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Rezensionen zu
Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära

Lisa Graf

Dallmayr-Saga (2)

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Guter Abschluss

Von: Sheena

12.12.2022

Die Geschichte beginnt 1905 und endet dann 1920. Wir begegnen Therese Randlkofer die sehr Erfolgreich das Delikatessengeschäfft Dallmayr betreibt. Auch mit dabei im zweiten Teil ihre drei inzwischen erwachsenen Kinder Hermann der zum zweiten mal Papa wird & Paul der im hessischen Wiesbaden beschuldigt wird Geld unterschlagen zu haben sowie Tochter Elsa die allerdings nach ihrem Studium in der Schweiz geblieben ist. Auch gibt es hier ein Wiedersehen mit Balbina die uneheliche Tochter von Therese verstorbenem Mann Anton, die mit ihrer kleinen Familie am Bodensee lebt. Auch andere Charaktere aus dem ersten Band der Reihe tauchen hier auf, wie zum Beispiel Theres Schwager Max Randlkofer, denn immer wenn dieser in der Geschichte auftauchte, hatte ich direkt beim lesen ein ungutes Gefühl. Leider ein Mann der offenbar gerne Zwietracht sät und auf Konfrontation aus ist. Oder der ehemaligen Lehrjungen Ludwig, seine Weiterentwicklung hat mir auch sehr gut gefallen, indem er sein eigenes Geschäft aufgebaut hat. Neue Charaktere wurden von der Autorin sehr authentisch gehalten und rundeten die einzelnen Szenen der Geschichte gut ab. Die Saga um den Münchner Feinkostladen Dallmayr beginnt auch im zweiten Band recht vielversprechend. Aber wie im ersten Band war mir die Geschichte an manchen Stellen zu seicht gewesen und es kam für meinen Geschmack etwas zu viel politisches zu der damaligen Zeit darin vor, wie der Beginn des ersten Weltkriegs. Gekonnt verknüpft hier die Autorin Fiktives mit realer Geschichte und Fakten – so lässt sie technische Errungenschaften wie zum Beispiel die Elektrifizierung der Stadt dann am Ende mit in die Geschichte einfließen. Der Schreibstil der Autorin Lisa Graf hat mir ganz gut gefallen. Allerdings waren mir persönlich einige Szenen ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen und manche kleinere Abschnitte fand ich für die Geschichte dann am Ende überflüssig. Fazit: Ein guter und gelungener Abschluss einer soliden Dilogie ist hier der Autorin gelungen. Gerne empfehle ich euch die Dallmayr Saga.

