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Rezensionen zu
Im Zeichen der Mohnblume - Die Kaiserin

R.F. Kuang

"The Poppy War"-Saga (2)

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Ich bin völlig am Ende, dieses Buch hat mich fertig gemacht, es ist nicht davor zurück - geschreckt mir das Herz zu brechen, aber ich LIEBE es!!! Auch der zweite Band war wieder unsagbar spannend, düster, brutal, militärisch und schockierend! Es gab einige Wendungen mit denen ich so überhaupt nicht gerechnet hätte. Auch die Charaktere haben eine immense Entwicklung durchgemacht, die nicht immer positiv war. Aber genau das ist einer der Gründe, warum ich diese Bücher so liebe: die Charaktere sind das Gegenteil von perfekt und machen viele, teilweise wirklich schlimme Fehler, aber das macht sie so unsagbar menschlich und bewundernswert, weil sie so stark sind und nie aufgeben, egal was ihnen Schreckliches passiert. Ich vergöttere diese Bücher, es sind wahre Meisterwerke nur ich kann es gar nicht mehr abwarten den finalen Band zu lesen!!!

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Immer noch leidet Rin unter den Taten, die sie begangen hat, um ihr Volk zu retten. Sie versucht das alles zu verdrängen, indem sie sich immer wieder dem Opium hingibt. Rin möchte nichts anderes als der verräterischen Kaiserin den Gar auszumachen, die an allen Umständen Schuld ist. Um alles ins Reine zu bringen muss Rin sich mit dem Drachenkriegsherren verbinden. Gemeinsam wollen sie die Kaiserin stürzen. Meine Meinung: Auch Band 2 hat mich total in seinen Bann gezogen. Die Autorin schlägt einen „ruhigeren“ Weg ein – es wird noch strategischer, es geht nicht mehr nur um Gewaltszenen und Tote. Auch in diesem Band kann man die Entwicklung von Rin wieder gut verfolgen. Sie ist eine Protagonistin mit Ecken und Kanten und macht sich definitiv nicht immer beliebt. Was mir sehr gut gefällt ist, dass Kitay es immer wieder schafft, Rin herunterzuholen, wenn sie auf einem ihrer besagten Trips ist. Der Schreibstil ist wieder super. Die bildhafte Sprache trifft meinen Geschmack total und verschaffte mir ein immenses Lesevergnügen – ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Sogar die Kampfszenen wurden so interessant geschildert, dass einem nicht das totale Grauen aufstieg. Kuang schafft es auch mit schwarzem Humor die Geschichte lebendig und nicht abgedroschen zu schildern. Auch in diesem Band überrascht uns die Autorin mit Plot Twists, die ich überhaupt nicht erwartet hatte. Ich bin unheimlich gespannt wie es mit den Protagonist*innen weitergeht und was die Antagonist*innen noch auf Lager haben – ich gehe davon aus, dass Band 3 noch eine Kirsche auf die Torte setzt. Wieder eine klare Leseempfehlung für alle, die High Fantasy mögen - 5/5 Sternen!

