Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Original

John Grisham

(12)
(14)
(10)
(1)
(1)
€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Der erste Satz: »Der Betrüger benutzte den Namen eines tatsächlich existierenden Juniorprofessors für Amerikanistik der Portland State University, Standford wechseln würde, Neville Manchin, Schriftstellerin, Mercer, Elaine, Buchhändler Bruce Cable, Camino Island, Florida, Der Roman beginnt spannend mit einem Raub. Aus dem hochgesicherten Raum einer Uni-Bibliothek werden handgeschriebene Manuskripte von F. Scott Fitzgerald gestohlen, mehrere Millionen wert. Zwei Täter werden schnell von der Polizei gestellt, denn einer war dumm genug, eine DNA-Spur zu hinterlassen. Einer der Täter, Denny, bekommt Angst, dass der unzuverlässige Trey sich schnappen lässt, die anderen verpfeift. Er bringt ihn kurzerhand um, versenkt ihn in einem See. Nun muss er nur noch mit Ahmed teilen, die Kameraden im Knast werden sie niemals verraten. Nach gut 50 Seiten ist der Teil erledigt, mit den Räubern fällt die Spannung ab. Letztendlich finden wir das Ende bereits im Klappentext. Ich war hochenttäuscht. Klappentexte, die alles verraten sind Verrat am Leser! Weiter: http://www.sabine-ibing.ch/rezension-sabine_ibing-Das_Original-John_Grisham.htm

Lesen Sie weiter

Ein Mord als Randerscheinung

Von: Ben Vart

27.02.2018

"Das Original", erschienen im Sommer 2017, ist einer der schwächeren Grishams. Dem Meister geht die Puste aus. Noch immer gut, wenn auch deutlich langsamer als viele seiner früheren Romane erzählt, bewegt er sich dieses Mal abseits von Mord, Totschlag und Gerichtssaal. Obwohl - das stimmt nicht ganz, denn ein Mord kommt vor. Eher wie eine unwichtige Randerscheinung spielt dieser Mord auch keine tragende Rolle in dem Plot um geraubte handschriftliche Manuskripte von F. Scott Fitzgerald aus der Schatzkammer der Princeton Universität. "Spannend wie ein Justizthriller, anmutig wie ein Sommerroman und darüber hinaus eine Hommage an die Literatur", hieß es bei Zeitonline über diesen Roman. Und es stimmt. Denn Grisham versteht es in seiner ruhigen, unaufgeregten Erzählweise eine unterschwellige Spannung zu schaffen, die den Leser aufnimmt wie ein weicher Kokon, in den er sich einlullt wie jene Mercer Mann, die dieses Mal als Heldin auf den Bösewicht angesetzt wird. Aber auch dieser Bösewicht ist eigentlich ein Sympath. Mercer Mann ist grade arbeitslos geworden, da ihr Lehrvertrag an einer Universität nicht verlängert wurde, sie hat Schulden und ihre Zeiten als gefeierte Debüt-Autorin liegen schon deutlich zurück. Eine Versicherungsdetektivin heuert sie an, als Undercover Agentin für sie zu arbeiten, denn es wird vermutet, dass Bruce Cable, erfolgreicher Buchhändler und Antiquar just auf der Florida-Insel, auf der Mercer Mann ihre Kindheit verbrachte, die gestohlenen Manuskripte besitzt und versucht, sie zu Geld zu machen. Es gelingt ihr, das Vertrauen des Frauenhelden Bruce Cable zu erringen, er zeigt ihr eines Tages nach einem Schäferstündchen in seinem Keller sogar eines der gestohlenen und verschwundenen Original-Manuskripte. Als aber Versicherung und FBI auf Mercers Hinweis die Bücherei durchsuchen finden sie - nichts. Und so wie der Mord in dieser kurzen Beschreibung keine Rolle spielt, spielt er auch im Roman keine und wird daher auch nicht aufgeklärt, auch wenn der Leser erfährt, wer den Mann tötete. Er gehörte zur Bande der Manuskript-Räuber, von denen unmittelbar nach der Tat zwei gefasst werden. Der Kopf entkommt und versucht, die auf einen Wert von 25 Millionen Dollar veranschlagten Manuskripte zurück zu bekommen. Alles ziemlich unaufgeregt wird er schließlich auch gefasst. Insgesamt ein Buch über den US-Literaturbetrieb, grundlos gefeierte Autoren, grundlos gescheiterte Autoren und den Versuch, einen Mechanismus zu verstehen, der seinen ganz eigenen Regeln folgt.

