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Rezensionen zu
Highfire - König der Lüfte

Eoin Colfer

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Seid ihr bereit für Drachen? Aber nicht die schönen, die menschlich aussehen und denen ihr euer Herz schenken könnt... Nein! So ist Vern, ehemals Lord Highfire und der letzte seiner Art, sicher nicht. Der junge Squib würde ihn wohl eher als ein zu groß geratener Alligator beschreiben. Squip ist nachts auf der Flucht vor der Mafia und stößt zufällig auf Vern (mitten im Sumpf). Und wie es das Schicksal will, verschont Vern den Jungen... ob dieser am Ende doch sein tausend Jahr altes Herz erweicht? Da ist ja auch noch das Problem mit der Mafia, einem korrupten Bullen und Squips Momma, sie sich auch unwissend irgendwie mittendrin befindet. Ich bin so beeindruckt vom neusten Streich des Autors. Bisher habe ich nur Colfers Artemis-Fowl-Reihe gelesen. Diese Jugendreihe hat ja auch ihre ganz eigene Sprache. Aber bei Highfire setzt Colfer nochmal eine Schippe drauf: derb, rau und direkt. Dadurch entsteht einfach ein wunderbarer Witze zwischen den einzelnen Charakteren. Die Personen hat der Autor auch hervorragend ausgearbeitet und ihnen allen viel Leben und jedem eine eigene Geschichte zugeteilt. Außerdem finde ich den Ort des Geschehens, die Sümpfe rund um den Mississippi, einfach grandios. Wer auf dreckige Witze, Waffen, Action, derbe Sprache, Anti-Helden und eine Geschichte mit viel Herz dazwischen sucht, ist hier genau richtig! Danke @bloggerportal und @heyne.verlag für das Rezensionsexemplar. P.S.: das es sich hier um kein Jugendbuch handelt, erwähne ich hier extra, da mir aufgefallen ist, dass wirklich viele Blogger und auch Buchläden dieses Buch als Jugendbuch verkaufen. Und das ist es sicher nicht. Das muss jedem nach den ersten 3 Seiten eigentlich klar sein.

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Der 15-jährige Everett Moreau, der von allen nur Squib genannt wird, wegen einer tragischen Spielerei mit einer Stange Dynamit, lebt mit seiner Mutter Elodie im Bayou von Louisiana. Sie leben ein einfaches Leben, aber trotz allem reicht es nicht, sich über Wasser zu halten, obwohl Squib drei Jobs hat und seine Mutter in der Petit-Bateau-Klinik und dem Slidell-Memorial-Krankenhaus Extraschichten fährt. Ihm gefällt die Sache zwar nicht, aber er sieht sich gezwungen, eine Ausbildung als Sumpfschmuggler zu beginnen, um seine Mutter aus den Fängen des korrupten Polizisten Regence Hooke zu befreien. Denn Hooke hat es sich Hals über Kopf in seine Mutter verliebt und schreckt auch nicht davor zurück Squib mundtot zu machen, um bei Elodie zu landen. Als Hooke gerade mit einer Granate das Problem Squib aus der Welt schaffen will, hätte er wahrscheinlich nie für möglich gehalten, damit die Rache des Honey-Island-Sumpf-Monsters auf sich zu ziehen. Als ich den Klappentext vor einer Weile gelesen habe, dachte ich mir schon „was für ein verrücktes Buch“. Der letzte Drache, Lord Highfire vom Drachenhorst derer von Highfire, auch Vern genannt, trifft auf den Halbwaisen Squib. Beide sind auf ihre eigene Art Außenseiter: Vern, weil er der letzte seiner Art ist und Squib, weil er trotz aller Umstände nicht vom rechten Weg abkommen will, obwohl der Bayou ansonsten ein Sündenpfuhl von Schmugglern und Mafia-Mitgliedern ist. Natürlich sind beide am Anfang nicht wirklich voneinander angetan, muss Vern doch ständig mit der Angst leben, entdeckt zu werden. Deswegen ist Verns erste Reaktion, den Jungen so schnell wie möglich zu beseitigen. Wäre da nicht sein guter Freund Waxmann, der ihn davon überzeugt, den Jungen erst mal als Hausgeist anzustellen. Die Entwicklung dieser ungleichen Freundschaft mitzuverfolgen, fand ich wirklich schön, weil sie beide irgendwann merken, dass sie sich brauchen und bei einem Zusammenschluss mehr Chancen haben gegen den gemeinsamen Feind: Regence Hook. Regence Hook ist wirklich ein Charakter, der mich an mancher Stelle etwas aus der Fassung gebracht hat. Ich habe selten einen so unreflektierten und überheblichen Charakter erlebt, der sich am Leid anderer dermaßen aufgegeilt hat, dass ich fast sprachlos war. Umso mehr habe ich Vern und Squib die Daumen gedrückt, diesem Kerl endlich das Handwerk zu legen. Allerdings passt dieser Charakter auch einfach sehr gut zum Rest der Geschichte, denn die Geschichte ist ziemlich überdreht und überzeichnet. An mancher Stelle konnte ich nur noch herzlich lachen, weil die Szene so absurd war. Jedoch muss man auf solch einen Humor stehen. Es geht sehr oft unter die Gürtellinie und die Witze sind eher der flachen Natur. Aus diesem Grund waren mir auch manche Witze zu daneben, aber der große Rest empfand ich als sehr unterhaltsam. Bei diesem Buch konnte ich gut abschalten, wenn ich auch am Anfang etwas gebraucht habe, um mich an den Erzählstil zu gewöhnen. Denn die Kapitel sind sehr lang und jeder Charakter bekommt einen Absatz aus seiner Perspektive geschildert. Mein Lieblingscharakter war aber Waxmann. Denn er hat sein Herz am rechten Fleck, und obwohl er ein Auftragsmörder ist, versucht er Vern davon abzuhalten, Squib zu töten. Zudem ist er auch eine interessante Mischung aus einem Menschen und einem Drachen, deren Zeugung alles andere als einfach vonstattengeht. Allein seine Existenz ist schon besonders. Deswegen hat mich eine Entwicklung besonders traurig gemacht, aber ganz ohne Tragik geht es in diesem Buch eben auch nicht. Dennoch kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine witzige und abgedrehte Geschichte über die Freundschaft zwischen einem Drachen und einem 15-jähringen Jungen lesen will. Und das Beste ist, bald wird es auch eine Serie dazu geben!

