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Rezensionen zu
Rosaleens Fest

Anne Enright

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Meine Meinung: Der Klappentext des Buches sprach mich sofort an. Zum einen natürlich, da es sich hier um eine irische Autorin handelt und zum anderen natürlich auch weil die Geschichte in Irland angesiedelt ist. Das waren dann die beiden Hauptgründe weswegen ich mich auf dieses Buch beim Bloggerportal beworben haben. Und zuma anderen erhoffte ich mir eine etwas andere Weihnachtsgeschichte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Im ersten Teil des Buches lernte ich zunächst die vier Kinder von Rosaleen kennen. Die vier Kinder könnten nicht unterschiedlicher sein und habe alle ihre wirklich schweren Päckchen zu tragen. Die Erzählungen hier sind sehr emotional und habe mich wirklich sehr mitgerissen. Mir taten die vier zwischendurch richtig leid und ich dachte nur, warum müssen die armen Kinder nur soviel ertragen und haben dann noch so eine Mutter? Denn im Anschluss an die Kinder lernte ich Rosaleen kennen. Sie war mir von Anfang an nicht sympatisch und wurde es bis zum Schluss auch nicht mehr. Rosaleens Fest ist ein wirklich packender Roman. Ich würde nicht sagen, dass er spannend ist aber er ist durchaus fesselnd. Das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Denn zum Schluss bleibt noch so einiges offen und mich würde wirklich interessieren wie es mit den Kindern weitergeht. Alles in allem aber ein wirklich gutes Buch, was ich gerne weiter empfehlen. Ein Buch welches man gut zu Weihnachten lesen kann aber ohne diesen ganzen kitsch drum herum. Ich vergebe daher gerne 4 von 5 Sternen.

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Klappentext: Rosaleen ist eine Frau, die nichts tut und von den anderen alles erwartet. Sie ist Mitte siebzig, die vier Kinder sind schon lange aus dem Haus. Die Brüder Dan und Emmett sind vor der Enge der irischen Heimat in die Ferne geflohen; das Nesthäkchen Hanna wollte auf den Theaterbühnen der Welt reüssieren, spricht aber nun dem Alkohol zu, und Constance, die Älteste, hat sich selbst verloren. Doch abgenabelt hat sich keines der Kinder. Noch immer versucht jedes auf seine Weise, es dieser besten aller Mütter recht zu machen. Und scheitert. Da kommt die Einladung zu einem letzten Weihnachtsfest in Ardeevin. Rosaleen möchte das Haus, in dem die Kinder groß geworden sind, das voller Erinnerungen an glückliche Momente und Verletzungen steckt, verkaufen. Die Geschwister reisen mit diffuser Hoffnung auf Versöhnung an – und doch endet es, wie noch jedes Weihnachten geendet hat. Booker-Preisträgerin Anne Enright wagt sich auf den dunklen Grund unserer Gefühle, studiert menschliches Verhalten dort, wo es am störanfälligsten ist, wo Liebe und Hass nahe beieinander liegen und es kein oder zumindest kein einfaches Entrinnen gibt: in der Familie. Meinung: Als der Verlag das Buch über das Bloggerportal ankündigte, war ich vom Klappentext fasziniert. Es hörte sich wie ein dramatisch emotionaler Fammilienroman an und ließ nicht erkennen ob mit oder ohne Happy End. Ich fragte das Buch auf jedenfall an und war sehr erfreut als ich es lesen durfte. Von der Autorin hatte ich zwar schon mal gehört, aber noch kein Buch gelesen. Der Einstieg ins Buch hat mir schon sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht und lässt einen problemlos ins Buch finden. Es ist aus mehreren Sichtweisen geschrieben und gewährt einen Einblick auf das Leben der Kinder, Hanna - Dan - Emmet - Constanze. Aller Leben, auch das der Mutter Rosaleen wird auseinander genommen und dargelegt. Man erkennt wie zerstörerisch die Macht einer Mutter sein kann und wie negativ sich das auf das weitere Leben der Kinder auswirken kann. Dieses Buch vermittelt quasi die Abnabelung der Kinder zur Mutter, verdeutlichen aber auch das keines der Kinder wirklich ohne Rosaleen sein kann und wie die ganze Bande wieder zusammen kommt. Anne Enright hat eine fantastische Art die Dramatogie eine Familienlebens darzustellen und aufzuschlüsseln. Emotionale Momente begleiten einem beim lesen dieses Buches und rühren einen zutiefst. Man entwickelt sympathie und antipathien und kann sich sehr gut in die ganze Familie, jeden einzelnen Menschen, hineinversetzen. Fazit: Bis auf ein paar kleinere Schwächen, die dieses Buch leider für mich beinhaltet, hat es mir sehr gut gefallen. Wer auf ein emotionales Werk und eine Familiengeschichte nicht abgeneigt ist, wird hier ein wunderbares Buch vorfinden.

