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Rezensionen zu
Klaras Schweigen

Bettina Storks

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€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Miriam lebt und arbeitet in Freiburg, sie liebt ihre Großmutter Klara über alles. Dann erleidet diese plötzlich einen Schlaganfall und alles im Leben von Miriam ändert sich. Die alte Dame muss mühsam wieder das Sprechen erlernen, doch plötzlich spricht sie französisch, Worte, die Miriam von ihr noch nie gehört hat. Auf ihre Fragen gibt es keine Antworten, nur eins weiß Miriam, Klara verließ Freiburg 1949, um in Konstanz zu leben, aber warum? Miriam begibt sich auf Spurensuche und stößt auf ein lang gehütetes Familiengeheimnis. Was hat Klara als junges Mädchen erlebt? Die Autorin Bettina Storks hat schon einige Bücher herausgebracht und als ich gefragt wurde, ob ich ihr neuestes Buch lesen möchte, war ich neugierig, was diese Autorin zu erzählen hätte. Gleich vorweggenommen, ich wurde nicht enttäuscht. Auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin eine Geschichte von Liebe und Leid in den Nachkriegswirren in Freiburg/Konstanz. Die Zeit ab 1948 und aus dem Leben von Klara und ihrer Familie hat sie dabei lebendig werden lassen. Der zweite Handlungsstrang erzählt aus dem Jahr 2018 und davon, wie Miriam sich die Familiengeschichte erarbeitet. Die Suche nach der Wahrheit fordert ihr alles ab. Sie muss sich den eigenen Gefühlen stellen und auch hinterfragen, wie war mein Leben bisher und wie soll es weitergehen? Erwartungsvoll habe ich das Schicksal von Klara mitverfolgen. Diese Geschichte ist eine Geschichte voller Emotionen, die einen auf eine Achterbahn der Gefühle entführt. Ich hatte sehr schnell Bilder im Kopf, denn wie Bettina Storks ihre Geschichte erzählt, ist facettenreich, poetisch und wortgewandt. Mal ist man bei Klara, die Schritt für Schritt wieder ins Leben zurückfindet und gleichzeitig wird aus deren Leben erzählt, um dann im nächsten Kapitel Miriam dabei zuzusehen, wie sie die Puzzleteile aus dem Leben von Klara zusammensetzt und dabei auch für sich selbst ihr Leben hinterfragt. Gerade die Nachkriegsjahre waren nicht einfach. Bettina Storks schildert davon, wie das Leben für die Menschen weitergehen musste und vor allem davon, wie sie damit umgangen sind. Sie hat perfekt historische Details dieser Zeit in ihre fiktive Geschichte einfließen lassen. Die einzelnen Charaktere hat die Autorin dabei lebhaft geschildert. Sie haben ihre Ecken und Kanten und müssen sich ihrem Schicksal stellen. Dies gelingt mal gut und mal weniger gut. Mir haben nicht nur Klara und Miriam gefallen, auch wie die Familie dargestellt wurde, war glaubhaft in Szene gesetzt. Fazit: Bettina Storks ist es hervorragend gelungen, aus Vergangenheit und Gegenwart einen Roman zu erschaffen, der mich eine Zeit lang wunderbar unterhalten hat. Dies war zwar erst mein erstes Buch dieser Autorin, aber bestimmt nicht mein letztes. Ich mag Geschichten, die aus der Vergangenheit erzählen und dabei eine Brücke in die Gegenwart schlagen. In „Klaras Schweigen“ ist dies für mich perfekt umgesetzt.

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Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen, ist angenehm geschrieben und zieht den Leser direkt in die Geschichte. Die Handlung erstreckt sich über mehrere Generationen und wird zu zwei Handlungszeiten erzählt - aus Sicht der Enkelin Miriam und der Großmutter Klara. Geschehnisse aus der Vergangenheit lassen Miriam keine Ruhe und sie versucht, diese aufzuklären, teilweise gegen den Widerstand aus der Familie. Das Buch entführt den Leser in die Nachkriegszeit der zweiten Weltkriegs und in die Gegenwart. Von mir gibt es eine definitive Leseempfehlung.

