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Rezensionen zu
Sieh mich an

Erin Stewart

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Sieh mich an

Von: Pixibuch

05.11.2019

Ein Jugendbuch, das sehr unter die Haut geht und vom Leser so manches abverlangt. Es ist in einer Sprache geschrieben, die bei Jugendlichen total ankommt und der ältere Leser es manchmal nicht so interessant findet. Das ist für mich eigentlich das einzige und eigentliche Manko am Buch. Ava hat bei einem Brand ihre Eltern verloren und ihre Cousine, die nämlich genau an diesem Tag bei ihnen übernachtet hat. Ava konnte sich schwer verletzt durch einen Sprung aus dem Fenster retten, dabei verbrannten 60 % ihrer Haut. Sie lang monatelang im Koma und hat unzählige Operationen hinter sich. Ihr ganzer Körper ist voller schwieliger Narben, das Gesicht und die Kopfhaut sind sehr in Mitleidenschaft gezogen. Sie hat bei ihrer Tante und ihrem Onkel nun einen Unterschlupf gefunden, die ihre eigene Tochter bei diesem Brand verloren haben. Sie versteckt sich, geht jedem Kontakt aus dem Weg bis ihre Tante mit ihr den Deal ausmacht, sie soll doch mal für zwei Wochen zur Schule gehen. Ava erklärt sich bereit mit dem Vorsatz, nach diesen zwei Wochen wieder zuhause zu bleiben. In der Schule wird sie von den anderen Schülern geschnitten und angestarrt. Bis sie Asad und Piper kennenlernt. Piper ist ebenfalls durch einen Unfall brandverletzt und sitzt zudem noch um Rollstuhl. Die beiden Mädchen schließen sich gegen den Rest der Schule zusammen, denn von den anderen Schülern werden sie immer wieder angefeindet. Besonders Kenzie hetzt gegen die Mädchen und Kenzie ist der Star der Schule. Bis dann eines Tages eine weitere Tragödie geschieht. Die Autorin setzt sich mit dem Problem der Brandnarben derart intensiv zusammen.Man merkt, dass sie zu diesem Thema umfangreich recherchiert hat. Sie blickt zurück auf den Krankenhausaufenthalt von Ava und deren Behandlungen dort. Die Brandverletzten müssen sich auch einer Psychotherapie unterziehen, denn sie sind wegen ihres Aussehens tief verletzt und sehr gehemmt. Wir können miterleben, wie sich das Selbstbewußtsein von Ava langsam und nach und nach aufbaut, sie geht wieder unter die Leute und tritt letztendlich sogar im Schultheater auf. Ein Buch, das den Leser sehr viel zum Nachdenken gibt. Wir machen uns wegen kleiner Probleme sorgen und dabei gibt es Menschen, die ein sehr schweres Schicksal zu tragen haben. Diese Lektüre ist keine leichte Kost und auch kein Buch für so zwischendrin. Denn so manches mal muß man das Buch zur Seite legen und über das Gelesene nachdenken, denn es stimmt uns schon sehr traurig.

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Ein Jugendbuch nicht nur für Jugendliche

Von: Mängelexemplar

05.11.2019

Der 16 jährigen Ava wurde durch ein Feuer alles genommen, ihre Eltern, ihr Zuhause und ihre Cousine, die auch ihre beste Freundin war. Als wäre das nicht schlimm genug hat sie selbst schlimmste Verbrennungen davon getragen und muss sich nun mit ihrem entstellten Äußeren auseinandersetzen. Am liebsten würde sie sich gerne bei ihrer Tante und ihrem Onkel, bei denen sie nun lebt, verkriechen, doch diese möchten, dass sie wieder zur Schule geht. Nun muss sie sich auch anderen Menschen und ihren Reaktionen stellen. Für Ava ein Alptraum. Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und beschreibt detailliert die Entstellungen von Ava, wie sie sich nun selber sieht und wie es um ihr Selbstbewusstsein bestellt ist. Nichts ist mehr wie es mal war und dennoch wird sie gezwungen in die Normalität zurück zu finden. Die Autorin hat sich intensiv mit dem Thema Verbrennungen, Hauttransplantationen, OPs und auch der seelischen Verfassung von Brandopfern beschäftigt, dass jedes geschriebene Wort authentisch wirkt. Beim Lesen entwickelt man Mitgefühl mit Ava und kann sich sehr gut ihn sie hineinversetzen, so dass man sich selbst die Frage stellt: wie würde ich damit umgehen? Trotz aller Dramatik gibt das Buch auch einiges zum Lachen her, denn oft reagiert Ava mit schwarzen Humor und Sarkasmus auf ihre nicht zu ändernde Situation. Und langsam kämpft sich Ava zurück in ihr Leben. Das Buch regt von Anfang bis Ende zum Nachdenken an. Und daher ist es nicht nur ein Buch für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene, die sich mit ihrer eigenen und der Oberflächlichkeit der Gesellschaft stellen möchten.

