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Rezensionen zu
Die Oleanderfrauen

Teresa Simon

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„Die Oleanderfrauen“ waren für mich mal wieder ein Buch zur rechten Zeit, ein Buch, das mich bereits nach wenigen Sätzen gefangen nahm und es schaffte, den Alltag aus meinen Gedanken zu verbannen. Teresa Simon hat wieder ein Buch geschrieben, welches man nicht aus der Hand legen möchte, zum einem ist das Cover wieder wunderschön gestaltet, zum anderen ist auch die Story mitreißend und romantisch. Das Cover passt sich wunderbar seinen Vorgängern an, ebenso der Titel. Bereits der Klappentext verspricht viel Spannung und ein großes Familiengeheimnis. Die Autorin erzählt uns eine Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt und die wunderbar ineinander verwoben sind. Sicherlich mag bereits nach wenigen Kapiteln klar sein, welche Personen am Ende des Romans ein Paar werden, dennoch merkt man beim Lesen, dass dieses Buch ein Herzensbuch ist. Es ist nicht nur von der Autorin mit ganzem Herzen geschrieben worden, sondern es geht auch den Menschen, die es lesen, zu Herzen. Man fühlt, liebt und hasst mit den Protagonisten. Man taucht als Leser ein in die Welt von Sophie und Hannes, aber auch in die Gegenwart mit Jule, Nils und Johanna. Es gibt Personen, die man sofort ins Herz schließt und es gibt solche, die man vom ersten Augenblick an nicht mag. Die Autorin schafft es leider nicht, auf eine Schwarz-Weiß–Färbung zu verzichten. Keine Figur überrascht uns als Leser wirklich, nachdem wir einmal ein Bild von ihr im Kopf haben. Aber die Figuren entwickeln sich weiter, vor allen Dingen Sophie muss einen Weg gehen, den nicht viele Menschen bereit wären zu gehen, ohne sich selbst aufzugeben. Historisch gesehen ist der Roman in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt. Es geht aber auch um Kaffee, Torten (im Anhang des Romans befinden sich viele gute Rezepte) und die großen Themen des Lebens: Liebe, Hass, Familie, Vertrauen, Intrigen und Freundschaft. Durch Briefe, Tagebucheinträge und viele Perspektivwechsel schafft es die Autorin, einen ungeheuren Erzählsog zu erzeugen, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Zwar mag der eine oder andere Leser bemängeln, dass der Roman etwas zu konstruiert sei, dies mag sein, wenn man es sehr kritisch betrachtet, da dies aber dem Erzählfluss und der Spannung keinen Abbruch tut, kann ich dies der Autorin verzeihen. Sehr gut ist es Teresa Simon gelungen, das Familiengeheimnis zu wahren und am Ende gut aufzulösen, beim Leser bleiben keine Fragen zurück. Ein historisches Nachwort erklärt noch einmal elementare Dinge und Ereignisse des Romans auf anschauliche Weise. Ein Roman, der für die Fans des Genres „Familiensaga“ definitiv Pflichtprogramm ist, sicherlich sind hier die weiblichen Leser in der großen Überzahl, was aber nicht heißt, dass nicht auch Männer in Hannes, Malte oder Nils eine Identifikationsfigur finden können. Ein wunderbarer Roman, der mir sehr viel Freude und Spaß bereitet hat, sodass ich ihn sehr gerne weiterempfehle. Ich danke Terese Simon für die emotionalen Lesestunden und Corinna Schindler vom Freelance Team für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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In "Die Oleanderfrauen" erzählt Teresa Simon die Geschichte der Familie Terhoven, eine wohlhabende "Kaffeedynastie" in Hamburg, in den Jahren 1936 bis etwa 1943. Die Familie bewegt sich in der sogenannten feinen Gesellschaft Hamburgs und hat für die Tochter Sophie sowie den jüngeren Sohn Lennie entsprechende Pläne. Und so passt es natürlich nicht in die Vorstellungen der Familie, dass Sophie seit Kindertagen eine enge Freundschaft mit Hannes Kröger, dem Sohn der Köchin, verbindet. Als sich die beiden ineinander verlieben und Sophie wenig später schwanger wird, löst die Familie