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Zu Beginn der Rezension ist mir eins aufgefallen: Der Klappentext auf dem Buch ist um einen wesentlichen Satzteil der Buchbeschreibung des Verlags ärmer: "Deprimiert hat er sich in die Sümpfe Louisianas zurückgezogen, wo er seine Tage mit Wodka und schlechten TV-Serien verbringt. .." Genau dieser Satzteil aber hat mich dazu bewogen, das Buch zu lesen - es entsteht die Erwartung einer Story mit einer gewissen Skurrilität, denn ein wodkatrinkender und fernsehschauender Drache verspricht natürlich eine gewisse Komik. Amüsante, humorige Bücher ohne Touch ins Alberne, die einen ganz ohne Visualisierung nur durch Text zum lachen bringen, sind aber die absolute Kür, daher war ich hochgespannt was für eine Umsetzung mich erwartet. Zunächst lässt sich sagen, dass ich etwas brauchte, um mit dem Gesamtsetting warm zu werden. Dieses spielt in den Sümpfen von New Orleans - in einem ziemlich trostlosen Kaff, den Ausläufern des besiedelten Gebiets rund um die Bajous. Es soll wohl ein Setting entstehen, dass das wahre Leben der Einheimischen inmitten des blühenden Tourismus zeigt, aber das kam bei mir irgendwie nicht so richtig fühlbar an. Hauptfiguren gibt es Drei: Der böse "Polizist" Hooke mit der unglücklichen Kindheit, den keiner leiden kann, den Jungen Squib, der in den Bajous aufwächst und sich mit diversesten halblegalen Jobs über Wasser hält, und auf dessen Mutter Hooke steht, und natürlich der Drache Vern, der sich in den Sümpfen versteckt und darauf hofft, das die Menschen nicht auf ihn aufmerksam werden und er nicht wieder fliehen muss. Natürlich war ich vor allem auf Vern gespannt, und nach dem gesamten Buch weiß ich leider immer noch nicht, was ich von ihm halten soll. Sein Charakter und seine Beschreibung schwanken zwischen emotional und albern, ich musste zwar tatsächlich ab und zu mal grinsen, aber so richtig gepackt hat es mich nicht. Die Passagen, in denen Squib die Hauptrolle spielte, waren für mich auf jeden Fall die besten Teile, Hooke war und bleibt einfach ein Arsch, der für mich ein bisschen zu klischeehaft den typischen Bösewicht verkörpert, so dass ich mir schon fast wie in einem Comic vorkam. Keine Frage, Eoin Colfer versteht es zu schreiben, seine Art zu erzählen erzeugt einen guten Lesefluss und es ist auch durchgehend Spannung in der Geschichte, die sich auch mit teilweise überraschenden Wendungen gut entwickelt, auch wenn manche Entwicklungen ein bisschen vorhersehbar sind. Überraschenderweise hat das Buch auch wirklich tragische, komische, rührende und emotionale Szenen parat, und man kann durchaus eine Verbindung zu Squib und Vern herstellen, für meinen Teil ist mir das gegen Ende ein Stück weit gelungen, jedoch nicht in dem Maß, wie ich es mir bei einem wirklichen Highlight wünsche. Ich fand es ziemlich traurig, was Vern schon alles erleben musste, und wie die Geschichte der Drachen hier erzählt wurde - und schön, das es am Ende doch noch einen Lichtstrahl am Horizont für Vern geben könnte. Diesen Part der Handlung kann man sinnbildlich nicht nur für Drachen sehen und Eoin Colfer macht ziemlich deutlich, wer Schuld an der ganzen Misere hat - die Menschen, wer sonst. Also hat das Buch durchaus auch einen kleinen moralischen Fingerzeig. Meine Erwartungen wurden insgesamt leider nur teilweise erfüllt, ich glaube, da hätte man deutlich mehr rausholen können. Fazit: In den Ansätzen gut, in der Ausführung eher ausreichend - kann man zwischendurch gut mal lesen, aber wirklich vom Hocker gerissen hat es mich jetzt nicht. Von mir gibt es daher 3,5 / 5 Sternen (Tendenz zu 4).