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„Rücksicht auf die Verwandten ist die Wurzel allen weihnachtlichen Unglücks.“ Jane Austen (1775-1817) Was Jane Austen bereits im 18. Jahrhundert festgestellt hat, gilt auch in Irland im 21. Jahrhundert. Dieses Zitat könnte man diesem ausgezeichneten Familienroman als Motto voranstellen, denn sowohl Rücksichtnahme als auch Weihnachten sind die zentralen Motive, die sich Anne Enright für ihren inzwischen sechsten Roman gewählt hat. Ein kleines irisches Dorf namens Ardeevin, eine dominante Mutter mit schlicht unerfüllbaren Erwartungen an ihre Kinder und ihr eigenes Leben. Eine Kindheit voller Fehler, Sehnsucht und missverstandener Charaktere. Rosaleens Kinder könnten kaum unterschiedlicher sein. Doch trotzdem schafft es keines, den Ansprüchen der Mutter zu genügen. Jedes Kind geht auf andere Weise mit der Enttäuschung um, nie richtig oder genug sein zu können. Anne Enright räumt jedem Kind und seinem eigenen Abnabelungsprozess gleich viel Platz ein und doch sind es die Extreme, die mich besonders berührt haben. Dan, der älteste Sohn verkündet als Teenager, dass er beabsichtigt Priester zu werden. Die Eltern – vornehmlich Rosaleen – sind entsetzt und verletzt. Sie fühlt sich in ihrem Einfluss und ihrem Urteil zurückgesetzt. Keine Sekunde spielen die Befindlichkeiten oder Wünsche von Dan eine Rolle in ihrer Auseinandersetzung mit dem Ältesten. Sie ist überzeugt, dass er diese Entscheidung nur aus Groll gegen sie getroffen hat. Das Überraschende war für mich: Sie lag mit ihrer Einschätzung nicht ganz falsch. Denn Dans Leben wird noch einige Wendungen nehmen und erst als er sich räumlich vollständig von seiner Heimat abwendet, gelingt es ihm, zu sich selbst zu finden. Auch das mittlere Kind Hannah bricht den Kontakt zu ihrer Mutter vollständig ab. Als sehr sensibles und emotionales Kind nahm sie sich die Kritik der Mutter stets enorm zu Herzen und wächst schließlich zu einer unsicheren nach Selbstbestätigung lechzenden Frau heran. Nicht selten greift sie zur Flasche. Und auch die anderen beiden Geschwister kämpfen mit ihren eigenen Dämonen und der kühlen Kindheit. Während die einen an ihren Selbstzweifeln fast zu zerbrechen drohen, versuchen die anderen mit Überkompensation die Mängel der Kindheit (und die vermeintlichen eigenen Fehler) auszugleichen. Ein Gegengewicht zu Rosaleens Lebensentwurf zu finden und zu leben. Doch all das gerät ins Wanken, als die Mutter plötzlich und entgegen ihrer bisherigen Gewohnheit ihre vier Kinder zu Weihnachten zu sich bittet. Sie ist inzwischen über 70, seit vielen Jahren ist ihr Mann tot und sie lebt in dem langsam verfallenden Hof völlig allein. Rosaleens Fest ist kraftvoll und voller Sprachästhetik. Die sprachliche Tiefe ist teilweise schockierend brutal, doch immer authentisch. Selbst Gedankensprünge und Missverständnisse bindet die Autorin in die Gespräche mit ein, dass man das Gefühl hat, unmittelbar Teil des ungeschönten Gesprächs zu sein. Völlig ohne Romantisierungen oder einem harmonischen Grundton erschafft die Autorin hier ein komplexes Geflecht von Figuren und Lebensmodellen, das sich enorm lebensecht anfühlt. Man spürt den ständigen Konflikt zwischen der verschiedenen Rollen in den Figuren: Jeder ist zugleich Partner, Kind, Erwachsener