das Problem auf ihre Weise und vermeidet einen öffentlichen Skandal. Aber da gibt es noch ein dunkles Familiengeheimnis, das alles verändert. Dieser Handlungsstrang wird überwiegend aus der Sicht von Sophie und auch in Form von Tagebucheinträgen erzählt. Der zweite Handlungsstrang spielt im Jahr 2016, ebenfalls in Hamburg und erzählt von Jule, die ein kleines Café führt und durch eine Mieterhöhung finanzielle Sorgen hat. So hat sie sich ein zweites Standbein aufgebaut und betreibt als Dienstleistung für andere historische und familiäre Recherchen unter dem Motto "Ich schreib dir dein Leben". Die liebenswerte, schon etwas ältere Johanna, findet bei der Auflösung des Haushalts ihrer Mutter ein altes Tagebuch. Sie beginnt interessiert zu lesen und findet heraus, dass es sich um das Tagebuch von Sophie Terhoven handelt. Und so beauftragt sie Jule, deren Café sie seit einiger Zeit regelmäßig besucht, mehr über die Familie herauszufinden. Jule fertigt Kopien des Tagebuchs an und beide Frauen lesen es nun gemeinsam. Hier beginnt dann die Verknüpfung der beiden Handlungsstränge. Im Wechsel gibt es die Tagebucheinträge mit der Handlung in der Vergangenheit sowie die aktuellen Ereignisse der Gegenwart. Nach und nach erleben wir Sophies Leben in den Vorkriegsjahren, die immer größer werdende Macht der Nationalsozialisten und letztlich den Beginn des 2. Weltkriegs. Hierbei bedient sich die Autorin realer historischer Fakten und gibt die Stimmung dieser Zeit sehr gut wieder. Sophie ist eine sympathische und authentische Protagonistin, die sich vom verwöhnten und behüteten Teenager erst zur charmanten jungen Frau und später zur selbstbewussten Erwachsenen und verantwortungsvollen Mutter entwickelt. Ich mochte Sophie wirklich gern und sie hat mich als Figur beeindruckt, weil sie immer ihr Ziel verfolgt und um ihre Liebe und ihr Kind gekämpft hat. Sie hat die Hoffnung nie aufgegeben und immer versucht, das Beste und das Richtige zu tun. Aber auch die weiteren Mitglieder ihrer Familie und ihre Freunde sind als Figuren gut ausgearbeitet und gelungen. Sie bereichern und ergänzen die Geschichte. Sophies Leben hat mich sehr berührt und vor allem auch sehr gefesselt. Diese Geschichte alleine wäre schon ein unterhaltsames Buch gewesen. Aber es gibt ja noch den 2. Handlungsstrang in der Gegenwart, der den Teil der Vergangenheit perfekt ergänzt. Stück für Stück nähern sich Johanna und Jule den Geheimnissen der Familie Terhoven und erleben so einige Überraschungen. So war auch in diesem Handlungsstrang die Spannung hoch und die Handlung fesselnd. Durch die geschickt gesetzten Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen und die hohe Spannung hat sich das Buch zum Pageturner entwickelt, den ich kaum noch aus der Hand legen wollte. Auch die Charaktere in der Gegenwart sind der Autorin gut und glaubhaft gelungen und besonders Johanna hatte ich schnell ins Herz geschlossen. Dazu kommen viele liebevolle Details, kleine Nebenhandlungen, Wendungen und Überraschungen, die die Geschichte ergänzen und abrunden. Der Schreibstil ist sehr lebendig und mitreißend, so dass ich ganz in die Geschichte eintauchen konnte. Dabei versteht es die Autorin den Spannungsbogen konstant hoch zu halten, immer wieder Hinweise zu geben aber nie zu viel zu verraten und auch die vielfältigen Emotionen gut zum Leser zu transportieren. Nebenbei erfährt man noch eine Menge interessante Fakten über Kaffee und am Ende des Buches gibt es einige leckere Rezepte für Kuchen und Kaffeespezialitäten, wie Jule sie in ihrem Café serviert. Dieses wunderbare Buch hat mich völlig überzeugt und so begeistert, dass ich es in kurzer Zeit durchgelesen hatte und dann traurig war, dass es zu Ende ist. Es passt einfach alles perfekt zusammen und für mich war Sophies Geschichte das erste Lesehighlight des Jahres 2018, das ich begeistert weiterempfehle! Fazit: 5 von 5 Sternen

