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Rezensionen zu
Wolfsegg

Peter Keglevic

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Fazit Bei Peter Keglevic‘ „Wolfsegg“ folgt ein Schocker auf den nächsten, aber am Ende herrscht Gerechtigkeit. Na ja, und Grabesruh. Mir hat die düstere Mischung aus Coming of Age-Geschichte, Western, Thriller, ein wenig Dorfroman und Robinson Crusoe (insgesamt eine völlig unzureichende Beschreibung!) sehr gefallen. Liebhabern von Tarantino-Filmen und Thomas Willmanns Roman „Das finstere Tal“ sei „Wolfsegg“ wärmstens empfohlen.

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Die 15-jährige Agnes lebt mit ihrer Familie abgeschieden auf einem Hof in den österreichischen Bergen. Schon früh muss das Mädchen erfahren, wie brutal das Leben sein kann. Ihre Mutter ist schwer an Krebs erkrankt, ihr Vater oft tagelang verschwunden. Agnes muss sich um den Hof und die jüngeren Geschwister kümmern und nebenbei ihre Lehre absolvieren die ihr keinen Spaß macht, der Chef ihr nachstellt und das Leben schwermacht. Als kurz hintereinander die Eltern ums Leben kommen, zählt für Agnes nur eins: Sie muss die Kleinen vor der Welt da draußen beschützen… Meine Meinung: „Wolfsegg“ hat mich aufgrund seines vielversprechenden Klappentextes, aber auch wegen dem bedrohlichen, wuchtigen Coverbild angesprochen. Der gelernte Buchhändler und TV- und Filmregisseur Peter Keglevic thematisiert in seinen Werken immer wieder das Leben in der entlegenen Provinz. Mit „Wolfsegg“ hat er einen düsteren Plot kreiert, der packt und nicht mehr loslässt. Die Geschichte von Agnes und ihrer Familie ist eine tragische. Abgelegen und zurückgezogen leben sie auf ihrem Hof, der Umgang mit der Dorfgemeinschaft ist schwierig. Wer nicht so lebt, oder sich verhält wie es die Norm vorschreibt, gilt automatisch als seltsam, wird ausgegrenzt. Die Menschen sind misstrauisch, engstirnig und festgefahren in ihrer hinterwäldlerischen Denkweise. "Die Bänke waren gut gefüllt, ebenso die Empore, un es summte, wisperte und zischte, wie es oft in den Wiesen am Nordhang vor einem Unwetter zu hören ist. Eine Unruhe hatte von den Kirchgängern Besitz ergriffen, als hätte eine Vorahnung ihren sonst so trägen Verstand erfasst." "Die vier Waldners saßen eng aneinandergerückt wie Holzscheite an der Hauswand. Sie spürten die Blicke und hörten das Tuscheln in ihrem Rücken. Aber auch die Vergangenheit der Eheleute Waldner ist undurchsichtig, nichts ist wie es scheint und über allem schwebt der Deckmantel des Schweigens. Früh deutet sich an, dass vor allem Agnes in ihrer Vergangenheit ein Trauma erlebt haben muss, dass mit dem Aufenthalt in einem Kinderheim einhergeht. Doch die Erinnerungen liegen im Nebel, verdrängt und tief vergraben. Als die Eltern tot sind, muss Agnes um jeden Preis verhindern, dass ihren jüngeren Geschwistern dasselbe Schicksal droht. Die Situation spitzt sich zu, der Spannungsbogen steigt mit jeder Seite und alles endet schließlich in einem tragischen Showdown. "Öfters hielt Agnes inne, ihr Blick wanderte prüfend über den zerklüfteten und gezackten Gebirgsstock, der ihre Seite vom anderen Tal trennte. Vor sich die namenlosen Felsen und Klippen. Zur Linken, weit hinten das Hohe Riff und noch weiter weg die Gefrorene Wand, die so milchig weiß herüberschimmerte, als wäre sie von ewigem Eis bedeckt." Peter Keglevic erzählt grandios. Nicht nur die bildgewaltigen Landschaftsbeschreibungen beeindrucken. Auch die stets düstere und bedrückende Atmosphäre geht nicht spurlos am Leser vorüber. Das Leben in dem engen Bergtal, die Sorgen der Familie, die Anfeindungen und das Misstrauen der Dorfbewohner, die Tristesse, die über allem liegt, ist sehr bildhaft beschrieben und geht nahe. Es sind Christina Stürmer-Songs oder Kinofilme wie Ice Age 5, die einem wissen lassen, dass die Geschichte tatsächlich im modernen 21. Jahrhundert spielt. Oft scheint es, als wäre die Zeit in diesem abgelegenen Tal stehen geblieben. Alle der im Buch vorkommenden Protagonisten sind stark und wichtig für die Geschichte. Doch Agnes sticht heraus, ihre Stärke hinzunehmen was nicht zu ändern ist, sich dem Schicksal zu fügen, ist faszinierend und gleichzeitig unfassbar traurig. Anstatt das Leben einer Jugendlichen zu genießen mit Schmetterlingen im Bauch und mit allem was dazu gehört, muss die 15-jährige die große Last der Verantwortung auf den schmalen Schultern tragen, dabei hat sie das Trauma ihrer Vergangenheit längst nicht verarbeitet. Mein Fazit: „Wolfsegg“ von Peter Keglevic ist eine echte Überraschung. Ein grandios erzählter und atmosphärisch kraftvoller Roman mit einer starken Protagonistin, der packt und bis zum Ende festhält. Klare Leseempfehlung!

