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Rezensionen zu
Kinder ihrer Zeit

Claire Winter

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"Kinder ihrer Zeit" erzählt von Emma und Alice, sie sind Zwillinge und werden 1945 während der Flucht aus Ostpreußen getrennt. Kaum zu glauben, sie finden sich nach 12 Jahren wieder. Alice lernt den Physiker Julius Laakmann kennen. Er lebt in Ost-Berlin. Julius bekommt eine Entführung mit und gerät zwischen die Fronten der Geheimdienste von Ost und West. Dann verschwindet auch noch Alice. Emma bemerkt erst zu spät, dass sie und ihre Schwester sehr gefahrvoll leben. Sie leben schließlich in Zeiten des Kalten Krieges und man hört, dass Berlin geteilt werden soll ... Mit diesem spannend authentischen Roman wird deutsch-deutsche Geschichte anhand der beiden Frauen lebendig. Die Geschichte liest sich nicht nur spannend, sondern fesselnd und glaubwürdig. Genauso hätte es passiert sein können. Leseprobe: ======== Sie war nachdenklich auf der Rückfahrt nach Ost-Berlin. Noch immer erinnerte sie deutlich Emmas Gesicht, als sie ihr vorwarf, dass sie nichts von früher erzählen würde. ... Vorn im Umschlag sind drei Fragen an die Autorin gerichtet, die sie beantwortet - sehr interessant und aufschlussreich. Die Geschichte ansich ist fiktiv - also erdacht - allerdings hat sich die Autorin inspirieren lassen von Schicksalen dieser Zeit, die ja vielfach passierten. Sie hat gelesen und Zeitzeugen gehört, Gespräch "belauscht" .... Die Figuren im Roman lebten in Wirklichkeit nicht, allerdings sind historische Persönlichkeiten involviert, die tatsächlich gelebt haben: Erich Honecker, Willy Brandt oder Walter Ulbricht, aber auch Johannes Hörnig (deutscher SED-Funktionär, der von 1955 bis 1989 Leiter der Abteilung Wissenschaft beim Zentralkomitee der SED war) Geheimdienst und Westberlin - große Zahl an Spionen und Informanten wurden rekrutiert - Westberlin war sozusagen eine Hochburg der westlichen Geheimdienste, aus dem Grund, weil im Kalten Krieg - bis zum Bau der Mauer - die Situation einfach war, man sich frei zwischen West- und Ostberlin bewegen konnte. Diese und andere Tatsachen sind in die Romanhandlung eingewoben und bilden sozusagen den historischen Hintergrund, vor dem die fiktive Geschichte sich abspielt. Alles ist extrem lebendig geschrieben und liest sich flüssig spannend und fesselnd. Ich könnte mir eine Verfilmung sehr gut vorstellen. Die Figuren sind sehr gut herausgearbeitet, man kann sehr einfach nachvollziehen, warum sie wie ticken. Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden. Man kann das Buch schlecht aus der Hand legen. Die historische und regionale Atmosphäre ist sehr gut beschrieben und in die Handlung eingebunden, sodass man der Autorin die Geschichte zu 100 Prozent abnimmt. Auch der Teil zur Flucht aus Ostpreußen ist hervorragend beschrieben und historisch belegt. Wolfskinder bezeichnete man die Kinder, die in den Wirren dieser Zeit Eltern, Geschwister ... verloren und allein auf sich gestellt waren. Georg Sacher ist hier die Figur, die diese Wirren gut beschreibt. Es ist berührend, wie diese Schicksale in das Buch hineinspielen. Dieses Buch ist ein herausragend guter Roman, der rundherum gelungen ist und mich fasziniert und kurzweilig spannend unterhalten hat.