und Teil eines Geschwisterquartetts. Die Brüder haben untereinander einen anderen Umgang als ihre Schwestern, gegenüber der Mutter verfallen sie wieder in kindliche Verhaltensmuster und die Gespräche mit Partnern oder Kollegen enthalten wieder völlig andere Aspekte. Man spürt einfach, dass hier eine Meisterin der menschlichen Psyche am Werk ist, die jede ihrer Figuren mit Respekt und Mitgefühl behandelt. Rosaleens Fest ist sicherlich nicht das letzte Buch der Autorin gewesen, das ich gelesen habe. Fazit: Für Fans von authentischen und sprachlich hochklassigen Familienromanen ein Muss. Dieses Buch ist übrigens auch das perfekte Gegenmittel gegen eine Überdosis Weihnachtskitsch. Haltet es für den Notfall bereit ;)

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Rosaleen ist Mitte siebzig und lebt mittlerweile allein im großen Familienanwesen. Die vier Kinder sind längst erwachsen, ausgezogen und leben ihre eigenen Leben. Zu Weihnachten jedoch erwartet die Mutter eine vollständige Familie und ein perfektes Fest. Constance, die Älteste, schuftet für ein festliches Weihnachtsessen, Hanna, die Künstlerin der Familie, versucht nüchtern zu wirken und die Brüder Dan und Emmett tragen zumindest ihre Anwesenheit bei. Doch statt eines besinnlichen Familienabends endet es, wie noch jedes Weihnachtsfest geendet hat. Der erste Teil des Romans ist wie eine Sammlung von Kurzgeschichten zu lesen. In einzelnen Kapiteln werden die Familienmitglieder vorgestellt und jeweils ganz individuelle Situationen umschrieben. So lernen wir die Charaktere und ihre Eigenarten direkt kennen, erfahren einiges über ihre Wünsche und Ziele und ihre Position innerhalb der Familie. Erst im zweiten Teil des Buches kommen alle beim eigentlichen Weihnachtsfest zusammen. Die verschiedensten Konflikte und unerfüllten Wünsche treten zutage und die Geschichte bekommt eine spannende Dynamik. Grundthemen des Buches sind für mich Nähe und das Reifen. Alle Kinder Rosaleens sind längst Erwachsen, müssen sich aber dennoch neben der Mutter behaupten, fühlen sich ihr gegenüber gezwungen. Auch Rosaleen beweist, dass nicht Alter allein klug macht, zeigt Schwächen und stößt ihre Familie von sich weg. So schwanken alle zwischen Distanz und Liebe. Zwar sind die Figuren zum Teil extrem, die Situationen sind auf jeden Fall authentisch umschrieben. „Rosaleens Fest“ war für mich eine wirklich beeindruckende Lektüre. Die Charaktere sind sehr authentisch und (wie im Falle von Rosaleen) ehrlich umschrieben, nicht jeder ist wirklich ein Sympathieträger aber wie es in Familien eben so ist, nimmt man sie alle wie sie sind. Außerdem hat mich der sprachgewaltige Stil der Geschichte fasziniert. Einfachste Situationen werden beeindruckend beschrieben. Detailliert aber nicht überfrachtet und mit einer Menge Bedeutung hinter den einfachsten Szenen. Einziger Wermutstropfen sind einige für meinen Geschmack zu weite Abschweifungen. So werden einzelne Spannungen angedeutet aber nicht wieder aufgegriffen. Hannas Alkoholkonsum zum Beispiel wird als Problem thematisiert, dann aber weitestgehend ignoriert. Einige Themen aus dem ersten Teil des Buches wurden im zweiten Abschnitt toll aufgegriffen und verbunden, doch einige lose Fäden hinterließen bei mir das Gefühl, dass da „was fehlt“.

