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Rezensionen zu
Geständnisse

Kanae Minato

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Dieses Buch habe ich an einem Tag verschlungen! Es war anfangs noch etwas schwierig zu lesen, weil die Erzählweise ungewohnt war, aber wenn man (nach 20 Seiten?) einmal drin ist, dann zieht einen dieses Buch mit so einem Sog immer weiter, immer tiefer in die Geschichte hinein: in eine Geschichte über Mord, über Rache und darüber, wie man sich doch in einem Menschen täuschen kann… Alles beginnt mit dem Tod der kleinen Manami, der laut ihrer Mutter, Klassenlehrerin der Klasse B, Yuri Moriguchi, kein Unfall war. Sie hat auch schon die Täter identifiziert, Schüler aus ihrer Klasse. Da sie den Jugendstrafanstalten aber nicht zutraut, diese angemessen zu bestrafen, nimmt sie die Sache in ihre eigene Hand und übt sich in Selbstjustiz. Hier fängt das Drama an. Zwischen Mobbing und wilden Theorien wird der Leser hin und her geworfen, von einer Perspektive zur nächsten, um aus der Sichtweise der einzelnen Personen mehr über den Hergang des vermeintlichen Mordes zu erfahren. Ist es wirklich so einfach, wie Moriguchi es in ihrem Geständnis schildert, oder steckt doch mehr hinter der Sache? Ich kann gar nicht viel von der Geschichte verraten, ohne euch zu spoilern – deshalb lasse ich’s! Dieses Buch ist spannend bis zur letzten Seite, auch wenn sich durch die wechselnden Perspektiven einige Geschehnisse überschneiden. Der Erzählstil ist wahnsinnig toll, er hat mich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sofort gefesselt. Die Geschichte wird glaubhaft erzählt und an mehreren Stellen stand mir die Kinnlade offen. Dass es sich bei „Geständnisse“ nicht nur um einen Roman (Roman? Eher Thriller, oder?) über einen Mord handelt, sondern auch über die Hintergründe der Täter, über die Auswirkungen der Tat auf ihr weiteres Leben und über die Konsequenzen für die gesamte Klasse, erfährt man vom Klappentext erst mal nicht. Was man jedoch als Leser sieht, sind Aspekte von Moral und Schuld, und ihre Auswirkungen auf das Leben der erst 13-jährigen Schüler von Moriguchis Klasse. Die Jugendlichen werden mit einem Geständnis konfrontiert, das sie nicht nur schockiert, sondern auch zu Taten anstiftet, die man ihnen nicht zutraut. Fazit: Ein kurzweiliges kleines Buch (~270 Seiten), das man gut und gerne an einem faulen Nachmittag oder als Schnellleser auch an einem Abend verschlingen kann! Eine sehr spannende Geschichte, die doch mehr behandelt als den Tod der kleinen Manami und diesen trotzdem als Dreh- und Angelpunkt verwendet. Krimi-Kenner können vielleicht einige Aspekte der Handlung vorhersehen, doch ich als Thriller- und Krimi-Neuling war zeitweise sehr geschockt von den Wendungen, die sich durch das Buch ziehen. Alles in allem ein sehr packender Roman mit einer tollen Schreibe, der mich aber aufgrund der dem Perspektivenwechsel geschuldeten Überschneidungen nicht 100% abholen konnte.