Lesen Sie weiter

John Grishams "Das Original", erschienen im Sommer 2017, ist einer der schwächeren Grishams. Dem Meister geht die Puste aus. Noch immer gut, aber auch deutlich langsamer als viele seiner früheren Romane erzählt, bewegt er sich dieses Mal abseits von Mord, Totschlag und Gerichtssaal. Obwohl – das stimmt nicht ganz, denn ein Mord kommt vor. Eher wie eine unwichtige Randerscheinung spielt dieser Mord auch keine tragende Rolle in dem Plot um geraubte handschriftliche Manuskripte von F. Scott Fitzgerald aus der Schatzkammer der Princeton Universität. "Spannend wie ein Justizthriller, anmutig wie ein Sommerroman und darüber hinaus eine Hommage an die Literatur", hieß es bei Zeit online über diesen Roman. Und es stimmt. Denn Grisham versteht es in seiner ruhigen, unaufgeregten Erzählweise, eine unterschwellige Spannung zu schaffen, die den Leser aufnimmt wie ein weicher Kokon, in den er sich einlullt wie jene Mercer Mann, die dieses Mal als Heldin auf den Bösewicht angesetzt wird. Aber auch dieser Bösewicht ist eigentlich ein Sympath. Mercer Mann ist gerade arbeitslos geworden, da ihr Lehrvertrag an einer Universität nicht verlängert wurde, sie hat Schulden und ihre Zeiten als gefeierte Debüt-Autorin liegen schon deutlich zurück. Eine Versicherungsdetektivin heuert sie an, als Undercover-Agentin für sie zu arbeiten, denn es wird vermutet, dass Bruce Cable, erfolgreicher Buchhändler und Antiquar just auf der Florida-Insel, auf der Mercer Mann ihre Kindheit verbrachte, die gestohlenen Manuskripte besitzt und versucht, sie zu Geld zu machen. Es gelingt ihr, das Vertrauen des Frauenhelden Bruce Cable zu erringen, er zeigt ihr eines Tages nach einem Schäferstündchen in seinem Keller sogar eines der gestohlenen und verschwundenen Original-Manuskripte. Als aber Versicherung und FBI auf Mercers Hinweis die Bücherei durchsuchen finden sie – nichts. Und so wie der Mord in dieser kurzen Beschreibung keine Rolle spielt, spielt er auch im Roman keine und wird daher auch nicht aufgeklärt, auch wenn der Leser erfährt, wer den Mann tötete. Er gehörte zur Bande der Manuskript-Räuber, von denen unmittelbar nach der Tat zwei gefasst werden. Der Kopf entkommt und versucht, die auf einen Wert von 25 Millionen Dollar veranschlagten Manuskripte zurückzubekommen. Alles ziemlich unaufgeregt wird er schließlich auch gefasst. Insgesamt ein Buch über den US-Literaturbetrieb, grundlos gefeierte Autoren, grundlos gescheiterte Autoren und der Versuch, einen Mechanismus zu verstehen, der seinen ganz eigenen Regeln folgt.