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Vor einem Jahr hat mich der historische Roman „Dallmayr – Der Traum vom schönen Leben“ von Lisa Graf begeistert. Der erste Teil der Trilogie rund um das bekannte Münchner Feinkostgeschäft spielt in den Jahren 1897 bis 1899 und erzählt vor allem von Therese Randlkofer, die dem Geschäft zu seinem Erfolg verhalf. Nun endlich ist die Fortsetzung erschienen, die ich schon mit Spannung erwartet hatte. Die Handlung beginnt im Jahr 1905 und dreht sich anfangs vor allem um die familiären Entwicklungen bei den Randlkofers: Der älteste Sohn Hermann ist inzwischen zweifacher Vater, Tochter Elsa lebt in der Schweiz und genießt dort ihr unabhängiges Leben, der jüngste Sohn Paul hingegen, der seine Lehre in Wiesbaden macht, ist gerade in arger Bedrängnis. Therese ist überglücklich, als er nach Hause zurückkehrt und sogar noch eine Braut mitbringt. Doch so sehr Therese sich über ihre wachsende Familie freut, so wenig bezieht sie ihre Kinder in ihre geschäftlichen Entscheidungen mit ein, was vor allem bei Hermann für großen Unmut sorgt. Denn Therese hat hochfliegende Pläne: Der Dallmayr soll vergrößert werden und ein eigener Bauernhof vor den Toren der Stadt soll für zuverlässigen Nachschub an Geflügel und Gemüse sorgen – das klingt nach viel Arbeit und vielen Schulden, die bewältigt werden müssen. Ein Wiedersehen gibt es auch mit zwei lieb gewonnenen Figuren aus dem ersten Band, nämlich mit dem ehemaligen Lehrling Ludwig, der inzwischen als Chocolatier in Frankreich arbeitet, und mit Balbina, der Halbschwester von Hermann, Elsa und Paul. Balbina ist noch immer tief verletzt seit den Ereignissen in Band 1, seit vielen Jahren hat sie keinen Kontakt mehr zu den Randlkofers, doch Therese ist es ein großes Anliegen, die alten Gräben zu überwinden. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und lässt alle anderen Probleme in den Hintergrund treten. Wie soll ausgerechnet ein Feinkostgeschäft, das vor allem teure, exotische Luxuswaren verkauft, in Zeiten des Hungers und der bitteren Not überleben? Wieder ist es der Autorin Lisa Graf gelungen, mich beim Lesen direkt ins München der Prinzregentenzeit hinein zu katapultieren. Anschaulich erzählt sie vom Leben in der damaligen Zeit und zwar sowohl aus der Sicht der Gutsituierten als auch aus der Sicht der Arbeiter*innen, die kaum genug haben zum Überleben. Immer wieder ist auch die Rolle der Frauen in der damaligen Gesellschaft ein Thema. In diesem Zusammenhang fand ich es zum Beispiel sehr spannend, von der Gründung des ersten Münchner Turnvereins für Arbeiterinnen zu erfahren. Und natürlich wird auch die erste Wahl, bei der auch Frauen wählen dürfen, im Jahr 1918 erwähnt. Geschickt hat die Autorin tatsächliche historische Ereignisse mit der Fiktion des Romans verknüpft und zu einem stimmigen Ganzen verwoben. Besonders eindrücklich fand ich die Szenen, die im ersten Weltkrieg spielen – mal aus der Sicht der Mutter, die daheim um das Leben ihrer Lieben bangt, mal aus der Sicht eines Soldaten oder eines Kriegsgefangenen. Da habe ich so mitgelitten, dass ich das Buch mehrmals ganz bewusst beiseite legen musste, um das Gelesene erstmal sacken zu lassen. Andererseits wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht – nur um wenige Seiten vor Schluss festzustellen, dass ich eigentlich gar nicht will, dass die Geschichte endet. Zum Glück wird es im kommenden Jahr noch einen dritten Teil geben, denn die Figuren sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich unbedingt wissen will, wie es für sie weitergeht. Meiner Meinung nach ist es übrigens empfehlenswert, nicht mit diesem zweiten Band der Trilogie einzusteigen, sondern zunächst den ersten Teil zu lesen, falls nicht schon geschehen, weil darin – gerade was Balbina, Ludwig und Thereses Schwager Max betrifft – vieles erzählt wird, was auch im zweiten Teil wieder wichtig wird. Und: Das Buch eignet sich ganz hervorragend als Weihnachtsgeschenk – vielleicht zusammen mit einer Packung Kaffee, Tee oder Pralinen aus dem Hause Dallmayr?

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Die Erfolgsstory geht weiter

