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Rezensionen zu
Kafka und der Tote am Seil

Jon Steinhagen

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Es ist keine Fantasy sondern ein ziemlich handfester Krimi. Mit Kafka, der wider Erwarten nicht gestorben ist sondern zusammen mit seiner Figur Samsa ermittelt. Wer Murakamis Romane gerne liest, kommt hier voll auf seine Kosten – es ist ein Lesegenuss. Einzig das Ende schwächelt, der Krimi löst sich zu rasch und zu einfach auf, vor allem für diejenigen, die bisher miträtselten. Kafka lebt also, Samsa saß an seinem Bett nachdem er seine Tuberkulose überstanden hat. Und ein echter Inspektor bittet um seine Mithilfe bei der Suche nach einem Serienmörder. Es kommen viele skurrile Szenen vor, Abgründe tun sich auf und fantastisch wird es auch – auf jede erdenkliche Weise. Dabei bleibt der Krimi ein anständiger Krimi mit hohem Lesevergnügen-Potential. Es gibt einen mysteriösen Hauptverdächtigen und viele Möglichkeiten. Dazu Anspielungen auf Kafkas Leben und „Gregor Samsa“ mischt vieles auf und unter. Herrlich skurril und wunderbar!

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Absolut skurril

Von: Naraya

08.12.2022

Was wäre, wenn Franz Kafka nicht an Tuberkulose gestorben wäre? Wenn er stattdessen in seinem Krankenhausbett aufgewacht wäre und seine Schöpfung, Gregor Samsa, neben ihm säße und mit einem Fieberthermometer hantierte. Was wäre, wenn dann noch ein Inspektor auftauchen und Kafka bitten würde, ihm bei der Aufklärung einer Mordserie zu helfen, in die ein so genannter „Hänge-Künstler“ verwickelt ist, der jeden Abend auf der Bühne zu sterben scheint? Dieses mögliche Szenario erschafft Autor Jon Steinhagen in seinem ersten Roman „Kafka und der Tote am Seil“. Die Handlung folgt die meiste Zeit über dem Schriftsteller Franz Kafka, der versucht, sich in einem Leben zurecht zu finden, das er eigentlich gar nicht mehr führen sollte. Hin und wieder wird jedoch auch geschildert, was parallel an anderen Orten geschieht. Die Erzählperspektive ist eine allwissende, in der Vergangenheitsform und der dritten Person. Dieses Buch ist einfach herrlich skurril! Vor allem die Anwesenheit Gregors und Kafkas trockener, satirischer Humor führen im Laufe der Geschichte immer wieder zu amüsanten, aber auch absurden Szenen. Die restliche Zeit über ist der Roman ein solider Krimi mit einem mysteriösen Hauptverdächtigen und jeder Menge Leichen. Ein großes Plus sind dabei auch die wiederkehrenden Anspielungen auf Kafkas Leben und Werk, wie zum Beispiel die Beziehung zu seinem Vater oder etwas offensichtlicher die auf „Die Verwandlung“ oder „Ein Hungerkünstler“. Woran ich leider Kritik üben muss, ist der Schluss des Romans. Mit diesem macht der Autor es sich, in meinen Augen, unglaublich einfach, weil so bestimmte Elemente des Kriminalfalls ganz einfach erklärt werden können. Für mich ist das Mit-Raten ein zentraler Bestandteil einer solchen Geschichte – das wird hier völlig ausgehebelt. Ebenso verpufft die so stark aufgebaute, skurrile Handlung am Ende in der Frage nach dem „Warum“ und „Weshalb“ und lässt die Leser/-innen ein wenig ratlos zurück. Fazit: Ein skurriles Lesevergnügen, wenn man sich darauf einlassen kann – mit Schwächen am Ende des Romans

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Dieses Buch beschäftigt sich mit der Frage, was passiert wäre, wenn Franz Kafka nicht an Tuberkulose gestorben wäre, sondern wenn er von einem auf den anderen Tag plötzlich gesund aufstehen könnte und als Privatermittler in einem mysteriösen Mordfall ermitteln würde. Auf ganz seltsame Weise hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen. Ich muss sagen, schon die Leseprobe hat mich sehr neugierig gemacht. Die Idee war so absurd, dass ich einfach weiter lesen musste. Besonders finde ich auch den Schreibstil. Ich habe noch nie ein Buch von Kafka gelesen, aber ich vermute, dass der Autor dessen Schreibstil ein wenig nachahmen wollte. Allerdings auf modernere, besser verständlichere Weise. Das ist ihm auch meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Es wechseln sich die Sichtweisen in diesem Buch ab, mal ist es Kafka, mal ist es ein Opfer oder eine Person, die irgendetwas mit diesem Opfer zu tun hatte. Ich finde, es hat eine angenehme Spannung geherrscht, die dafür gesorgt hat, dass ich dieses Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen habe. Dafür gesorgt hat auch der Schreibstil, weil man selber ein wenig rätseln musste, von welcher Person die Rede ist und was diese für eine Rolle in der Geschichte spielt. Mir hat auch der Flair gefallen. Es spielt ja zu der Zeit nach Kafkas Tod, also irgendwann nach 1924, und ich finde, dass diese Stimmung recht gut in dieses Buch mit eingeflossen ist. Mir wurde auch nie langweilig während dem Lesen, weil es immer wieder neue Hinweise und Spuren gab, die den Fall eher verkomplizierten, als zur Lösung hinzuführen. Ich habe auch auf einen Sherlock Holmes ähnlichen Style gehofft, den ich zum Teil bekommen habe. Natürlich ist Kafka nicht ganz so schlau und schnell im Denken, wie Holmes, aber er hat sehr schnell kombiniert und auch viel weiter gedacht und auch das Unmögliche nicht direkt ausgeschlossen. Das Ende bzw. die Lösung des Falls hat mich irgendwie enttäuscht, aber irgendwie auch nicht. Ich hatte einfach etwas anderes erwartet, als das, was später die Lösung des Rätsels war. Ich finde, der Autor hat es sich ein wenig zu einfach mit der Erklärung gemacht, aber für diese Zeit ist sie auch schon wieder logisch. Trotzdem lässt mich dieses Buch mit einem zufriedenen Gefühl zurück und ich finde, allein die Tatsache, dass ich das Buch in kurzer Zeit gelesen habe, spricht schon sehr für sich.

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