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Das Cover: Das Cover hat mich bereits auf den ersten Blick fasziniert und angesprochen. Es zeigt Klara und den Bodensee, erzählt gemeinsam mit dem Klappentext ein wenig über die Geschichte. Beim Lesen des Buches erfuhr ich dann, dass das Cover ein Foto nachstellt, das in der Geschichte eine Rolle spielt und, dass Klara ihren blauen Mantel, ihr Meisterstück als Schneiderin trägt. Was für eine Tiefe und welch eine Liebe zum Detail. Eine ganz besondere Buchpräsentation, die mich sehr berührte. Die Geschichte: Miriams Großmutter, muss nach einem Schlaganfall ihre Sprache neu finden und trainieren. Dabei beginnt sie plötzlich französische Worte zu formulieren. Eine Sprache, die sie eigentlich nie gelernt hat. Miriam erkennt nach mehreren Hinweisen von Klara, dass es da mehr geben muss. Sie beginnt in Fotoalben zu suchen und stellt in der Familie Fragen. Nach und nach rücken lange gehütete Geheimnisse in den Vordergrund. Sie schreiben die Familiengeschichte völlig neu. Meine Meinung: Wieder ein Buch von Bettina Storks, das bereits auf den ersten Seiten dafür sorgte, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte. Eine Geschichte, die mich vereinnahmte und nicht mehr losgelassen hat. Die Protagonisten sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Ich möchte nicht spoilern, aber alle tragen mit ihrem Verhalten und auch mit ihrem Schweigen über die Vergangenheit dazu bei, dass diese Erzählung so ganz besonders wird. Sie gestatten mir, in ihr Innerstes hinein zu schauen, und sie lassen mich an ihrem Leben teilhaben, als ob ich dabei wäre. Wie in all ihren Büchern schreibt Bettina Storks in einer vielseitigen, teils poetischen, bildhaft starken, berührenden und leicht verständlichen Sprache, die besonders ist. Die Zeitgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg und speziell die Besonderheiten zwischen Frankreich und Deutschland wurden eindrucksvoll recherchiert und großartig eingearbeitet. Das Buch führt in eine Zeit mit Entbehrungen, politischen Nachwirkungen, konservativen Einstellungen und Hindernissen, die uns heute unvorstellbar erscheinen. Kleinste regionale Details an passenden Stellen, sowie eingefügte kleine sprachliche Feinheiten aus Frankreich und dem Badischen, machen das Buch sehr authentisch. Die Schauplätze sind bei Bettina Storks bildlich immer sehr stark beschrieben. Dieses Mal führt sie uns nach Freiburg, nach Konstanz an den Bodensee und nach Saint-Malo in der Bretagne. Die Geschichte wird aus zwei Zeitebenen erzählt. Klaras Leben ab 1949 und Miriams Suche 2018, was den Spannungsbogen bis zur letzten Zeile hochhält. Die Autorin hat sich wieder einmal selbst übertroffen. Mein Fazit: Ein berührender, zu Herzen gehender Roman, der beeindruckt, der zeigt, was Literatur kann und der pures Lesevergnügen verbreitet. Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen. Er wird bei mir auf jeden Fall zu den Highlights 2021 gehören. Heidelinde von friederickes bücherblog

