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Rezensionen zu
Meine dunkle Vanessa

Kate Elizabeth Russell

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Zum Inhalt . Jacob Strane, der Mann, der sich in Vanessa verliebt hat, als sie fünfzehn und seine Schülerin war. Der mit ihr geschlafen und sie vergöttert hat. Für Vanessa war die Sache klar.Es war Liebe. Doch zwanzig Jahre später kommen plötzlich Zweifel auf, denn Strane steht wegen Missbrauchs junger Mädchen im Fokus. Vanessa hat sich nie als Opfer gesehen, doch nun wendet sich auch das Blatt in ihrem Kopf..... . Meine Meinung . Stranes Sachlage ist natürlich eindeutig. Er ist der Ekel dieser Geschichte, der pädophile und manipulative Lehrkörper, der Vanessa missbraucht und sie in ein Abhängigkeitsverhältnis bringt, sie fürs Leben schädigt. Doch man sollte sich auch trauen, Vanessa von einer zweiten Seite aus zu betrachten. Offensichtlich ist sie das wehrlose Mädchen, dass Stranes Machenschaften zum Opfer gefallen ist. Doch wenn man zwischen den Zeilen liest, scheint auch sie, abgesehen von den psychischen Schädigungen durch Strane, von vornherein " einen Knacks wegzuhaben" und das macht dieses Buch so komplex, wir haben hier nicht einfach nur Täter und Opfer, sondern ein Opfer, dass sich nach der Liebe und Nähe ihres Lehrers sehnt, den eigentlichen Sex sicherlich nicht, aber da ist ein dunkles Verlangen in ihr, dass auch Vanessa in ein seltsames Licht rückt, dass sicher größtenteils auf ihre Rolle der Einzelgängerin zurückzuführen ist. Ihre Abhängigkeit zu Strane bestimmt ihr ganzes Leben, so recht loslassen will sie ihn aber nie. Ein sehr verstricktes Verhältnis, aber bevor es hier zu Missverständnissen kommt: Vanessa ist auch für mich ganz klar Opfer langjährigen Missbrauchs, ich analysiere bloß ein Stück tiefer ihr Sein! So heftig, wie das Buch dargestellt wird, fand ich es jetzt aber dennoch nicht. Klar, das ganze Thema ist krank, perfide und ekelhaft, aber ich dachte wirklich, dass es viel, viel krasser dargestellt würde. Was ich auch interessant fand, waren Geschichtspunkte der Vergangenheit, wie etwa die Präsidentschaft von Bush, der Fall der Twin- Tower oder Britney Spears Haarrasur- Aussetzer, das gab der fiktiven Story einen zusätzlich sehr realen Background. . Fazit . Schwere, aber fesselnde Kost, die schockierend und leider so real ist, dass stetig eine starke Melancholie mitschwingt. Nichts für schwache Nerven!