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Wer meine Rezension zum ersten Teil schon gelesen hat, weiß ja das dieser zu meinen letztjährigen Favoriten zählt. Da waren meine Erwartungen natürlich hoch. Doch so viel kann ich schon vorwegnehmen, sie wurden nicht enttäuscht und Großteils erfüllt. Was genau das bedeutet, erfahrt ihr im Verlauf dieses Textes. Auch noch erwähnenswert finde ich die Dicke des Buches. Für mich war das schon eine Herausforderung mit seinen 800 Seiten, für gewöhnlich habe die Bücher in meinem Regal zwischen 250 und 500 Seiten, also wesentlich weniger als diese hier. Deshalb habe ich auch entsprechend lange gebraucht bis ich es durch hatte. Wer lieber Bücher an einem Wochenende liest, sollte sich darauf schonmal gefasst machen und extra viel Zeit mit bringen. Die Dicke bringt mich auch schon zum ersten Punkt, den ich erwähnen muss. Den Mittelteil fand ich ein wenig zäh und er hatte durchaus seine Längen. Diese wurden aber durch das fulminante Finale wieder wettgemacht, von diesem möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten. Sprechen wir lieber noch über ein paar Dinge, die mir durchaus gefallen haben. Zum Beispiel die näher Beleuchtung der Hinterländer, von denen wir bis jetzt nur sehr wenig erfahren haben. Sie erhalten in diesem Band eine etwas größere Bedeutung, ebenso wie die Hesperianer. Diese begleiten uns fast den gesamten zweiten Teil, doch sie sind keine besonders nette Begleitung. Mir hat ihre Darstellung gut gefallen, sie sind sehr konsistent geschrieben, wie so ziemlich alles. Das Volk mit seinen Vertretern bringt neuen Wind und zusätzliche Aspekte, die Rin in gewisser Weise auch helfen. Doch in erster Linie sind sie da. Ihre Beziehung zu den restlichen Figuren ist kompliziert und ihre wahre Natur wird erst gegen Ende vollends aufgedeckt. Was mich zu den restlichen Beziehungen der Hauptfiguren bringt. Man kann sie am besten mit einem Wort beschreiben: „kompliziert“. Was auch der Grund ist, warum sie mir gut gefallen und sich so echt anfühlen. Es ist nie einfach, jede Figur hat seinen eigenen Kopf, seinen eigenen Motivationen, Wünsche und wurde auf unterschiedliche Weise verletzt. Das haben sie alle gemeinsam, ihre Seelen tragen Narben und wie auch schon im ersten Band wird keine Grausamkeit beschönigt. Manchmal war das schon ein bisschen viel, wie hinterhältig Menschen sein können und ich musste das Buch für eine Weile beiseite legen. Die Menge an Verrat und Tod war mir gerade gegen Ende einfach zu viel. Es ist nie einfach, wenn Figuren, die man mögen gelernt hat sterben und hier sind es viel, ich sage nicht wer, aber macht euch darauf gefasst, euch von Charakteren zu verabschieden. Auf der anderen Seiten werden auch neue Beziehungen geknüpft oder neue Aspekte hinzugefügt. Das Ganze bringt mich zu einem Gedanken über Rin und wie sie im Mittelteil sehr passiv handelt. Das hat mir nicht wirklich gefallen, doch bei näherer Betrachtung wird mir klar, dass sie schon so viel verloren hat und wahrscheinlich auch an einem Punkt keine Kraft mehr hat. Aber das sind alles meine Gedanken und Spekulationen, macht euch am besten selbst ein Bild davon. Mit diesen Worten komme ich zu meinem Fazit. Am besten lässt sich das Buch für mich mit den Worten zusammen: „es zieht sich und hat seine Längen, doch die sind es wert.“ Wem der erste Teil gefallen hat, wird auch diesen mögen und mit Spannung auf einen dritten Teil warten, genau wie ich. Denn ich will wissen wie es mit Rin, ihren Freunden und Nikan weitergeht.

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Die Kaiserin ist der zweite Teil der Im Zeichen der Mohnblumen Trilogie von @kuangrf . Ich habe letztes Jahr den ersten Teil gelesen, der mich, nach einem ordentlichen Worldbuilding, mitreißen und überzeugen konnte. Ich werde auf den Inhalt gar nicht so sehr eingehen, da ich den ersten Teil Spoilern würde, das möchte ich gerne vermeiden. Ich muss allerdings sagen, dass der zweite Teil mich nicht überzeugen konnte.. Runin wurde immer mehr zu einem Charakter den uch verabscheue, sie ist unglaublich egoistisch und selbstbezogen, sorgt sich nur um sich selbst. Ich dachte das hätten wir im ersten Teil zurück gelassen, aber irgendwie steht der Charakter auf der Stelle, es gibt gefühlt keine Entwicklung. Genauso hatte ich von Seite 250-650 das Gefühl es passiert immer wieder das Selbe, die Story dreht sich im Kreis, Lückefüller um die Seitenzahl zu erhöhen obwohl nichts passiert. Ich bin enttäuscht nach dem doch so starken ersten Teil. Ob ich den dritten lesen werde kann ich derzeit nicht sagen. 2 / 5 Sternen, da der Schreibstil immer noch sehr gut ist und man es durchaus lesen kann, jedoch dem Auftakt nicht annähernd das Wasser reicht.