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https://youtu.be/RcSEfsUR1Oo

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Eoin Colfers Bücher kenne ich noch aus meiner Kindheit, Artemis Fowl war mein Held gewesen. Umso gespannter war ich auf eine erwachsenere Story aus der Feder von Colfer. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Für mich ist dieses Buch schon jetzt ein kleiner Geheimtipp und ich hoffe, „Highfire“ bekommt die Aufmerksamkeit, die es verdient hat. Der Einstieg ist mir sehr gut gelungen. Das liegt vor allem am Schreibstil, denn der ist sehr flüssig zu lesen und bildlich. Während des kompletten Buches habe ich alles vor meinem inneren Auge gesehen, was zurzeit nicht mehr viele Bücher schaffen, wenn ich ehrlich bin. Ich war unglaublich froh, mich hier so fallen lassen zu können und komplett in die Geschichte einzutauchen. Zur Story sage ich nicht so viel, da der Klappentext schon sehr viel verrät. Vor allem an diesem merkt man, dass es hier schon erwachsener zugeht und alles ein wenig düsterer ist. Hier kommen Kraftausdrücke und Brutalität mehrmals vor, das sollte man sich auch bewusst sein. Einigen wird das vielleicht nicht gefallen, mich persönlich hat es nicht gestört. Vor allem die Perspektive von Hooke ist schon sehr derb. Vern als Charakter fand ich sehr gelungen. Mit seiner mürrischen Art, ist er trotzdem so witzig und ich habe ich schon ziemlich schnell ins Herz geschlossen. Vern, zusammen mit Squib, war teilweise wirklich zum Schießen. Wenn mich jemand fragen würde, welches Genre dieses Werk ist, wüsste ich es nicht genau. Auch wenn man zunächst Fantasy vermutet und es davon viele Aspekte gibt, ist es auch eine Mischung Splatter und Spannungsroman. Zudem spielt das Buch in unserer Zeit und unserer Welt, nämlich Amerika. Alles in allem ist es eine bunte Mischung, die es so mit Sicherheit nicht oft zu lesen gibt. Für mich gibt es eine ganz klare Empfehlung. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich noch: das ist das Ende. Ich möchte nicht zu viel verraten, jedoch kann ich sagen, dass mit der „Abgang“ einer gewissen Person überhaupt nicht zugesagt hat. Da war ich ein wenig schockiert, auch wenn das die Geschichte nicht schlechter gemacht hat. Wer abgehalfterte Drachen, guten Humor und Krimielemente mag wird hier definitiv nicht zu kurz kommen. Man beachte jedoch die brutalen Szenen, die nicht für jedermann etwas sind!