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Der neue Roman "Klaras Schweigen" von der Autorin Bettina Storks beginnt schon dramatisch. Es ist der 27. November 1944, als ein Bombenhagel die Stadt Freiburg ziemlich zerstört. Es ist die Stadt, in der die Protagonistin Klara mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester Lotte lebt. Diese Nacht wird Klara für immer in Erinnerung behalten (Zitat S. 10) Der zweite Zeitstrang spielt im Jahr 2018. Im Frühjahr hatte Klara einen Schlaganfall erlitten, von dem sie sich nur langsam erholt. Als sie wieder anfängt zu sprechen, wird Miriam, ihre Enkelin von der Großtante Lotte informiert. Im Alter von zwei Jahren kam Miriam zu den Großeltern und wuchs dort auf. Ihre Mutter war die Tochter von Klara. Sie und der leibliche Vater waren bei einem Unfall tödlich verunglückt. ► Die Wahrheit wird euch freimachen Umso größer ist das Erstaunen von Miriam, dass Klara mit ihr französisch spricht und zum Schluss das Wort "Pas-cal". Miriam war sich sicher, dass ihre Großmutter nie die Sprache erlernt hatte. Und nun das. In einer Zigarrenkiste findet sie einen Brief ihres Großvaters, und ein gewaltiger Riss in ihrer eigenen Biografie tut sich auf. So begibt sie sich auf Spurensuche. Die Geschichte spielt in der Gegenwart und Vergangenheit. Die Kapitel sind jeweils mit dem handelnden Ort als auch dem Monat und Jahr versehen. So ist es nicht nur ein Rückblick der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, offen dargelegt wird auch hier der Franzosenhass von Klaras Vater. Zumal Klara in einem Franzosenladen arbeitete und dort "den Franzosen" kennen lernt. Was der Vater für ein Mensch ist, liest sich in verschiedenen Absätzen. Doch Klara geht ihren eigenen Weg, widersetzt sich dem Vater. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Natürlich haben sie Ecken und Kanten, vom Leben geprägt. Die Mauer des Schweigens, es wirkt wie eine Art Selbstschutz. Doch manchmal muss man Dinge tun, die in den Augen anderer falsch sind. "Miriam wird fragen und der Franzose auch! Dann fliegt uns hier alles um die Ohren. … Es hängt zu viel dran, Klara." (Zitat S. 271) ► Die Wahrheit wird euch freimachen. (Bibelspruch) Wenn man davon überzeugt ist, dass es für einen selbst richtig ist, gibt es Hoffnung. Der Sturm der Wellen legt sich - draußen sprüht das Meer Funken. "Klaras Schweigen" ist nicht der erste Roman von der Autorin Bettina Storks, den ich gelesen habe. Aber es ist definitiv eines der Bücher, die Eindruck hinterlassen und man sich daran erinnern wird. Die Autorin zeigt erneut nicht nur durch ihren ganz besonderen Schreibstil, sondern auch der sehr feinsinnigen und einfühlsamen Art, einen sehr guten Roman zu schreiben, von dem man mitten in die Geschichte hineingezogen wird. Ebenso diese tolle Gespür für großartige Geschichten. Es ist nicht nur ein Buch, in dem es um Verletzlichkeiten geht, um das, was diese aus Menschen macht, wie sie damit umgehen. Es ist ein Buch, welches man in die Hand nimmt und (normalerweise) in einem Rutsch lesen möchte. Ein großartig geschriebener Roman, der den Leser von Beginn an nicht mehr los läßt! Ich möchte euch dieses Buch ans Herz legen - kauft und lest es!

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Ein grandioser Roman

Von: Mareike Lenz aus Daaden

08.03.2021

Ich war sehr gespannt auf das neue Buch von „Bettina Storks“, denn ich liebe ihre Geschichten und auch ihren fantastischen Schreibstil, der immer sehr fesselnd, spannend und bildhaft ist. Auch diese Geschichte hier, die auf zwei Zeitebenen spielt, hat mir wieder richtig gut gefallen und mich von der ersten- bis zur letzten Seite total begeistert. Ich habe die 43-jährige Miriam kennengelernt, eine sehr liebenswerte Protagonistin, die in Freiburg wohnt und die bei ihren Großeltern Klara und Edi aufgewachsen ist, da ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Ihr geliebter Großvater starb, als Miriam siebenunddreißig Jahre alt war und er hinterließ eine große Lücke, denn er hatte ihr immer den Vater ersetzt. Er war siebenundachtzig