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Meine persönliche Meinung Das Cover: Das Cover ist wieder richtig gut gelungen und passt prima zu Teil 1. Im Fokus ist die kriegerische und mutige Protagonistin Rin, kampfbereit und entschlossen. Die verschiedenen Blautöne verleihen dem Cover etwas Magisches. Die Handlung: Im Zentrum der Geschichte steht die junge Rin, die seit Teil 1 eine enorme Wandlung durchgemacht hat. So ist sie nun zu einer starken und entschlossenen Kriegerin geworden, die jedoch nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft. Mittlerweile opiumabhängig leidet sie unter den Taten, die sie begonnen hat. Stets ihr Ziel vor Augen, Rache an der Kaiserin zu nehmen, lässt uns Rin an ihrem Weg voller Action, Kampf und Magie teilhaben. Um ihrer Rache näher zu kommen und ihre Heimat zurück zu erobern muss sie sich mit dem Drachenkriegsherren verbünden und in den Krieg ziehen. Nur so können beide ihr Ziel erreichen. Rin ist eine sehr mutige und tapfere Kriegerin, was sie schon in Band 1 bewiesen hat. Nun hat sie sich aber noch mehr gesteigert und auch weiterentwickelt. Es hat mir als Leserin großen Spaß gemacht, Rins Weiterentwicklung begleiten zu können. Die einzelnen Passagen sind wieder sehr spannend, teilweise auch düster und brutal, also nichts für Zartbesaitete. Der Schreibstil der Autorin ist einfach einzigartig und bildgewaltig. Es kommen keinerlei Längen auf obwohl das Buch 800 Seiten hat (was mich persönlich am Anfang etwas abgeschreckt hat). Der Lesefluss ist sauber und die 800 Seiten hat man schnell durch. Insgesamt ist diese Fortsetzung etwas gediegener als Band 1 und auch längst nicht so brutal. Man merkt eben, dass dies hier eine Art Mittelband ist und ich fiebere schon äußerst gespannt Band 3 entgegen. Mein Fazit: Wieder ist es der Autorin gelungen, mich absolut zu faszinieren und mitzunehmen. Sie versteht es, wie man den Spannungsbogen so aufbaut, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Auch diesmal gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung mit 5 von 5 Büchersternchen.