Lesen Sie weiter

Ein Coup, der die USA erschüttert: Aus der Bibliothek der Universität Princeton werden fünf handschriftliche Manuskripte von F. Scott Fitzgerald gestohlen, darunter auch "Der große Gatsby". Das FBI nimmt sofort die Ermittlungen auf, es kommt zu ersten Festnahmen, aber die Manuskripte bleiben verschollen. Einige Zeit später tritt die Versicherung, die für den Verlust der Manuskripte aufkommen müsste, an die junge Dozentin und Schriftstellerin Mercer Mann heran. Ein letzter Versuch, die Manuskripte zurückzuholen, bevor sie womöglich auf Nimmerwiedersehen im Ausland verschwinden. Dabei hat man Bruce Cable, einen Buchhändler und Lebemann, auf Camino Island in Florida im Visier. Mercer soll sich in seine Clique bunt zusammen gewürfelter Autoren einschleichen und Informationen sammeln. Interessantes Thema für Schreiberlinge Wie wohl viele andere Bücherfreunde hat auch mich das Thema gereizt: Ein Buch, in dem es um Bücher geht, das sich mit der Welt der Schriftstellerei, den Autoren und ihren Marotten beschäftigt, klang äußerst reizvoll. Obwohl ich mit John Grisham sehr unterschiedliche Erfahrungen - mal spannend, mal äußerst langatmig - gemacht habe, war ich neugierig. Das (Hör)buch hinterließ einen gespaltenen Eindruck bei mir, was allerdings nicht an der Lesung von Charles Brauer lag. Er hat wie immer eine gute Leistung abgeliefert, die gut zu Grishams Stil passt. Der Roman beginnt mit einem Paukenschlag. Der Diebstahl der Manuskripte ist ein spannender Einstieg, ebenso wie die weiteren Geschehnisse rund um die fünfköpfige Bande. Dann jedoch springt die Handlung und beschäftigt sich nun mit dem Werdegang des Buchhändlers, Playboy und Schlitzohrs Bruce Cable. Eingestreut wird in weiteren Rückblenden der Weg der Manuskripte über verschiedene Stationen, ohne jedoch den aktuellen Verbleib zu offenbaren. Das Leben auf Camino Island... Als sei dies alles lediglich Vorgeplänkel gewesen, kommt Grisham nun zum eigentlich Teil der Geschichte: Die erfolglose Autorin Mercer Mann, die sich ihre Brötchen mit einer ungeliebten Dozententätigkeit verdienen muss, und der nun auch noch gekündigt wird, erhält ein Angebot: Sie erhält eine große Geldsumme, wenn sie sich in das Sommerhaus ihrer Großmutter nach Camino Island zurückzieht, um dort ein Buch zu schreiben. Praktischerweise wohnt dort ebenfalls Bruce Calbe, der einen kleinen Kreis von unterschiedlich erfolgreichen Schriftstellern um sich geschart hat. Mercer soll in im Auftrag der Versicherung ausspionieren, da man die Manuskripte im Safe seiner Buchhandlung vermutet. Mercer sagt zu, auch wenn das Gewissen sie quält, denn Bruce verhält sich ihr gegenüber äußerst