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Der fünfzehnjährige Everett Moreau, genannt Squib, lebt mit seiner Mutter Elodie im Süden von Louisiana. Vor zwei Jahren ist Elodies Freund abgehauen und hat eine Menge Schulden hinterlassen, die der Jugendliche nun versucht mit illegalen Geschäften abzubezahlen. Um endlich voranzukommen, will er sein Repertoire um den Schmuggel von selbstgebranntem Alkohol erweitern. Dazu fährt er nachts mit einem kleinen Boot durch die Sümpfe seiner Heimat. Als er sich der kleinen Insel nähert, auf der seine Kontaktperson wartet, wird er unfreiwilliger Zeuge einer interessanten Unterhaltung. Außer dem Schmuggler, den er treffen wollte, steht dort noch der korrupte Polizist Regence Hooke, der auch ein Auge auf seine Mutter geworfen hat, am Ufer. Lang und breit erzählt er davon, wie er persönlich das Schmuggelgeschäft in der Gegend übernehmen will. Squib ahnt bereits, was hier gleich passieren wird, doch so recht kann er seinen Augen dann doch nicht glauben, als Regence seinen Geschäftspartner absticht und in den Sumpf wirft. Als Squib vor Schreck ein Geräusch macht, entdeckt ihn der Cop und macht Jagd auf den Jungen. In den Sümpfen lebt auch Vern, der seiner eigenen Einschätzung nach vermutlich letzte Drache auf Erden. Er hat sich hierher zurückgezogen, um nicht von den Menschen entdeckt und getötet zu werden. Seine Zeit verbringt er inzwischen nur noch mit fernsehschauen und Wodka trinken. Eine plötzliche Explosion in der Nähe seiner Hütte schreckt den Drachen auf und er erhebt sich sogleich in die Lüfte, um der Sache nach zu gehen. Explosionen bedeuten seiner Erfahrung nach Entdeckung und damit Lebensgefahr. Auf der kleinen Insel in der Nähe beobachtet er, wie Regence mit einem Granatwerfer versucht, Squib zu töten. Der Lärm erzeugt Vern zu viel Aufmerksamkeit und er beschließt dem Kampf ein schnelles Ende zu bereiten. Er schleudert die Granate, die in wenigen Augenblicken Squib zerfetzt hätte, zurück in Richtung des Polizisten und schnappt sich den Jungen, um ihn auszufragen. Nun hat Squib gleich zwei große Probleme: Sowohl Regence als auch Vern wollen Squib zum Schweigen bringen. Dem Drachen kann der Jugendliche mit einem beherzten Sprung aus dem Fenster vorerst entkommen, als dieser kurz von ein paar rebellierenden Alligatoren abgelenkt ist, aber auch der Polizist hat die Granatenexplosion überlebt und wartet bereits im Haus seiner Mutter. Mit Highfire: König der Lüfte hat Eoin Colfer, seiner Aussage nach, mal wieder einen Roman veröffentlicht, der sich an ein erwachseneres Publikum richtet. Ich würde ihn eher im Jugendbuchbereich einordnen, was vor allem am jugendlichen Hauptcharakter liegt. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Vern, Squib und Hooke erzählt. Gerne springt Eoin Colfer beim Charakterwechsel ein paar Minuten zurück, um das Geschehen noch einmal aus einer anderen Perspektive zu erzählen, was gut funktioniert. Die Handlung ist durchweg spannend und es macht Spaß, die sich aufbauende Freundschaft zwischen Vern und Squib mitzuerleben.

