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Rezensionen zu
Das Licht ist hier viel heller

Mareike Fallwickl

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Maximilian Wenger ist Schriftsteller, dessen letzte Erfolge lange zurückliegen. Inzwischen ist er von seiner Ehefrau getrennt, wohnt in einer Junggesellenwohnung und bemitleidet sich selbst. Seine fast erwachsenen Kinder kommen notgedrungen alle vierzehn Tage am Wochenende zu Besuch und würde sich seine Schwester nicht um Wenger kümmern, würde er komplett verwahrlosen. Wenger blüht erst wieder auf, als er Briefe von einer Frau erhält, die an den Vormieter der Wohnung schreibt. Diese inspirieren ihn zu einem neuen Roman, der den Nerv der Zeit trifft. Was er nicht ahnt, ist, dass auch seine Tochter Zoey die Briefe heimlich gelesen hat und von den Inhalten erschüttert ist - denn sie hat ähnliches erlebt, wie die fremde Frau. Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive von Wenger und seiner 17-jährigen Tochter Zoey geschrieben, so dass man einen Einblick in beide Leben erhält. Beide machen im Verlauf der Geschichte eine Entwicklung durch. Während man Wenger zunächst noch aufgrund seiner Arbeitslosigkeit und dem Verlust seiner Familie bemitleiden mag, zeigt sich bald, dass er doch noch Biss hat, Ehrgeiz entwickelt und von einem Comeback träumt. Dabei ist ihm jedes Mittel recht - über Plagiate oder Ideenraub denkt er gar nicht nach, auch ist seine abwertende Einstellung gegenüber Frauen äußerst fragwürdig. Zoey ist eine Einzelgängerin, die sensibel ist und künstlerisch begabt ist. Sie möchte Fotografin werden und arbeitet ehrgeizig an ihrem Ziel, ohne dass ihre Eltern eine Ahnung davon haben. Ein Ereignis wirft sie dann jedoch zurück und scheint all ihre Träume zu vernichten sowie ihre negative Einstellung gegenüber ihren Eltern zu manifestieren. Doch auch Zoey lernt zu kämpfen und lässt sich weder von ihrem übergriffigen Chef kleinkriegen, noch von Eltern, die sie nicht verstehen und nicht für sie da sind, wenn sie sie einmal braucht. Der Schreibstil ist direkt und rau. Die Protagonisten sind frech und nehmen kein Blatt vor den Mund. Während Wenger sarkastisch ist und selbstverliebt nur auf sich und seinen eigenen Vorteil bedacht ist, ist Zoey rebellisch und trotzig gegenüber ihren Eltern, aber feinfühlig in Bezug auf ihren Bruder, mit dem sie ein enges Band verbindet. Durch die drei unterschiedlichen Erzählstränge um Wenger, Zoey und die anonyme Verfasserin der Briefe ist der Roman abwechslungsreich gestaltet und zieht in seinen Bann. Dabei stellt sich erst im Laufe der Geschichte heraus, was die drei Handlungsstränge mit einander verbindet. In Zeiten von #metoo-Debatten greift der Roman ein aktuelles Thema auf und zeigt es schonungslos aus Sicht der Opfer. Erschreckend dabei ist, wie schnell Grenzen verschwimmen können und wie wenig Handlungsspielraum bei der Verteidigung oft bleibt. Es ist ein Roman mit polarisierenden Charakteren, der gerade deshalb so einnehmend ist und nachdenklich macht. Etwas einseitig empfand ich jedoch das vermittelte Männerbild. Bis auf Zoeys homosexuellen Bruder und seinen Freund, erscheinen alle anderen männlichen Protagonisten unsympathisch und frauenfeindlich.