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Zusammen ist man weniger allein

Von: Velvet in Paradise

04.11.2019

Die 16- jährige Ava hat bei einem Brand alles verloren. Ihre Eltern, ihre Cousine und beste Freundin Sara und zum Schluss 60% ihrer Haut. Sie durchlebt ein Jahr voller Schmerzen und unzähligen Operationen. Das Mädchen von damals existiert nicht mehr, nur noch das Monster. Dann kommt der Tag an dem ihr Onkel und ihre Tante mit dem Therapeuten und einem Arzt beschließen, dass es gut für Ava wäre, sie wieder in die High- School einzugliedern. Stück für Stück kehrt Ava in ihr Leben zurück und findet Liebe und Freunde an Orten, wo sie es nie für möglich gehalten hätte. In diesem Buch begleiten wir Ava, die nach einem Brand psychisch und physisch sehr zu kämpfen hat. Als Teenager hat man eh schon genug Probleme und dann auch noch das. Ihr ehemaliger Zeh ist jetzt ihr Daumen, ihre Hand ist zur Flosse mutiert, ein Ohr fehlt ganz und zu allem Überfluss ist ihr Gesicht völlig vernarbt und Haare kann man suchen. Doch nicht nur die Äußerlichkeiten schmerzen Ava, nebenbei muss sie sich auch den Gehässigkeiten ihrer Mitschüler aussetzen und den Verlust ihrer Eltern und ihrer Cousine verarbeiten. Doch niemand überlebt die Highschool allein. Ein Punkt, den sich selbst Ava eingestehen muss und der ihre aufgebaute Mauer nach und nach zum Eintürzen bringt. Mit Hilfe von Piper und Asad, jeder mit ganz eigenen Problemen, gewinnt Ava mehr an Mut und Stärke und findet ihren ganz eigenen Weg zurück ins Leben. Die Geschichte ist die reinste Achterbahnfahrt der Gefühle. Als Leser mag man sich gar nicht vorstellen, was Ava durchlebt. Trotz allem ist es sehr bodenständig gehalten, realitätsnah ohne übertrieben zu wirken. Obwohl das Buch eine ernste Thematik beinhaltet hat mir der gelegentliche Sarkasmus und die Ironie, sehr gut gefallen. Dies hat ungemein dabei geholfen, dass gelesene zu verarbeiten, um einfach mal Luft zu holen. Niemand überlebt alleine. Jeder ist auf seine eigene Art und Weise auf ein Sicherheitsnetzt angewiesen, dass einen auffängt, wenn man fällt. Eine Weile liegen bleiben ist okay, doch irgendwann wird es Zeit die Hand zu ergreifen, die einem gereicht wird. Jeder ist auf seine eigene Art mal mehr mal weniger gekennzeichnet. Bei dem einen sieht man äußerliche Narben, bei dem anderen sind es die Inneren. Doch kommt es im Leben nicht nur auf Äußerlichkeiten an, sondern auf Charakterstärke und Herz. "Sieh mich an" ist ein tragisches, berührendes, starkes Jugendbuch, welches mich mit seiner Thematik überzeugen konnte und wird durch den lockeren, leichten Schreibstil alles andere als langweilig. Eine Geschichte über Narben, Freundschaft und das, was im Leben wirklich zählt.

