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Rezensionen zu
Der Koran und die Frauen

Benjamin Idriz

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In seinem Buch "Der Koran und die Frauen", beschreibt Benjamin Idriz das Frauenbild des Korans und geht auf Missverständnisse ein, die durch Fehlinterpretation bei Nicht-Muslimen und Muslimen entstanden sind. Er beginnt mit der vorislamischen Zeit und geht chronologisch bis zu einem abschließenden Wort an die muslimische Frau in Deutschland vor. Benjamin Idriz ist es sehr gut gelungen missverstandene Passagen des Korans logisch zu erläutern und zu erklären warum diese falsch interpretiert wurden. Das Buch liest sich sehr gut und ist nicht unnötig kompliziert geschrieben. Trotzdem merkt man dem Autor die fachliche Kompetenz und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema an. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen. Besonders, wenn man Vorbehalte gegenüber dem Islam hat, aber trotzdem offen ist sich eines Besseren zu belehren. Denn diese Buch macht deutlich, dass nicht Religion an sich das Problem ist, sondern die Menschen, die einer falschen Interpretation dieser folgen.

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???

Von: H.Krüger

01.06.2019

"Frauenfeindlichkeit und Islam gehören für viele scheinbar zusammen. Daran gibt es nichts zu beschönigen, aber vieles zu ändern. Dass das möglich ist, zeigt dieses Buch, sogar ganz ohne nichtislamische Besserwisserei. Hier erklärt ein Imam, was er die Männer und Frauen in seiner Gemeinde über das Verhältnis der Geschlechter lehrt. Seine Quelle ist der Koran und sein Ziel ein Islam, der sich seines befreienden Ursprungs wieder bewusst ist. Ein erhellendes Buch für alle, denen an Debatte und nicht nur an Denunziation gelegen ist." Ich finde es erstaunlich, dass es nötig ist, so ein Buch zu schreiben. Ich habe nicht verstanden für welchen Leserkreis es geplant wurde. Ich befürchte, dass es die Menschen, die es nötig hätten dies zu lesen, nie erreichen wird.

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Der in Penzberg bei München praktizierende Imam Benjamin Idriz befasst sich in diesem bemerkenswert geschriebenen Sachbuch mit den kontrovers diskutierten Fragen zur Stellung der Frau im Koran und in der Praktizierung des Islams. Der Leser unternimmt eine Reise von der vorislamischen Zeit bis ins Deutschland des 21. Jahrhunderts und erhält Einblicke in Themen wie Heirat, Scheidung, Erbe, Gewalt gegen Frauen sowie in die alltägliche Glaubenspraxis von Frauen in der Moschee und die Hintergründe der Bedeckung des weiblichen Körpers. Idriz beschreibt verständlich und gut lesbar, inwiefern die im Koran beschriebenen Reformen zu einer Verbesserung der Situation der Frau beitragen sollen. Dabei steht der Wandel von vorislamischen, patriarchalischen Traditionen hin zu einer Gleichbehandlung von Frauen und Männern und einer Enttabuisierung von Frauenthemen im Fokus. Besonders anschaulich sind dabei die zahlreichen Zitate aus dem Koran sowie die detaillierten Erläuterungen zu den vielfältigen Möglichkeiten bei der Übersetzungen und Interpretation von Textstellen, die oftmals verschieden ausgelegt werden können. Im Großen und Ganzen ein eindrucksvolles Buch, das man öfter als einmal lesen sollte.

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Zeigt eine andere Seite des Islams

Von: Michael Bogenrieder

01.06.2019

Das Buch ist sehr interessant und zeigt eine andere Seite des Islams, als als die, die man ggf. im Kopf hat. Dafür, dass das Buch aus einem Kapitel einer Dissertation stammt ist es sehr gut zu lesen und auch nicht so trocken, wie andere wissenschaftliche Arbeiten. Ob das was der Autor in dem Buch schreibt tatsächlich so ist, kann wohl nur beantwortet werden, wenn man der Koran kennt. Für alle, die sich mit dem Thema näher beschäftigen möchten, auf jeden Fall eine gute Möglichkeit.