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Danke für diesen tollen Roman

Von: KB-B

30.09.2019

Zu welchen Schandtaten sind Menschen bereit - wieviel dieser Taten können andere Menschen ertragen? Es zieht sich durch den Roman wie eine Spirale, immer mehr, immer schlimmer, grenzenlos. Der Roman "Wolfsegg" ist ein tolles Buch. Es scheint, als ist kein Wort zu wenig und kein Wort zu viel geschrieben worden. Das Cover ist absolut passend gewählt, der Titel ebenfalls. Die handelnden Personen und die Umgebung sind sehr gut beschrieben und die Charaktere perfekt ausgearbeitet worden. Inhalt: In einem Bergdorf im Tal kennen sich alle Menschen. Viele tratschen über andere Dorfbewohner. Es scheinen Tür und Tor für sämtliche Taten, seien sie noch so schrecklich, offen zu stehen. Manche Dinge will man nicht sehen und duldet sie stillschweigend. Es scheint keiner dem Ganzen ein Ende setzen zu wollen. Agnes ist die älteste Tochter der fünfköpfigen Waldnerfamilie, die in den Augen vieler Dorfbewohner an allem Übel die Schuld trägt. Agnes erträgt immer mehr und hatte doch von ihrem Leben etwas besseres erwartet. Sie wollte "Autoschrauber" werden……. Als die Eltern sterben, ist Agnes diejenige, die allein es wagen muss, einen Ausweg zu finden. Es ist ein intensiver, spannender, toll geschriebener Roman, der etwas im Raum hinterlässt. Danke!

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Meinung: Anfangen möchte ich beim Cover des Buches, welches mir persönlich sehr gut gefällt und auch zum Inhalt des Buches super passt. Der Schreibstil von Peter Keglevic ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschichte selber hat mir auch gut gefallen, die Charaktere wurden sehr plastisch ausgearbeitet und wirkten realistisch. Je weiter man im Buch vorankommt, desto düsterer und brutaler wird die Geschicht, weswegen ich k mich ab der Hälfte des Buches kaum mehr davon losreißen konnte und die zweite Hälfte tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen hatte. Die Geschichte liegt mir auch zwei Tage, nach dem ich das Buch beendet habe, immer noch schwer im Magen und ich erinnere mich mit einem kleinen Schaudern an all die Dinge, die Peter Keglevic auf seine eigenen Weise, leise aber doch voll Brutalität, so unverblümt niedergeschrieben hat. Fazit: Ein großartiges Buch, das mich ein wenig an den Film "Das finstere Tal" erinnerte, da es nicht minder grausam war. Große Empfehlung!

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