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Lesehighlight 2018!!! Dum spiro spero-Solange ich atme,hoffe ich Ich habe sehnsüchtig auf das neue Buch der Autorin gewartet:) Sie hat alle meine Erwartungen übertroffen und hat wieder eine ganz besondere,historische Familiengeschichte geschrieben. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Schauplatz ist Hamburg. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit reisen wir zurück in das Jahr 1936 und lernen die Familie Terhoven kennen, wo der Herr des Hauses, Friedrich Terhoven, ein großer Kaffeebaron ist. Seine siebzehnjährige Tochter Sophie ist die Hauptprotagonistin in dieser Zeitebene. Sie ist sehr freiheitsliebend und hat ihren eigenen Kopf. Ihre beiden besten Freunde sind Malte Voss und Hannes Kröger. Allerdings entwickelt sich zwischen ihr und Hannes eine leidenschftliche Liebe,die nicht sein darf, denn Hannes ist der Sohn der Hausköchin und das würde aufgrund der sozialen Schicht niemals in Frage kommen. Allerdings passiert etwas, dass das Leben aller verändern wird und Geheimnisse ans Tageslicht kommen, die alles durcheinander wirbeln...In der Gegenwart sind wir im Jahre 2016 und lernen die junge Jule kennen,die Cafebesitzerin von Strandperlchen ist. Allerdings läuft in ihrem Leben nicht alles so wie gewünscht und auch die nächste Mieterhöhung steht an. Eines Tages lernt sie Johanna kennen, die auf dem Dachboden ein Tagebuch findet, die eine Sophie von 1936-1943 geschrieben hat. Sie fängt an die Tagebucheinträge zu lesen und taucht immer mehr in die Geschichte einer Familie ein, die auch etwas mit ihrem Schicksal zu tun hat... Ich bin sehr begeistert von diesem wundervollen Buch. Der Schreibstil ist sehr schön und flüssig zu lesen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen,wie es weitergeht. Die Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben. Sophie und Jule waren mir sofort sympathisch. Die Autorin schafft es wundervoll fundiert historisches Wissen und eine schöne,besondere Geschichte um Familiengeheimnisse zu verweben. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten sind ebenfalls sehr detailreich geschildert und man hat das Gefühl vor Ort zu sein. Die Vergangenheit und Gegenwart werde sehr spannend miteinander verbunden und es bleiben keine Fragen offen. Wenn ich die Bücher von Frau Simon lese,dann tauche ich komplett in die Geschichte ab. Sie geht sehr sensibel und feinfühlig mit den Themen in ihren Büchern um, sie ist sehr sanft in ihren Formulierungen und trifft immer die richtigen Worte für den Moment. Für mich gehört sie zu meinen Lieblingsautorinnen und ich hoffe noch mehr von ihr lesen zu dürfen! Ich vergebe volle 5 Sterne für dieses Lesehighlight und sage vielen Dank an Frau Simon und an den Heyne Verlag. Autorin: Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen, bewundert alles, was grünt und blüht, und lässt sich immer wieder von stimmungsvollen historischen Schauplätzen inspirieren. (www.randomhouse.de)

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Der Januar beginnt mit einem tollen Roman