Jahre alt geworden. Und nun Jahre später, bekommt plötzlich ihre fast neunzigjährige Großmutter Klara einen Schlaganfall und Miriam ist total schockiert und fassungslos, denn auch sie noch zu verlieren, wäre fürchterlich. Aber ihre Großmutter Klara ist eine starke Frau, die so schnell nicht aufgibt und die sich schon nach kurzer Zeit wieder so einigermaßen erholt hat, allerdings macht ihr Sprachvermögen ihr doch sehr zu schaffen. Und als Miriam dann hört, dass Klara nur einzelne französische Wörter redet, obwohl sie doch die Sprache nie gelernt hat, ist ihre Neugier geweckt. Immer wieder stellt sie ihrer Großmutter Fragen, doch Antworten erhält sie keine. Als Miriam dann von ihr eine alte Taschenuhr gezeigt bekommt, in die etwas eingraviert ist und der Name Pascal ausgesprochen wird, bemerkt sie, dass ihre Großmutter wohl so ihre Geheimnisse hatte. Miriam will unbedingt herausfinden, was Klara ihr eventuell all die Jahre verheimlicht hat und als sie dann bei ihrer Suche auch noch ein altes Fotoalbum, eine wunderschöne Zeichnung und einen Brief findet, begibt sie sich auf eine Reise in Klaras Vergangenheit und die führt sie in die Bretagne, an den malerischen Küstenort Saint Malo. Doch hier an dieser Stelle möchte ich nicht mehr verraten, denn diese großartige Geschichte muss man unbedingt selbst gelesen haben. Ach, es war so herrlich, Miriam in der heutigen Zeit, nämlich im Jahr 2018 zu begleiten und gleichzeitig von Klara, aus der Vergangenheit ab November 1948 zu erfahren. Während des Lesens kam es mir vor, als hätte ich am Leben der beiden Frauen teilgenommen, hätte alles selbst miterlebt und am liebsten würde ich nun die Schauplätze Konstanz, Freiburg und Saint Malo gerne einmal selbst bereisen. Vielen Dank an die Autorin, die mir mit diesem Buch wunderschöne Lesestunden beschert hat. Auch möchte ich mich noch recht herzlich bei dem Diana-Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

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Klaras Schweigen von Bettina Storks erschienen bei Diana Zum Inhalt Freiburg im Breisgau, 2018: Nach einem Schlaganfall spricht Miriams hochbetagte Großmutter plötzlich französische Worte – eine Sprache, die sie angeblich nie gelernt hat. Miriam erkennt schnell, dass Klara weit mehr verbirgt, doch alle Nachfragen finden kein Gehör. Was genau passierte im Leben ihrer Großmutter? Warum verließ sie Freiburg und ging im Dezember 1949 überstürzt nach Konstanz? Miriams Suche nach Antworten führt sie bis in die Bretagne, immer auf der Spur eines jahrzehntelang gehüteten Familiengeheimnisses … (Quelle: Verlag) Zum Buch Le temps est un bien précieux. Seite 21 Das Cover dieses Buches ist minimalistisch gehalten, passt aber für mich hervorragend zur Geschichte. Diese spielt auf zwei Zeitebenen und wird in der dritten Person aus der Sicht von Miriam und Klara geschildert. Das Buch startet mit einem Prolog, der 1944 während eines Fliegeralarms spielt. Ich war von den wenigen Seiten schon völlig eingenommen und hatte einen Kloß im Hals. Miriam empfand ich als zielstrebige Frau, die auf der Suche nach Antworten ist. Ihre Großmutter Klara erleidet einen Schlaganfall und spricht danach nur sehr wenig und wenn, dann eher zusammenhanglos. Doch mehr und mehr wird der Leser in Klaras Leben gezogen und kann die Puzzleteile zusammen mit Miriam zusammensetzen. Klara wurde 1930 geboren und ist eine starke Persönlichkeit. Sie verhält sich gerade im Zweiten Weltkrieg nicht unbedingt so, wie es von einer Frau erwartet wird. Entgegen der Erlaubnis ihres