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Das Cover Perfekt - das Cover ist einfach perfekt! Es passt perfekt zu dem Buch. Die Farben sind auf den Inhalt abgestimmt und die abgebildeten Motive spielen wichtige Rollen in der Handlung. Das Cover ist zwar eher schlicht, aber dennoch zieht es sofort die Aufmerksamkeit auf sich und wirkt sehr aussagekräftig. Der Schreibstil Die Autorin hat einen wunderschönen Schreibstil, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Ich konnte mich nur schwer von dem Buch trennen und wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. In den Worten stecken unglaublich viele Emotionen, die mich erreicht und überwältigt haben. Sie schreibt sehr flüssig, sodass man nicht anders kann als sich in dem Buch zu verlieren. Die Handlung Als ich den Klappentext das erste Mal gelesen hatte, habe ich mit einer Geschichte ähnlich wie "Cinder & Ella" von Kelly Oram gerechnet. Die Geschichte weist tatsächlich ein paar Parallelen auf, das wichtigste ist jedoch, dass die Handlung genau so emotional und voller Gefühle steckt wie "Cinder & Ella". Die Handlung hat mich in voller Länge überzeugt und ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen. Sie ist unvorhersehbar, berührend und zu keiner Zeit langweilig! Ich habe mich komplett in dem Buch verloren und mitgelitten. Es gibt einige traurige Momente im Buch, aber genauso viele wunderschöne, wenn man Ava und Piper begleitet und sieht wie sie mit jedem Tag stärker werden. Die Charaktere Auch die Charaktere konnten mich komplett überzeugen. Sie sind authentisch, ehrlich, sympathisch und am liebsten würde man ihnen einen Teil ihres Schmerzes abnehmen. Sie wirken überhaupt nicht erfunden und konstruiert. Es sind Charaktere, mit denen man sofort mitfühlt und in sein Herz schließt. Fazit Dieses Buch verdient viel mehr Aufmerksamkeit! Es ist definitiv einer meiner Jahreshighlights! Das Buch steckt voller Emotionen, die die Autorin schonungslos echt herüberbringt. Die Charaktere sind einzigartige Kämpfer schlimmer Schicksale, die man sich nicht vorstellen möchte. Man fühlt den Schmerz der Protagonistin deutlich durch den Schreibstil der Autorin. Außerdem vermittelt das Buch eine wichtige Message, die im Alltag oft vergessen wird - jeder hat Narben, die nicht immer für alle sichtbar sind, aber aufgrund dessen sollte man einen Menschen nicht verurteilen und in eine Schublade stecken.

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Leben trotz Schmerz

Von: flowerbooksx

02.11.2019

„Greife nach den fernsten Sternen, Ava, dann wirst du auch etwas erreichen. Aber zuerst musst du nach ihnen greifen." Inhalt: Nach einem Hausbrand hat Ava nicht nur die wichtigsten Menschen verloren, sondern auch sich selbst. Ihre Tante Cora und ihr Onkel Glenn nehmen sie bei sich auf und versuchen alles, damit Ava sich wohlfühlt. Sie hält Abstand von jedem, bis sie in einer Therapie von Brand-Überlebenden, Piper kennenlernt, die mit Sarkasmus durch den Alltag kommt. Piper und ihr Freund Asad zeigen Ava, dass es sich lohnt zu leben und helfen ihr, sich selbst wiederzufinden. Cover: Das Cover wirkt für mich etwas Angsteinflößend, durch das Neonpink was total hervorsticht. Doch als mir der Sinn des Covers bewusst wurde, fande ich dass das Cover richtig zum Buch passt. Meinung: Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, jedoch brauchte ich etwas Zeit um mich ins Buch einzufinden, da dieses Buch ein Thema umfasst, was nicht Alltäglich ist. Schon bei den ersten Seiten kamen mir die Tränen in die Augen und am Schluss wurde es besonders schlimm. Den Schmerz den Ava durchlebt und wie sie sich fühlt wird gut beschrieben, aber ich konnte mich nicht wirklich in Ava hineinversetzten, da das Thema ein ganz spezielles ist. Die Protagonisten hatten viel Humor, aber an manchen Stellen war es mir etwas zu viel. Ich konnte gut mit den Charakteren mitfiebern und habe einige sogar ins Herz geschlossen. Was mir auch total gefallen hat, waren die kurzen Gedichte die zwischen durch von Ava kamen, wo sie ihren Schmerz und ihre Gedanken niedergeschrieben hat. Das Buch hat mir etwas wichtiges gezeigt und zwar, dass man mehr als nur sein Aussehen ist und es einem egal sein soll, was die anderen über dich denken.