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Geständnisse

Von: a mass of unread books

25.06.2017

Cover und Schreibstil Ich finde das Cover wunderschön, zwar ist nicht viel zu sehen aber dieser Apfel weist auf etwas Böses hin. Im Laufe des Buches wird mir auch klar , dass der Titel bewusst gewählt worden ist, da jede Person in dem Buch ein Geständnis ablegt. Den Schreibstil finde ich sehr gut gelungen. Ich fand das Buch fließend und vor allem spannend geschrieben, weshalb ich es auch geschafft hab das Buch ich weniger als sieben Stunden fertig zu Lesen . Am Anfang war ich leicht verwirrt warum das Buch in nur sechs Kapitel aufgeteilt war und warum diese sich fast immer über 50 Seiten zogen. Dennoch wurde mir schnell klar warum dies so gewählt worden ist. Ich finde es gut, dass in jeden Kapitel aus der Sicht einer Person geschrieben wird, da man so keine Perpektievenwechsel innerhalb eines Kapitels hat, sondern sich jeweils ein Kapitel lang auf eine Person konzentrieren kann. Ich finde es ebenfalls sehr lobenswert, dass immer am Ende der Kapitel eine spannende Wendung passiert. Charaktere Ich finde alle Charaktere einfach nur krank. Die Lehrerin, die eine tödliche Rache will, ein Schüler, der aus Aufmerksamkeit mordet und eine Mutter, die Anderen nur gefallen will . Aber der Reihe nach die Lehrerin Moriguchi finde ich ziemlich schwierig einzuschätzen. Da sie auf der einen Seite ziemlich kalt mit dem Tod ihrer Tochter umgeht und sich auf der anderen Seite so rachsüchtig verhält, dass dies krankhaft erscheint. Ebenso krankhaft erscheint das Bild von Shuya , der aufgrund seiner grausamen Vergangenheit immer versucht Aufmerksamkeit zu bekommen und dabei keine Grenzen kennt. Naiko, der versucht seiner Mutter zugefallen und somit ein gutes Licht auf die Familie zu werfen, wird geprägt durch die Wunschvorstellungen seiner Mutter aber auch seiner Schuld. Besonders schlimm fand ich aber den Lehrer Werther, der mir mit seiner arroganten Art dermaßen auf die Nerven ging, dass ich regelrecht Aggressionen bekommen habe. Naikos Mutter gehört auch zu den Charakteren mit deinen ich mich nicht anfreunden konnte. Ich fand ihr Verhalten äußert unakzeptabel. Insgesamt kann man wohl sagen, dass es in dem Buch keine „normale“ Person gab. (mit Ausnahme von vereinzelt auftauchenden Nebencharakteren) Dennoch fand ich die Sichtweise von den Hauptcharakteren besonders spannend. Mein Leseeindruck Ich war bereits von ersten Seiten des Buches gefesselt, da dieser Vortrag von der Lehrerin sehr spannend gestaltet war und ein verblüffendes Ende hatte. Ich fand es erstaunlich, dass ihre Rachsucht so weit ging. Je weiter ich das Buch las desto weniger wollte ich es aus der Hand nehmen. Es tauchten immer mehr Wendungen und Tatsachen auf mit denen ich nicht gerechnet habe. Den golden Abschluss brachten dann die letzen Seite und vor allem das Ende des Buches, was mich regelrecht schockiert hatte. Fazit Dieses Buch hat mich einfach überwältig und ich habe nichts daran auszusetzen.

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Meine Meinung: Zuerst muss ich ein großes Lob an das Cover aussprechen, es gefällt mir richtig gut und war mit ein Grund weshalb ich es beim Verlag angefragt habe. Der Schreibstil hat mir schon zu Beginn sehr gefallen, die Charaktere sind gut beschrieben und man weiß bis zur letzten Seite nicht was noch alles passiert. Am Ende jedes Abschnittes gab es wieder einen Punkt, an dem ich sprachlos und gefesselt war. Ständig kamen neue düstere Wahrheiten an Licht und lässt das Buch schnell lesen. Das Buch hat leider nur 270 Seiten, somit endet die Geschichte ziemlich schnell, aber das Ende ist wirklich gut gelungen und schockt zudem noch ein letztes mal. Geständnisse hat unglaubliche Wendungen gehabt. Los Angeles Times schreibt "Das feinste böse Buch des Jahres" und das stimmt. Kanae Minatos Bestseller ist eine Geschichte über einen Mord an einer Schule, welche noch viele bittere Wahrheiten verbirgt. Tolles Buch, leider für mich nur etwas fdür zwischendurch. Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Punkten.

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Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt. Ich bin etwas zweigespalten, da mir Teile des Buches ganz gut gefallen haben, einiges aber auch nicht zugesagt hat. Zum einen tat ich mir mit dem typischen japanischen Stil sehr schwer - das ist wirklich nicht einfach in die Story hineinzukommen und nachzuvollziehen, wie die Personen agieren. Andererseits gibt es einen guten Blick in die japanische Gesellschaft. Die Kapitel werden aus unterschiedlichen Sichten und mit sehr vielen Wendeungen erzählt, dass man wirklich aufpassen muss, wer gerade was gemacht hat. Auch mit Namen merken ist das so eine Sache bei den Japanern ;-) Dennoch ist die Geschichte spannend und in gewisser Weise fasznierend und fesselnd, wenn man sich an den Schreibstil gewöhnt hat. Im gesamten bzw. gerade am Ende ist die Handlung dann aber doch zu konstruiert - schade. Fazit: Sehr abstrus, sehr speziell und nicht so ganz einfach nachzuvollziehen aufgrund der besodneren Erzählweise. Irgendwie anders, aber auch besonders.