Vaters arbeitet Klara in einer kleinen französischen Bäckerei, lernt die Sprache und jemanden kennen, der ihr Leben verändert. Und den Titel kann man auf zwei verschiedene Arten interpretieren … Ich fand es sehr interessant, wie die Autorin die deutsch-französische Nachkriegszeit schildert und welche damit unüberwindbaren Hindernisse auftauchen. Bettina Storks hat mir mit ihrem neuesten Werk schöne Lesestunden beschert. Ich mochte ihren Schreibstil sehr und die Schilderung der Ereignisse auf verschiedenen Zeitebenen war wunderbar. Ich muss sagen, dass ich die Vergangenheits-Sequenzen bald noch lieber mochte als die Gegenwart. Das ergeht mir bei solchen Romanen aber oft so ;) Die Spurensuche von Miriam war interessant und ehe man sich versieht, steckt auch der Leser in einem Gewirr aus Geheimnissen, Lügen und Vertuschungen. Am Ende wird natürlich alles aufgeklärt und so manche Überraschung kommt ans Licht. Mit dieser Geschichte hat mich die Autorin in ein authentisches Nachkriegs-Deutschland geführt und mich mit ihren Figuren mitleiden lassen. Bettina Storks hat eine ganz besondere Art und Weise, ihre Geschichte zum Leben zu erwecken und ich werde sicherlich noch weitere Bücher von ihr lesen. Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Seite 33 Zum Autor Bettina Storks, geboren bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Die Leidenschaft für Familiengeheimnisse und die Faszination für die deutsch-französische Geschichte vereint Bettina Storks immer wieder in ihren vielschichtigen Romanen. Die Autorin lebt und arbeitet am Bodensee. WERBUNG Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung: 400 Seiten ISBN 978-3-453-36047-1 Preis: 12,99 Euro erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Diana-Verlag/31000.rhd Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Klaras-Schweigen/Bettina-Storks/Diana-Verlag/e554402.rhd © Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und der Autorin für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Hinweise: – Das Buch habe ich als kostenloses Rezensionsexemplar (Leseexemplar) vom Diana-Verlag erhalten. Ich habe für diese Rezension keinerlei finanzielle Gegenleistungen seitens des Verlages oder der Autorin bekommen. Diese Rezension spiegelt mein persönliches Lese-Empfinden wieder. – Alle angeführten Zitate beziehen sich auf die Seitenzahl der gedruckten Ausgabe. Das Buch „Klaras Schweigen“ von Bettina Storks spielt auf zwei Zeitebenen und begleitet zwei Frauen in ihren Leben. Eine hütet ein großes Geheimnis, die andere begibt sich auf die Suche nach ihren familiären Wurzeln. Der Prolog des Buches beginnt im Jahr 1944 in Freiburg im Breisgau. Die junge Klara, die mit ihrer Familie dort wohnt, erlebt die schreckliche Bombennacht vom 27. November 1944. Ein großer Teil der Stadt wird zerstört, etwa 2.800 Bewohner werden getötet. Kurz nach Ende des Krieges ist das Leben für Klara nicht mehr das Selbe: Ihre Lehre zur Schneiderin konnte sie nicht beenden, sie möchte aber dennoch etwas zum Lebensunterhalt beitragen. Sie findet eine Anstellung in einem französischen Supermarkt, einem sogenannten Économat. Doch bei ihrem Vater stößt sie mit ihrer Arbeit auf Ablehnung, er sieht darin eine Verbrüderung mit dem Feind. Als Klara sich dann auch noch den französischen Soldaten Pasquale verliebt, bringt sie ihren Vater vollends gegen sich auf. Der zweite Erzählstrang setzt im März 2018 an: Klara, inzwischen hochbetagt, hatte einen Schlaganfall. Zum Erstaunen ihrer Enkeltochter Miriam beginnt Klara französische