Von: Gaby Hochrainer aus München

03.12.2022

1905, Therese Randlkofer wird 58 Jahre alt, ihr jüngster Sohn Paul macht seine Ausbildung in Wiesbaden, Sonia, die Frau ihres Ältesten Hermann erwartet ihr zweites Kind und Tochter Elsa genießt ihre Freiheit in der Schweiz. Das Feinkostgeschäft in der Dienerstraße in München läuft weiter sehr gut und ist nun sogar Hoflieferant. Aber Therese, die mit ihrem Gespür für Delikatessen Köstlichkeiten aus aller Welt nach München gebracht hat, denkt nicht daran, sich auf ihren Ruhestand vorzubereiten. Im Gegenteil – sie schmiedet immer neue Pläne, die gerade Hermann nicht immer gefallen... Ich habe es sehr genossen die Geschichte des Hauses Dallmayr von 1905 bis 1920 verfolgen zu können. Ich begleite Hermann ins Krankenhaus zu seiner Frau, die wegen ihrer Schwangerschaft unter Beobachtung steht; bin dabei, wie Elsa in St. Gallen eine Russin vor dem Ertrinken rettet und etwas später in München einen Heiratsantrag bekommt; ich erlebe mit, wie sich Paul, der in Wiesbaden eines Verbrechens bezichtigt wird, von diesem Verdacht befreien kann; mit Schwager Max, der immer weiter versucht einen Fuß ins Dallmayr zu bekommen, bin ich am Kesselberg bei einem Autorennen dabei; Therese macht sich mit einem Hof in der Nähe von Ismaning von ihrem Geflügellieferanten unabhängig und ich sehe dort die Allee entstehen, die sie mit Schmuhgeld errichten lässt, vor meinem inneren Auge entstehen; durch Ludwig, der in Südfrankreich als Chocolatier in seinem eigenen Geschäft arbeitet, erfahre ich einiges über die Herstellung von Schokolade. Die Rechte der Frauen weden ganz langsam erweitert. Und dann beginnt der 1. Weltkrieg und Terese muss ihre hochfliegenden Pläne erst mal auf Eis legen. Da ich die meisten Menschen, die ich hier immer wieder lese, schon aus dem ersten Band kenne, hatte ich keine Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden. Mir hat es großen Spaß gemacht, Therese, die drei Geschwister und auch Balbina und Ludwig auf einem Stück ihres Lebensweges zu begleiten. Dazu die politischen kleinen Geschichten aus München und die Erlebnisse im Krieg und in der Gefangenschaft. Eine, wie ich finde, absolut gelungene Mischung. Mein Kopfkino hatte sehr viel damit zu tun, mir die farbigen Bilder in den Kopf zu pflanzen. Ich kann mir diese Familien-Saga sehr gut auch als Verfilmung vorstellen. Ein absoluter Lesegenuß, von Autorin Lisa Graf sehr gut recherchiert und mitreißend geschrieben, rund um den Feinkostladen Dallmayr, der mich ins München der Jahrhundertwende entführt. Ich würde so gerne erleben, wie es mit der Familie Randlkofer weiter geht.