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Als ich das Buch zugeklappt habe, musste ich erst einmal tief durchatmen. Wow, was für eine Geschichte! Die Idee, etwas aus verschiedenen Perspektiven fortlaufend zu erzählen, ist nicht neu und seit „Die Sünden meiner Väter“ bin ich ein großer Fan dieser Art zu erzählen. Aber „Geständnisse“ ist in jeder Hinsicht anders. Und für mich neu! Der Titel könnte nicht passender gewählt sein, denn nach der Lehrerin Moriguchi kommen noch weitere Personen zu Wort und Wahrheiten an die Oberfläche, die mir teilweise den Atem nahmen. Jedem dieser Personen ist ein eigenes Kapitel gewidmet und jeder bis auf Moriguchi kommt nur einmal zu Wort. Das letzte Kapitel gehört noch einmal Moriguchi und das macht Geständnisse auf eine besondere Art „rund“. Der Klappentext gibt nur wenig vom Inhalt preis und das ist auch gut so. „Geständnisse“ ist absolut nicht vorhersehbar und eine überraschende Wende folgte der nächsten. Das war teilweise ganz schön harter Tobak, denn Kanae Minato lässt mich in menschliche Abgründe blicken, die ich nicht erwartet habe. Einiges ist der japanischen Kultur geschuldet, die sich schon ein wenig von unserer Kultur unterscheidet. Aber vieles hätte hier genau so passieren können. Das alles hat Kanae Minato in einem Schreibstil verfasst, den ich als zurückhaltend bezeichnen würde. Es gibt keine brutalen Szenen und auch keine wirklichen Cliffhanger, auch wenn der letzte Satz der jeweiligen Kapitel mich frösteln ließen. Sie erzeugt Spannung - ohne Frage – aber eben auf eine ganz andere Art als ich es gewohnt bin. Fazit: Geständnisse lebt von den Geheimnissen, die so nach und nach an die Oberfläche schwappen, bringt mir die japanische Kultur etwas näher und lässt mich in menschliche Abgründe blicken.

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„Geständnisse“ erzählt die Geschichte vom Mord an einer Vierjährigen begangen durch zwei dreizehnjährige Schüler. Die Lehrerin Yuko Moriguchi, die Mutter des ermordeten Mädchens, hält am letzten Schultag vor ihrer Klasse eine Rede. In dieser Rede erklärt sie, warum sie überhaupt Lehrerin wurde, erzählt dann, dass sie ihre Stelle gekündigt hat, beschuldigt zwei ihrer Schüler des Mordes an ihrer Tochter und verrät distanziert und eiskalt, warum sie diese nicht an die Polizei verraten wird. Stattdessen teilt sie ihnen mit, auf welche ganz persönliche Art und Weise sie Rache an ihnen genommen hat. Daraufhin nimmt ein tödliches Drama seinen Lauf, an dessen Ende keiner – weder Jugendlicher noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt. Dieses Buch erschließt sich dem Leser in einer nicht linearen Erzählform durch ein perfektes Zusammenspiel der im Buch enthaltenen Geständnisse. Obwohl man als Leser bereits nach dem ersten Kapitel grob weiß, was passiert ist und die Geschehnisse sich aus jeweils anderen Perspektiven geschildert wiederholen, wird es nicht langweilig. Nach und nach erhält man immer mehr Einblick in das, was tatsächlich geschehen ist und warum die einzelnen Protagonisten so handelten, wie sie es taten. Dabei wird die Geschichte mit jedem Kapitel abgründiger und entwickelt einen Sog, so dass man das Buch nicht mehr aus den Händen legen mag. Nach jedem Geständnis finden sich neue Puzzle-Teile, die sich passend ins Gesamtbild einfügen. Es gibt Überraschungen und Wendungen, die für mich nicht vorhersehbar waren. Die Grenzen zwischen Opfern und Tätern sind an manchen Stellen fließend, Mitleid erscheint manchmal erst auf den zweiten Blick als angebracht – oder ist es vielleicht sogar gänzlich unangebracht? Nach so manchem Kapitel brauchte ich eine Pause, um erstmal das Gelesene zu verdauen. Und auch das grausame und stimmige Ende ließ mich das Buch zuklappen und erstmal tief durchatmen, um Luft zu holen nach dieser ebenso packenden wie ungewöhnlichen Geschichte. Es geht um verblendete Liebe und erdrückende Fürsorge, um Gleichgültigkeit und Misshandlung; um Kinder, die an einer auf Leistung und Erfolg ausgerichteten Gesellschaft zerbrechen, die jeglichen Sinn für Gut und Böse verloren haben und in ihrer verzweifelten Suche nach Zuneigung und Anerkennung alle menschlichen Grenzen überschreiten. Die fiktive Handlung spielt in Japan und natürlich fließen auch die Wertvorstellungen und gesellschaftlichen Konventionen dieses Landes mit ein. Nichtsdestotrotz finden sich hier Probleme bezüglich des Jugendstrafrechts oder der Erziehung , die auch in unserem Land existieren und die viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren bieten. „Geständnisse“ ist ein Roman, der in diesem Jahr zu meinen absoluten Highlights gehört und den ich Lesern empfehlen kann, die keine Angst davor haben, tief in menschliche Abgründe zu blicken.

