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Rezensionen zu
Unsichtbare Frauen

Caroline Criado-Perez

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Gut recherchiert

Von: AM

11.03.2020

Ein sehr informatives Buch mit gut recherchierten und belegten Fakten. Es werden konkrete Beispiele aus allen Bereichen des Lebens einer Frau aufgezeigt, in denen Benachteiligungen auftreten. Die Erkenntnis ist zum Teil sehr schockierend und macht wütend. Caroline Criado-Perez verdeutlicht mit diesem Buch, wie wichtig das Anstreben von Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft ist und in welchen Alltagssituationen einer Frau diese auch heute nicht existiert.

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Es sind schon schwere Anschuldigungen, die hier erhoben werden, dass nämlich die Hälfte der Bevölkerung ignoriert werde. Dafür wird der Begriff des Gender Data Gap angeführt, der sich als roter Faden durch die ganze Argumentation zieht. Dabei werden verschiedenste Bereiche des (Zusammen-) Lebens von Männern und Frauen weltweit anhand vieler Zahlen und Statistiken berührt. Es ist jedoch keine einseitige Betrachtungsweise (der böse Mann vs die unterdrückte Frau), sondern erhebt durchaus Anspruch auf einen kritischen Diskurs. Wer also feministische Parolen fürchtet, oder dass Männer am Ende an allem Schuld seien, der kann seine Sorgen unbesorgt beiseite schieben und zugreifen, wie auch alle anderen, die an sachlicher Aufarbeitung eines seit jeher global bestehnden Problems interessiert sind. Einen Punkt Abzug gibt es, weil an manchen Stellen aus meiner Sicht die Zahlen doch ein wenig tendenziös dargestellt wurden (ich meine damit ausdrücklich NICHT falsch), was dazu führt, dass man manchmal sehr genau darauf achten muss, was ein vorgestellter Befund jetzt eigentlich bedeutet. Ein bestendes Interesse an wissenschaftlichen Daten ist also durchaus von Vorteil.

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„Unsichtbare Frauen“ ist ein wichtiges Buch, nicht nur für Menschen, die sich für Feminismus interessieren. Stück für Stück zeigt es die einzelnen Aspekte unseres heutigen modernen Lebens, bei denen Frauen aufgrund von jahrzehntelangen Datenlücken benachteiligt sind - und das sind teilweise fatale, gefährliche Aspekte, die Frauen auf der ganzen Welt und jeder sozialen Schicht betreffen. Ob die falsch genormte (auf Männer bezogene) Größe von Schutzkleidung für Polizistinnen, oder Fehler in der Stadtplanung, die die Straßen der Welt für Frauen einen unsichereren Ort machen - viele Aspekte des öffentlichen und auch privaten Lebens werden beleuchtet. Inhaltlich hat Criado-Perez ein wunderbares, erschreckendes Buch verfasst, das stilistisch manchmal zu sehr an eine wissenschaftliche Publikation erinnert. Manchmal hat mir ein wenig der rote Faden gefehlt, der ein perfekt geschriebenes Sachbuch ausmacht. Insgesamt aber trotzdem eine klare Empfehlung, es ist so wichtig das Wissen über die Datenlücke in die Welt zu tragen: wie schon gesagt für Interessierte und (noch) Uninteressierte.

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Aufschlussreich

Von: Lisa Blum

10.03.2020

Sehr viel interessanter Lesestoff. Es ist wirklich spannend zu lesen wie das Verhältnis von Frauen und Männern in der Gesellschaft ist. Kann ich jeder Frau empfehlen.

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Die Welt ist für Frauen gefährlich. Nicht nur, weil Frauen Gewalt erfahren, sondern auch, weil die Welt nach männlichem Standard aufgebaut ist. Wusstet ihr, dass Crashtest-Dummies männlich sind? Oder dass Frauen einem erhöhten Sicherheitsrisiko durch Arbeitsschutzkleidung ausgesetzt sind? Auch in der Architektur gibt es solche Beispiele, wenn Treppen durchsichtig oder Wege nicht gut genug beleuchtet sind. Am schockierendsten waren die Fälle, die Criado-Perez im Bereich der Medizin schildert. So werden Herzinfarkte bei Frauen oft nicht diagnostiziert, weil sie „atypische“ Symptome gegenüber Männern zeigen. Viele Medikamente schlage nicht an und sind sogar schädlich. Und von Endometriose-Diagnosen sowie dem oftmals langen Weg dorthin brauchen wir gar nicht sprechen. Natürlich kommen auch Rassismus und Klassimus hinzu, denn beispielsweise sind Frauen, die verstärkt giftigen Dämpfen ausgesetzt sind, unterbezahlte Migrantinnen. Criado-Perez führt unzählige Studien an, um die Erkenntnisse in ihrem Buch zu stützen. Die Welt hinkt an einer Gender Data Gap, einer geschlechtsbezogenen Datenlücke. Und die Forschung unternimmt dagegen wenig bis nichts. Oft hat mich das Buch entsetzt und wütend gemacht. Eigentlich hat es nicht den richtigen Titel, denn unsichtbare Frauen trifft es nicht wirklich. Schließlich sind alle unsichtbar, die vom weißen, männlichen Standard abweichen. „Mann“ wird in den meisten Fällen mit „Mensch“ gleichgesetzt. Und das bereitet allen anderen Menschen Probleme. Ohne rechtliche Verankerung von Diversität in allen Lebensbereichen wird sich diese Situation nicht ändern. Dieses Buch ist für alle interessant, die die Welt hinterfragen und die sich nicht mit dem zufriedengeben wollen, was augenscheinlich Standard ist.

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Öffnet einem die Augen!