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Der Koran – eine lebendige Offenbarung

Von: Elisabeth Bulitta

31.05.2019

Unterdrückung der Frau, Polygamie, Zwangsehen, Gewalt – Praktiken gelebten Islams, die in der westlichen Welt, und das zu Recht, auf Ablehnung stoßen. Dass man jedoch unterscheiden muss zwischen dem, was der Koran (und mit ihm der Prophet) sagt, und dem, wie dieses gelebt wird, versucht Idriz in seinem Buch darzustellen. Dabei geht er zuerst auf die vorislamische Zeit der arabischen Welt ein, beleuchtet das damalige Frauenbild, um dann anhand der Schlagwörter „Gerechtigkeit“ und „Gleichheit“, die der Koran für alle Menschen fordert, die Verbesserungen auch für Frauen darzustellen. Streng unterscheidet er dabei zwischen dem Frauenbild in mohammedanischer und nachmohammedanischer Ära: Die Gesellschaft an sich war (und ist) nach wie vor patriarchalisch geprägt, was sich auch auf den Glauben auswirkte. Anhand diverser Beispiele zeigt er auf, wie Suren des Koran und Empfehlungen Mohammeds sich teils frappierend von dem unterschieden, wie sie heute praktiziert werden. Hierzu zählen unter anderem Gewalt in der Ehe, Scheidungs- und Erbrecht, das Gebot, verhüllt zu gehen, oder das Gebet der Frau in der Moschee. Seine Argumentation folgt im Großen und Ganzen dem, was man aus der Bibelexegese des Christentums schon seit Jahren kennt: Die Heilige Schrift ist zwar eine Offenbarung Gottes, aber eben in einer bestimmten Zeit und unter bestimmten Voraussetzungen entstanden. Vieles, was heute als konservativ und unmenschlich verschrien ist, muss vor dem historischen Hintergrund betrachtet werden. Dass sich neu etablierende Religionen auch althergebrachte Traditionen übernehmen, ist in der Religionsgeschichte allbekannt. Als Exempel diene hier die Polygamie: In einer Zeit, in der eine Frau allein nicht überleben konnte, in der aber gleichzeitig aufgrund von Kriegen ein Frauenüberschuss herrschte, war diese eine angemessene Möglichkeit, das Überleben der Frau zu sichern und diente somit ihrem Schutz. Was – neben patriarchalisch geprägten Konventionen – hier dem Islam heute noch in weiten Bereichen fehlt, ist eine historisch-kritische Auseinandersetzung mit der Schrift, wie sie sich mit der Aufklärung in der westlichen Gesellschaft nach und nach etabliert hat. Eine vergleichbare Epoche jedoch fehlt dem Islam bis heute. Sehr dezidiert geht der Imam auch auf die Analyse einzelner Begriffe ein (z.B. „wadribuhunne“, welches oft als Legitimation zum Schlagen verwendet wird, aber auch anders verstanden und übersetzt werden kann), was in der Bibelexegese ebenfalls schon lange üblich ist. Gerade diese Passagen erfordern z.T. einige Konzentration beim Lesen und mögen den Lesefluss ein wenig hemmen, für alle, die sich für Sprachwissenschaften interessieren, sind sie jedoch nachvollziehbar, stößt man doch im Christen- oder Judentum sowie der Literaturwissenschaft auch immer wieder auf ähnliche Vorgehensweisen. Ein wenig negativ aufgestoßen ist mir, dass ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, an einigen Stellen versuche der Autor den Koran über die jüdisch-christliche und somit auch humanistische Tradition zu stellen. „Manches von dem, was wir im modernen Europa als emanzipatorisch betrachten, wurde im 7. Jahrhundert in Mekka und Medina schon thematisiert.“ (S. 56) Hier vergisst er zu erwähnen, dass auch die Geschichte Europas diesbezüglich eine mit Rück- und Fortschritten ist, mit Wellenbewegungen. Insgesamt legt Benjamin Idriz hier einen gelungenen Versuch vor, den Koran als dynamische Überlieferung zu betrachten, die in ihrem Kern einen Wunsch hat: Gerechtigkeit und Gleichheit für alle Menschen. Eine starre Lesart und Missbrauch stehen diesem Ansinnen jedoch noch allzu oft im Weg. Hier wären in einem weiteren Schritt Lösungswege zu entwickeln – meiner Meinung nach durch Bildung und Aufklärung. Ein Buch, das ich Interessent*innen an der Islamdebatte wärmstens empfehlen kann.