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Im Zeichen der Mohnblume - die Kaiserin 🌺 Ein Kriegsbuch durch und durch. Muss man mögen. Meins war es bereits nach Teil 1 nicht mehr. Daher habe ich mein Rezensionsexemplar nach Absprache an eine nette Bloggerin weiter gereicht welche diesen Teil Rezensiert hat. Ihre Eindrücke und meine aus Band 1 haben diesen Text entstehen lassen: Alina war sehr gespannt, wie es bei Rin und den Cike nach dem Ende von Band 1 weitergeht, welches mich schon etwas verstört hatte. Rin hat sehr überstürzt und emotional reagiert und kämpfte nun mit ihrem Gewissen und ihren Taten. Es war allerdings recht schwer wieder in die Story zu finden. Rin steckt weiterhin in einem depressiven Loch. Dies wird detailreich beschrieben. Eben genau wie wir es von der Autorin gewöhnt sind. Rin ist dem Opium verfallen, und verfällt diesem von Seite zu Seite mehr. Diese Depressive Stimmung ist spürbar! Zum Glück hält diese Stimmung nicht so lange an, aber der Einstieg war dadurch nicht gerade leichter und zog den Leser etwas runter. Auch als Rin sich zusammenreißt und den Entzug hinter sich bringt, bleibt die Stimmung das ganze Buch über sehr bedrückend und düster. Dies passt aber zu der Handlung. Dank dem wirklich tollen Schreibstil der Autorin ist die Handlung trotzdem interessant und packend. Trotz 800 Seiten hat man nicht das Gefühl sich durch arbeiten zu müssen. Hinzu kommt die ausführlich beschriebenen Kampfszenen und das weiter ausgeführte Worldbuilding. Dies lässt aufregende aber auch weniger schöne Bilder in unserem Kopf entstehen. Zudem wird der Krieg nicht verharmlost, sondern durch mehrere Schockmomente verdeutlicht. Leid, Schmerz und Angst sind regelrecht spürbar. Es ist eben kein Buch für schwache Nerven. Definitiv nicht. Die Autorin bleibt ihrer Linie also treu. Hier möchte euch noch mal auf die fehlende Triggerwarnung aufmerksam machen welche im Original durchaus vorhanden ist, bei der Übersetzung aber verloren gegangen ist. Auch bei Band 1 hat mich dies schon sehr gestört und mir beim Lesen ein flaues Gefühl im Magen beschert. Band 2 jedoch endet mit einem großen Knall und reißt noch mal einiges Raus. Dies hat Alina sehr gut gefallen. Fazit: Rin kämpft sich weiter Vorwärts und durch all ihre Schwächen zu etwas großem, etwas starkem mit dem man sich nicht anlegen sollte. Doch auch ihre Gegner und Verbündeten sind nicht ohne. Obwohl die Handlung und die Entwicklung der Charaktere anscheinend spannend und interessant war, hätte ich die gewaltfreieren Szenen ( von denen es nicht gerade wenige gab ) größtenteils übersprungen. Teil 1 hat mich diesbezüglich etwas gebrandmarkt und mit keinem guten Gefühl zurück gelassen. Alles in allem gibt es hier aber minimal weniger. Trotzdem wollte ich wissen wie es weiter geht mit Rin als neue Anführerin der Cike. Ihr Verhalten und ihre Entscheidungen sind teilweise sehr fragwürdig, aber auch unvorhersehbar. Alles in allem ist diese Geschichte eine die Leser mit einem speziellen Geschmack anspricht. Kriegsstrategien, Gewalt, Drogen, Magie und eine starke Protagonistin liefern eine starke Geschichte innerhalb eines bildhaften Schreibstils. Auch auf den historischen und spirituellen Hintergrund wird auch hier wieder geachtet. Dies muss man mögen ... Während Alina die Geschichte weiter verfolgen wird, ist dies trotz toller und zahlreicher Plots auf 800 Seiten nicht mein Fall da sie nach dem Lesen kein gutes Gefühl in mir zurück lässt. Dies war mir bereits nach Band 1 klar. Doch genau dies erwarte ich von einem Buch. Daher habe ich dieses Rezensionsexemplar auch weiter verschenkt und bin froh dass Alina ihren Spaß damit hatte.