charmant. ...nimmt sehr viel Raum ein Diesem Teil der Handlung widmet Grisham sehr viel Zeit. Ausführlich werden alle Schriftsteller vorgestellt, es gibt Party und Kaffeekränzchen bis hin zu Lesungen in Bruce' Buchhandlung. Wer sich für die Welt der Schriftstellerei interessiert, bekommt hier interessante Einblicke und muss über manch nette Andekdote aus der Verlagswelt schmunzeln. Wenn unter den Schriftstellern beispielsweise diskutiert wird, ob man sich schämen muss, wenn man mit Erotik-Bestsellern die Verkaufslisten stürmt, aber eigentlich lieber anspruchsvolle Literatur schreiben möchte, scheint das wie aus dem Autorenleben gegriffen - Erfolg oder Anspruch, das ist hier die Frage. Ein Leser, der an solchen Informationen kein Interesse hat, wird sich aber vermutlich über weite Strecken langweilen, denn die Handlung stockt hier deutlich. Zwar gibt es immer wieder Treffen zwischen Mercer und Elaine, der Beauftragten der Versicherung, aber keine Spur von den Manuskripten, auch keine Hinweis darauf, ob Bruce wirklich involviert ist. Dieser Abschnitt zieht sich deshalb deutlich. Lediglich gegen Ende des Buches kann man wieder mit überraschenden Wendungen rechnen. Bei der Gelegenheit möchte ich übrigens auch wieder einmal auf einen unglücklich gewählten deutschen Titel hinweisen. Den Roman das "Das Original" zu nennen, wo es sich um fünf gestohlene Manuskripte handelt, ist doch irreführend. Im Amerikanischen heißt der Roman dann auch "Camino Island", stellt so aber auch keinen Bezug zur Buchwelt her. Grishams Erzählstil: Distanziert und geruhsam Kommen wir aber nun zu einem weiteren Problem des Romans. Die Erzählweise ist grishamtypisch sehr geruhsam und distanziert. Das muss man einfach mögen oder eben nicht. Egal, ob es um die dramatischen Ereignisse beim Diebstahl selbst oder die langatmigen Beschreibungen rund um Camino Island sind, alles wird gleichförmig beschrieben. Der Sprecher Charles Brauer beherrscht diese Art des Vorlesens übrigens perfekt und passt somit wunderbar zu John Grisham, was keine Kritik am Sprechen sein soll! Wer sich aber hier rasante Handlung und Spannung verspricht, ist bei diesem Werk fehl am Platz. Ich habe für dieses rund 10 Stunden andauernde Hörbuch für meine Verhältnisse sehr lange gebraucht, auch ein Zeichen dafür, dass mich die Handlung nicht so fesseln konnte, dass ein Weiterhören unabdingbar war. Fazit: Wer Einblick in die Buchwelt, ihre Autoren und nette Hintergrundinfos möchte, eingerahmt in eine (am Anfang und Ende) spannende Handlung, kann zugreifen. Wer nicht so schriftstelleraffin ist, sollte sich nicht zu viel versprechen. Bedingt empfehlenswert! Gerngelesen:  3 von 5

