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Rezensionen zu
Das Kino am Jungfernstieg - Der Filmpalast

Micaela Jary

Die Kino-Saga (2)

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Ich habe mich sehr über das Buch "Das Kino am Jungfernstieg - Der Filmpalast" von Micaela Jary gefreut, welches mir über das Bloggerportal Randomhouse als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Goldmann Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle, selbstverständlich wird meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst. Es handelt sich hierbei tatsächlich um meinen ersten Roman der Autorin, obwohl es sich hier um den zweiten Teil der Reihe "Das Kino am Jungfernstieg" handelt. Ich hatte aber den Eindruck, dass dieser auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann und fand auf jeden Fall den Einstieg in das Setting prima. Hier reist der Leser in das 19. Jahrhundert und begegnet der Hamburger Kinobesitzerin Lili, die ein Geheimnis innerhalb ihrer Familie wittert. Ein Geheimnis, dass den Filmstar Thea von Middendorff einzuschließen scheint. Der Sache geht sie auf den Grund und trifft dabei den Mann wieder, der ihr Leben damals völlig veränderte... Micaela Jary schreibt ihren historischen Roman aus unterschiedlichen Sichtweisen in der dritten Person im Präteritum und ich gebe zu, dass ich mir erst einmal einen Überblick über die Gesamtsituation und Personenkonstellation machen musste. Das gelang mir aber zügig und ich wurde vor allem mit Lili und Gesa, ihrer Nichte, warm. Die beiden haben ein Verhältnis zueinander, wie es oftmals Mutter und Tochter nicht einmal haben, das war wirklich schön zu verfolgen. Bei Lilis Mutter und auch ihrem Ehemann sieht das Verhältnis alles andere als rosig aus und ich habe so meine Probleme, Sympathien für die beiden aufzubringen. Viel ist zwischen ihnen passiert und im Laufe der Geschichte geht der Leser allen damaligen Geschehnissen nach und nach auf den Grund. Und entdeckt auch Neue! Das ist wirklich unterhaltsam, teilweise sogar spannend. Auch, was es mit dem Journalist John auf sich hat, mit dem Lili damals so viel verband und der ihr Leben schließlich aus den Fugen geraten ließ, interessiert mich brennend! Diese unterschwellige Lovestory erreicht mich auf jeden Fall und ich finde es sehr schön, dass es auch etwas "für's Herz" gibt :-) Viele Passagen ziehen sich allerdings ein wenig in die Länge, wird die Welt, in der die Protagonistin lebt, beispielsweise sehr ausführlich beschrieben und auch viele Abläufe hinsichtlich des Filmpalastes und der Filmarbeit, die mich jetzt nicht so unbedingt interessiert haben. Da hat die Spannung, die eigentlich hätte aufkommen können, ein wenig drunter gelitten. Der Schreibstil der Autorin ist entsprechend der damaligen Zeit gestaltet, ist aber keineswegs zu altbacken und trägt mich gut durch die gesamte Geschichte. Die Kapitel fangen, je nach Sichtweise, immer wieder von vorne bei der Nummerierung an, das fand ich ungewöhnlich, aber keinesfalls schlecht. "Das Kino am Jungfernstieg - Der Filmpalast" ist ein unterhaltsamer Roman, der viele Geheimnisse birgt, insgesamt in meinen Augen aber etwas mehr Spannung vertragen hätten. Ich vergebe demnach eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 gute Sterne ****

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Schon der erste Teil der Dilogie konnte mich verzaubern, der zweite nicht minder. Wir werden sehr schnell in der Geschichte gefangengenommen und erleben wie es der Hauptprotagonistin Lili ergeht. Ist ihr großer Traum, ihr Kino in Gefahr? Mit vielen Intrigen, Lügen aber auch viel Liebe und Emotionen pur, können wir in eine andere Welt kennenlernen und unseren eigenen Gedanken freien Raum gewähren. Ich würde mich über einen dritten Teil sehr freuen, den in meinen Augen ist noch Potenzial für einen weiteren Band vorhanden.