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Meinung Als ich die Anfrage vom Verlag bekam und den Klappentext las, dachte ich mir, ja…dies könnte ein toller Familienroman werden. Von der Autorin selbst habe ich noch nichts gelesen und somit war ich ganz gespannt darauf…. Vorab mal gesagt, dieses Buch war anders, als ich gedacht hätte. Große Gefühle stehen im Mittelpunkt. Vor allem die Liebe und der Hass in der Familie. Eine Mutter die nicht loslassen kann und damit ihre Kinder nur noch weiter von sich weg drängt. Es kommt zu vielen Komplikationen und Missverständnissen und am Ende, da passiert noch etwas Ausschlaggebendes, denken alle über ihre Meinungen und Verhaltensweisen nach. Der Einstieg war ganz ok. Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Teil 1 beinhaltet den Abschied und das Loslassen von Rosaleen zu ihren 4 Kindern. Sie sind erwachsen und jeder möchte seinen eigenen Weg gehen. Leider kommt die Mutter damit nicht so zurecht und steigert sich in Depressionen hinein. Bei den Kindern, Constance, Emmet, Dan und Hanna läuft auch nicht so alles rund wie es sollte und somit sind sie eigentlich nur von ihrer Mutter genervt und flüchten so weit wie möglich. Dennoch ganz abnabeln können sie sich nicht, sie wollen ja doch der Rosaleen alles recht machen. Dies klappt aber nur bedingt und Rosaleen wird immer mürrischer und nerviger. Im zweiten Teil erfuhr ich über die Rückkehr der Kinder zur Mutter. Alle haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen und so sah dann natürlich auch das Wiedersehen aus. Die Charaktere fand ich ganz gut beschrieben. Jeder hat seine Schwächen und Stärken und wurde von der Autorin genau richtig in Szene gesetzt. Rosaleen hat mich zeitweise etwas mit ihrer Mutterliebe genervt, zum Ende hin verstand ich sie aber besser und kam auch mit ihrer Person klar. Den Schreibstil von Frau Enright empfand ich als sehr angenehm und das Buch ließ sich schnell und flüssig lesen. Die Kapitel waren für meinen Geschmack manchmal etwas zu lang. Cover Ein schönes Cover mit weißem Hintergrund und roten Blättern, dass man auf jeden Fall in die Hand nehmen möchte. Fazit „Rosaleens Fest“ ist eine bewegende Familiengeschichte, mit vielen Emotionen und Gefühlen, sei es positiv oder negativ, mit vielen Schicksalen und Tragödien. Es zeigte mir auf, wie das Leben so wirklich sein kann. Ich fand es recht gut, aber es hätte bestimmt noch etwas mehr herausgeholt werden können. Somit vergebe ich sehr gute 3 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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Als ich in dieses Buch eingetaucht bin, hatte ich mich auf eine etwas andere Familiengeschichte eingestellt. Doch was mich letztendlich erwartet hat, war so ganz anders, als ich mir hätte träumen lassen. Rosaleen ist das Familienoberhaupt der Familie Madigan, ihr Mann ist schon früh von Ihnen gegangen. Im ersten Teil des Buches erfahren wir viel über ihre Kinder. Dabei ist jedes einzelne Schicksal unglaublich drückend, fesselnd und emotional beschrieben. Das ganze bewegt sich im Zeitraum von 25 Jahren. Dabei haben alle unterschiedliche Bürden zu tragen. Aber alle haben sie eins gemeinsam. Ihre Verzweiflung und Ausweglosigkeit zieht sich durch das ganze Buch. Sie sind getrieben von inneren Dämonen und kommen einfach nicht zur Ruhe. Als erstes hätten wir Hanna, sie lernen wir anfangs als Kind kennen, auch da mochte ich sie schon, dennoch , ihr Lebensweg ist voller Unzufriedenheit, schließlich wendet sie sich dem Alkohol zu. Dan ist ein stattllicher Mann, der Probleme hat, seiner Umwelt und sich selbst seine wahre sexuelle Orientierung einzugestehen. Dadurch ist gerade sein Lebensabschnitt ziemlich