Lesen Sie weiter

Ich liebe Grisham. Seine Bücher habe ich fast alle verschlungen. Seine Verfilmungen sind immer ein Erfolg. Zu Recht. Keiner versteht es seine Leser so fesseln und gleichzeitig Misstände in der Justiz oder Politik aufzudecken wie Grisham. Daher musste ich bei seinem neusten Werk einfach zugreifen. Als dann der Postmann endlich das ersehnte Paket brachte, war ich überrascht, wie dünn das Buch war. Nur rund 370 Seiten – entweder wird das richtig gut oder ich werde enttäuscht, dachte ich … Der Klappentext verspricht auf jeden Fall Hochspannung. Genial, dass Grisham diesmal einen Ausflug in die Welt der Bücher gewagt hat: In einer spektakulären Aktion werden die handgeschriebenen Manuskripte von F. Scott Fitzgerald aus der Bibliothek der Universität Princeton gestohlen. Eine Beute von unschätzbarem Wert. Das FBI übernimmt die Ermittlungen, und binnen weniger Tage kommt es zu ersten Festnahmen. Ein Täter aber bleibt wie vom Erdboden verschluckt und mit ihm die wertvollen Schriften. Doch endlich gibt es eine heiße Spur. Sie führt nach Florida, in die Buchhandlung von Bruce Cable, der seine Hände allerdings in Unschuld wäscht. Und so heuert das Ermittlungsteam eine junge Autorin an, die sich gegen eine großzügige Vergütung in das Leben des Buchhändlers einschleichen soll. Doch die Ermittler haben die Rechnung ohne Bruce Cable gemacht, der überaus findig sein ganz eigenes Spiel mit ihnen treibt. (Quelle. Heyne) Die Geschichte beginnt mit dem Raub der Manuskripte – rasant und in knappen kleinen Unterkapiteln wird ein Coup à la Ocean’s 11 geschildert. Alles sehr nüchtern und rasant – spannend zwar, aber die erwartete Sogwirkung hat mich zu diesem Moment noch nicht gepackt. Das wird dann anders als die Handlung bei Bruce Cable und Mercer Mann angelangt. Hier habe ich mich ein wenig zu den Anfängen meiner Testleserzeit zurück versetzt gefühlt. Neben den Ermittlungen erfährt der Leser einige interessante Einblicke in die Welt der Autoren und Verlage. Während mich die junge Autorin und nun Ermittlerin undercover nicht überzeugen konnte, so war ich sofort von dem Lebemann und Buchhändler Bruce Cable begeistert! „Ich gebe jedem Buch hundert Seiten, und wenn der Schriftsteller bis dahin nichts Interessantes zustande gebracht hat, kommt es weg. Es gibt zu viele gute Bücher, die ich lesen will, um meine Zeit mit einem schlechten zu verschwenden.“ (Bruce Cable) Fast hätte ich Bruce’s Regel hier angewendet … denn irgendwie ist das kein Grisham, wie ich es gewohnt bin. Es wirkt fast wie zwei Bücher in einem – ein brutaler, schneller Thriller und eine Hommage an die Bücher, die sich noch gegen die Vereinigung wehren. Schade. Eine klare Richtung und viel mehr Raum und Seiten für eine gute Handlung hätten diesem Buch sicher gut getan. Dieser Grisham war doch nicht so eine sichere Nummer, wie ich zuerst dachte. Ich vergebe daher nur 3 von 5 Lieblingslesesessel für „Das Original“