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Ich bin wegen des Hypes auf dieses Buch aufmerksam geworden. Auch das Thema fand ich interessant: Eine 15-jährige beginnt etwas mit ihrem Lehrer, der 27 Jahre älter ist. ⁣ Ihr gefällt nicht alles, was er mit ihr macht, aber sie genießt seine Aufmerksamkeit und fühlt sich geliebt. ⁣ Das Buch spielt abwechselnd im Jahre 2000 (wo Vanessa ihren Lehrer das 1. Mal trifft und alles beginnt) und 2017, als dieser wg. sexuellem Missbrauch an einer anderen Schülerin zur Rechenschaft gezogen werden soll. ⁣ Daher erfährt der Leser immer Stück für Stück die Geschichte an sich und auch das Geschehen danach. ⁣ ⁣ Ich fand die Schilderungen der 15-Jährigen Vanessa zu „erwachsen“ und glaube nicht, dass ein Mädchen in diesem Alter das tatsächlich so empfinden und widergeben würde. ⁣ Die Kapitel sind mit unter sehr lang und die Geschichte zieht sich über 400 Seiten, was aber sicherlich dem Leser auch die Zeitspanne der Geschehnisse verdeutlichen soll. ⁣ Ich denke trotzdem, dass es dem Buch nicht geschadet hätte, das Ganze um 1/3 zu kürzen, denn zeitweise passiert nicht wirklich viel. ⁣ ⁣ Dennoch wird mir dieses Buch sicherlich im Kopf bleiben. Ich persönlich war als Leser immer ein bisschen hin und her gerissen, hatte mir aber auch sicherlich noch viel schlimmere Schilderungen vorgestellt, die es (zum Glück) nicht gab. ⁣ ⁣ Dennoch steht außer Frage, dass der Lehrer krankhafte Rollenspiele veranstaltet und – für den Fall das alles auffliegen sollte – schon perfide vorgesorgt hat. ⁣ Vanessa ist hier ein armes Mädchen mit großen Problemen, dass sich aber selbst gar nicht so fühlt. ⁣ ⁣ Auch die Reaktion der Schule war für mich etwas unverständlich.⁣ ⁣ Für mich was das Buch nicht schlecht und bleibt einem sicherlich im Kopf, jedoch würde ich auch nicht sagen, dass es ein Must-Read ist. ⁣ ⁣ Von mir gib es gute 3,5/5 Sterne

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Grandios!

Von: thisliteratureclub

09.02.2021

Rezension zu: Meine dunkle Vanessa von Kate Elizabeth Russell Übersetzt von Ulrike Thiesmeyer In diesem Roman lernen wir die 15-jährige Vanessa kennen, die nach den Sommerferien an ihre Internatsschule zurückkehrt. Ihre beste Freundin hat bereits einen Freund und so fühlt sie sich einsam und zieht sich immer mehr zurück. Daher ratet auch ihre Mutter ihr, mehr unter Leute zu gehen. In der Schule trifft sie auf Jacob Strane, ihren neuen Englisch-Lehrer, der den Leistungskurs für Amerikanische Literatur gibt. Der 42-jährige schenkt ihr die Aufmerksamkeit, die sie sich von ihrer Familie und ihren Freunden wünscht. Bereits nach dem Ende der ersten Stunde spricht er die 15-Jährige privat an und gibt ihr Komplimente. Immer öfters sehen sich die beiden, er schenkt ihr Bücher, liest ihre Gedichte und er macht ihr klar, wie besonders sie ist. Natürlich behandelt Kate Elizabeth Russell eine Thematik, die nicht für jeden leicht verdaulich ist und viele emotional sehr trifft. Allerdings hat mir das Buch, so komisch es auch klingt sehr gefallen. Die Autorin kreiert Charaktere, in die man sich total hineinfühlen kann. Die Handlung fühlt sich so echt an, als würde sie über eine Bekannte schreiben. Der Schreibstil ist wahnsinnig gut und ich liebe den nebensächlichen Literaturplot. Aber: An welchem Punkt kann man jemanden wegen Missbrauch verurteilen? Leider konnte ich Vanessas Handlungen nämlich nicht immer verstehen. Denn für sie ist die Beziehung mit dem 42-jährigen Liebe. Reine Liebe. Und sie versucht bis zum Schluss daran festzuhalten und ist zu 100 Prozent davon überzeugt, dass sie kein Opfer ist. Dies bringt den Leser zum Nachdenken und zum Grübeln. Zusammengefasst fand ich das Buch wahnsinnig gut, auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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"Meine dunkle Vanessa" ist ein sehr eindringlicher und unvergesslicher Roman über die toxische Beziehung zwischen einer Highschool-Schülerin und ihrem Lehrer. Dabei ist es kein typischer Missbrauchsbericht, sondern die Geschichte eines Teenagers, der dazu manipuliert wurde, sich auf eine Affäre mit einem dreimal so alten Mann einzulassen und damit den schlechtmöglichsten Grundstein für eine glückliche Zukunft zu legen. Denn sich der Wahrheit zu stellen, würde bedeuten, die eigene Vergangenheit aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Und die ist alles andere als schön. Der Roman kommt mit einer sehr übersichtlichen Anzahl an Figuren aus. Neben der Schülerin Vanessa Wye, ihrem Lehrer Jacob Strane sowie ihrem späteren College-Professor Henry Plough gibt es eigentlich nur unbedeutende Nebencharaktere, die ihre Position kurzzeitig entsprechend der Handlung einnehmen. Besonders interessant fand ich die gewählte Perspektive. Da wir Vanessa im Ich-Stil über drei Zeitebenen hinweg begleiten, erhalten wir tiefe Einblicke in ihre Gedanken und Emotionen, was für den Handlungsstrang an der Highschool die Sichtweise einer 15jährigen bedeutet. Gleichzeitig erfahren wir nie, wie die anderen Personen wirklich sind; was sie denken oder fühlen. Wir erfahren nur, wie sie von Vanessa wahrgenommen werden. Das macht es auch so schwer, die Opferfrage eindeutig zu beantworten. Denn irgendwie schafft es die Autorin, Strane zunächst so darzustellen, dass man sich nicht sicher ist, ob er kaltblütiger Täter oder einfach nur unglückselig verliebt ist.