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Claire Winter erzählt authentisch über ein Zwillingspärchen, welches im Krieg voneinander getrennt wird und sich Jahre später im geteilten Berlin wiederfindet. Die Zeit dazwischen hat beide Mädchen verändert und es ist schwierig wieder zueinander zu finden, wobei das geteilte Deutschland ebenfalls große Schwierigkeiten beinhaltet. Noch ist die Mauer nicht errichtet, aber dennoch ist Ost und West deutlich spürbar. Es zerreißt mir das Herz, da Krieg und Flucht auf grausame Art und Weise Menschenleben zerstört hat und das Überleben mit sehr viel Verzicht und Schmerz verbunden ist. Eine Mutter verliert ihr Kind und hat keine Chance dieses wieder in die Arme zu schließen. Emma und Alice werden getrennt und es tut weh zu verfolgen, wie hart das Leben beider Mädchen ist, wobei das unterschiedliche Aufwachsen sehr bildlich beschrieben wird, Auch wenn die Mädchen sich äußerlich sehr ähneln, ist es das Erleben, welches sie voneinander unterscheidet. 12 Jahre vergehen, bis sich die Schwestern finden und sogleich wieder verlieren. Es ist glaubhaft, sodass es mich regelrecht erschüttert, wie viel Macht andere Menschen auf uns nehmen können und uns dabei unser Glück nicht gönnen, sondern bedrohen, lügen und uns Ultimate setzen. Was bleibt Alice übrig? Sie muss tun, was von ihr verlangt wird, ansonsten ist das Leben ihrer Schwester in Gefahr. Ein klein wenig Gehirnwäsche ist ebenfalls ein großes Thema, denn der Kommunismus ist im Vormarsch. Echtes Grauen, echtes Drama und so bildlich beschrieben, das das Lesen absolut gelungen ist. Ich flog förmlich durch die Seiten, immer auf der Suche nach einer echten Veränderung, bzw. einem Happy End für die Schwestern. Das Ende überwältigt mich förmlich und lässt mich hoffen, das die Zukunft von Emma und Alice um einiges schöner gestaltet werden kann, als das, was sie zuvor erleben und auch ertragen mussten. Echte Leseempfehlung an all diejenigen, die sich auch mit geschichtlich fundierten Romanen befassen möchten. Auch, wenn es sich hier um eine fiktive Lebensgeschichte handelt, könnte es eben genauso passiert sein. Mein Respekt an die Autorin an dieser Stelle.

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Nachdem mich Frau Winter mit "Die geliehene Schuld" so unfassbar gut unterhalten hat, wollte ich natürlich auch ihr neustes Werk lesen. Gespannt begann ich mit der Lektüre. In der Geschichte geht es um das Zwillingspaar Alice und Emma, die kurz vor Ende des Krieges getrennt werden. Während die eine im Heim in der DDR aufwächst, lebt die andere mit der Mutter in West- Berlin. Durch einen Zufall finden sich die beiden Schwestern wieder, doch bedeutet dies die lang ersehnte Familienzusammenführung? In den Jahren hat sich viel getan und vor allem wem kann man überhaupt noch trauen? Der eigenen Schwester? Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil es in einer Zeit spielt, in der meine Eltern Kinder waren. Der Autorin gelingt es hier ungemein gut die Zeit des "Kalten Krieges" mit Polizeigewalt, Bespitzelungen und Co dem Leser nahe zu bringen, denn es fühlt sich für einen selbst an als würde man verraten werden. Ich fand gut, dass durch die Schwestern beide politischen Systeme beleuchtet werden und dass es bei beiden gute und schlechte Seiten gab. Man wird ohne erhobenen Zeigefinger informiert. Ich mochte es sehr dabei zuzusehen wie unterschiedlich und dennoch gut sich beide Schwestern entwickeln und trotz allem ihren Weg gehen. Man kann ihr Handeln immer nachvollziehen und fühlt mit ihnen mit. Mein Lieblingscharakter war jedoch der beste Freund von Emma. Max setzt sich so sehr für Gerechtigkeit ein, hat immer ein offenes Ohr und kümmert sich. Das hat mir sehr imponiert, dass er sich auch gerne mal selbst in Gefahr bringt, um anderen zu helfen. Julius, der Physiker, hat bei mir zwiegespaltene Gefühle hervorgerufen, da er mich mit seinem Tun an jemanden aus meiner Vergangenheit erinnert hat. Meine persönliche Erfahrung ist eher negativ belegt, weshalb ich an manchen Stellen im Buch richtig sauer auf diese Figur war. Aber es ist ja gut, wenn Protagonisten Gefühle in einem auslösen, es müssen ja nicht immer nur Glücksgefühle beim Lesen entstehen. Die letzten fünfzig Seiten haben sich dann wie ein spannender Krimi gelesen und man konnte einfach nicht mehr aufhören. Das Ende ist offen gehalten, so dass man die Zukunft der Charaktere noch gedanklich weiter spinnen kann, sofern man möchte. Durch diesen Roman wurde ich nicht nur gut unterhalten, sondern ich habe auch einiges dazugelernt, was ich über die Zeit oder auch damalige Gesetzlichkeiten nicht wusste. Das liebe ich an den Büchern von Claire Winter so sehr, dass man für sich persönlich immer etwas mitnehmen kann. Fazit: Ein unglaublich fesselnder Roman über das gespaltene Berlin mit tiefen Einblicken in politische Machenschaften. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Lasst euch dieses Buch nicht entgehen.