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Andere Perspektive

Von: Lena

31.05.2019

In seinem Buch 'Der Koran und die Frauen - Ein Imam erklärt vergessene Seiten des Islam' erläutert Benjamin Idriz verschiedene Aspekte im Islam, die die Frauen betreffen und über die im Volksmund häufig geredet werden (z.B. welche Position Frauen im Islam einnehmen sollen). Der Autor hat dafür einen Teil seiner Doktorarbeit aufgearbeitet und ergänzt, woraus dieses Buch entstanden ist. Dementsprechend kann man den Inhalt nicht leicht herunterlesen, sondern benötigt Ruhe und Zeit. Der Schreibstil ist wissenschaftlich, trotzdem jedoch verständlich - solange man sich dem Thema öffnet und einen Satz auch zweimal zu lesen bereit ist. Die Inhalte sind in kurze Kapitel und Unterkapitel eingeteilt, wodurch auch ein gezieltes Lesen möglich wird. Trotzdem empfehle ich den chronologischen Ablauf, da öfters mal auf vorherige Kapitel zurückverwiesen wird. Für mich als Christin bot das Buch eine andere Perspektive auf den Islam und insbesondere auf den Stellenwert der Frauen. Besonders interessant fand ich die Vergleiche zu Christentum und Judentum, die überraschende Ergebnisse lieferten. Viele Sachen kann ich nun besser nachvollziehen und durch die Interpretation mancher Koranstellen ist mir die Religion verständlicher geworden. Einige Begründungen erschließen sich mir (als Frau) jedoch trotzdem nicht (z.B. der Grund der Verschleierung). Die Erläuterungen des Autors beginnen in der vorislamischen Zeit, was ich definitiv sehr interessant fand. Ich hätte mir jedoch noch gewünscht, dass die interpretierten Stellen und behandelten Aspekte mehr auf die heutige (westliche) Welt angewendet werden. Denn egal, um welche Religion es sich handelt: Die heiligen Schriften wurden vor hunderten von Jahren verfasst und verdienen es - meiner Meinung nach - Wandel zu erfahren und auf die jeweilige Zeit angepasst bzw. dahingehend interpretiert zu werden. Das habe ich in diesem Buch leider meistens vermisst.

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Benjamin Idriz, Autor und praktizierender Imam im Oberbayerischen Penzberg, erklärt in diesem Sachbuch sehr ausführlich die Rolle der Frau vor der Zeit der "Offenbarung", während der Prophet sie bestimmte und in der heutigen Zeit. Viele Kommentare oder Verhaltensweisen sind nur der falschen Auslegung geschuldet, wie z.B. dass Mann und Frau nicht gleichberechtigt sein und dass das Tragen des Kopftuches notwendig sei. Es wird in diesem Buch auch verdeutlicht, wie es zu diesen Missverständnissen und unterschiedlichen Deutungsweisen kommt. Das Buch hat meine Ansicht und mein Verständnis zum Islam positiv beeinflusst und meine Vorurteile wurden abgebaut. Dieses Buch sollte Lehrstoff in allen Schulen sein!