bewegend und emotional gehalten. Was zwischen den Zeilen stand hat mich sehr berührt und auch nachdenklich gestimmt. Auch Emmet hat so seine ganz eigenen Probleme. Und schließlich ist da noch Constanze, die mit einer schweren Bürde belastet wird. Auch sie und ihr Schicksal haben mich sehr berührt. Nun nach Jahren möchte Rosaleen endlich wieder alle gemeinsam zu einem letzten Weihnachtsfest da haben. Doch werden sie kommen? Sie sind schließlich damals geflohen, um sich selbst zu finden. Um von Rosaleen wegzukommen. Wenn man die einzelnen Geschichten liest, bemerkt man immer wieder, wie wenig sie Rosaleen mögen. Aber ist dem wirklich so? Erst als etwas tragendes passiert, spüren sie was sie wirklich empfinden. Doch ist es da bereits zu spät? Rosaleen selbst wirkte auch sehr verletzlich und einsam auf mich. Unzufrieden mit ihrem Leben, versucht sie ihre Kinder an sich zu binden. Mit schonungsloser Klarheit und auf sehr intensive Art und Weise, bringt uns die Autorin jedes einzelne Schicksal näher. Sie zeigt uns, worauf es letztendlich ankommt im Leben und was die Familie an sich wirklich bedeutet. Aber sie zeigt uns auch was am Ende noch geblieben ist. Die Charaktere entwickeln dabei eine sehr gute Tiefe, man lernt sie sehr gut kennen, dadurch entwickelt man immer mehr Bezüge zu ihnen und lernt mit Ihnen zu leiden und zu fiebern. man fühlt sich ihnen auf eine ganz eigene Art und Weise verbunden. Es ist eine Familiengeschichte die mitunter mitnimmt und nicht kaltlässt. Mich hat sie sehr berührt, gerade weil die Autorin es auf sehr eindringliche Art und Weise beschreibt. Auch die Beschreibungen der Umgebungen und der Gefühle der Charakteren lassen alles noch intensiver und realer erscheinen. Dieses Buch spricht nicht von Glückseligkeit und Harmonie pur. Durch dieses Buch zeiht sich eine Welle durch Verzweiflung, Ängste und Selbstfindung. Uns wird sehr gut aufgezeigt, was hinter der Fassade steckt und das hat mir sehr gut gefallen. Auch begreift man hier wie nah Liebe und Hass beeinander liegen. Ich empfand dieses Buch als etwas schwermütig und drückend. Aber genau diese Atmosphäre unterstreicht den Inhalt nur noch mal. Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt , auch wenn mitunter ein paar Längen entstanden sind. Die Charaktere wirken allesamt authentisch und klar beschrieben. Ihre Handlungen und Gedanken sind stets gut nachvollziehbar gestaltet. Die Handlung ist gut durchstrukturiert und überzeugt durch schonungslose Wahrheit, am Ende gab es so gar noch etwas, das mich selbst überrascht hat. Hierbei erfahren wir die einzelnen Lebenswege von Dan, Hanna, Emmet, Constanze und Rosaleen aus der Sicht des Erzählers. Das hat mir ziemlich gut gefallen, denn dadurch konnte man alles aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Auch Schicksale die nichts mit dieser Familie zutun haben, haben mich sehr bewegt. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt, die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge. Das Buch spielt sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart. Der Schreibstil der Autorin ist intensiv und stark einnehmend, aber auch sehr mitreißend gestaltet. Die Spannung ist eher unterschellig spürbar, jedoch immer vorhanden. Das Cover hat eine ganz bestimmt Bedeutung, die sich mir auch erschlossen hat, dennoch hat mir daran etwas das dunkle gefehlt. Der Titel passt jedoch hervorragend. Fazit: Eine bewegende Familiengeschichte die durchTiefgründigkeit und Leben hervorsticht. Hier blickt man hinter die Fassade und wird mit schonungsloser Wahrheit und bewegenden Schicksalen konfrontiert. Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt. Eine klare Leseempfehlung. Ich vergebe 5 von 5 Punkten