Lesen Sie weiter

„Schriftsteller lassen sich in der Regel in zwei Gruppen einteilen: Jene, die ihre Geschichten von Anfang an komplett ausarbeiten und wissen, wie sie ausgehen, noch bevor sie überhaupt angefangen haben. Und jene, die das nicht tun, weil sie davon überzeugt sind, dass Figuren ein Eigenleben entwickeln und etwas Interessantes tun, nachdem man sie angelegt hat.“ Zu welcher Gruppe John Grisham zählt, steht außer Frage. Der Anwalt und Autor ist für seine spannenden Stories aus dem Rechtsmilieu bekannt. Viele wurden zu Bestsellern, mehrere erfolgreich verfilmt. Ich habe bisher keines dieser Bücher gelesen, noch als Film gesehen, und hätte wohl auch Das Original liegen lassen, wenn mich nicht das Thema neugierig gemacht hätte. Im Mittelpunkt des Romans steht das Verschwinden von fünf Fitzgerald-Manuskripten, Diesseits vom Paradies, Die Schönen und die Verdammten, Zärtlich ist die Nacht, Der letzte Taikun und natürlich Der große Gatsby. Sicher verwahrt liegen sie in einem Tresorraum der Princeton University und sind nur ausgewählten Antragstellern, vorwiegend Wissenschaftlern, zugänglich. Hier setzt Handlung ein. Mit einem Plan, der für das ausführende Quintett fast schon zu raffiniert ist, gelingt der Raub. Die Gangster erweisen sich jedoch als unvorsichtig, gierig und dumm. Ein Teil der Bande wird kurz nach der Tat von FBI festgenommen, aber die Manuskripte bleiben verschollen. Während die Behörde nach der Beute sucht, führt Grisham sein Personal ein. Eine frustrierte, attraktive Jungautorin, erfolglos und in Geldnöten, und ein egomaner Buchhändler mit einer Schwäche für alte Schinken und frische Schriftstellerinnen, sind seine Hauptfiguren. Bruce französischstämmige Frau Noelle, mit der er eine offene Ehe führt, ein paar Kriminelle, eine Clique mehr oder weniger erfolgreicher Literaten sowie eine Handvoll Ermittler ergänzen das Ensemble. Wie alle Versicherungsgesellschaften sträubt sich auch die hier erfundene zu zahlen, was im Grunde unbezahlbar ist. Sie setzt ihre Ermittler auf den Fall an, die wiederum eine Gehilfin akquirieren, die ihre Kindheit dort verbracht hat, wo der Verdächtige lebt. Trotz Skrupel nimmt Mercer das Angebot an, in die Nähe des Mannes zu ziehen, der im Verdacht steht, in den Verkauf der gestohlenen Manuskripte verwickelt zu sein. Bruce Cable führt auf Camino Island erfolgreich seine Buchhandlung mit Antiquariat. Seine Schwäche für attraktive Autorinnen wollen sich die Ermittler zu Nutze machen. Sie rechnen fest damit, daß er auf Mercer aufmerksam wird und ihr Details über die Fitzgerald-Originale verrät. Ich hingegen will nichts verraten, nur soviel, es kommt fast alles, wie es kommen muss. Aus Sicht der Versicherung ist dies wünschenswert, aus Sicht des Lesers eher weniger. Dass die an sich selbst und ihrer Schreibkraft zweifelnde Schöne dem unwiderstehlichen Bruce in die Falle geht, bzw. er ihr, bzw. beide in eine solche, mag man bei dieser Art Unterhaltungsroman hinnehmen. Immerhin fügt Grisham den in diesem Genre unverzichtbaren Ingredienzien Sex and Crime noch ein schlagfertiges Schriftstellergrüppchen hinzu, dessen Geplänkel zwischen Solidarität und Konkurrenz amüsiert. Ebenso lockern die zahlreichen Seitenhiebe auf die kulturellen Verblendungen der besseren Gesellschaft die Lektüre auf. Enttäuschend ist allerdings das Ende. Da fehlt jede Überraschung. Nachdem der Verlauf absehbar war, hatte ich fest mit Unvorhersehbarem gerechnet. Doch es kam keine Brise auf, die dem Ganzen eine Wendung hätte geben können. Flaute in Florida. Da hatte ich wohl zu viel erwartet von meinem ersten Grisham. Nichts desto trotz hat er mich, zum Teil auch in seiner Hörbuchversion, gelesen von Charles Brauer, über etliche Autobahnkilometer gut unterhalten. Wer anstatt Das Original lieber die Originale lesen möchte, findet die digitalisierten Manuskripte Fitzgeralds auf der Seite der Princeton University.