Von: Bibliomarie aus Düsseldorf

17.01.2018

Sophie Terhoven wächst behütet in Hamburg auf. Seit Kindheitstagen verbindet sie eine enge Freundschaft mit Hannes, dem Sohn der Köchin. Doch allmählich wandelt sich diese Kinderfreundschaft zu einer tiefen, ersten Liebe. Doch für eine Tochter des bekannten und reichen Kaffeehändlers Terhoven ist eine solche Verbindung ausgeschlossen. Hamburg in den 30iger Jahren. Die Nationalsozialisten sind in allen Gesellschaftsschichten angekommen, die jüdischen Mitbürger spüren immer mehr die Ausgrenzung und Repressalien. Auch Malte Voss, Sophies Schulkamerad und echter Freund spürt die „neue Zeit“. Durch seine körperliche Behinderung und seine Homosexualität steht er gleich zweifach im Fokus der Nazis. Eingetaucht in die Geschichte konnte ich mich nicht mehr losreißen. Ich habe mit den Figuren gelebt, geliebt und gelitten. Das alte Hamburg in den Vorkriegs-und Kriegsjahren bis hin zum vernichtenden Feuersturm ist mir lebhaft vor Augen erstanden. Das Leid der Menschen wird realistisch und berührend geschildert, das hat mich emotional richtig durchgeschüttelt. Hamburg in der Gegenwart. Der jungen Café-Besitzerin Jule fällt das Tagebuch Sophies in die Hände, geschrieben von 1936 - 1943. Angerührt von den Zeilen, versucht sie die Lebensspuren der Familie Terhoven zu finden. Das bildet die Rahmenhandlung und Klammer dieses wunderbaren Familienromans. Die zwei Zeitebenen ergänzen sich und geben dem Buch eine ganz besondere Spannung. Für mich waren Jules Erlebnisse in ihrem Café, ihre Nöte, Sorgen und Erfolge immer auch eine kleine Erholung von der emotionalen Achterbahnfahrt, die die geschichtlichen Ereignisse in mir ausgelöst haben. In diesem Buch passt alles, die Figuren sind mir dabei sehr nahe gekommen, ob in Zuneigung oder Abneigung. Selten habe ich mich so in eine Geschichte hineinziehen lassen. Sicher liegt es auch an der gekonnten geschichtlichen Darstellung, so lebendig und menschennah findet man die Gräuel der Kriegsjahre in keinem Geschichtsbuch. Es ist dabei so spannend erzählt, dass ich um mich herum alles vergessen habe – aber warum weiter davon erzählen: unbedingt selber lesen!