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Brandheißes Thema!?

Von: LaberLili

02.11.2019

Insgesamt habe ich den Roman „Sieh mich an“, dessen englischer Originaltitel „Scars like Wings“ mir sehr viel besser gefällt und auch passender erscheint, sehr gerne gemocht; klar, die Thematik ist wichtig und groß – wenn ich auch mit einigen Punkten gehadert habe: Zum Einen fand ich es unglaubwürdig, dass Ava an ihrer neuen Schule prompt auf Piper trifft, die nicht nur in derselben Therapiegruppe wie sie ist, sondern ganz zufällig ebenfalls just erst bei einem Autounfall schwere Verbrennungen nebst einer – hoffentlich nur temporären- Lähmung erlitten hat. In ihrer Rolle als Außenseiter ist Ava also vom ersten Schultag an nicht ganz so verloren wie sie zuvor geglaubt hat. Die Figur der Piper ist zwar wesentlich für die Geschichte, aber ich kam nicht umhin, ständig zu denken, dass die Handlung auf gewisse Weise doch auch impliziert, dass Ava total angeschmiert gewesen wäre, hätte es da keinen weiteren Schüler mit massiven Verbrennungen gegeben. In Bezug auf Piper fand ich es zudem schwierig, dass sie jene Schule vor dem Unfall schon besucht hatte und da zu den populären Schülerinnen gehört hatte; dass sich Piper von ihrer früheren Clique fernhält, war auf gewisse Weise nachvollziehbar, aber ich hatte ansonsten nicht das Gefühl, dass sie an der Schule überhaupt bekannt gewesen wäre. Im Roman wirkt sie völlig unsichtbar unter all den Mitschülern, mit denen sie eigentlich seit Jahren bekannt sein sollte, und das, obschon Piper mit ihrem neuen Erscheinungsbild sehr offensiv auftritt und sich generell eher extrovertiert gibt. Dass Piper dennoch auch zu kämpfen hat, wird von Anfang an unterschwellig klargemacht, denn Ava weist ab und an beiläufig daraufhin, dass ihre Therapeutin nicht müde wird zu erklären, dass es einen Durchbruch darstellt, im Verlaufe der Therapie einen massiven Zusammenbruch zu erleiden. Auch Ava, die sich von massivsten Verbrennungen gezeichnet nun eher unfreiwillig in der Welt „da draußen“ wiederfindet, nachdem sie sich auf eine „Probewoche Schule“ eingelassen hat, steuert selbst reichlich überfordert auf einen solchen zu: Und was grad eher negativ und dramatisch klingt, drückt letztlich eigentlich nur den Moment der finalen Selbstidentifikation aus. Ava fühlt sich nach dem Brand monströs und alleine, kapselt sich dabei aber auch nach außen hin völlig ab, weil sie nicht länger das Gefühl hat, dass in der äußeren Hülle noch sie selbst steckt. (So wie Piper sich in ihrem Körper nach dem Unfall ebenfalls als „wer anders“ darstellt.) Angesichts der Thematik ist es natürlich kaum verwunderlich, dass letztlich erkannt werden soll, dass die Optik nicht den Menschen definiert und dass man trotzdem noch man selbst sein kann, auch wenn tragische Umstände verursachen, dass man plötzlich und unerwartet in einem scheinbar gänzlich fremden Körper steckt. Positiv fand ich, dass die Handlung hier „normal“ endet; es gibt kein Wunder, es ist nicht kitschig: Das Buch endet authentisch. Mit einem gewissen Maß an (Selbst)Bewusstsein ohne dass es klingt als gäbe es künftig keine Vorurteile, Ängste, Probleme… mehr. Es ist ein Plädoyer für Toleranz und Akzeptanz, egal ob man sich nun eher mit den „offensichtlich“ Vernarbten identifiziert (positiv fand ich, dass in der Therapiegruppe auch Patienten anwesend waren, deren Narben kleiner waren, weil sie sich z.B. als Kleinkind verbrannt hatten und über ihre Kindernarben hinausgewachsen waren, oder deren Narben sich leicht verstecken ließen, wobei Wert daraufgelegt wurde, dass da eben keine Abwertungen stattfanden) oder mit denen, die ihnen begegnen. Insgesamt ist das ein Jugendroman, der das Kleine-Prinzen-Credo „Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ verdeutlicht, und den ich trotz meiner kleinen Kritikpunkte sehr gerne gelesen habe. Definitiv nicht nur im Jugendalter lesenswert!

