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Rezensionen zu
Tagebuch eines Buchhändlers

Shaun Bythell

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Da es sich um ein Tagebuch handelt erzählt dieses Buch keine wirkliche Geschichte mit Spannungsbogen. Trotzdem habe ich es in wenigen Tagen gelesen, was wohl vor allem am Schreibstil lag, der nur so von trockenem Humor strotzt. Besonders unterhaltsam fand ich, wie viele Erwiderungen man auf die Frage „Möchten Sie eine Tüte?“ geben kann. Der Autor scheint ein sehr zynischer Mensch zu sein mit einer teilweisen sehr negativen Sichtweise. Ich fand es interessant mehr darüber zu erfahren, wie eine Buchhandlung in einem Land ohne Buchpreisbindung funktioniert. Das Buch verpackt viele Hintergrundinfos auf eine witzige und interessante Art. Bei den Beschreibungen der Buchhandlung und des Bestands wünschte ich mir des öfteren dort zu sein und in den Regalen zu stöbern. Einige Passagen waren mir jedoch zu langatmig, da der Autor auch vieles von Freunden und den Freunden seiner Frau erzählte, was jedoch nicht wirklich was mit seiner Buchhandlung zu tun hatte und mich nicht sonderlich interessierte. Fazit: Eine humorvolle und interessante Lektüre sowohl für Menschen aus der Buchbranche als auch für alle anderen Buchliebhaber.

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Die Handlung: Diese Autobiografie erzählt vom Leben, des Shaun Bythell, der als Besitzer des größten Secondhand-Bücherladens in Schottland so einige Probleme zu bewältigen hat. Dabei erzählt er jeweils in kurzen Abschnitten - von meistens ein bis zwei Seiten - über seinen Tag und den vielen Problemen und Nachteilen, die er in seinem Geschäft täglich erlebt. Das beinhaltet neben unhöfliche Kunden, Menschen, die über seine Preise feilschen und problematischen Angestellte, auch einen streunenden Kater und die benötigenden Erneuerungen des alten Gebäudes, die typischerweise nur im Winter auftauchen. Die Erzählweise ist durchgängig sachlich und hat oft einen bitteren Beigeschmack, was dem Buch seinen besonderen Charme verleiht. Dafür ist der trockene, fast schon köstlich-sarkastische Schreibstil verantwortlich der es schafft, die Miseren von Shaun Bythell perfekt einzufangen. Trotz der Sachlichkeit bieten die Geschehnisse oft genug Momente in denen ich den Kopf nur lachend schütteln konnte. Besonders interessant fand ich die Einblicke, die der Autor im Bezug auf die frühere Zeit gibt. Er erzählt, welche Unterscheide es macht, ein Buch zu verkaufen und geht dabei auf die Zusammenarbeit mit dem großen Anbieter "Amazon" ein. Welche Bedingungen sie haben, wie der Versand abgerechnet wird und welche bedeutenden Konsequenzen die Verkäuferbewertung haben kann, wird lebhaft und mit einer abwägenden Haltung dem Leser nahegebracht. Dabei geht er vermehrt auf die Aussichtslosigkeit ein, Bücher im Internet ohne diesen Anbieter verkaufen zu wollen. Mein Fazit: Es ist erstaunlich und höchst interessant zu lesen, wie unsere "buchverrückten" Mitmenschen sich oftmals benehmen. Eine herrliche Lektüre über den täglichen Wahnsinn eines Buchhändlers.