Worte zu sprechen. Auf ihre Nachfragen bekommt Miriam keine Antworten, ihre Großtante Lotte, aber auch Klara selbst, schweigen. Miriam beginnt mit ihren Nachforschungen und kommt einem großen Familiengeheimnis auf die Spur, welches ihr Leben verändern wird. Ich muss gestehen, dass ich bisher kein Buch von Bettina Storks gelesen habe. Auch wenn mir ihre Bücher immer wieder in den sozialen Medien begegnet sind und mich die Klappentexte und die Cover verzauberten, schafften sie es nie in mein Bücherregal. Warum das so ist, kann ich leider gar nicht genau sagen. „Klaras Schweigen“ hätte wahrscheinlich ein ähnliches Schicksal ereilt, wenn mich die Autorin nicht angeschrieben hätte. Sie nahm mich auf eine Bloggerliste auf und ich bekam das Buch mit wundervollen Goodies als Rezensionsexemplar zugesendet. An dieser Stelle möchte ich nochmal ein herzliches Dankeschön an die Autorin und an den Diana-Verlag aussprechen, die mir das Buch und die Goodies zugesendet haben. Wie schon gesagt, spielt dieses Buch auf zwei Zeitebenen. In der ersten Zeitebene lernen wir Klara als junge Frau kennen. Trotz der Zerstörung um sie herum, gibt sie sich nicht auf und hat den Kopf voller Ideen und Träume. Auch wenn ihr egozentrischer Vater ihr das Leben schwer macht und sie schließlich in eine Flucht treibt, kämpft sie für ihr Glück und für ihr Leben. 74 Jahre später ist Klara eine alte Frau, die in ihrem Leben Höhen und Tiefen erlebt hat und ein großes Geheimnis in sich trägt. Ich mochte Klara sehr gerne. Sie ist kein perfekter Charakter, sie hat ihre Stärken und ihre Schwächen. Klara lebt ihr Leben, so gut es in den schwierigen Zeiten eben geht und hat stets versucht das Beste aus Allem zu machen. Auch hochbetagt hat sie ihre Willensstärke behalten. „«Die Wahrheit macht dich nicht frei, sondern kaputt.«“ [S. 362, Z. 1-2] In der zweiten Zeitebene spielt Miriam die tragende Rolle: Sie ist Mitte 40, hat gerade eine langjährige Beziehung beendet und ist die Enkeltochter von Klara. Zu ihrer Großmutter Klara pflegt sie einen sehr vertraulichen Umgang – Klara ist fast wie eine Mutter für sie. Doch Miriam hat die Vermutung, dass es in ihrer Familie ein Geheimnis gibt, ein Geheimnis, welches das Vertrauen zu ihrer Großmutter auf eine harte Probe stellt. Ich mochte Miriam auf Anhieb sehr gernr. Sie ist eine Frau, die sich ihren Traumberuf erfüllt hat, sie arbeitet als Doktorin der Literatur an der Universität Freiburg. Sie ist, ähnlich wie ihre Großmutter Klara, ein sehr starker Charakter, der auch schwach werden kann, dann aber auch bereitwillig Hilfe von außen annehmen kann. Was Miriam sich in den Kopf gesetzt hat, setzt sie auch durch, auch wenn sie sich selbst damit verletzt. „Nichts mehr war wie vorher, aber beim Wissen gab es kein Zurück, denn Miriam hatte den Brief ihres Großvaters gelesen, und sein Inhalt ließ sich nicht auslöschen. Weder in ihrem Kopf noch in ihrem Herzen.“ [S. 96, Z. 1 – 4] Lotte, Klaras Schwester und damit Miriams Großtante, spielt eine eher kleine, aber doch wichtige Rolle. Sie wirkt sehr unzufrieden mit sich und ihrem Leben, scheint immer wieder an sich zu zweifeln. Lotte empfand ich als etwas anstrengend, aber sie trägt einen großen Teil zur Geschichte bei. Als eine wichtige Figur sei noch der Vater von Klara und Lotte genannt: Ein Kind seiner Zeit. Ein unzufriedener und mürrischer Mann, gezeichnet vom Krieg. Er ist so starrsinnig in seinem Blickwinkel. Auch seine Frau ist nicht viel besser. Beide leben in ihrer Welt, in der nicht jeder willkommen ist. Es gibt noch einige