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Mit dem Roman setzt Micaela Jary ihre Kino-Saga um das Kino am Jungfernstieg fort. Aus dem Kino der Familie Wartenberg wurde inzwischen ein Musikklub, sehr zum Leidwesen von Lilli Paal, deren Eltern das Kino einst führten. Lilli ist Cutterin und arbeitet mittlerweile statt beim Film bei der Wochenschau, die zu dieser Zeit in den Kinos sehr beliebt war. Mit ihrem aus dem Krieg heimgekehrten Ehemann lebt sie als Einquartierung in der Wohnung ihrer Halbschwester und deren Ehemann. Als bekannt wird, dass die berühmte Schauspielerin Thea von Middendorf, die nach einem Unfall in den Babelsberger Filmstudios 1944 Deutschland verlassen hatte, zurückkehren wird, tritt der Journalist John Fontaine auf den Plan, der zur Besatzungszeit als Filmoffizier schon einmal in Deutschland war. Mit ihm hatte Lilli seinerzeit einen schweren Autounfall, an dessen Folgen sie jetzt noch leidet und auch nicht die vollständigen Erinnerungen hat. Aber sie erinnert sich genau, dass sie seinerzeit sehr verliebt in John war. Werden die beiden sich erneut begegnen und die früheren Gefühle wieder aufflammen? Die Geschichte spielt im Jahr 1951 überwiegend in Hamburg. Viele Trümmer von einst schönen Gebäuden erinnern in der Stadt immer noch an die schlimmen Bombenangriffe während des Krieges. Es herrscht Wohnungsnot und viele Menschen leben beengt mit Einquartierungen in kleinen Wohnungen. Aber die Menschen haben Hoffnung, packen mit an und helfen beim Wiederaufbau. Am Beispiel von Lilli zeigt die Autorin sehr deutlich die Stellung der Frau in dieser Zeit. Ohne Zustimmung ihres Ehemannes durften verheiratete Frauen keinem Beruf nachgehen, wenn sie dadurch Haushalt und Kinder vernachlässigten und das galt sogar bis 1977. Bis 1958 durften sie auch kein eigenes Bankkonto haben und die Ehemänner konnten frei über das Vermögen ihrer Frauen verfügen. Steuerlich wurden berufstätige Frauen zu Zeiten von Adenauer sehr benachteiligt. Die Ehemänner trafen Entscheidungen für ihre Frauen und so geschieht es auch Lilli, ohne dass sie es zunächst weiß. Als sie jedoch begünstigt durch einige Zufälle dahinter kommt, nimmt sie die Dinge selbst in die Hand und versucht zunächst herauszufinden, was die beiden Männer mit ihrem Eigentum gemacht haben. Dazu quält sie immer noch der Nebel in ihrem Gehirn, was die Ereignisse rund um den Unfall mit John Fontaine betrifft. Als die beiden zusammen treffen wird schnell klar, dass die früheren Gefühle immer noch da sind. Aber Lilli ist ja verheiratet und muss einige Entscheidungen treffen. Micaela Jary bindet all diese historischen Fakten sehr gut in ihre fiktive Geschichte ein. In ihrem Nachwort berichtet sie auch, dass ihre Figuren beim Schreiben diesbezüglich eine Art Eigenleben entwickelt haben. Das spürt man auch beim Lesen, denn der Schreibstil und die Handlung ist sehr lebendig und mitreißend. Die Geschichte konnte mich auch fesseln, besonders als Lilli all den Intrigen und aus ihrer Sicht Betrügereien gegen sie auf der Spur ist. Natürlich war ich auch gespannt, ob Lili und John eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft haben können. Der Roman ist eine gelungene und runde Fortsetzung der Kino-Saga. Frühere Handlungsfäden werden weitergeführt und aufgelöst und neue Ereignisse kommen dazu. Er gibt gesellschaftskritisch einen Einblick in das Leben Anfang der 1950er-Jahre und in die langsam wieder beginnende kulturelle Vielfalt besonders des Kinos bzw. der Filme. Wer Teil 1 gelesen hat sollte auf diese Fortsetzung nicht verzichten! Fazit: 4 von 5 Sternen