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Kritik am Islam wird gerade in westlichen Ländern am Umgang mit muslimischen Frauen festgemacht, welche auch durch Kopftuchdebatten von politischer Seite weiter geschürt wird. Dabei bleibt auf der Strecke, sich mit den Hintergründen des religiösen Frauenbilds zu beschäftigen. Das keine 200 Seiten lange Buch von Idriz will gerade dazu anregen, Vorurteile aufgreifen und die Stellung der Frau aus dem Koran heraus erklären. Idriz widmet zu Beginn ein ganzes Kapitel nur der Erläuterung, warum er als männlicher Imam sich herausnimmt, über Frauen zu schreiben. Er hat eine moderne Einstellung zu Geschlechterverhältnissen in seiner Gemeinde und regt dort seit Jahren sowohl Frauen als auch Männer zu mehr Engagement an - mit Erfolg. Sein Buch fokussiert allerdings gerade nicht die heutige Zeit, sondern arbeitet mit dem Koran, zieht teils mehrere Jahrhunderte alte Auslegungen hinzu und das reicht häufig, um zu verdeutlichen, dass der Islam in dieser Grundfestung keine gar frauenfeindliche Religion ist. Im Gegenteil zeugen einige Koranzitate von einem deutlich besseren Frauenbild, als es beispielsweise in der Bibel der Fall ist. Da sich Idriz' Argumente zum Großteil auf Zitate stützt, muss man sich zuerst vergegenwärtigen, dass die Auslegung sehr von der Lesart der Sprache abhängt. Es mag im Koran davon die Rede sein, man dürfe im Äußersten seine Frau schlagen; dort kann aber auch stehen, man dürfe sich von ihr trennen. Ohne Kontext ist das schwierig zu entscheiden, weshalb sich auch manche Muslime auf diese Stelle berufen, um Gewalt zu rechtfertigen. Der Autor ordnet sie allerdings ein in weitere Aussagen des Propheten, die auf eine friedliche und gewaltfreie Auslegung hindeuten. Das ist nur eins von zahlreichen Beispielen aus dem Koran, an denen auch innerhalb des Islams zahlreiche Debatten geführt werden. Ebenso braucht es das Wissen über die vorislamische Zeit, was Idriz in einem Kapitel sogar einbindet, um zu zeigen, dass auch der gesellschaftliche Kontext eine große Rolle bei der Auslegung spielt. Polygamie und ein Erbrecht von 2:1 für den Mann sind nicht per se Zeichen einer ungerechten Behandlung von Frauen, wenn man der Argumentation des Autors folgt. Das Kopftuch als eine Art der Emanzipation zu erfassen, braucht ebenfalls geschichtlichen Kontext. Man muss sich als eher unkompetenter Leser auf die Aussagen des Autors verlassen und es ist schwer, die Auslegung nochmal zu reflektieren. Gerade weil wenige explizite Bezüge zu unserer Zeit aufkommen und Idriz es beispielsweise beim leidigen Thema Kopftuch unterlässt, die Bedeutung für heute zu thematisieren, wirkt es erklärend für den Koran selbst. Aber irgendwie fehlt einfach der nächste Schritt, was einen modernen Islam ausmachen sollte. Das kann nicht nur die Forderung nach weiblichen Imamen sein, was er zumindest aufgreift, als er über die Frau in der Moschee schreibt. Dabei kommt aber ein schaler Geschmack auf, wenn er mehr Engagement von Frauen fordert unter anderem mit folgendem Satz als Begründung: "Wo die weiblichen Hände fehlen, dort werden Sauberkeit, Ordnung und Ästhetik fehlen." Was hier nicht geleistet und leider nicht thematisiert wird, ist der Schritt in die Moderne. Wie lassen sich heutige Selbstverwirklichungen und Lebensweisen mit dem Koran vereinbaren? Beispielsweise sichert der Koran den Frauen auch die Möglichkeit zur Scheidung zu, aber wie steht er zu einer Muslimin, die gar nicht erst heiraten möchte? Hat er dem klassischen Hausfrauenbild etwas entgegenzusetzen? Das sind ganz basale Fragen, die im 21. Jahrhundert inzwischen eine große Rolle spielen, und deshalb ist es nach über 150 zum Großteil interessanten und erhellenden Seiten eher frustrierend, dass der Autor sein letztes Kapitel an muslimische Frauen in Deutschland richtet, aber ihnen keine allgemeine Selbstbestimmung ans Herz legt, sondern es "Ein abschließendes Wort an die muslimische Frau in Deutschland, die heiraten oder sich scheiden lassen will" betitelt.

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