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Tagebuch eines Buchhändlers von Shaun Bythell Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut und als es dann vom bloggerportal angekommen ist, habe ich mich auch drauf gestürzt. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön, das meine Anfrage angenommen wurde. Jetzt zum Buch. Muss man mögen, kurze Tagebucheinträge, nüchtern geschrieben. Teils hat das Buch Würze, wenn Shaun von lustigen Begebenheiten in der Buchhandlung erzählt. Ansonsten liest man auch viel nüchterne Buchhändler Bilanzen. Tageseinnahmen sind nicht immer berauschend, manche Dachbodenfunde auch nicht. Überlebenskampf. Es ist nicht alles rosarot. Das was wir lieben, ist für Buchhändler und besonders auch das was Shaun hier betreibt nämlich ein Bücher-Antiquariat, ganz harter Alltag. Seine Einträge werden noch von anderen Tagesgeschehnissen gelenkt. Kurze Infos über seine Freundin und der Hauskatze. Obwohl ich Tagebücher mag, war das hier schon eine Herausforderung. Ich schätze mal nüchtern wie Shaun das hier beschreibt, ist er auch. Allerdings erfährt man auch viel über einen bestimmten Onlineriesen und wie der das Geschäft madig machen kann, aber auch wie abhängig Shaun von diesem Onlinedienst ist. Alles in allem ein interessantes Buch, kein Roman (das haben andere auch schon betont). So witzig wie sich der Klappentext anpreist ist das Buch nicht. Ich würde sagen es ist ein Buch für ganz hartgesottene Bücherwürmer mit Blick hinter die Kulissen eines Bücher-Antiquariats. Sicher kann man solche Erlebnisse auch lustiger beschreiben und ich kenne auch Autoren die dies bereits gemacht haben. Das Cover mit der Klappbroschur ist ein Blickfang. Man sieht den Buchhändler von seinem Laden und innen brennt auf allen Etagen Licht. Von oben bis unten ist alles voll mit Büchern. Das ist doch ein Paradies, oder? Für Leser die gerne mal einen Blick hinter den Bücherkauf werfen wollen, ein trockner Schreibstil nicht abschreckt und wird dann aber auch mit viel Interna belohnt. Vielleicht auch ein Buch (445 Seiten) da man lieber hin und wieder zur Hand nimmt und immer mal Einträge liest und dann wieder zur Seite legt, so ist ist es einfacher. Normal sind 445 Seiten gar nicht mal so viel. Es kommt auf die Form und Darstellung an. Hier ist es halt so, dass dieses Tagebucheinträge etwas trocken daher kommen und man manchmal auch anfängt nachzudenken. Alles in allem war das Buch ganz interessant. Auch Traumberufe haben ihre Tücken. Menschen kämpfen mit ihren Geschäften ums Überlegen. Schaut Euch mal die Innenstädte an. Buchhandlungen sind heute meistens Ketten. Manchmal entdeckt man noch Bücher-Antiquariate. Unterstützt das! Geht dort hin, geht in die Keller stöbern. Das macht so viel Freude. Viel schöner als Online ein Klick zu tätigen. Sich zu ärgern, wenn der Paketbote wieder zu einer Zeit kommt, an der man arbeitet oder anderes erledigt. Geht in die Geschäfte. Dann haben Buchhändler vielleicht auch mal lustigerer und lockerer Anekdoten zu erzählen, weil sie sich um die Umsätze keine Sorgen mehr machen müssen.

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Nach dem Lesen des Buches muss eigentlich feststehen – buy local und in unabhängigen Buchhandlungen. Der Buchhändler Shaun Bythell beschreibt in Tagebuchform seinen Alltag in seiner großen Secondhand-Buchhandlung „The Book Shop“ in Wigtown. Nun muss man gleich zu Beginn dazu sagen, dass er jede Menge schwarzen Humor und eine spitze Zunge hat, seine Kommentare zu und über Kunden sind nicht stets und ständig freundlich und er sieht nichts mehr durch die rosarote Brille. Es ist keine der schönen Geschichten aus der Kategorie Traumweltbuchhandlung. Es ist der Alltag, ungeschönt, ungefiltert und recht sachlich von einem erfahrenen Buchhändler erzählt. Shaun Bythell erzählt von der spürbaren "Bedrohung" durch einen großen amerikanischen Onlineanbieter und der Angst irgendwann keine Kunden mehr zu haben, da alle nur noch online bestellen oder eBooks lesen. Seine Geldsorgen, seine sehr eigenwillige Mitarbeiterin Nicky, die ihm immer wieder den „Schlemmer-Freitag“ (großes Kino diese Gerichte aus der Mülltonne) aufdrängt, seine zum Teil recht exzentrischen Kunden und vor allem sein Blick auf sie machen das Buch aber so interessant und unterhaltsam. Es war der schwarze Humor und die recht nüchterne Erzählweise, was mir an diesem Buch am besten gefallen hat. Zudem erhält man einen guten Blick hinter die Kulissen der Bücherwelt. Manche Tage in der Buchhandlung sind etwas langweilig, andere Tage sind super unterhaltsam und wiederum andere Tage sorgen für eine nachdenkliche Stimmung – also wie im echten Leben ;-).