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Eine Überlebende durch und durch

Von: Melea

02.11.2019

Für viele Jugendliche ist es enorm wichtig zu einer Gruppe zu gehören, nicht aus dem Rahmen zu fallen, sich optisch anzupassen damit Zugehörigkeit gleich nach außen sichtbar ist. Man kann auf diese Weise in einer Gruppe verschwinden und ist so in einem geschützten Raum. Für die Selbstfindung nicht unerheblich, aber was passiert, wenn genau dies nicht möglich ist, weil man optisch völlig aus dem Rahmen fällt? Hierzu gibt es bereits einige gute Bücher (u.a. Wunder, das auch sehr schön verfilmt wurde), „Sieh mich an“ reiht sich gekonnt ein. Bei einem Hausbrand hat Ava ihre Eltern und ihre Cousine Sara verloren, sie selbst hat schwer verletzt überlebt. 60% ihrer Haut waren verbrannt und nach einem Jahr voller OP´s versucht sie auf Druck der Tante sich einen Weg zurück ins Leben zu erkämpfen. Dazu ist sie zunächst nur auf Probe bereit, eigentlich möchte sie lieber alleine in einem Zimmer bleiben. Denn „Wie geht man damit um, wenn man ein Flickwerk aus verfärbten Transplantationen ist“ (S.10) und einem alle Fixpunkte im Leben plötzlich genommen sind. Ava ist schwer entstellt und daher hat sie große Angst wieder zur Schule zu gehen. Ihr ist aber auch bewusst, dass es für Onkel und Tante nicht leicht ist, denn die haben ihre Tochter verloren. So sitzen diese Überlebenden zusammen und versuchen alle irgendwie weiter zu machen. In der Schule kommt sie sich zunächst vor wie eine Aussätzige, viele böse oder auch unbedachte Kommentare, aber auch das plötzliche Zurückschrecken des Gegenübers kränken sie. Zum Glück findet sie Freunde, die ihr helfen einen Weg zu finden. Das man sich nicht über sein Äußeres definieren soll lässt sich leicht sagen, solange man diese Option noch zur Verfügung hat. Ava muss das nun ohne Sicherheitsnetz hinbekommen, der Leser kann sie dabei begleiten und trotz der schwierigen Situation den Sarkasmus der Sprüche genießen. Die Geschichte wurde sehr schön verpackt, die Anspielungen zu den Musicals haben mir gefallen, auch gelegentliche Tagebucheinträge lockern den Text auf und sorgen für Authentizität. Obwohl das Buch auch einige Klischees bereit hält (aber die gibt es im echten Leben ja auch, wo hätten sie sonst ihren Ursprung) hat es mich sehr gut unterhalten. Für ein Jugendbuch ist die Aufbereitung des Themas gut gelungen, nicht zu überfrachtet und schön geschrieben, so dass man fast in eins durchrutscht. Die Mitleidsdrüse wird nicht zu sehr gedrückt, der Weg zurück ins Leben steht eindeutig im Vordergrund. Hinfallen und wieder aufstehen gehört dazu, Hilfe annehmen auch, denn „keiner überlebt solo“ (S.84) Ein sehr gutes Jugendbuch, dass ich gerne weiter empfehlen werde.

