Ich habe das Buch jetzt in einem Tag gelesen und muss mir immer noch die Tränen abwischen. Es sind aber keine Tränen der Trauer sondern der Rührung.
In dem Buch geht es um 2 Frauen, die beide sehr jung ihren Mann verloren haben und deren Schicksal miteinander verwoben ist. Lene ist schon fast 90 Jahre alt, Melanie erst 30. Weil Lene einen Unfall hatte und Mels Eltern einen lang ersehnten Urlaub machen, wird Mel gebeten, sich um Lene zu kümmern. Und obwohl ihr ihre Oma nie sehr sympathisch war, übernimmt sie die Aufgabe, und obwohl auch nach mehr als einem Jahr den Verlust ihres Mannes sie in ein ganz tiefes Loch hat fallen lassen. Lene und Mel finden aber einen Draht zu einander, indem Lene ihr ihre Lebensgeschichte erzählt, von ihrer großen Liebe und deren Verlust. Lene geht es in den Wochen immer schlechter, aber die Aufgabe, ihre Geschichte zu erzählen, lässt sie durchhalten. Mel lernt dabei Lenes Arzt kennen, kann sich aber auf eine Beziehung mit ihm nicht richtig einlassen, weil sie immer noch um ihren Mann trauert.
Mich hat das Buch einfach gefesselt. Und obwohl ich schon bei anderen Büchern Tränen vergossen habe, war es hier etwas anderes. Ich wollte einfach immer weiterlesen. Obwohl Lene eigentlich ihre Geschichte erzählt, wird dieser Teil trotzdem nicht als eine mündliche Erzählung geschrieben sondern als ganz normaler Text aus der Sicht eines Erzählers - also keine ich-Form. Ein bisschen hat mich das Buch an die sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley erinnert, wo auch 2 verschiedene Zeitebenen für die Erzählungen der beiden Protagonisten genutzt wurden.
Vorsicht Spoiler: Der Schluss war zwar zu erwarten, aber ein Happy End macht doch einfach mehr Spaß :-)
Eine rührende Geschichte, in der man nach und nach für die Figuren Verständnis entwickelt und diese immer sympathischer werden. Ich lese selten ein Buch in einem Rutsch durch, hier konnte ich nicht anders. Und sicher muss nicht jeder dabei weinen, aber mir ging es ans Herz.