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Urig, sarkastisch und mit interessanten Hintergründen zum Buchhandel

Von: Lelo2 aus Wurster Nordseeküste

13.08.2019

"Tagebuch eines Buchhändlers" ist ein autobiographischer Roman, in dem der Autor Shaun Bythell für den Zeitraum eines Jahres Einblick in sein Leben als Inhaber einer antiquarischen Buchhandlung gewährt. Das Buch ist, wie der Titel schon verrät, in Form eines Tagebuchs geschrieben. Vor den Einträgen der einzelnen Monate befindet sich immer ein Auszug von George Orwell aus seinen "Erinnerungen an eine Buchhandlung" von 1936. Dieser wird dann von dem Autor aus Sicht eines modernen Buchhändlers beurteilt. Das gefällt mir gut. Die beschriebenen Veränderungen im Buchhandel mit fortschreitender Modernisierung und der weiten Verbreitung und Nutzung des Internets sind sehr interessant. Ich habe noch einiges über den Buchhandel, insbesondere mit antiquarischen Werken, gelernt. Gut gefällt mir auch, dass einige Bilder aus dem Laden The Bookshop abgedruckt sind. Das Cover zeigt ebenfalls den Laden und Shaun Bythell. Das macht es schön anschaulich und man kann sich gut vorstellen, wo die Handlung spielt. Das finde ich bei autobiographischen Romanen sehr angebracht und wichtig. Der Schreibstil ist teilweise sehr bissig und sarkastisch. Es liest sich sehr unterhaltsam und witzig. Die Beschreibung der Kunden ist sehr tiefsinnig und teilweise urkomisch. Einige der Kunden rühren auch und lassen hoffen, dass es wirklich noch Freunde von kleinen, sehr persönlichen Buchhandlungen gibt. Shaun Bythell erklärt, dass er den Eindruck hat, dass eine "Buchhandlung auf die meisten Leute vorrangig entspannend wirkt. Sie [sei] ein friedlicher, ruhiger Ort, wo man den gnadenlosen Zwängen und den digitalen Anforderungen des modernen Lebens entkommen [könne]." Diese Beobachtung kann ich nur bestätigen. Was mir nicht so gut gefallen hat, war zum Einen die teilweise Zusammenhanglosigkeit der Passagen. Aber dies rührt daher, dass es sich um Tagebuch-Einträge handelt und war nach dem ersten Einlesen nicht mehr ganz so anstrengend. Zum Anderen, hat mir die Beschreibung von Nicky, der Angestellten von Shaun Bythell, nicht gefallen. Ich fand es nicht gut, dass ihre schrullige und etwas abgehobene Art mit ihrem Glauben in Verbindung gebracht wurde. Nicht alle gläubigen Menschen sind auch automatisch schrullig. Das mag etwas sein, was in ihrer Persönlichkeit liegt und vermittelt deshalb ein völlig falsches Bild. Zudem wird sie als etwas ungepflegt, eigensinnig und unehrlich beschrieben. Das sind alles Attribute, die sich mit ihrem Glauben in keiner Weise vereinbaren lassen. Für Leser, die gerne sarkastische und humorvolle Romane lesen, ist dieses Buch gut geeignet. Auch für alle Büchernarren kann ich es empfehlen, weil man eine ganze Menge über Bücher lernen kann und viele interessante Romane beschrieben werden.