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Auch in diesem Roman bleibt sich die Autorin treu. Vor den Augen des Lesers entspannt sich eine geheimnisvolle Familiensaga, mit den Schwerpunkten Kaffee, Kuchen, Hamburg und Zweiter Weltkrieg. Ihr meint das passt nicht zusammen? Und wie es passt! Auf zwei zeitlichen Ebenen verwebt Teresa Simon die traurige Geschichte der jungen Sophie Terhoven, die ihre Gefühle und ihr Leben in Tagebüchern festgehalten hat, die in 2016 auf einem Dachboden von Johanna entdeckt werden. Sophie, die Tochter des angesehenen Hamburger Kaffeebarons, hat sich in den Falschen verliebt. Als sie dann auch noch so jung schwanger wird, gerät das große Unglück ins Rollen. Die politische Lage, die 1936 und die folgenden Jahre vorherrschte, machte vieles für sie nicht leichter. In der Gegenwart lernen sich Jule und Johanna kennen. Johanna, eine ältere Dame, die so fasziniert und sehr berührt von Sophies Geschichte ist, lässt von Jule die Tagebücher historisch aufarbeiten. Jule, die dringend Geld braucht, um ihr wundervolles Café weiterhin betreiben zu können, hat ein zweites Standbein. Mit "Ich schreib dir dein Leben" recherchiert und rekonstruiert sie die Vergangenheit. Kaum ist sie mit Sophies Tagebüchern und ihrer Geschichte in Berührung gekommen, wird sie davon in den Bann gezogen und mit ihr auch der Leser. Teresa Simon versteht es, über große Gefühle zu schreiben und die Schicksale historisch in schwere Zeiten einzubetten. Hier wird man in die nationalsozialistische Zeit entführt und bekommt den Zeitgeist und die wichtigsten Ereignisse vor Augen geführt. Neben dem Hass auf Juden thematisiert die Autorin anhand ihrer Charaktere Malte und Thom die Abscheu auf Behinderte und den Hass und die Feindseligkeit Homosexuellen gegenüber. Die Autorin hat ein Händchen für ihre Charaktere! Liebevoll formt und stellt sie alle Haupt- und Nebenfiguren dar. Aber auch die Antihelden sind sehr gut ausgearbeitet und man kann seine Abneigung gegen sie stetig wachsen sehen. Teresa Simons flüssiger Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Gespannt verfolgte ich die Tagebucheinträge und wie diese die Gegenwart neu formten. Zu meiner Begeisterung für das Buch habe ich dieses Mal kleine Kritikpunkte, die sich in einem Stern Abzug widerspiegeln. Die Geschichte packte mich nicht sofort. Ich musste mich erst ein wenig einlesen, im Gegensatz zu den beiden letzten Romanen "Die Frauen der Rosenvilla" und "Die Holunderschwestern". Der Sog entfaltete sich erst nach und nach. Ein paar Mal konnte mich Teresa Simon mit den Wendungen in der Geschichte sehr überraschen. Doch gab es auch Verbindungen, die mich die Auflösung der Geheimnisse bereits recht bald haben voraussehen lassen. Das Ende wird schön und schlüssig aufgelöst, wobei mir dieses Mal zu viele Personen daran beteiligt waren. Das Nachwort ist wieder einmal sehr gelungen! Der Leser erfährt einiges über Hamburg als Hafen- und Handelsstadt, über den Kaffeeanbau, die Kaffeebohne und ihre unterschiedlichen Röstungen. Ebenso, in gewohnter Manier, gibt es einige Rezepte zum Nachbacken, die einem während des Lesens aus Jules Café "Strandperlchen" bekannt vorkommen. Fazit: Ein emotionaler Spaziergang durch das Hamburg von damals und heute, verpackt in eine spannende und geheimnisvolle Familiensaga, in der man viel über die Historie Hamburgs zur Zeit des Nationalsozialismus lernt, Kaffee aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und Heißhunger auf Kuchen und Törtchen bekommt! Absolute Leseempfehlung!

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Wenn aus losen Fäden eine runde Geschichte wird ...

Von: Isabel (engi) aus Bietigheim-Bissingen

15.01.2018

Ich muss ganz ehrlich gestehen, beim Anblick des Covers hatte ich leichte Kost erwartet. Einen schönen historischen Frauenroman ohne viel Tiefgang. Ich muss euch jedoch sagen, ich hätte falscher nicht liegen können! Schon die ersten Zeilen des Prologs nahmen mich gefangen und hätte ich nicht immer wieder arbeitsbedingt Pausen einlegen müssen, ich hätte das Buch wohl in einem Rutsch verschlungen, so sehr hat mich die Geschichte gefesselt. Die mir bis dato unbekannte Autorin hat ihren wunderbaren Roman in zwei Zeitstränge verpackt. Beide spielen in Hamburg, der eine jedoch in den 30er/40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, der andere in der Gegenwart. Während die Protagonistin Jule im Jetzt mit ihrer finanziellen Zukunft und ihrer Einsamkeit kämpft, geht es bei der jungen Sophie im Damals schlichtweg um Leben und Tod. Sie findet sich nach ihrer Jugend gefangen in den Kriegswirren des Zweiten Weltkriegs und verloren in einer Liebe, die so nie hätte stattfinden dürfen. Wer hier jedoch eine tragisch-kitschige Lovestory erwartet, den muss ich enttäuschen. Geschickt verwebt Teresa Simon die Gegenwart mit der Vergangenheit. Ein Geheimnis nach dem anderen lüftet sie und hält so einen Spannungsbogen aufrecht, den man in manchem Thriller vergebens sucht. Sie schafft es, dem Leser wichtige Themen zu übermitteln, wie z. B. Homosexualität im Dritten Reich, Posttraumatische Belastungsstörung nach Kriegseinsätzen und, und, und … Ich fragte mich beim Lesen oft, warum Geschichtsunterricht nie so interessant war. Zudem hat Teresa mit ihrem Buch meine Neugier geweckt, weitere Themen näher zu beleuchten wie den Spanischen Bürgerkrieg und natürlich alles rund um die Wunderwaffe Kaffee. Der Schreibstil ist flüssig und sehr anschaulich. Alle Charaktere kommen real beim Leser an, und wirken lebendig und zum Anfassen nah. Ich bin begeistert und vergebe die volle, sehr verdiente Punktzahl. „Solange ich atme, hoffe ich.“ Dum spiro, spero. Dieses kluge Statement, einst von Cicero niedergeschrieben, wurde zum Credo der Familie Terhoven und wird auch mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