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Nachdem ich “Die geliehene Schuld“ nur so verschlungen habe, stand für mich fest, dass der neue Roman der Autorin auf jeden Fall einen Platz im Bücherregal bekommen wird. Die Thematik ist wieder einmal richtig interessant: Es geht um zwei Schwestern, Zwillinge, die während ihrer Flucht aus Ostpreußen voneinander getrennt werden. Alice wächst im Osten von Berlin auf und Emma wohnt mit der Mutter der Beiden in West-Berlin. 12 Jahre nach ihrer Trennung finden sich die beiden Schwestern überraschend wieder. Und so pendeln sie zwischen Ost- und West- Berlin hin und her um sich zu besuchen. Als ihr gemeinsamer Freund Julius Zeuge einer Entführung wird, gerät dieser in die Fronten der Geheimdienste. Als Alice dann auch noch spurlos verschwindet, ahnt Emma nicht welcher Gefahr sie und Alice gegenüberstehen. Währenddessen erreicht der Kalte Krieg seinen Höhepunkt: Berlin soll mit dem Bau der Mauer für immer geteilt werden…. Die Flucht der Familie wird absolut spannend beschrieben. Die Verzweiflung der Mutter, eines ihrer Kinder verloren zu haben, kann man als Leser wirklich spüren. Der Roman wird dann aber etwas ruhiger, in dem die unterschiedlichen Werdegänge der Schwestern beschrieben werden - Was aber keinesfalls weniger interessant ist. Beide Schwestern mochte ich auf Anhieb, wobei mir Alice etwas zu verschlossen ist, was aber auch an ihrer Kindheit ohne ihrer Familie liegt. Auch alle anderen Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und geben der Geschichte, neben den historischen Ereignissen, noch mehr Authentizität. Der Roman ist gut recherchiert und man findet sich in den Wirrungen der Geheimdienste wieder. Erschreckend wie damals die Menschen ausspioniert und manipuliert wurden. Das Ende der Geschichte ist dann nochmal richtig spannend und temporeich und man fiebert richtig mit. Für mich war dieser Roman wirklich spannend. Man konnte als Leser wirklich die beschriebene Unruhe der Menschen, aber auch die in der damaligen Politik spüren. Die Wirrungen wie es weitergeht, die Angst vor einer endgültigen Schließung der Grenzen, die verschiedenen politischen Ansichten von Ost und West der Berliner, usw. Fakt ist: Für mich war es nicht der letzte Roman der Autorin!