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Hier hatte ich zu Beginn tatsächlich ein paar Schwierigkeiten, mich vom Schreibstil packen zu lassen und in die Geschichte reinzukommen. Aber nach ein paar Seiten war es geschehen: ich war so tief drin in der Story, wie in wenigen davor. Diese Geschichte - über Familie, Liebe, Verbundenheit, Verrat und Verlust - hat mich so tief bewegt und berührt... Richtig aufgewühlt hat es mich! Eine wohl immer aktuelle Thematik so tiefsinnig und gnadenlos direkt erzählt... es hat mich stellenweise wirklich getroffen. Wer sich vom Thema #metoo nicht all zu sehr getriggert fühlt, sollte dieses Buch unbedingt lesen! Für mich schon jetzt ein Jahreshighlight und definitiv 5/5⭐️!

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380 Seiten, die mich aufgewühlt, sprachlos und fasziniert haben. Ein Buch, wo ich zustimmend nicken musste. Eine absolute Leseempfehlung. "Vorsicht Spoiler!" Zwei Perspektiven zwischen Mann und Frau, zwischen Vater und Tochter. Er, Maximilian Wenger, einst ein gefeierter Schriftsteller, geschieden und nun allein lebend in seiner neuen Wohnung. Sie, Zoey, steht kurz vor ihrem 18. Geburtstag und will nur fliehen: vor sich, vor ihren Eltern, vor ihrem Erlebtem. Beide lesen die Briefe, die Wenger zugestellt bekommt, welche eigentlich an den Vormieter adressiert sind. Briefe voller Schmerz, Brutalität, aber auch voller Liebe. Vor allem hat mich der Schreibstil und die Wortwahl von Mareike Fallwickl begeistert. Wörter, die pur, real und authentisch sind. Die Entwicklungen und Persönlichkeiten ihrer Charaktere werden wunderbar dargestellt und beschrieben. Die Zuspitzung des Handlungsablaufes der Geschichte hat mich gefesselt. Dieses Buch kann ich nur weiterempfehlen, da verschiedene wichtige und gesellschaftliche Themen aufgegriffen werden, welche noch lange nach dem Lesen mich beschäftigt haben.

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„Erinnerst du dich, dass Worte scharf sein können wie Messer? Weißt du noch um ihre Macht, um diese Schlingen, die sich auf dich legen, mit Eisenspitzen, die dir die Haut aufbrechen und die Knochen?“ Ein Vater und seine Tochter, die voneinander entfremdet zwei völlig verschiedene Leben führen. Auf der einen Seite Maximilian Wenger, einst gefeierter Schriftsteller, der sich nach der Scheidung von seiner Frau und Mutter seiner Kinder nun in einer tiefen Schreib- und Existenzkrise befindet und auf der anderen Seite seine 17-jährige Tochter Zoey, die nicht nur mit den üblichen Problemen einer jungen Frau zu kämpfen hat, sondern die sich auch noch verzweifelt nach der Liebe ihrer Influencer-Mutter sehnt und die einfach nichts anzufangen weiß mit diesem depressiven Mann, der sich ihr Vater nennt. Dann tauchen bei Wenger plötzlich mehrere Briefe auf, die eigentlich an seinen Vormieter adressiert sind. Unabhängig voneinander beginnen Vater und Tochter diese Briefe einer misshandelten Frau zu lesen. Es sind berührende Briefe voller Liebe und Zuneigung, aber auch voller Hass, Schmerz und Abscheu. Sie lösen etwas aus bei Vater und Tochter und auf eine bizarre Art und Weise bringen sie die beider einander wieder näher. Mit Das Licht ist hier viel heller (jetzt im Penguin-Verlag als Taschenbuch erhältlich) hat Mareike Fallwickel einen sehr berührenden und aufwühlenden Roman über Liebe, Verlust, die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern und über die Rolle von Mann und Frau geschrieben. Wer Fallwickls Debütroman Dunkelgrün fast schwarz (2018) kennt, der ist bereits mit ihrem federleichten Schreibstil vertraut, der den Leser mühelos in die Erzählung hineinzieht und ihn bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt, der es aber doch schafft, sehr ernste Themen auch ernst zu behandeln. Der Ernst und auch die gesellschaftliche Relevanz dieses Romans liegt in der Verhandlung der Rolle von Mann und Frau und sexuellem Missbrauch. Der vom Leben irgendwie müde gewordene Autor Wenger steht dieser ganzen Thematik zunächst völlig ignorant gegenüber und hält das Thema wohl mehr für eine Art Modeerscheinung. Doch dann liest er eben jene Briefe, die ihm fälschlicherweise zugestellt wurden und erfährt schließlich, dass seiner eigene Tochter bei ihrem neuen Job als Fotoassistentin etwas zugestoßen ist... Ich habe selten ein Buch mit so faszinierenden Hauptcharakteren gelesen, die einerseits nicht unterschiedlicher sein könnten, sich aber andererseits auch so unglaublich ähnlich sind. Beide sind mit dem Leben, das sie leben unzufrieden und stehen ihrer Umwelt extrem kritisch gegenüber, sie stehen irgendwie außen vor, fühlen sich verloren und einsam, sehnen sich nach Liebe und können sie doch nicht zulassen. Und beide machen eine ganz erstaunliche Entwicklung durch. Zoey, die bisher alles getan hat, um von ihrer Mutter geliebt zu werden und selbst die schrecklichen Erlebnisse, die ihr widerfahren sind, stumm hingenommen hat, bricht plötzlich aus, um sich ihren eigenen Weg ins Leben zu suchen. Und der depressive Wenger, der sich völlig aufgegeben hatte und immer eher ein Mann der Worte war, lässt plötzlich Taten sprechen, als er erfährt, was seiner Tochter geschehen ist. Das Licht ist hier viel heller – ein berührender, ernster und spannender Roman, der niemanden kalt lässt und den man so schnell nicht mehr aus der Hand legt. Lest weiter unter: https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Das-Licht-ist-hier-viel-heller/Mareike-Fallwickl/Penguin/e575857.rhd