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„Meine dunkle Vanessa“ von Kate Elizabeth Russell gilt mittlerweile als literarische Ikone der MeToo-Bewegung. Grund dafür sind in gleichen Maßen die Thematik des Buchs und die Art der Autorin, mit dieser Thematik umzugehen – denn Transparenz und die Neuverteilung des semantischen Feldes von „Scham“ sind angesichts der in diesem Kontext ans Licht gekommenen Sachverhalte der letzten Jahre mehr als notwendig. „Meine dunkle Vanessa“ handelt von der sexuellen und emotionalen Beziehung zwischen einer fünfzehnjährigen Schülerin und ihrem fünfundvierzigjährigen Englischlehrer. Zu Beginn könnte man die Autorin fast des Sensationalismus beschuldigen: die ersten Seiten sind äußerst explizit und sexuell. Es wird außer Frage gestellt, dass es sich nur um eine verbale Beziehung oder kurzzeitige Belästigung handelte. Blicke und Berührungen führen zu schönen Worten, Küsse und Versprechen schließlich zur Penetration. Von Vanessas Körper wird jahrelang Gebrauch gemacht – bis ins Erwachsenenalter. Gekonnte Manipulationen des Englischlehrers Jacob Strane mit Angst, Scham, körperlichen Impulsen und Gefühlen sind – seitens des Lesers – offensichtlich. Und doch ist Vanessa sich sicher, dass zwischen ihnen eine zärtliche, romantische Liebesbeziehung besteht. Durch die Erzählung hindurch werden sämtliche interpretative Variationen durchprobiert. Vanessa ist kämpft noch sieben Jahre später mit ihren Gedanken und Erinnerungen und ist nicht imstande zu entscheiden, ob es sich um Missbrauch oder Liebe handelte. Wiederholt versucht sie, das Geschehene zu rationalisieren und es zu vermeiden, sich als Opfer darzustellen. Strane überschüttet Vanessa mit literarischen Beispielen aus früheren Jahrhunderten mit romantischen Geschichten über Liebesbeziehungen zwischen jüngeren Mädchen und älteren Männern. Obwohl eine offensichtliche intertextuelle Ebene zu Nabokovs kontroversem Roman in den Text eingewoben wurde, sind eher Kontrastierungen als Parallelen zu „Lolita“ hervorzuheben. Interpretativ handelt es sich jedoch um eine moderne, rationalisierte, desillusionierte Lolita-Geschichte – in dieser Hinsicht kann „Vanessa“ durchaus an derartige Werke angereiht werden und stellt einen Bruch dar, da nun endlich die Frau zur Sprache kommt. Eine Nuance, die mich für einen Moment an „Blaubart“ von Amèlie Nothomb denken ließ. Überdies stellt Russell mit der Politisierung der Thematik einen beachtlichen Anspruch. Die Reaktion der Schule auf den gesamten Sachverhalt und der Umgang mit Vanessa sind ungeheuerlich. Sowohl die interne Behandlung des Falls als auch die daraus erfolgenden Reaktionen und Kausalitäten weisen auf Parallelen mit der Ignoranz größerer Institutionen hin und bieten einen Boden für relevante Diskussionen. Es handelt sich grundsätzlich um ein schwieriges und komplexes Thema. Der Autorin anzurechnen ist eine pragmatische und gründliche Analyse aller möglichen Aspekte des Sachverhalts, das Einbeziehen mehrerer Perspektiven, das Vorhandensein einer Therapeutin im Leben Vanessas und die jahrelange Bearbeitung der Ereignisse.

