sie ist die Bürgermeisterin und Besitzerin des Gasthofes "Goldene Rose", sie liebt ihr Dorf und es macht sie traurig, dass dort immer weniger los ist. Eine Lösung muss her! Zufällig sieht sie im Fernsehen einen Bericht, in der sie ihre Cousine Greta erkennt. Greta ist bei einer Werbeagentur beschäftigt und könnte mit einer Kampagne dem Dorf behilflich sein. Ich will jetzt nicht den ganzen Inhalt des Buches nacherzählen, ich würde zuviel Lesevergnügen wegnehmen. Aber ich kann verraten, dass die Autorin es wunderbar und fesselnd beschrieben hat, was nun alles unternommen wird. Neben Therese und Greta lerne ich viele Dorfbewohner kennen, die ich alle in mein Leserherz geschlossen habe. Jeder hat ein mehr oder weniger großes Päckchen zu tragen. Im Laufe der Geschichte verändert sich für einige vieles, sie lernen ihre Stärken kennen oder entdecken ganz andere Seiten an sich selber. Nicht jeder kann mit dieser Entwicklung umgehen, manche müssen über ihr Leben nachdenken und Entscheidungen treffen. Petra Durst-Benning hat alles so gut beschrieben, dass ich mal wieder das Gefühl hatte, vor Ort zu sein. Ich wäre wirklich gerne bei dem Fest dabei gewesen und wäre wohl auch eine, die sofort einen Kurzurlaub buchen würde. Natürlich war ich mittendrin im Geschehen und habe Greta bei allem begleitet und für das Dorf und die Bewohner so sehr gehofft, dass ihre Träume wahr werden. Es war ein richtiges "Wohlfühlbuch" obwohl viele ernste Themen nicht zu kurz kamen. So toll die Begebenheiten beschrieben wurden, hat vieles einen ernsten Hintergrund und regt zum Nachdenken an. Manch einer fragt sich jetzt vielleicht auch, gibt es etwas, was ich gerne ändern würde. Ganz besonders hat mir in diesem Buch gefallen, dass viele der Beteiligten Frauen im Alter ü40 waren und nicht immer auf einen neuen Diättripp waren, sondern das Essen wirklich mal geniessen konnten. Naja, Ausnahmen gab es auch hier, aber die waren nur am Rande beteiligt. Ach, es gäbe noch so vieles über das Buch zu schreiben, aber ich will mit meinem Beitrag nicht den Rahmen einer Rezension sprengen. Am besten ist natürlich, dass jetzt ganz viele neugierig geworden sind und sich das Buch nun gönnen. Fazit: Meine Begeisterung kennt keine Grenzen und ich möchte das Buch jeder Leserin ans Herz legen. Es ist einfach wunderbar gelungen!

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Petra Durst-Benning hat hier in ihrem gewohnt leichten, flüssigen Erzählstil eine interessante Geschichte erschaffen. Die Story spielt im Voralpenland in dem kleinen, beschaulichen Dorf Maierhofen. Das Dorf ist von Landflucht betroffen, es gibt schon keinen Supermarkt mehr in dem schönen Dorf, dafür stellt Christine gut schmeckende Kräutersalze her, beim Bäcker gibt es wohlschmeckende Brote und Kuchen und der Metzger fertigt gute Würste. Als die Bürgermeisterin und Wirtin der "goldenen Rose" erkrankt, beschließt sie spontan ihre Cousine Greta, eine Werbefachfrau, um Hilfe zu bitten. Sie greift dazu auf einen kleinen Trick zurück. Sympathische, lebendige Figuren, wie Greta, die durch ihren Aufenthalt in Maierhofen ins Grübeln kommt, was in ihrem Leben denn wichtig ist, der gutaussehende Zimmermann Vincent, Christine, die immer für ihre Familie da war und jetzt das Projekt Maierhofen in die Hände nimmt, hauchen der Geschichte Leben ein. Als Leser ist man mittendrin im Geschehen im Dorf und kann die guten Gerichte, die der etwas verschlossene Koch Sam in der "goldenen Rose" zaubert, schon fast riechen und schmecken. Petra Durst-Benning hat hier eine interessante und sehr aktuelle Geschichte über den Zusammenhalt von Dorfbewohnern, über Träume, die jeder verwirklichen sollte und über gutes Essen und Work-Life-Balance, wie es so schön heißt, geschrieben. Es hat Spaß gemacht, diese Geschichte, die auch zum Nachdenken anregt, und in der natürlich die Liebe auch nicht zu kurz kommt, zu lesen. 5/5 Sterne und meine absolute Leseempfehlung.

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