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Fantasy, geschrieben von einer Autorin, spielend in einer an das feudale China angelehnten Welt und mit einem Mädchen als Hauptfigur. Wenn das nicht mal etwas erfrischend Neues ist! Das waren die ersten Zeilen meiner Rezension zum ersten Band der Trilogie: „Im Zeichen der Mohnblume – die Schamanin“. Das Mädchen ist inzwischen eine Frau, sonst hat sich nicht viel geändert. Es freut mich sehr, dass diese Geschichte, die zumindest ein Stück weit die ausgetretenen Fantasy-Pfade verlässt, auch in Deutschland verlegt wird und Aufmerksamkeit erfährt. Ein Land in endlosem Krieg CN: Kriegsverbrechen, sexuelle Gewalt, Drogenabhängigkeit Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat und sich komplett vor Spoilern schützen möchte, der überspringe diese Absätze bis zur nächsten Überschrift. Auch der zweite Band dreht sich um Rin, Schamanin des Phoenix, eines grausamen Feuergottes. Durch den Einsatz extremer Gewalt und unter dem Verlust dessen, was ihr am liebsten war, hat Rin ihr Land vor der Invasion gerettet. Nun ist sie zutiefst traumatisiert und verbringt ihre Tage am liebsten zutiefst im Opiumrausch. Nur so kann sie zeitweise die Stimme des Gottes in ihrem Kopf ausblenden, den es ununterbrochen nach Zerstörung gelüstet. Allerdings sind die Dienste der Frau, die ein ganzes Land in Schutt und Asche gelegt hat, weiterhin sehr gefragt. Der Drachenkriegsherr ergreift die Gunst der Stunde und will mit Rins Hilfe die Kaiserin stürzen. Nikan soll nicht länger Kaiserreich sein, sondern zur Republik werden. Eine neue Gelegenheit für Rin das zu tun, was sie am besten kann: Kämpfen. "Viele Menschen werden dich ausnutzen oder dich töten wollen. Wenn du am Leben bleiben willst, musst du dich für eine Seite entscheiden. Also entziehe dich nicht dem Krieg, Kind. Schrecke nicht vor dem Leid zurück. Wenn du Schreie hörst, renne auf sie zu." - Im Zeichen der Mohnblume - Die Kaiserin, S. 214 Geschichtsunterricht Beim ersten Buch war es mir noch gar nicht so bewusst, aber die Bücher sind eng angelehnt an die jüngere chinesische Geschichte. Der erste Band dreht sich um den zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg und behandelt auch das Nanking-Massaker. „Die Kaiserin“ spielt während des chinesischen Bürgerkrieges (1927-1949), nach dessen Ende die Volksrepublik China gegründet wurde. Tatsächlich habe ich auch während dem Lesen das Buch zur Seite gelegt und einen kompletten Abend zur Geschichte Chinas recherchiert und gelesen. Das ist bisher noch selten einem Buch gelungen. Wo ist der Haken? Ein frisches Szenario also, geschichtliche Bildung ist gleich mit inbegriffen und spannend ist „Im Zeichen der Mohnblume – die Kaiserin“ auch. Das schamanistische Magiesystem mit Menschen, die Macht von Göttern borgen, ist total interessant. Alles in Butter also? Ein Jahreshighlight? Nicht ganz. Denn an einem scheitert das Buch für mich: An den Figuren, allen voran Protagonistin Rin. Manchmal wollte ich sie schütteln und ihr zurufen: „Sei doch nicht so dumm! Wach auf, tu was! Lass das nicht mit dir machen, du bist die mächtigste Person im ganzen Land!“ Anfangs gefällt Rin sich in ihrer Opferrolle, dröhnt sich mit Opium zu, weigert sich, Verantwortung zu übernehmen. Später beweist sie immer wieder offensichtlich einen sehr schlechten Geschmack bei der Wahl ihrer Verbündeten. Sie lässt sich von anderen ein ums andere Mal erniedrigen, tut nichts, wenn man sie als Untermenschen bezeichnet, im Gegenteil. Obwohl sie sich im ersten Band geschworen hat, nie mehr jemandes Experiment zu sein, lässt sie sich von den Hesperianern (analog den Europäern) wöchentlich untersuchen, wenn auch widerwillig. Krankhaft sucht Rin die Anerkennung einer Vaterfigur, den sie vermeintlich im Drachenkriegsherren ausgemacht hat. Dabei wird der Leser*in schon zu Beginn klar: Das kann nur schiefgehen. Und dann auch noch diese Mehr-oder-weniger-Liebesbeziehung mit dem *verzeih* Arschloch Nezha. Ehrlich, das war beim Lesen wahnsinnig frustrierend. Oft hat mich Rins Verhalten einfach wütend gemacht, sodass ich wirklich nur wenig positive Gefühle ihr gegenüber aufbringen kann. An anderen positiven Figuren mangelt es – leider – auch. Am ehesten mochte ich noch die Auftritte von Venka, Nezhas Schwester, die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat, aber oft so handelt, wie ich es mir von Rin gewünscht hätte. Fazit Es gibt viel Gutes, Spannendes, Interessantes im Buch, aber für mich scheitert das Buch leider an seiner nervigen Protagonistin. Keine Höchstwertung also. Trotzdem ist die Reihe wirklich lesenswert und ein wichtiger Beitrag für mehr Diversität in der Fantasy: Weder von einem mittelalten weißen Mann geschrieben, noch in einer europazentrierten Mittelalterversion angesiedelt, in der vielleicht sogar durch bestimmte Figuren rassistische Ideologien weiterverbreitet werden (Stichwort Orks). Dafür gibt es von mir 4 von 5 Sternen. Diese Rezension ist auch auf meinem Blog Im Buchwinkel erschienen.