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Der letzte Schultag vor den Sommerferien ist gleichzeitig auch der letzte Arbeitstag der Lehrerin Moriguchi. Wenige Wochen zuvor ist ihre vierjährige Tochter in der Schule, in der ihre Mutter unterrichtet, ums Leben gekommen. Der Vorfall wurde als tragischer Unfall eingestuft, aber Moriguchis Klasse wird bald eines besseren belehrt: In einem unglaublichen Monolog eröffnet die Lehrerin ihnen in der letzten Stunde, dass ihre Tochter ermordet wurde. Die Täter, die sie nur als Schüler A und Schüler B bezeichnet, sitzen mitten unter den Kindern. Mit einer Racheaktion, die es in sich hat, fängt damit eine verherende Kettenreaktion an. Geständnisse von Kanae Minato ist ein Buch, in das man sich zuerst etwas einfinden muss. Dialoge finden sich nur wenige in den 272 Seiten, und allein das erste Kapitel liest sich fast wie eine gut 70 Seiten lange Kurzgeschichte. Dadurch gelingt es Minato, die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Charakter dem Leser unheimlich nah zu bringen – und in Anbetracht der Ereignisse ist das eine echte Meisterleistung! KINDER KÖNNEN GRAUSAM SEIN Haben die Schüler wirklich etwas mit dem Tod der kleinen Manami zu tun? Wie ist das Mädchen in das Schwimmbecken gefallen? Und was löst die Mutter mit ihrer Eröffnung vor der Klasse aus? Das ist nur ein kleiner Bruchteil der Fragen, die in Geständnisse aufkommen. Jedes Kapitel wird von einem anderen Charakter erzählt, mal als Vortrag, dann als Brief oder Tagebucheintrag. Nach und nach setzt sich so für den Leser ein Gesamtbild dessen zusammen, was Manamis Tod herbeigeführt hat, sowohl im davor als auch danach. Die Charaktere hingegen sehen diese Zusammenhänge nicht, was einige Konsequenzen mit sich bringt. Denn wie geht man allein mit vermeintlichen Mördern in der eigenen Klasse um? Die betroffenen Kinder sind in der Mittelstufe und noch strafunmündig, können also nicht durch offizielle Kanäle bestraft werden. Kurzerhand übernimmt die Klasse die Bestrafung und zeigt einiges an perfider Kreativität dabei. MÜTTER ALLER COULEUR Die einzelnen Kapitel von Geständnisse bauen aufeinander auf und mit jeder Seite zeigen sich neue Facetten. Handlungen, die vorher unbegreiflich schienen, erhalten dadurch Tiefe und man kann nachvollziehen, wie die Charaktere zu bestimmten Schlüssen und Reaktionen kommen. Ein spannendes Thema, welches sich ebenfalls durch das Buch zieht, ist die Person der Mutter. Drei verschiedene Mütter mit unterschiedlichen Ansätzen tauchen im Laufe der Geschichte auf, und keine ist die ‚perfekte‘ Verkörperung dieser Rolle. Aber gibt es sowas überhaupt? Und inwiefern ist eine Mutter Schuld an den Handlungen ihres Kindes? DER FLÜGELSCHLAG EINES SCHMETTERLINGS Verschiedene Ereignisse führen zu der Tat von Moriguchi, ebenso löst sie weitere Grausamkeiten aus. Das dichte Netz, das Minato spinnt, zieht sich mit jeder Seite enger und macht Geständnisse zu einem vielschichtigen, komplexen Roman. Als Leser kann man auf die nächste Wendung warten, genauso aber viele moralische und ethische Fragen an sich selbst stellen. Die Sprache ist zwar relativ einfach gehalten, aber die Geschichte ist keineswegs nur etwas für Schüler in der Mittelstufe! Milch werde ich sicherlich für längere Zeit nicht mehr mit den selben Augen sehen…