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„Eine winzige hydrophytische Hahnenfußart, die im Sumpf heimisch war, wurde ins Nirvana geschossen. Niemand hatte sie je gesehen und niemand würde sie je vermissen – abgesehen von den Ochsenfröschen, die sie wegen ihrer halluzinogenen Eigenschaften fraßen. Tausende Ochsenfrösche quakten sich den Rest des Sommers ihre Schallblasen ab, weil sie auf kalten Entzug gestellt waren.“ Hier kotzt sich Eoin Colfer in der Rolle des auktorialen Erzählers regelrecht aus. Sumpfdreck, Blut, Körperteile und eine Geschichte, die in der Hälfte der Seiten auch hätte erzählt werden können. Der Charme dieses Fantasyromans, wenn von Charme überhaupt die Rede sein kann, besteht in den vielen Details, die die Protagonisten und die Szenerie beschreiben. Die Story an sich ist kurz. Meiner Ansicht nach streckenweise nicht ausreichend tragend, um die Seitenzahl zu füllen. Wobei ich sie nach einiger Gewöhnung an den groben Stil ganz gerne gelesen habe. Man stumpft halt ab. Vern, der womöglich letzte überlebende Drache, lebt in einem Bayou in Lousiana. Im Sumpf, mit ihm wichtigem Kabelfernsehen, was nicht einfach zu installieren gewesen ist. Waxman, ein Mogwai, Mischwesen zwischen Mensch und Drache leistet ihm Gesellschaft und versorgt ihn mit seiner bevorzugten Wodkamarke. Sie leben ruhig vor sich hin bis Everett Moreau, kurz genannt Squib, auf Vern stößt. Squib ist der fünfzehnjährige Sohn der Krankenschwester Elodie Moreau, ein echter Cajun und sehr umtriebig. Sein Hassgegner ist der korrupte Bulle Regence Hooke. Ein mieses Stück Scheiße, wie der Autor nicht müde wird, auf jeder Seite in der der Typ auftaucht, zu betonen. Wie Hooke zu dem wurde, was er ist, wird en passant durch seine Gedanken zu seinem, dem Südstaatenklischee entsprechenden, religiös verblendeten Vater geschildert. Den er sich vom Hals geschafft hat. Subtil ist das nicht. Subtil ist das ganze Buch nicht. Hier geht es zur Sache. Die Erzählweise erinnerte mich stark an Deadpool. Wirklich gut ist dem Autor die Beschreibung des Sumpfes gelungen, der hier quasi ein Protagonist ist. Hier meint man darin zu waten, bekommt eine Vorstellung, wie es sich anfühlt, riecht und schmeckt. Tatsächlich wirken seine Sumpfbeschreibungen manchmal fast ein wenig wie Poesie, wenn er das sich verändernde Licht auf der Wasseroberfläche betrachtet. Knallhart dagegen der Schreibstil, besonders bei den Kampfszenen. Da wird nicht gespart mit Splatter und Sarkasmus. Leider wirkt das oft ein wenig plump. Dead Pool lässt grüßen, ist aber nicht annähernd erreicht. Die kurzen Dialoge sind oft niedrighumorig angesiedelt. Luftige Klöten und andere Teile des testosterongeschwängerten Teenagerslangs werden häufig bemüht. Ein müder, lebensüberdrüssiger Drache, der gerne Flashdance T-Shirts in XXXL trägt, versus psychotischer Bösewicht, der mit unsauberen Absichten hinter Squibs Momma her ist, zugleich aber ihren Sohn beseitigen möchte. Abgesehen vom an Langeweile leidenden Drachen ist nicht viel Magie zu verspüren. Dennoch entwickelte sich bei mir, nach anfänglichem Widerwillen weiterzulesen, eine Art Sog. Ein Sumpfsog sozusagen. Ich wollte wissen, wie es weitergeht, gewöhnte mich, oder besser tolerierte den groben Erzählstil. Mochte Vern und seine Mitstreiter. Fand sogar hier und da kleinere Sarkasmus-Highlights des Artemis Fowlerfinders. Für wen Highfire jetzt empfehlenswert ist, finde ich schwierig zu sagen. Auf jeden Fall für Menschen die Sarkasmus mögen, splatter-, sowie genitalhumorresistent sind und wenig Anspruch an die Schreibe haben. Aber auch Menschen, die etwas Sumpffeeling im schwülheißen Louisiana erleben möchten, oder fantasyerfahrene LeserInnen, die eine Story abseits des gut verkäuflichen Mainstreams lesen mögen. Colfer hat für mich damit ein neues Genre aufgemacht. Swampfantasy oder kurz Swampasy. Mal schauen, ob er da noch einen Nachfolger dranhängt. Die Geschichte gäbe es her, und ich denke sogar ich würde ihn lesen. „Highfire“ ist sicher keine High-Fantasy aber ein Mix aus Urban- und Splatterswamp-Fantasy. Leicht zu lesen, aber stilistisch schwer zu ertragen.

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Eoin Colfer versteht es sehr gut, unsere Welt, wie wir sie kennen, um fantastische Lebewesen zu bereichern. Diese fügen sich so gut ein, dass man fast schon hofft, sie irgendwann auch einmal zu Gesicht zu bekommen. Vern der Drache und Herr der Alligatoren im Bayou, ist trotz seiner unglaublichen Drachenfertigkeiten menschlicher als viele unserer Artgenossen! Ein wenig faul (aber was kann er auch schon machen, ohne entdeckt zu werden), fernsehsüchtig und vielleicht sogar ein bisschen alkoholabhängig, hat er allen Grund die Menschen zu hassen. Schließlich haben sie in den vergangenen Jahrhunderten praktisch seine ganze Art vernichtet! Und auch Vern war in seinem langen Leben häufig der Verfolgung ausgesetzt und musste öfters dem Tod ein Schnippchen schlagen. Und trotzdem rettet er fast ohne zu zögern einem Jungen das Leben. Die Geschichte, die sich um diese beiden Protagonisten entspinnt, ist extrem fesselnd, nervenaufreibend und sehr blutrünstig! Auch wenn es ein wenig wie ein Kinder- oder Jugendbuch daherkommt, würde ich es eher für die älteren Jugendlichen empfehlen und natürlich für alle Erwachsenen, die gerne mal ihren Horizont in Fantasiewelten erweitern. Eine ganz klare Leseempfehlung!

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