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Lesegenuss über starke Frauen

Von: kelo24 aus Hildesheim

14.01.2018

„Irgendwie ist es seltsam: Einerseits muss ich wissen, wie es ausgeht, und gleichzeitig habe ich große Angst davor. Weil dann ja alles vorbei ist." (Seite 357, 2. Absatz) Genauso ist es mir gegangen. Geflutet von Emotionen, nachdem sich alle noch offenen Fragen gelöst hatten, und mit einem riesigen „Wow-Gefühl“ im Bauch über diese berührende und mitreißende Geschichte, aber zuklappen mochte ich das Buch einfach noch nicht ... Aber der Reihe nach: Der Prolog war bereits ein gelungener Einstieg in das Buch, der bei mir nicht nur einen Kloß im Hals zurückgelassen, sondern auch Neugierde geweckt und viele Fragen aufgeworfen hat. Und im Laufe der Handlung spielt er noch eine große Rolle. Die Geschichte gliedert sich in zwei Handlungsstränge, die beide in Hamburg spielen: der erste Mitte der 30er Jahre, der zweite in der Gegenwart. Im Hamburg der Vorkriegszeit lernen wir die junge Sophie kennen, die als Tochter eines Kaffeebarons das privilegierte Leben in einer Villa mit allen seinen Vorzügen genießt. Aus der Kinderfreundschaft zu Hannes, dem Sohn der Köchin, entwickelt sich eine große Liebe, die nicht ohne Folgen bleibt. Der Standesdünkel ist dabei das kleinste Problem des jungen Paares, denn es gibt ein dunkles Familiengeheimnis, das nun offenbart werden muss. In der Gegenwart kämpft die chaotische Jule, Cafébetreiberin mit Leidenschaft und dem Herz am rechten Fleck, mit finanziellen Problemen. Da sie auch Spaß am Schreiben und historischer Recherche hat, verfasst sie nebenbei noch unter dem Motto „Ich schreib dir dein Leben“ Biografien. Einen solchen Auftrag erhält sie von Johanna, einer liebenswerten älteren Dame, die ihr einen Dachbodenfund aus dem Haus ihrer Mutter übergibt. An dieser Stelle gelingt es Teresa Simon auf raffinierte Weise, beide Handlungsstränge zu verbinden, handelt es sich bei dem Gegenstand doch um Sophies Tagebuch. Mit einem fesselnden Schreibstil gelingt es der Autorin, den Spannungsbogen konstant hoch zu halten. Die Handlung bleibt dabei immer lebendig, die Personen sind authentisch; Teresa Simon versteht es meisterhaft, Spuren zu legen, streut dezent Hinweise, die immer wieder das Kopfkino in Gang setzen, verrät aber dabei nie zu viel. Als Leserin sind meine Gefühle Achterbahn gefahren; ich habe mich mit gefreut, aber genauso mit gelitten. Bisher haben mir in ähnlichen Büchern immer die Handlungsstränge in der Vergangenheit besser gefallen. In diesem Roman ist eine Trennung gar nicht möglich, da der eine nicht ohne den anderen bestehen kann, und das hat mir auch sehr gut gefallen. Gleich zu Beginn des Jahres an so ein Lesehighlight zu gelangen, ist ein echter Glücksgriff, und die Latte für alle Bücher, die ich noch lesen werde, hängt jetzt sehr hoch. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch und 5 Sterne (mehr gibt es leider nicht zu vergeben).