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Ich wurde durch den Titel und das Cover auf das Buch aufmerksam und der Klappentext hat mich dann davon überzeugt, das Buch lesen zu wollen. Zuerst wollte ich wissen, was es mit dem Schmetterling auf dem Cover auf sich hat. Es handelt sich um den Edelfalter (Nymphalideae) "Admiral", er gehört zu der Gattung "Vanessa". Ich finde das Cover sehr schon und wirklich passend, da hat sich jemand richtig Gedanken gemacht. Ich finde das Cover wunderschön. Die Geschichte ist keine leichte Kost und ich kann hier nur sagen, wer ein Problem mit der Thematik "Missbrauch und Manipulation an Schutzbefohlenen" hat, der sollte lieber Abstand von der Geschichte nehmen. Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Sicht Vanessas, dem Opfer des Missbrauchs. Man erhält tiefe Einblicke in Vanessas Psyche, Gefühle und Gedanken. Man ist hautnah dabei, wie es zu den Annäherungen zwischen ihr und Strane kommt und wie sie dies alles empfindet. Das hat mich stellenweise sehr schockiert und ich hätte Vanessa am liebsten beschützt und ihr gesagt, sie solle sich an jemanden wenden und Hilfe suchen. Sie sie in ihren Empfindungen selbst hin und hergerissen. Zum einem fühlt sie sich ernst genommen und geliebt. Dennoch kommen immer ihr Zweifel, die sie damit vertreibt indem sie sich sagt, "...wie kann etwas was ich selbst wollte, denn falsch sein?". Die Geschichte hat eine unglaubliche Sogwirkung. Sie zieht einen tief in das Geschehene mit ein und am Ende wird man schockiert, verstört und gleichzeitig fasziniert wieder ausgespuckt. Die Autorin hat ein wirklich bedrückendes, aber sehr wichtiges Thema, in einer sehr eindringlichen Weise erzählt. Ich konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen, zu sehr hat mich Vanessas Geschichte berührt und für sich eingenommen. Eine Geschichte die sich leider tagtäglich irgendwo auf der Welt abspielt. Erschreckend ehrlich und absolut authentisch erzählt. Fazit Für mich ist "Meine dunkle Vanessa" ein Jahreshighlight, welches mich schockiert, berührt und sprachlos zurückgelassen hat. Ein wirklich starker Debütroman der Autorin Kate Elizabeth Russel.