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Shaun Bythell ist der Besitzer des „The Bookshop“, einer großen Second-Hand-Buchhandlung/Antiquariats an der Küste von Galloway in Wigtown, Schottland und in „Tagebuch eines Buchhändlers“ lässt er die Leser über einen Zeitraum von einem Jahr an seinem Leben teilhaben. Dass Buchhandlungen, die nicht unter dem Dach einer großen Kette ihre Geschäfte betreiben, permanent ums Überleben kämpfen müssen, wissen mittlerweile die meisten Leser. So auch Bythell, der wenig mit dem freundlichen, warmherzigen und verständnisvollen Bücherwurm zu tun hat, den man sich hinter dem Tresen eines solchen Ladens vorstellt. Und doch gibt es Situationen, in denen genau diese Eigenschaften durchblitzen. Als beispielsweise ein Kunde beim Stöbern den Namen seines Vaters auf dem Vorsatzblatt findet, überlässt ihm Bythell das Buch umsonst. Doch meist wirkt er ziemlich mürrisch und desillusioniert. Kein Wunder, wenn man sich seine Kunden anschaut. Die einen wühlen sich stundenlang durch die Regale, versuchen dann den Preis des Buches herunterzuhandeln, und wenn das nicht funktioniert, schauen sie, ob sie das Exemplar online billiger bekommen, die anderen verlassen den Laden ohne Einkauf, nachdem sie vorher den Buchhändler ewig in ein Gespräch verwickelt haben. Offenbar braucht es schon eine gewisse Passion, um nicht aufzugeben, denn bei der Beschreibung des frustrierenden Umsatzes habe ich mich immer wieder gefragt, wie „The Bookshop“ überleben kann. Vielleicht sind ja unter den antiquarischen Büchern, die er im Rahmen von Haushaltsauflösungen kauft, einzelne Gemmen, die er gewinnbringend veräußern kann. Und doch denke ich, dass Bythell das mag, was er tut. Er liebt seine Buchhandlung und seine Heimat. Das kann man seinen Beschreibungen entnehmen, wenn er für Ankäufe über Land fährt. Und er ist auch nicht immer übellaunig. Es gibt auch zahlreiche Textpassagen, die von trockenem Humor geprägt sind, man denke nur an die schrulligen Assistentin, die die Bücher regelmäßig falsch einsortiert, oder die Erschiessung des ebook-Readers. Sehr unterhaltsam und entbehrt nicht einer gewissen Komik. Aber das “Tagebuch eines Buchhändlers” ist mehr als “Bridget Jones Diary” (der Vergleich kam mir in den Sinn, als ich die tägliche Bilanz gesehen habe). Es ist gleichermaßen eine David-gegen-Goliath Geschichte, eine Abrechnung und ein Aufruf gleichermaßen, der Unterstützung der inhabergeführten Buchhandlungen und der unabhängigen Verlage fordert. Shaun Bythell mag nicht uneingeschränkt glücklich mit seinem Leben als Buchhändler sein, aber er hat all das, was sein Leben ausmacht. Er ist zufrieden.

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Amüsant und charmant

Von: Verena B. aus Uslar

11.08.2019

Amüsant und charmant Shaun Bythell ist ein leidenschaftlicher Büchermensch, der in seinem eigenen Antiquariat in Schottland arbeitet. In seinem Tagebuch erhalten wir Einblicke in sein Leben als Buchhändler und charmant witzige Anekdoten und Erfahrungen. Dieses Buch ist kein Roman, sondern wirklich eine Art Tagebuch. Meine Meinung: Das Cover ist wunderschön. Darin kann man sich sofort verlieben und es schreit mich als Buchliebhaber einfach an, dass ich es in die Hand nehmen muss. „Tagebuch eines Buchhändlers“ ist für mich kein Buch, das ich am Stück verschlingen konnte, aber dennoch herrlich unterhaltsam. Die Form eines Tagebuchs war für mich anfangs etwas ungewohnt und ich brauchte ein bisschen mich damit zu Recht zu finden. Dann ist es aber umso schöner. Zeitweise ist es etwas anstrengend zu lesen, da mir einfach die kontinuierliche Handlung gefehlt hat. Es waren viele kurze Eindrücke. Allerdings, als ich mich entschlossen habe es wirklich Stück für Stück zu lesen und mir die Zeit gelassen habe, war es sehr amüsant. Auf jeden Fall ist es eine originelle Idee, die an und für sich auch gut umgesetzt wurde. Wahrscheinlich dennoch nicht jedermanns Geschmack. Etwas gewöhnungsbedürftig und eigen. Mir persönlich hat die Art und der Aufbau, nach anfänglichen Schwierigkeiten, dennoch gut gefallen. Man merkt auf jeden Fall, dass Shaun Bythell ein wahrer Liebhaber von Büchern ist. Das kam bei mir zu 100 % rüber. Es gibt viele unterhaltsame Stellen, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Meine persönliche Lieblingsstelle ist die mit dem Kindle. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber schon dafür hat es sich gelohnt zu lesen. Wenn man dieses Buch liest, sollte man der englischen Sprache halbwegs mächtig sein. Shaun Bythell verwaist immer wieder auf Bücher oder verbindet Beispiele mit Büchern, die aber alle englische Titel haben (wir sind hier ja auch in Schottland). Ohne Englischkenntnisse wären einige Geschichten bzw. Anekdoten nicht wirklich zu verstehen. Ich glaube jeder, der mit Kunden arbeitet, hätte mit diesem Buch seinen Spaß und würde immer wieder zustimmend nicken und schmunzeln. Fazit: Erwartet hier keinen Roman, denn es ist wirklich wie ein Tagebuch geschrieben. Es gibt einen Einblick in das tägliche Leben eines Buchhändlers mit vielen unterhaltsamen Anekdoten. Von mir gibt es 3 ½ von 5 Sternen.