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Teresa Simon versteht es Geschichte lebendig zu machen!

Von: Veronika Kay aus Worms

14.01.2018

Vorweg muss ich gestehen, dass ich historische Romane eigentlich nicht so wirklich mag. Aber bei Teresa Simon ist das anders. Sie lässt in ihren Büchern Geschichte lebendig werden und versteht es bestens, mich mit ihren historischen Romanen in den Bann zu ziehen und zu begeistern! Und so war es auch diesmal wieder mit den Oleanderfrauen. Nachdem die beiden ersten Romane der Autorin mich nach Dresden und München geführt haben, spielt die Geschichte diesmal in Hamburg. Abwechselnd wird aus zwei unterschiedlichen Zeitebenen berichtet. Zum einen geht es um die Kriegswirren ab 1936 bis rein ins Jahr 1943. Diese Zeitebene wird größtenteils in Tagebuchform dargestellt. Ein anderer Handlungsstrang spielt in Hamburg im Jahr 2016. Das Buch beginnt mit einem sehr ergreifenden und berührenden Prolog aus dem Jahr 1943. Eine Mutter muss ihr Kind wegen des Krieges verschicken und man kann sehr gut nachfühlen, wie schlimm diese Situation der Kinderversendung für die Mutter gewesen sein muss. Dieser Abschiedsbrief taucht dann im Buch auch erneut auf und der Prolog ist bereits sehr wichtig für die Handlung. Er lässt direkt schon zu Beginn Spannung aufkommen und versetzt die Leser gleich mitten rein in den Roman. Vom Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten, ich denke, man muss das Buch einfach lesen! Es geht um Familiengeheimnisse, ein Kaffeeimperium und vor allem um das Leben zu Kriegszeiten. Teresa Simon hat ganz geschickt und gekonnt die beiden Zeitebenen verknüpft und normalerweise lese ich lieber die Gegenwartsstränge. Aber hier haben mich beide Zeitebenen gleichermaßen begeistert. Ich finde, es ist der Autorin wunderbar gelungen, beide Handlungsstränge zu einem Ganzen zu vereinen und zugleich in beiden Strängen sehr viel Spannung zu erzeugen. Sehr schön ist es auch, wie die Kriegszeiten mit Nationalsozialismus, Judentum, Umgang mit Homosexualität usw. realistisch wiedergespiegelt werden, so dass ich regelrecht Bilder vor Augen hatte. Es wurde auch nichts beschönigt, so dass hier natürlich keine heile Welt dargestellt wird. Das Buch macht daher auch sehr nachdenklich. Teresa Simon ist auch hier wieder ein richtiges Meisterwerk gelungen. Ein Buch, welches einem beim Lesen fast atemlos macht, welches unheimlich berührend ist und trotzdem sehr spannend. Vor allem liebe ich an ihren Büchern, dass sie es wirklich versteht, Geschichte interessant und lebendig zu machen. Abschließen möchte ich mit einem Zitat aus ihrem Buch, welches unheimlich gut die Stimmung zu der damaligen Zeit beschreibt: Seite 479: "So schön und gleichzeitig so unendlich traurig habe ich die Liebe noch nie erlebt.“ Ein wunderbares Buch, welches mir unheimlich schöne (aber natürlich auch traurige) Momente beschert hat. Obwohl das Jahr erst begonnen hat, kann ich jetzt schon sagen, dass „Die Oleanderfrauen“ auf jeden Fall eines meiner Lesehighlights 2018 sein werden!

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