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Maximilian Wenger ist Bestsellerautor. Gewesen. Aus einem Macher wurde ein Mann, der vor seinem eigenen Scherbenhaufen steht: Seine Bücher verkaufen sich nicht mehr, seine Frau hat sich nach endlosen Affären scheiden lassen, statt Luxusvilla heißt es jetzt kleine Wohnung am Rand von Salzburg. Seine achtzehnjährige Tochter Zoey lässt sich dort nur selten blicken. Sie plant ihr Leben frei von dem Erwartungsdruck ihrer Eltern. Doch schnell merkt sie, sie stößt an Grenzen. Die der Freunde. Der Eltern. Der Gesellschaft. Als Vater und Tochter am Scheideweg stehen, erhält Wenger ominöse Briefe. Einer Unbekannten, die eigentlich an den Vormieter adressiert sind. Und diese Zeilen verändern alles. Nicht nur für ihn. Sondern auch für Zoey. Auf unterschiedliche Weise. Diese Briefe gehen so tief ins Herz. Sie sind brutal, erschütternd und wachrüttelnd zugleich. Sie könnten aktueller nicht sein. Wo beginnt die Macht der Männer über Frauen? Wann ist es Missbrauch? Warum sind die Männer immer stärker? Diese Briefe sind einer der Bausteine, die dieses Buch so lesenswert machen. Dann ist da aber auch noch der ständige Wechsel der Perspektiven. Zwischen Vater und Tochter. Zwischen Mann und Frau. Der zeigt, welcher Krater zwischen den Vorstellungen über den Umgang mit Frauen klafft. Er ist groß. Riesengroß. Das ist fatal. Mareike Fallwickl greift ein so aktuelles Thema auf, ohne mit dem Zeigefinger durch ihre Geschichte zu gehen. Sie nimmt keine Wertung vor. Ihr Roman schafft Raum. Für Diskussionen. Für Statements. Und er kann Annährung schaffen. Aber auch die Fronten verhärten. Das ist Literatur. Nach der letzten Zeile möchte man dieses Buch zuklappen. In der Hoffnung, diese Geschichte sei Fiktion. Aber sie ist Realität. Das macht sie so außergewöhnlich. Und so bedrückend.

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