Von: Charlie

09.03.2020

Das Buch vermittelt einem einen guten Einstieg in das Thema Diskriminierung von Frauen in Alltag & Beruf und zwar weltweit. Man bekommt eine gute Übersicht, wo überall Bedarf besteht, den Belangen von Frauen endlich Gehör zu schenken beziehungsweise die Erfassung von Daten auszuweiten. Die Beispiele sind gut recherchiert und mit Quellen belegt. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der keineswegs trocken ist. Daher kann ich das Buch auf jeden Fall (auch jedem Mann) empfehlen!

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„Unsichtbare Frauen: Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert“ ist ein unglaublich wichtiges Buch. Fundiert mit zahlreichen Quellen hinterlegt, zeigt Caroline Criado-Perez die Probleme auf und gibt erste Denkanstöße in Richtung möglicher Lösungen. Trotz sachlichen Ton ist „Unsichtbare Frauen“ sehr leicht verständlich und ja auch unterhaltsam geschrieben. Cover und Titel finde ich sehr gelungen. Denn der Titel „Unsichtbare Frauen: Wie eine von Daten beherrschten Welt die Hälfte die Bevölkerung ignoriert“ ist sehr sachlich und kreidet die nebulösen Daten als „Bösewichte“ an. Das Cover zeigt mit den deutlich erkennbaren Männern und den nur im Hintergrund angedeuteten Frauen, welche Hälfte die ignorierte Bevölkerung ist. Als wär das nicht schon aussagekräftig genug, wirkt das Kleid der im Hintergrund stehenden Frauen wie ein Superhelden-Umhang, der den Mann erst zu etwas Großartigem macht. Denn verstecken hinter den Männern müssen wir Frauen uns auf keinen Fall. Viel mehr machen wir die Welt erst zu etwas besonderem. Caroline Criado-Perez zeigt, dass es in vielen Fällen in denen Frauen nicht wahrgenommen werden, keine Bösartigkeit ist. Viel mehr ist es dem naiven Realismus geschuldet. Dabei handelt es sich um einen Projektionsfehler, bei dem wir davon ausgehen, dass unsere Erfahrungen denen aller Menschen entsprechen. Da viel zu viele Entscheidungen von Männern und reinen Männergruppen getroffenen werden, bleiben die Frauen und unsere Bedürfnisse außen vor. Die Männer können sich dann schlicht nicht in den Alltag der Frau hineinversetzen und nehmen deswegen die Problem nicht wahr oder vielleicht gar nicht ernst. Ein weiteres Problem ist, dass viele Daten zwar erhoben, aber nicht nach Geschlechtern getrennt. Denn es gibt Dinge, bei denen sind Mann und Frau nun mal einfach nicht gleich – so sehr wir uns das auch wünschen würden. Der weibliche Körper ist anders aufgebaut und funktioniert anders als der männliche. So kann ein Schlaganfall bei Frauen beispielsweise gänzlich andere Symptome hervorrufen als bei Männern. Ebenso sprechen Männer und Frauen unterschiedlich auf Medikamente an. Diese Datenlücke kann mit der voranschreitender künstlichen Intelligenz zunehmend gravierender werden. Denn künstliche Intelligenz ist nicht anderes als ein Algorithmen. Diese Algorithmen müssen geschrieben werden und mit Daten gefüttert werden. So lange die männlich Daten und die Programmierer diese Algorithmen hauptsächlich Männer sind, werden unweigerlich falsche Schlüssel gezogen (siehe wiederum naiver Realismus).

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„Unsere Welt ist von Männern für Männer gemacht und tendiert dazu, die Hälfte der Bevölkerung zu ignorieren.“, ist erst einmal ein Statement, dem ich vor dem Lesen dieses Buches nicht zugestimmt hätte. Diese auf dem Einband abgedruckte Aussage ist der Hauptgrund, warum das Buch mein Interesse geweckt hat. Wie kann das denn stimmen? Immerhin bin ich eine Frau und ich komme in dieser Welt relativ gut klar. Ich fühle mich nicht ignoriert. Wäre ja auch ganz schön blöd sich ignorieren zu lassen. Was könnten denn die Argumente der Autorin sein? Ich muss gestehen, dass ich mir über viele der hier beschriebenen Sachverhalte nie wirklich Gedanken gemacht habe. Die Welt ist nun mal wie sie ist, habe ich gedacht. Aber das stimmt ja nicht. Irgendwann hat irgendjemand eine Entscheidung getroffen, dass Dinge jetzt genau so umgesetzt werden. Und diese Entscheidung wurde vermutlich („Hoffentlich!“, schreit der kleine Naturwissenschaftler in mir) anhand von Daten getroffen. Nur werden diese Daten hauptsächlich von Männern bezogen, wie die Autorin ausführlich erklärt. Und natürlich kommt dabei ein bisschen Müll herum, wie sie anhand zahlreicher Beispiele belegen kann. Sie nennt erstaunlich viele Fakten, Daten und Zahlen, sodass man aufpassen muss, nicht ins Überfliegen zu geraten. Aber ich will mich nicht über diese ausgiebige Recherche beschweren. Es ist natürlich löblich, wie viele Quellen sie anführen kann. Leider wiederholt sie aber manche Argumente viel zu viel zu oft. Zum Beispiel, dass Frauen mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer leisten, steht gefühlt auf jeder Seite. Natürlich ist das auch ein wichtiges Argument mit vielen Auswirkungen, aber ich könnte gut verstehen, dass vorallem ein Mann, der sich an dieses Buch herangetraut hat durch die ständige Wiederholung abgeschreckt wird und das Buch nach ein paar Kapiteln zur Seite legt. Dabei wird dann auf jeden Fall sehr viel Gutes verpasst, denn die besprochenen Dinge sind so weitreichend und trotzdem alle miteinander verknüpft.

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