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„Sieh mich an“ handelt von der 16-jährigen Ava, die bei einem Brand ihre Eltern und ihre Cousine und beste Freundin verloren hat und selbst nur knapp überlebt hat. Der Großteil ihres Körpers, insbesondere auch ihr Gesicht ist von Narben bedeckt und während sie ihre Tage am liebsten abgeschottet von der Außenwelt verbringen würde, überreden ihre Tante und die Ärzte sie zu einer 2-wöchigen Probezeit in einer normalen Schule. Egal wo Ava hingeht, sie wird immer angestarrt und auch in der Schule bleiben ihr die Blicke, Kommentare und Lästereien nicht erspart. Doch entgegen ihrer Erwartungen trifft sie Menschen, die sie für ihr Inneres mögen statt immer nur auf ihr Aussehen zu gucken. Ava war eine enorm sympathische Protagonistin, die mit viel Sarkasmus durchs Leben geht, aber unter ihren körperlichen und seelischen Schmerzen fast erdrückt wird. Während des Buches macht sie eine bewundernswerte Entwicklung durch. Sie gewinnt immer mehr Mut und Selbstbewusstsein dazu, findet langsam wieder ein neues Normal und merkt auch, dass es Menschen gibt, die sie brauchen. Die Geschichte wirkt aus meiner Perspektive sehr realistisch. Statt alles zu beschönigen, wird ausführlich auf Avas OPs, Behandlungen, Therapien und die Folgen für ihren Körper eingegangen und der Fokus auf ihre persönliche Charakterentwicklung gesetzt, statt eine märchenartige Liebesgeschichte in den Vordergrund zu stellen. Seit ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus lebt sie bei ihrer Tante Cora und ihrem Onkel Glenn, die selbst den Tod ihrer Tochter verarbeiten müssen. Die aufopfernde Art, mit der sie sich um Ava kümmern hat mir gut gefallen und die zwei sind mir mit der Zeit ans Herz gewachsen. Ihre neue Freundin Piper geht mit ihren eigenen Problemen komplett anders um als Ava. Statt sich zu verkriechen, ist sie laut und direkt und scheint sich nicht darum zu kümmern, was andere von ihr denken. Sie ist in vielen Eigenschaften Avas komplettes Gegenteil, wodurch sich die beiden aber gut ergänzen. Doch auch Piper hat einige schlechte Seiten an sich und braucht eine gute Freundin. Vor dem Brand waren Musicals ein wichtiger Teil von Avas Leben, doch durch ihre Verletzungen hat sie Angst davor, sich wieder auf die Bühne zu stellen. In ihrem Mitschüler Asad findet sie schließlich jemanden, der ihre Begeisterung teilt und der sie dabei unterstützt ihren Weg zu gehen. Der Schreibstil der Autorin ist einfach, konnte mich aber insbesondere durch die tollen Charakterbeschreibungen und die emotionale Handlung wirklich fesseln. Während des Buches hatte ich oft das Gefühl zu ahnen, wie alles ausgehen wird, doch die Autorin hat es immer wieder geschafft mich zu positiv zu überraschen, indem sie nicht die gängigen Klischees bedient hat. Gut gefallen haben mir zudem die Einträge in ihr Therapietagebuch, in denen der Leser mehr über den Brand und die Zeit danach erfährt. Sieh mich an ist ein emotionales Buch über Trauer, Freundschaft, Akzeptanz, Stärke und Mut, dass mich noch lange beschäftigen wird und zu meinen absoluten Jahreshighlights gehört. Es ist ein Buch darüber, dass das Innere eines Menschen viel wichtiger als das Äußere ist und darüber, wie wichtig es ist nach Tragödien wieder aufzustehen und sich einen Weg zurück ins Leben zu erkämpfen. Für mich persönlich hätte das Buch noch weit mehr als 5 Sterne verdient, ich kann es jedem nur von ganzem Herzen empfehlen.

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