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Zum Ende des zweiten Weltkrieges wird ein Dorf in Ostpreußen von den Russen gestürmt und die jungen Zwillinge Emma und Alice werden voneinander getrennt. Beide überleben und wachsen unabhängig voneinander auf: Alice in der neu gegründeten DDR und Emma in Westberlin. Viele Jahre später glauben sie noch immer nicht an den Tod der anderen und versuchen, sich zu finden. Durch mehrere Zufälle finden sie zueinander doch es ist eine große Zeit der politischen Umstürze und die Zeit und das Umfeld hat die Beiden stark verändert. Werden sie zueinander finden können obwohl sie so verschieden sind? Wow, was für ein Buch. Claire Winter hat mit diesem Roman eine einzigartige Atmosphäre geschaffen. Der Leser lernt in aller Ruhe das Leben der beiden Schwestern kennen und kann zu beiden eine Beziehung aufbauen. Wie auch in ihren anderen Romanen wird die Geschichte über einen größeren Zeitraum erzählt und man darf in viele verschiedene Perspektiven schlüpfen. Ganz langsam wird die Geschichte immer politischer und das Spannungslevel steigt permanent ohne stressig zu werden. Zum Schluss konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und mein Herz ist sehr oft gestolpert, weil ich völlig in die 50er/60er Jahre eingetaucht bin. Ein großer Pluspunkt in Claire Winters Romanen ist die grandiose Recherche über eher unbekannte Gräueltaten der Nachkriegszeit. Ich persönlich konnte als Kind der 90er noch einmal viel über die damaligen Geheimdienste lernen. Dies geschieht aber komplett im Rahmen der Geschichte und wirkt nie fehl am Platz. Die Charaktere waren klasse. Beide haben ihre Stärken und Schwächen und trotz vieler begangener Fehler war mir niemand unsympatisch, denn ihr Handeln war die meiste Zeit nachvollziehbar. Auch die Nebencharaktere habe ich mit ihren Macken ins Herz geschlossen und fand sie keineswegs blass oder unrealistisch. Einen Kritikpunkt habe ich dennoch, denn mal wieder verrät der Klappentext viel zu viel über die Geschichte. Wenn euch das Buch interessiert, lest ihn nicht, das macht euch einige Wendungen etwas kaputt. Aber für den Klappentext ist meist die Autorin nicht verantwortlich, deswegen gibt es trotzdem volle 5 Sterne. Fazit: Ganz große Empfehlung für Liebhaber von Familiendramen mit ernsterem Hintergrund.

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Berlin ist immer eine Reise wert ☺ und neuerdings sogar in meinem neuesten Roman „Kinder ihrer Zeit“ Dreh- und Angelpunkt einer äußerst spannenden und gut recherchierten Zeitgeschichte, wie ich finde. Das Cover ist ansprechend und zeitgenössisch gestaltet. Die teilendsättigten Farben gefallen mir, als Fotografin, in diesem Zusammenhang hervorragend. Der Klappentext liest sich spannend. Und ruckzuck lese ich gebannt die ersten Seiten. Die restlichen fliegen dann nur so dahin, da ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Protagonistinnen Emma und Alice sind vortrefflich erdacht und detailreich beschrieben. Sie könnten so tatsächlich existiert haben. Und ich finde, Zwillinge haben immer eine besondere Magie durch ihr identisches Aussehen, stellen den Betrachter aber auch vor eine große Herausforderung. Der Schreibstil und die Wortwahl sind Claire Winter hervorragend geglückt. Der Spannungsaufbau ist dramatisch. Ein Strudel der Gefühle. Flucht, Vertreibung, Verlust, Verrat. Der „Kalte Krieg“ zwischen den Westmächten und dem Ostblock. Verdeckte Operationen, Spionage, Wettrüsten aber auch der verheerende Mauerbau! Die Zwillinge werden getrennt und ihr Leben verläuft dramatisch und total unterschiedlich, da Emma in West-Berlin aufwächst und Alice in einem Kinderheim in der ehemaligen DDR. Ich