Charaktere in diesem Buch, auf die jetzt nicht eingehen möchte, da ich sonst zu viel von der Handlung vorwegnehme. Eines möchte ich aber zu allen Charakteren sagen: Sie sind alle authentisch und lebensecht gezeichnet und tragen zu der Geschichte und dem großen Geheimnis bei. Sie wuchsen mir größtenteils so sehr ans Herz, dass ich bei einigen Szenen weinen musste. So sehr nahmen sie mich mit in ihre Geschichte. Schon ab der ersten Zeile hat mich die Sprache von Bettina Storks mit in die Geschichte genommen. Sie beschreibt Freiburg und die anderen Orte mit so einer bildhaften Sprache, dass ich immer weiter lesen wollte. Auf keiner Seite kam Langeweile auf, die Geschichte ging mit einem gleichbleibenden Tempo immer weiter und spitze sich dann gegen Ende zu. Teilweise waren einige Begebenheiten und Ereignisse etwas knapp gehalten, diese werden aber dann am Ende der Geschichte noch einmal etwas vertieft. Man erfährt, ähnlich wie Miriam, nach und nach die ganze Geschichte. Da ich selbst in Freiburg wohne, kenne ich auch die örtlichen Begebenheiten sehr gut, konnte ich noch lernte einiges über die Freiburger Geschichte dazu lernen. Das Buch spielt aber nicht nur in Freiburg, es entführt den Leser/ die Leserin von Freiburg, über Konstanz bis in die Bretagne. Ich empfand beide Erzählstränge als absolut gleich hochwertig: Ich konnte in der Vergangenheit mit Klara mitfiebern, in der Gegenwart war ich an Miriams Seite und litt mit ihr mit. Die großen Themen des Buches sind die Suche nach den eigenen Wurzeln und die Vergebung von Schuld. Das sind Themen, die Menschen immer beschäftigen. Es ist ein Grundbedürfnis des Menschen zu wissen, woher man kommt, was vor einem passiert ist und wieso. Miriam lässt sich auf diese Suche ein und muss lernen, mit Geschehnissen und Geheimnissen aus der Vergangenheit klar zu kommen und auch zu vergeben. Aber auch Klara und ihre Schwester Lotte müssen sich und anderen vergeben. Ungeschehen kann man Dinge nicht machen. Die Ausstattung des Buches ist sehr hochwertig: Es handelt sich um eine Klappbroschur, die im inneren ein wunderschönes Bild bereithält. Das Cover passt sehr gut zum Inhalt des Buches und macht gleich neugierig. Die geschichtlichen Hintergründe bilden das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Nachkriegszeit in Freiburg. Am 27. November 1944 fand der mit schwerste Luftangriff auf Freiburg durch die Royal Air Force statt. Bei dieser sogenannten „Operation Tigerfish“ wurden über 14.500 Bomben auf Freiburg abgeworfen, fast 2.800 Menschen fanden den Tod. Dazu wurde der historische Stadtkern Freiburg wurde fast gänzlich zerstört. Der andere geschichtliche Hintergrund ist die Nachkriegszeit. Freiburg war französisch besetzt, einem Großteil der der Bevölkerung fehlte es noch an fast Allem. Französische Soldaten prägten das Stadtbild, Verbindungen zwischen diesen und deutschen Frauen nicht gerne gesehen, galten diese doch als Verbindung mit dem Feind (Fraternisierung). Bettina Storks hat diese geschichtlichen Hintergründe akribisch recherchiert und bettet ihre Geschichte und die fiktiven Charaktere perfekt ein. Mit ihrer fiktiven Familiengeschichte und lebensechten Charakteren wird die reale Geschichte der Stadt Freiburg erleb- und spürbar. Fazit: „Klaras Schweigen“ hat mich von der ersten Seite an begeistert und mich auf eine turbulente Zeitreise durch meine Heimatstadt mitgenommen. Die Charaktere wuchsen mir sehr ans Herz und es flossen auch mal Tränen. Eine atemberaubende Erzählung, die ich euch sehr ans Herz lege. Unbedingt lesen!