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Gnadenlos ehrlich - ungefiltert lasst Euch nicht von dem herbstlichen Cover täuschen, bei dem man eine zarte Familiengeschichte erahnen möchte. Vielmehr geht es um eine Geschichte, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Gleich im ersten Teil erleben wir eine Rosaleen, die nicht dulden kann wenn jemand seinen eigenen Weg gehen möchte. Ihr Sohn Dan möchte Pfarrer werden. Rosaleen verlässt daraufhin lange Zeit ihr Bett nicht mehr. Jahre danach gehen Rosaleens erwachsene Kinder ihren eigenen Weg. Rosaleen fühlt sich verlassen. Sie sieht gar nicht ein, dass ihre Kinder eigenständige Persönlichkeiten sind. Hanna begräbt ihren Traum zur Schauspielerei in Ehefrust und Alkohol. Ihr einziger Lichtblick ist ihr Baby. Constance verwandelt sich in eine übereifrige Hausfrau und Mutter von vier Kindern. Ihr Körpervolumen wird immer umfangreicher. Dan wird kein Pfarrer. Er hat mich von allen Kindern am meisten überrascht. Emmet verschlägt es nach Afrika, wo er den armen Menschen helfen will. Für ihn zählt nichts anderes mehr. Als sein Vater im Sterben liegt, kehrt er für kurze Zeit nach Ardeevin und begleitet ihn auf seinem letzten Weg. Rosaleen ist passiv wie eh und je. Außer einmal, als sie zu einem letzten Weihnachtsfest ihre Kinder einlädt. Meine Meinung Die Autorin schreibt knallhart; bei ihr wird nichts beschönigt. Sei es wenn sie von der Schwulenszene in den 80iger Jahren schreibt oder von Hausfrauen die deprimiert ihr Dasein fristen. Die Geschichte erzählt uns von einer Familie, in der Kinder sich vom Elternhaus lösen wollen. Dan und Emmet ziehen in die Ferne und denken eigentlich selten an ihre Mutter. Dan braucht Jahre um um sich selber zu stehen. Emmet muss lernen einzusehen, dass er nicht alles Elend dieser Welt beseitigen kann. Hannah führt eine Ehe, bei der ich nicht ganz durchblicke. Ist sie gut oder schlecht? Warum trinkt sie? Wegen ihrer versäumten Chancen als Schauspielerin? Auch sie hat selten Kontakt zu ihrer Mutter. Ihr Baby liebt sie heiß und innig. Constance ist in der Hausfrauenfalle gefangen. Sie ist die Einzige, die sich ständig für ihre egoistische Mutter verantwortlich fühlt. Ich denke, ihre Ehe ist nicht schlecht und ihre vier Kinder wohlgeraten. Rosaleen lebt nun allein in dem großen Haus im irischen Ardeevin und wartet, dass etwas passiert. Ich konnte für Rosaleen keine Sympathie entwickeln, da sie sich eigentlich nur für sich selber interessiert hatte. Als ihre Kinder noch im Haus waren, mussten diese sich oft um sie kümmern. Dan fand ich nett; jedoch hatte auch er nur sein eigenes Leben im Kopf. Vor Emmet hatte ich großen Respekt. Seine soziale Ader kannte keine Grenzen und er verzichtete auf jeglichen Luxus. Besonders gepunktet hat er bei mir, als er bei seinem Vater Sterbebegleitung machte. Hannah und Constance kamen mir von den vier Kindern am unglücklichsten vor. Fazit Rosaleens Fest ist eine der besten Familiengeschichten die ich bisher gelesen habe. Schreibstil und Ausdrucksweise heben sich sehr stark vom Einheitsbrei ab. Die Autorin spielt mit Worten und ist dabei gnadenlos ehrlich. Wir erleben mit, dass es unmöglich ist, sich von der eigenen Mutter komplett zu lösen. Egal wie untauglich diese auch war. Das ist besonders beim letzten Weihnachtsfest zu spüren. Verkrampft sind alle Kinder bemüht, dieses Fest harmonisch zu gestalten. Keiner kennt den anderen richtig. Streitereien sind beim Fest vorprogrammiert und alle vier Kinder werden es nie vergessen, da Rosaleen das Weihnachtsfest verlässt und verschwunden bleibt. Ich war sehr gespannt, wie dieses Fest ausgeht. Es war deutlich zu spüren, dass die Vier an ihrer Mutter hängen. Egal wohin man reist, wie lange man seine Mutter nicht gesehen hat, sie ist immer und überall präsent. Sie formt das Leben ihrer Kinder mit. Rosaleen hat das geschafft, ohne dabei aktiv zu werden. Der Schreibstil ist stellenweise richtig derb, bringt aber die verschiedenen Situationen voll zur Geltung. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Danke Anne Enright