leide sehr mit meinen beiden Romanfiguren und bin auch oft entsetzt über die Machenschaften in der damaligen Zeit. Besonders aufregend empfand ich beim Lesen das Wiederfinden der Schwestern, das Auftauchen des Ost-Berliner Physikers Julius Laakmann und das erneute spurlose Verschwinden von Alice. Ich empfehle dringend ein paar Taschentücher bereit zu legen, denn dieser Roman hat es in sich. Der Autorin ist es geglückt, einen realistisch anmutenden Roman zu schreiben, der Tiefgang hat und den Leser noch lange nach Beendigung des Buches, über das kostbare Gut “Freiheit“ nachdenken lässt. Nicht nur in Zeiten der Pandemie! Ich leide jetzt schon, nicht verreisen zu können. Wie muss es erst den armen Menschen zu dieser Zeit ergangen sein. Und „Chapeau“ vor der Autorin zu diesem gelungen Pageturner!! Inhalt: Die Zwillinge Emma und Alice werden 1945 auf der Flucht aus Ostpreußen getrennt. Beide glauben, die andere hätte nicht überlebt. Emma wächst in Westberlin auf, Alice in einem Heim in der DDR. Erst zwölf Jahre später finden sie sich überraschend wieder. Durch Alice lernt Emma den Ost-Berliner Physiker Julius Laakmann kennen. Als Julius Zeuge einer Entführung wird, gerät er zwischen die Fronten der Geheimdienste. Dann verschwindet Alice spurlos. Zu spät erkennt Emma, welcher drohenden Gefahr sie und ihre Schwester gegenüberstehen. Währenddessen erreicht der Kalte Krieg einen neuen Höhepunkt – Berlin soll für immer geteilt werden ... Geteilte Leben – zwei Schwestern im Berlin des Kalten Krieges: der neue Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin Berlin, Ende der 1950er-Jahre: Die Stadt ist geprägt durch ihre offenen Grenzen, zugleich ist sie eine Hochburg der Spionage – in diesem Spannungsfeld kämpfen zwei Schwestern um ihre Freiheit Für alle Leserinnen von Annette Hess, Anne Gesthuysen und Carmen Korn Die Autorin: Claire Winter studierte Literaturwissenschaften und arbeitete als Journalistin, bevor sie entschied, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie liebt es, in fremde Welten einzutauchen, historische Fakten genau zu recherchieren, um sie mit ihren Geschichten zu verweben, und ihrer Fantasie dann freien Lauf zu lassen. Nach »Die Schwestern von Sherwood« folgten die SPIEGEL-Bestseller» Die verbotene Zeit« und »Die geliehene Schuld«. »Kinder ihrer Zeit« ist Claire Winters vierter Roman im Diana Verlag. Die Autorin lebt in Berlin. Weitere Bücher: Die Schwestern von Sherwood, Die geliehene Schuld, Die verbotene Zeit Fazit: 5***** Der Roman „Kinder ihrer Zeit“ ist im Diana Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 576 Seiten die unsere „Freiheit“ recht positiv und vorteilhaft erscheinen lassen!

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Das Buch „Kinder ihrer Zeit“ von Claire Winter handelt in der Zeit, als Berlin ein Spielball zwischen Ost und West wurde und der Kalte Krieg einen neuen Höhepunkt erreichte. Der Prolog des Buches setzt im Juni 1961, zwei Wochen vor Mauerbau an. Ein Mann läuft durch Wien, er ist bewaffnet und verschafft sich Zutritt zu dem Hotelzimmer einer jungen Frau. Dann geht es zurück in das Jahr 1945 nach Ostpreußen. Es ist Winter, als eine Mutter mit ihren Zwillingen Alice und Emma die Flucht wagt. Weit kommen sie nicht, denn Alice wird krank, sie finden bei einer hilfsbereiten Bäuerin Unterschlupf. Kurze Zeit später wird Alice durch einen grausamen Zwischenfall von ihrer Mutter Rosa und der Schwester Emma getrennt. 12 Jahre später, Emma wohnt mit ihrer Mutter in West-Berlin. Sie hat den Verlust ihrer Schwester Alice nie überwunden, ihre Mutter rechnet fest damit, dass Alice nicht mehr lebt. Doch in Emma wachsen Zweifel und sie beginnt Nachforschungen nach ihrer Schwester. „Kinder ihrer Zeit“ von Claire Winter war mein erstes Buch der Autorin. Ich habe es immer mal wieder in den Sozialen Medien gesehen, das Cover, aber auch der Klappentext machten mich sehr neugierig. Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, da mich der Konflikt zwischen der DDR und der BRD schon immer sehr interessiert hat, vor allem aber die Geheimdienste und die Geschichte der Spione. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Diana-Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars. Durch den Prolog des Buches, der im Jahr 1961 ansetzt, war ich gleich in der Geschichte angekommen. Er wirft viele Fragen auf, da nicht klar ist, wie es zu dieser Begebenheit kam. Die Handlung geht dann 16 Jahre zurück und sorgte bei mir für Gänsehaut. Die Flucht der Menschen aus Ostpreußen, die Angst und die Verzweiflung waren mit jedem Wort zu spüren. Unvorstellbar, was die Menschen damals durchgemacht haben – sie mussten ihr komplettes Leben aufgeben, alles zurück lassen und waren völlig sich selbst überlassen. Emma und Alice lernen wir als 11 Jährige Mädchen kennen, ein Alter, in dem man noch eigentlich noch völlig arglos und fröhlich durchs Leben gehen sollte. Doch das ist den Beiden nicht vergönnt. Mit einem ungewissen Ziel sind die beiden mit ihrer Mutter auf der Flucht. Fünf Jahre später, Emma ist inzwischen 16 und wohnt mit ihrer Mutter in West-Berlin. Sie ist ein sehr liebes und verständnisvolles Kind, aber auch zutiefst verunsichert. Sie vermisst ihre Schwester, hegt immer wieder Hoffnungen, dass ihre Schwester noch lebt. Doch ihre Mutter Rosa möchte von diesen Hoffnungen nichts hören. Den Suchantrag, den Emma gestellt hat, zerreißt sie. Für sie ist ihre Tochter Alice tot. Emmas Freund Max, mit dem sie schon seit Jahren befreundet ist, aber keine Beziehung führt, ist ihre Stütze. Bei ihm kann sie sich ausweinen und er gibt ihr neue Denkanstöße. Er ist eine Figur, die den Leser im gesamten Buch begleitet. Er gerät auch in Zwickmühlen und hat Probleme, ist aber trotzdem immer für andere da. Vor allem für seine Freundin Emma gibt er alles. Rosa ist ein Charakter mit einer Tiefe, die man selten in Büchern findet. Gezeichnet vom Verlust ihres Ehemanns und einer Tochter lässt sie sich nicht unterkriegen. Sie ist gesundheitlich sehr angeschlagen. Sie möchte um das Verschwinden ihrer Tochter Alice keine Gewissheit haben. Im Laufe des Buches kommen noch einige Charaktere hinzu, die alle so hinreißend authentisch gezeichnet sind. Jeder Charakter hat mich überzeugt, in seinem Handeln, aber auch im Denken. Sie geben ein gutes Bild der Menschen zu dieser Zeit ab, wie sie dachten und fühlten. Interessant fand ich, auch mal zu lesen, wie die Menschen den Sozialismus gesehen haben, wie sie ihn auch erlebt und auch verteidigt haben. Die Sprache von Claire Winter ist sehr detailliert ohne dabei langweilig zu sein. Die Handlung wird immer weiter erzählt und es baut sich immer wieder Spannung auf. Ich habe mit den Figuren sehr mitgefiebert, hatte Gänsehaut und auch feuchte Hände, weil es teilweise so spannend wurde. Das Cover des Buches ist sehr eindrucksvoll und sprach mich direkt an. Es zeigt auch eine Teilung in Form einer Mauer, die durch die Mitte des Covers geht. Auf der einen Seite sind Grenzsoldaten zu sehen und Arbeiter, die die Mauer hochziehen. Auf der anderen Seite der Mauer läuft eine Frau in einem bunten Kleid und zieht damit alle Blicke auf sich. Sie steht für den aufblühenden Westen der Stadt. Die Themen des Buches sind sehr vielfältig, das große Thema ist aber der Konflikt zwischen Ost und West. Dieser Konflikt war in Berlin so spürbar, wie sonst nirgends, da am Anfang