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"Der Filmpalast" ist Teil zwei von Micaela Jarys Reihe um das Kino am Jungfernstieg, beide Bände erscheinen im Goldmann Verlag. Hamburg, 1951: Die restlichen Trümmer des Krieges erinnern noch immer an die schlimme Zerstörung durch Bombenangriffe. Doch die Bevölkerung packt an und beginnt von vorn. Viele haben ihre Häuser und Wohnungen verloren und leben einquartiert auf engstem Raum bei anderen Familien. Lili Paal verlor 1944 nach einem Unfall in den Babelsberger Filmstudios ihren Geliebten, den britischen Journalisten John Fontaine, aus den Augen. Thea von Middendorff, ein internationaler Filmstar, war für das Unglück verantwortlich, konnte aber ihre Schuld verstecken. 1951 kehrt sie nach Deutschland zurück, um Werbung für ihren Film machen und wird von John Fontaine in einem Interview bezüglich des Unglücks kompromittiert. Zu dem Zeitpunkt tritt John wieder in Lilis Leben und wirbelt damit alles durcheinander. Micaela Jary hält ihre Geschichte durchgängig spannend, immer wieder sorgen Intrigen, Emotionen und Enthüllungen für einen Lesesog, denn Lilis Schicksal und ihre Liebe zu John Lafontaine liegt mir seit dem ersten Band sehr am Herzen. Doch wie kann sie es an der Seite ihres bestimmenden Ehemannes und mit ihrer selbstsüchtigen Halbschwester Hilde und derem geldgierigen Ehemann aushalten und was wird geschehen, als sie John wiedertrifft? Aus dem Kino von Lilis Eltern am Jungfernstieg wurde inzwischen ein Musikklub, in dem Lilis Mann Albert als Musiker auftritt. Ihre Arbeit als Cutterin hat sie aufgegeben, sie arbeitet für die Wochenschau, die in dieser Zeit groß angesagt ist. Doch dann trifft sie auf John, der als Journalist für die Berliner Filmfestspiele berichtet und sofort lodert die Liebe wieder auf. Als verheiratete Frau ist Lili von den Entscheidungen ihres Ehemannes abhängig, die Stellung der Frau war damals ohne Rechte und Entscheidungsmacht. Das sorgt für einige Vorgänge, bei denen ich gemeinsam mit Lili ihre Enttäuschung und Ohnmacht gespürt habe. Doch Lili lässt sich nicht unterkriegen, voller Tatendrang und Mut macht sie das Beste aus ihrer Situation und hofft auf eine Zukunft ihrer Wünsche und Gefühle. Bei dieser Geschichte wird man von einem Strudel voller Intrigen, Sorgen und Emotionen mitgerissen und bangt und leidet mit Lili. Die Zeit der Einquartierungen boomt, Besitzer zerstörter Grundstücke haben nicht die finanziellen Mittel zum Wiederaufbau, die Folge ist Enteignung. Die meisten Menschen leben teilweise am Existensminimum, doch alle sind in Aufbaustimmung und froh, den Krieg überstanden zu haben. Für Zerstreuung sorgt auch das Wiederaufleben des kulturellen Lebens, die Kinos und Theater sind angesagter denn je und sorgen für ein positives Lebensgefühl der Bevölkerung. Eine lesenswerte Fortsetzung der Romanreihe, in der die Nöte der Menschen und die gesellschaftlichen Zwänge der Frau in der Nachkriegszeit deutlich abgebildet werden.

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