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Rin ist nach dem Krieg alleine mit sich selbst, ihren Gedanken und Schuldgefühlen. Berauscht vom Opium ist sie alles andere als geeignet die Cike zu führen und muss jeder Zeit damit rechnen, dem Phönix zu verfallen und alles um sich herum in Brand zu stecken. Verfolgt von den Häschern der Kaiserin und ihren eigenen inneren Dämonen, hält sie nur der Wunsch nach Rache am Leben. Die Kaiserin soll für ihre Taten büßen und nur ein Bündnis mit dem Drachenkriegsherrn, der eine eigene Republik erschaffen will, gibt ihr die Macht und die Armee hierzu. Alte Verbündete treten auf den Plan und ein weiterer brutaler Krieg wirft seine Schatten voraus... Das Buch ist in drei Abschnitte aufgeteilt und ich muss gestehen, wenn ich im ersten Teil mir die noch verbleibenden Seiten angeschaut habe, musste ich schlucken. 800 Seiten sind für jemanden wie mich, der lieber im Bereich 400 - 500 Seiten liest, eine echte Herausforderung. Vor allem lag das auch an Rins Verhalten. In diesem ersten Teil ist sie so am "herumjammern", sie badet in Selbstmitleid und knallt sich die Birne mit Opium weg - es war kaum zu ertragen. Abwechselnd gibt sie sich und dann wieder anderen Schuld an den Ereignissen des Krieges und es war echt sehr anstrengend. Im zweiten Teil wurde es dann wesentlich besser. Die Geschichte nimmt Fahrt und Spannung auf, geliebte Charaktere tauchen wieder auf und bringen eine neue Dynamik in die Geschichte und es gibt wieder jede Menge Kriegswissen, Taktik und politische Schachzüge und das ohne Langeweile. Stellenweise bahnen sich sogar zarte Gefühle an, die das Herz in diesem Krieg ein wenig leichter machen (ohne Kitsch und Knutschen und Co.). Der dritte Teil konnte mich dann absolut überzeugen mit einer epischen Schlacht, Magie, Verrat und Intrigen und immer im Hinterkopf der interessante historische Aspekt in "unserer Welt". Das Ende wartet sowohl mit einem unerwarteten Plottwist als auch mit einem zu ertragenden Cliffhanger auf und ich freue mich schon auf den letzten Band und habe diesmal auch keine Angst vor vielen Seiten. Wenn das Buch einen packt, fliegen die Seiten nur so vorbei. Ich hoffe sehr auf eine Übersetzung. Ein zweiter Teil, bei dem man erst mal die Phase des Selbstmitleids und des Schmollens der Protagonistin überwinden muss, bevor die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt und eine fantastische Mischung aus Kriegstaktik, Schamanismus und Strategie bereithält. Im Hinterkopf muss man dabei immer die historischen Fakten behalten, was noch mehr interessante Schlüsse aus den Ereignissen ziehen lässt. Die Protagonistin kommt wieder auf Spur, soviel kann ich euch schon mal versprechen. Ich bin gespannt wie ihre Geschichte im 3. und finalen Teil ausgeht.

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