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„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ „Klaras Schweigen“ ist ein historischer Roman von Bettina Storks. Er erscheint am 08.03.2021 im Diana Verlag und ist in sich abgeschlossen. Als Miriams Großmutter beginnt, sich im Krankenhaus von ihrem Schlaganfall zu erholen, sind ihre ersten Worte Französisch. Diese Sprache hat Klara aber bisher nie gesprochen und wer ist der unbekannte „Pascal“ von dem Klara versucht zu erzählen? Miriam beschließt die Vergangenheit ihrer Großmutter zu erforschen und stößt dabei auf ungeahnte Familiengeheimnisse… Der neuste Roman von Bettina Storks hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Man ist sofort mitten in der Geschichte und hat das Gefühl alles live zu erleben. Während Miriam beginnt die Vergangenheit ihrer Familie zu erforschen erfährt sie einige Dinge, die nicht gerade leicht zu verarbeiten sind. Sie stolpert über Familienfehden, Vorurteile, Missverständnisse sowie Geheimnisse und Lügen und stellt sich dabei immer wieder die Frage, wieso ihre Großmutter so lange geschwiegen hat. Der mitreißende und unkomplizierte Schreibstil der Autorin lässt die Buchseiten nur so dahinfliegen. Mir gefällt, dass Bettina Storks ihre Romane sehr gradlinig und präzise aufbaut. Die Handlung ist auf die wichtigsten Aspekte reduziert ohne dabei zu kurz zu wirken. Sie ist schnörkellos, aber gerade dadurch unglaublich gut nachvollziehbar und der rote Faden, der in anderen Geschichten manchmal abhandenkommt, klar erkennbar. Gefühle und Gedanken sind nahezu greifbar und einige Szenen waren wirklich sehr emotional. Die Handlung wird in zwei Zeitebenen erzählt, welche sich immer wieder miteinander abwechseln. Die jeweiligen Abschnitte haben eine sehr gute Länge, der Wechsel gelingt fließend und durch entsprechende Kapitelüberschriften eindeutig. Die Geschichte baut sich durch Miriams Suche und die eingebauten Rückblicke auf Klaras Vergangenheit nach und nach auf, bis schließlich alle Familiengeheimnisse aufgedeckt sind und auch Klara mit den Ereignissen in ihrem Leben abschließen kann. Es wird klar, warum Klara während ihres gesamten Lebens geschwiegen hat und was sie zu ihren Handlungen bewogen hat. „Es hängt zu viel dran“ ist dabei ein Satz, der zunächst unlogisch erscheint, sich aber nach und nach besser erklärt und schließlich eindeutig wird. Beide Protagonistinnen waren mir sehr sympathisch. Ich kann sehr gut verstehen, dass Miriam die Geschichte ihre Familie aufarbeiten will, auch wenn sie damit alte Wunden aufreißt und gerade ihre Tante Lotte verstimmt. Während ihrer Suche stößt sie auf Tatsachen, die ihr Leben in ein anderes Licht rücken und sie zum Nachdenken und Grübeln bringen. Es wird sehr deutlich, wieso Miriam mit manchen Handlungen ihrer Vorfahren hadert, was vermutlich auf viele Menschen der Gegenwart zutrifft, wenn sie sich mit ihrer Familiengeschichte auseinandersetzen würden. Thematisiert wird dabei die Enteignung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus sowie die „Entschädigungen“ die anschließend zu leisten waren, aber auch die Frage, ob unsere Eltern und Großeltern es uns überhaupt schuldig sind von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Der historische Kontext wird anschaulich und authentisch in die fiktive Handlung eingebaut und erläutert ohne dabei langweilig zu wirken. Der Leser erhält realistische Einblicke in die Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die Ansichten und Weltbilder der damaligen Bevölkerung, was den Roman sehr intensiv und teilweise tragisch macht. Besonders gefallen haben mir aber auch die bildlichen Beschreibungen der Stadt Freiburg sowie dem Freiburger Umland, da ich selbst Familie in dieser Umgebung besitze und daher einige der Orte zuordnen konnte. Mein Fazit: „Klaras Schweigen“ ist ein weiterer brillanter und unterhaltsamer historischer Roman aus der Feder von Bettina Storks. Mitreißend und interessant beschreibt er die Suche von Miriam nach ihrer Familiengeschichte und dem Grund für das jahrelange Schweigen ihrer Großmutter. Fiktion und historische Ereignisse werden sehr gut miteinander verknüpft, die Handlung im historischen Kontext anschaulich erläutert. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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