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„The Bookshop“ in Wigtown in Schottland ist die größte Second-Hand-Buchhandlung des Landes und Shaun Bythell ist der Besitzer dieses Paradieses für Bücherfreunde. Manche Kunden bezeichnen den Laden als Labyrinth, weil die Regale so verwinkelt stehen, aber genau das macht den Charme der Buchhandlung irgendwie auch aus. Und natürlich prägen die Menschen den Laden. Ob exzentrische Kunden oder sehr spezielle Mitarbeiter, Shaun Bythell kennt sie alle. Zusätzlich gibt es einen Blick hinter die Kulissen, der Einblicke gewährt, die man als Buchkäufer so nicht kennt. Eines vorweg: Jedes Wort ist wahr. Glaube ich zumindest. Denn so kauzig kann man sich Büchermenschen nicht ausdenken. Der Titel „Tagebuch eines Buchhändlers“ verspricht bereits urige Geschichten, allerdings rechnet man nicht unbedingt mit einem richtigen Tagebuch. Über das Jahr 2014 hinweg nimmt Shaun Bythell den Leser Tag für Tag mit in seine Welt. Was er erzählt, ist sowohl Autobiografie als auch faszinierende Geschichten. Dabei sind die einzelnen kurzen Kapitel, die sich jeweils um die Werktage drehen, weniger von Spannung, als durch feinfühliges Erzählen gekennzeichnet. Etwa, wenn er von Nachlässen verstorbener Personen erzählt, deren Bibliothek viel von der Persönlichkeit des jeweiligen Menschen preisgibt. Allerdings erfährt man nicht nur verschiedene Aspekte aus dem Alltag eines Buchhändlers, sondern auch von den Problemen, mit denen inhabergeführte Buchhandlungen zu kämpfen haben. Anders als man vielleicht vermuten würde, ist das nicht nur der wachsende Internethandel, sondern auch ganz handfeste Schwierigkeiten, wie undichte Schaufensterscheiben. Hinter jedem Satz von Shaun Bythell steckt großer Idealismus und viel Herzblut für seinen Beruf. Trotz aller Unwägbarkeiten, kleinerer und größerer Probleme, Unstimmigkeiten mit Mitarbeitern oder unhöflichen Kunden, erzählt der Autor und Buchhändler mit sehr viel positiver Stimmung. Und obwohl es oft nur alltägliche Begebenheiten sind, ist es vor allem seine Begeisterung für seinen Beruf, die die meist recht kurzen Kapitel so faszinierend machen. Dadurch, dass die einzelnen Tage in sich abgeschlossen sind, ist ein kontinuierlicher Erzählstrang nicht vorhanden. Dennoch bauen viele Ereignisse, wie es im Leben nun einmal so ist, aufeinander auf und werden in einem späteren Kapitel wieder aufgegriffen oder fortgeführt.

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