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Schau nicht weg

Von: Anni

31.01.2021

Ich habe kaum bis noch nie ein Buch gelesen, was mich so sauer gemacht hat beim lesen! Dabei meine ich jetzt nicht sauer, weil das Buch schlecht ist, - sondern sauer, weil der Protagonist so ein manipulatives Monster ist. Vanessa ist 15 Jahre alt. Sie geht auf ein Internat, das heißt sie ist getrennt von ihren Eltern, sie hat sich vor den Sommerferien mit ihrer besten Freundin gestritten und somit ist sie auf sich alleine gestellt. Sie bekommt viel Aufmerksamkeit von ihrem 43 Jahren alten Englisch Lehrer Jacob Strane und verliebt sich in ihn. Nicht in sein Aussehen, denn das ist es nicht was sie anziehen findet, sondern in die Aufmerksamkeit die er ihr schenkt. Strane nähert sich Vanessa vorsichtig, er weiß das die Gefühle die er für sie entwickelt hat falsch sind und trotzdem kann er nicht anders. Er will sie! Während des lesen hätte ich Strane gerne mehrmals geohrfeigt! Er manipuliert Vanessa von Anfang bis Ende! Zwar sagt er ihr, dass sie ihm sagen soll wenn sie etwas nicht möchte, aber als sie es sagt, hört er nicht auf! Er missbraucht Vanessa nicht nur körperlich sondern auch emotional! Vanessa sieht das ganze aber nicht so. Sie glaubt, dass das was sie Jahre später immer wieder fühlt einfach nur schuld ist. Schuld daran, dass es ihr manchmal gefallen hat, was Strane getan oder gesagt hat. Es gab zwar Dinge die sie nicht so mochte, aber darüber kann sie hinwegsehen. Sie glaubt einfach nicht, dass Strane sie missbraucht hat. Erst mit der Zeit erkennt sie, was er wirklich war. Sie durchlebt einen Prozess der lange andauert und der sie viel Kraft kostet. Die Autorin hat einen wundervollen und einnehmenden Schreibstil! Sie hat die Geschichte so glaubhaft rüber gebracht, dass ich Vanessa am liebsten aus dem Buch gezogen hätte, nur um sie zu beschützen. Es tat mir in der Seele weh, wie sehr sie leiden musste. Einer der schlimmsten Momente war für mich, wie sie ihr „erstes Mal“ erleben musste. Strane hingegen hätte ich gerne schlimme Dinge angetan! Wie kann man bloß so manipulativ sein? So grausam? Die Geschichte wird aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart erzählt. Was besonders war, denn so konnte man später verstehen, wieso Vanessa als erwachsene Person so ist, wie sie ist. Ich bin, auch wenn es merkwürdig klingt, absolut begeistert von dem Buch! Denn die Autorin zeigt hier etwas, was leider viel zu häufig passiert und wovor man niemals die Augen schließen sollte! Ein absolutes Jahreshighlight!

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Dass ich ein Buch besonders gut finde merke ich daran, wie stark es Gefühle in mir auslöst. In diesem Fall würde es die Skala sprengen, wenn ich darstellen sollte, wie viel Wut, Fassungslosigkeit und Ohnmacht ich beim Lesen empfunden habe. 'Meine dunkle Vanessa' erzählt die Geschichte der 15-jährigen Vanessa, die in ihrer Schulzeit ein Verhältnis mit ihrem Englischlehrer beginnt. Was mit einer Schwärmerei für einen Lehrer beginnt, entwickelt sich Stück für Stück zu einem Albtraum, aus dem die Protagonistin nur noch fliehen will, würde sie den Mut aufbringen, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen. Aber da ist noch diese andere Stimme in ihr, die ihr einredet, dass sie das alles selbst will, selbst daran Schuld sei, dass der 42-jährige Englischlehrer Dinge mit ihr anstellt, die sich nicht gut anfühlen, denn schließlich gibt er ihr immer wieder die (Schein-) Freiheit, alles zu beenden. Grooming ist das Stichwort. Kapitelweise wechselt die Perspektive der minderjährigen Vanessa zu ihrem 32-jährigen Ich, die die Entwicklung der vergangenen Jahre erzählt. Was auf den ersten Blick alles so ungeheuerlich, beinahe absurd erscheint, ergibt Sinn, wird nachvollziehbar und macht diesen Roman so einzigartig: Die unglaubliche Geschichte einer jungen Frau, die vermutlich in unzähligen Varianten unzähligen Frauen passiert ist und aufzeigt, wie einfach es Täter*innen mitunter haben können. Was mir zu Beginn des Romans fehlt, ist eine Triggerwarnung. Recht explizit werden einzelne Details geschildert, die für einige Leser*innen verstörend sein können. Für mich in jedem Fall ein Buch, das in keinem feministischen Bücherregal fehlen darf.

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