noch ein reger Verkehr über die Grenze möglich war. Viele Ost-Berliner hatten das aufblühende West-Berlin direkt vor Augen und die Regierung der DDR hatte immer mehr Probleme die Menschen in der DDR zu halten. Immer mehr Flüchtlinge kamen in Flüchtlingslagern in West-Berlin an. Diese Menschen mussten auch alles zurück lassen, und ob sie dann auch wirklich aufgenommen wurden, stand auf einem anderen Blatt. Spannend fand ich das Thema Geheimdienste und Spionage ja schon immer. In diesem Buch ist es ein großes Thema und sehr spannend aufgearbeitet, ich habe so einiges Neues dazu gelernt. Wie schnell man als Bürger in der DDR ins Visier der STASI kommen konnte und auch wie man dann auch zwischen die Fronten der Geheimdienste geraten konnte, hat mich sehr schockiert und fassungslos gemacht. Am Anfang des Buches steht die Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen. Wie schon oben beschrieben sorgt dieses Thema bei mir immer wieder für Gänsehaut. Vor allem dann, wenn es um die sogenannten „Wolfskinder“ geht. Es ist immer wieder erschreckend, wie aktuell das Thema Flucht ist. Durch dieses Buch habe ich einiges an Wissen dazugewonnen, aber auch altes Wissen wieder aufgefrischt. Einige Begebenheiten sind mir nun klarer und ich habe das Gefühl, dass ich bei einigen Historischen Momenten live dabei war und auch die ein oder andere Historische Figur getroffen habe. Fazit: Spannend und lebendig geschrieben. Hier wird Geschichte lebendig und erlebbar. Unbedingt lesen. Ein Highlight. Hinweis: Dieses Buch habe ich freundlicherweise vom Diana-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.

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Inhalt: Auf ihrer dramatischen Flucht aus Ostpreußen werden die elfjährigen Zwillinge Emma und Alice getrennt. Während beide die andere Schwester für tot halten, wachsen sie gar nicht so weit voneinander auf. Emma in Westberlin (BRD) und Alice in Ostberlin (DDR). Erst viele Jahre später finden sie sich zufällig wieder, doch durch ihre sehr unterschiedliche und prägende Erziehung in West und Ost, bleibt trotz aller Liebe zueinander eine gewisse Distanz zwischen ihnen bestehen. Durch Alice lernt Emma den Ost-Berliner Physiker Julius kennen und verliebt sich in ihn. Doch der wachsende Ost-West Konflikt macht es ihnen schwer und bringt sie in große Gefahr. Meine Meinung: Claire Winter erzählt die Geschichte der beiden Schwestern in mehreren Zeitsprüngen von 1945 bis 1961. Nach dem Prolog beginnt die Handlung damit, dass Rosa und ihre Zwillinge vor den immer näher kommenden Russen flüchten und ich war sofort gefesselt. So spannend und emotional! Sehr gerne hätte ich ihren weiteren Weg bis nach Berlin verfolgt. Dann folgt ein Zeitsprung von fünf Jahren und die nächsten Kapitel sind zwar ruhiger, aber nicht weniger interessant. Durch sehr viele Perspektivwechsel erhält die Geschichte eine Dynamik, der ich mich schlecht entziehen konnte und ich habe das Buch immer nur sehr ungern zur Seite gelegt. Die vielen, sehr unterschiedlichen Charaktere wirken authentisch und interessant. Das Schicksal von Emma und Alice, aber vor allem die Beschreibungen der damaligen Situation während des Kalten Krieges, die hier auf unterhaltsame, anschauliche und mitreißende Weise geschildert werden, haben mich seht berührt und teilweise auch entsetzt. Claire Winter ist es sehr gut gelungen, Fiktion und Wirklichkeit geschickt und spannend miteinander zu verknüpfen. Vor allen gegen Ende steigt die Spannungskurve noch einmal rasant an. Fazit: Ein mitreißender, emotionaler, informativer und fesselnder Roman über den Ost- West Konflikt bis zum Bau der Mauer.

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