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Mein zweites schönes Geschenk vom C.Bertelsmann Verlag über das Bloggerportal. Als ich es letzte Woche zum ersten Mal in den Händen hielt, musste ich es unbedingt anfangen. Schon das Cover verleitet sofort zum Lesen. Die Fakten: Der erste Bestseller von Schriftstellerin Kanae Minato. 2008 in Japan erschienen und bereits verfilmt. Die deutsche Übersetzung ist aus 2017, von Sabine Lohmann. Wie oben schon erwähnt beim C.Bertelsmann Verlag. Knackige Wochenendlektüre mit 270 Seiten. Die Story: Tragödie in der Mittelschule. Die 4-jährige Tochter der Lehrerin wird tot im Swimmingpool der Schule aufgefunden. Am letzten Schultag schockiert die Mutter ihre Klasse mit einem Geständnis: der Tod ihrer Tochter war kein Unfall und es ist an der Zeit für die Schuldigen zu büssen. Meine Meinung: Wir lassen jetzt einmal den Nonsens mit gefällt und nicht gefällt. Das Buch war der Wahnsinn. Ich würde Nichts ändern wollen. Trotzdem muss ich meine Online-Platform dazu nutzen, ein bisschen über die moralischen Implikationen und Geschehnisse im Roman zu sinnieren. Eine ganz milde SPOILERWARNUNG ist wohl angebracht. Eines meiner Lieblingselemente ist die Struktur. Dieses Buch ist brillant aufgebaut. Passend zum Titel wird die Handlung durch mehrere Erzähler aus jedem einzelnen Blickwinkel, Stück für Stück beleuchtet. Der Fokus ist jeweils introvertiert, die Handlung ist in den Gedankenstrom eingeflochten. Ein packender Thriller, mit einem ungewöhnlich langsamen Tempo. Was gerade wegen der Perspektive überhaupt nicht störend wirkt. Das Gefühl ist definitiv da, in einen weit entfernet Kulturkreis einzutauchen und ich masse mir nicht an, alle spezifischen Verhaltensmuster zu verstehen. Ich kann mich teilweise in die Charaktere hineinversetzen, es bleibt aber immer eine gewisse Distanz im Raum. Und das ist auch gut so. Die aufgegriffenen Themen erinnern absolut an meinen grossen russischen Helden: Dostojewskij. Er wird passender Weise sogar namentlich erwähnt. Und jetzt holen wir Mal etwas weiter aus. In der neueren deutschen Übersetzung hat der Klassiker Schuld und Sühne den kontemporären Titel Verbrechen und Strafe erhalten. Nicht alle Neuerungen sind Verbesserungen. Für mich jedenfalls. Es ist zwar etwas länger her, das ich Schuld und Sühne gelesen habe, aber ich denke eben die moralischen, fast schon religiös angehauchten Bedeutungen dieser zwei Wörter spielen im Roman eine grosse Rolle. Ja, ich sehe ja ein, dass der neue Titel eventuell dem Russischen Original näher kommt, aber inhaltlich finde ich, das es eben um Schuld und Sühne geht. Um die Empfindungen der Hauptfigur. Wenn wir jetzt zurück zu unseren Geständnissen kommen, befinden wir uns in einem update, transportieren Schuld und Sühne in das 21. Jahrhundert. Und hier passt Verbrechen und Strafe wie die Faust aufs Auge. Aktion-Reaktion, Taten-Konsequenzen. Kühl, kalkuliert, reuelos. Mord für die Einschaltquoten. Wahr. Für wen und für wann: Lesen. Unbedingt. So anders, so spannend, so verstörend. So gut.

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