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Der Mittelpunkt der Familie Madigan ist Mutter Rosaleen. Sie ist die Figur, um die sich in der Familie alles dreht. Die Herrscherin der Familienbande. Ihr Mann Pat, sowie ihre vier Kinder, Emmet, Dan, Constance und Hanna, lassen sich von ihr delegieren, von ihrem Einfluss, ihrer Art, auf die Familienmitglieder einzuwirken, beeinflussen. Hat Rosaleen das Gefühl etwas läuft aus dem Ruder, bekommt sie eine Art Nervenzusammenbruch. Den Kindern vermittelt sie das Gefühl, dass es so schlimm ist, dass sie daran sterben wird. Ihr Tod ist für sie das Druckmittel, alles in geordnete Bahnen zu lenken, die Familie zusammen zuhalten und in die Richtung zu dirigieren, die ihr als die geeignete vorschwebt. Sie meint es ja nicht böse, möchte nur das Beste für sich und die Familie, missachtet dabei jedoch häufig die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kinder. Verkennt den Zusammenhang zwischen freier Entfaltung und gesunder Entwicklung. Der Tod bleibt weiterhin Bestandteil des Lebens der Madigan Kinder. Auch, als sie schon längst erwachsen sind und ihren eigenen Weg gehen. So sehr vom Verhalten der Mutter beeinflusst, können sie sich den kalten Händen des Todes, mit denen er sie immer wieder erwischt, versucht zu berühren, ohne immer sofort zuzugreifen, nicht entziehen. Bewusst wie unbewusst umgeben sie sich mit Menschen, die zum Sterben verurteilt sind, entdecken in sich kleine Todesfäden, versuchen auf ihre Art zu helfen, zu retten, dem kalten Feind ein Schnippchen zu schlagen. „Es war eine Vergewaltigung, dachte sie jetzt, oder es wäre eine gewesen, wenn sie gewusst hätte, wie man Nein sagt. Das war, seien wir ehrlich, kein Wort, das zu verwenden sie erzogen worden war: Was soll das heißen, >>nein<< ?“ An ihren Handlungsvorgängen ist deutlich zu spüren, welch großen Einfluss Rosaleen auf sie hatte bzw. nach wie vor noch hat. Dass von ihr bestimmte Handlungsstrukturen sich so sehr manifestiert haben, dass sich keins der Kinder davon lösen kann. Untergründig tragen sie den Wunsch sich endlich dem Einfluss der Mutter zu entziehen, meiden den Kontakt zu ihr, wünschen sich vielleicht sogar ihren Tod, um ihren Fängen zu entgehen. Doch ist es im Endeffekt nicht dennoch Mutterliebe, die von Rosaleen ausgeht? Erdrückend und schwer, aber Liebe aus ganzem Herzen. In der Form ausgedrückt, die Rosaleens Möglichkeiten entspricht? Das Thema Einfluss der Eltern auf die Handlungen, auf Vorlieben, Wünsche und Sehnsüchte der Kinder, finde ich eigentlich sehr interessant. Anne Enright hat dies sprachlich gut herausgearbeitet, auch wenn der Leser manchmal einen kleinen Umweg mit ihr geht. Sie lässt Freiraum für eigene Gedanken und eigene Interpretationen. Dennoch konnte sie mich eben nicht zu hundert Prozent überzeugen. Als Grund sehe ich die Familie Madigan, deren psychische Einschränkungen zwar prinzipiell interessant sind, aber eben nicht so, wie Enright sie darstellt. Ich finde die Kinder zum Teil langweilig und ihre Handlungen zu sehr voraussehbar, wodurch der Roman einige Längen entwickelte. Für mich ist „Rosaleens Fest“ der erste Roman Anne Enrights, die mich sprachlich mehr überzeugt hat, als inhaltlich, aber dennoch mein Interesse an ihren anderen Romanen wecken konnte.

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