Lesen Sie weiter

Wer im aktuellen Roman "Das Original" des amerikanischen Bestseller-Autors John Grisham (62), im August beim Heyne-Verlag erschienen, einen seiner üblichen Justizthriller erwartet, wird überrascht, wenn nicht sogar enttäuscht sein. Zwar geht es auch hier um einen spektakulären Kriminalfall - fünf im Wert unschätzbare handschriftliche Originalmanuskripte des Schriftstellers F. Scott Fitzgerald (1896-1940), darunter auch "Der große Gatsby", werden aus der Bibliothek der Universität Princeton gestohlen -, doch ist dieser Roman kein Justizthriller, sondern Grishams Hommage an die Literatur, seine Liebeserklärung an die Welt der Bücher und Autoren. Hauptpersonen sind die junge Schriftstellerin Mercer Mann und der Buchändler und -sammler Bruce Cable, der des Besitzes dieser Manuskripte verdächtigt wird. Der Leser erfährt im Laufe des Geschehens so einiges über das moderne Verlagswesen, die Eigenarten mancher Schriftsteller sowie die Geheimnisse schriftstellerischen Erfolges. Während die junge Mercer nach ihrem Debüterfolg, inzwischen hoch verschuldet, jahrelang um den Plot ihres zweiten Romans ringt, leben zwei berufserfahrene Kolleginnen seit Jahren erfolgreich von den Tantiemen dreier schlüpfriger Schundromane, die sie in nur einem Monat "rausgehauen" haben: Hier zeigt sich der Widerstreit zwischen Intellekt und Kommerz. Grisham verrät durch seine Hauptperson Bruce Cable zehn wichtige Erfolgsregeln zum Schreiben eines Romans, empfiehlt uns Lesern durch ihn aber auch: "Ich gebe jedem Buch hundert Seiten, und wenn der Schriftsteller bis dahin nichts Interessantes zustande gebracht hat, kommt es weg. Es gibt zu viele gute Bücher, die ich lesen will, um meine Zeit mit einem schlechten zu verschwenden." Möglich, dass auch mancher Leser des "Originals" so gehandelt hat. Fast hätte auch ich abgebrochen. Denn erst nach schleppendem Handlungsaufbau kommt Grisham endlich ab Mitte des Romans (Seite 183) zum Thema. Zusammengefasst: Grisham hätte seine Liebeserklärung an die Welt der Literatur straffen müssen. Als Erzählung auf nur 200 Seiten hätte es eine für Grisham-Fans noch spannende und für Freunde der Literatur sicher lesenswerte Geschichte sein können. Ausgedehnt zum 370-Seiten-Roman ist "Das Original" enttäuschend, was auch in der Bestsellerliste deutlich wird: In der Woche nach dem Erscheinen sofort auf Platz 4, seitdem unaufhaltsam abgestürzt. Allein der Name John Grisham garantiert noch keinen Erfolg.

Lesen Sie weiter

Für mich war Grisham so eine sichere Bank, das ich weder auf den Klappentext geachtet habe, noch irgendwelche Meinungen zu dem Buch gelesen hatte, bevor ich meine Nase in diese Geschichte steckte. Grisham, der mir bekannt war als jemand, der Charaktere formen, ein Spiel auf hohem Spannungsniveau zwischen Täter und Ermittler inszenieren und alles mit so viel Schwung erzählt, das man gar nicht merkt, wie man immer mehr in dem Erzählten versinkt. Der Einstieg in „Das Original“ hat mir hier auch wieder sehr gut gefallen. In gewohntem Tempo erzeugt Grisham eine Grundstimmung und lässt den Dingen ihren Lauf. Schnell habe ich mich wohl gefühlt und mich auf ein paar spannende Lesestunden mit diesem Thriller eingestellt. Leider flaute der anfängliche Wind langsam aber stetig ab und hinterließ letzten Endes eine Geschichte, die lauwarm und nicht mehr so pointiert daher kam, wie zu erwarten war. Wo die Grundstory, des gestohlenen Manuskriptes in einer Welt der Literatur und des hoch dotierten Handels mit seltenen Schriftstücken mich ansprach, trat der eigentliche Kernpunkt der Spannung, also die Jagd nach dem Räuber komplett in den Hintergrund und wirkte fad. Mir fehlte hier schlichtweg der mitreißende Part, der mich in vielen Büchern von John Grisham so sehr an seine Worte gefesselt hat. Die Haken die er in der Ermittlung geschlagen hat, die mich immer zum Staunen brachten fehlten nahezu vollkommen und machten es den Charakteren auch nicht leichter aus ihrem Schatten der Belanglosigkeit hervorzutreten. Nichts desto trotz kann der Autor mit Worten umgehen. Man kann dank gelungener Wortwahl und flüssigem Text sehr gut lesen und so geht manch nichtssagender Dialog im Lesetempo unter. Fazit Sicherlich der für mich schlechteste Grisham, da er stark hinter den Erwartungen zurück blieb. Dennoch wäre es für mich einfach nur falsch „Das Original“ bei wirklich schlechten Büchern einzuordnen und gebe daher 2,5 Sterne mit der dringenden Hoffnung auf ein weiteres, besseres Buch aus der Feder einer meiner Lieblingsautoren.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.