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Das Buch „Dallmayr – Der Glanz einer neuen Ära“ ist der zweite Teil einer Reihe um das Delikatessen-Geschäft Dallmayr in München, wobei dieser Band die weitere Geschichte und Entwicklung des Geschäfts und seiner Besitzerin Therese Randlkofer zeigt und von 1905 bis 1920 spielt. München 1905: Noch immer ist in München das Delikatessen-Geschäft Dallmayr die Adresse Nummer Eins, wenn es um exquisite Lebensmittel und Köstlichkeiten aus aller Welt geht. Die Inhaberin Therese Randlkofer könnte eigentlich zufrieden sein, doch ihr Blick richtet sich weiter nach vorn: Sie möchte das Ladengeschäft vergrößern, um noch mehr anbieten zu können und das Unternehmen mit eher ungewöhnlichen Ideen in die Zukunft führen. Dazu braucht sie aber die Unterstützung ihres jüngsten Sohnes Paul, der in Wiesbaden eine Ausbildung zum Kaufmann absolviert. Thereses ältester Sohn Hermann ist bereits voll in den Familienbetrieb eingespannt, ihre Tochter hingegen lebt und arbeitet in der Schweiz. Doch ihr missgünstiger und neidvoller Schwager Max ist und bleibt ihr größter Konkurrent: Immer wieder schafft er es, die Familie gegeneinander aufzubringen und damit für Unfrieden zu sorgen. Im November 2021 habe ich den Auftakt „Dallmayr – Der Traum vom schönen Leben“ mit großer Begeisterung gelesen. Schon damals war mir klar, dass ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen muss, da ich wissen wollte, wie es mit der Geschichte und den vielen interessanten Figuren weitergeht. Die Freude war riesig, als der zweite Teil angekündigt wurde. Ich fragte ein Rezensionsexemplar auf dem ‚Bloggerportal’ an und bekam dieses freundlicherweise vom Penguin Verlag genehmigt und zugesendet. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Das Buch ist, wie der vorherige Band, ein sehr hochwertiges gestaltetes Paperback. In der vorderen Klappe befindet sich ein stimmiges Bild von Schokoladenkonfekt, in der hinteren Klappe befindet sich ein liebevoll in Szene gesetztes Rezept. Das stimmige Cover (welches wunderbar zum ersten Band passt), zeigt zwei Frauen, die vor der berühmten Fassade des Dallmayr-Hauses stehen und dem Betrachter den Rücken zukehren. Eine der Frauen hat einen bunt gefüllten Einkaufskorb in der Hand, beide Frauen scheinen in ein Gespräch vertieft zu sein. Rechts von ihnen steht eine Pferdekutsche, ansonsten sind auf den Bild vorwiegend andere Frauen zu sehen, welche sich entweder zum Dallmayr-Haus wenden oder dieses gerade verlassen haben. Es ist ein sehr stimmiges, farbenfrohes und lebendiges Cover, auf dem der Titel „Dallmayr“ mit erhobener und glänzender Schrift prangt. Das Handlung gliedert sich in verschiedene Jahre und beginnt im Jahr 1905 und endet im Jahre 1920. Es gibt kein Vorwort und auch keinen Prolog, die Handlung startet unmittelbar und knüpft direkt an den ersten Band an – deshalb empfinde ich es als sehr empfehlenswert, dass man den ersten Band gelesen hat, um die Begebenheiten und die Befindlichkeiten der Charaktere besser einordnen zu können. Am Ende des Buches befinden sich die Quellennachweise. Leider fehlt auch hier, wie bereits im ersten Band, ein historisches Nachwort und/ oder eine Übersicht über die Figuren. Gerne hätte ich erfahren, welche der Figuren historisch und welche fiktiv sind. Im Mittelpunkt steht die historisch-belegte Therese Randlkofer. Aufgrund des Fehlens eines historischen Nachworts, kann ich in dieser Rezension nur die Therese wiedergeben, welche im Roman dargestellt ist. Wie bereits im ersten Band ist Therese eine zupackende, fleißige und vor Ideen sprühende Frau, auch wenn sie immer mal wieder etwas kühl und abgeklärt wirkt. Sie weiß genau, was sie will und sie schafft es immer wieder Lösungen zu finden, mit denen die Menschen in ihrer Umgebung zufrieden sind. Mittlerweile ist Therese nicht mehr nur Mutter, sie ist auch Großmutter geworden und liebt ihre stetig wachsende Familie. Doch Therese ist nicht nur die starke und lebenskluge Geschäftsfrau – in diesem Teil der Reihe macht sie sich immer wieder Gedanken um die Zukunft: Wie geht es mit dem Geschäft weiter und hat sie sich mit dessen Ausbau nicht etwas übernommen? Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges bringt Thereses sonst stets zuversichtliche Art zum Einsturz. Lisa Graf hat Thereses Charakter eine authentische Entwicklung angedeihen lassen und sie sehr ausdrucksstark und facettenreich gezeichnet. Ich konnte wieder mit ihr mitfühlen und habe sie noch tiefer in mein Herz geschlossen. Auch ihre drei Kinder, Hermann, Elsa und Paul, stehen wieder an Thereses Seite: Hermann, welcher als ältester Sohn schon früh gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen, ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Betriebes geworden. Doch er leidet immer wieder darunter, dass seine Mutter ihn vor vollendete Tatsachen stellt und ihm nur wenig Entscheidungsfreiheit zugestanden wird. In seinem Privatleben ist er ein liebevoller Ehemann und Vater geworden. Elsa wohnt mittlerweile fernab von München in der Schweiz und hat dort als Juristin ihren Weg gefunden. Sie ist aus ihrem goldenen Käfig ausgebrochen und führt nun ein unabhängiges und ungebundenes Leben, ohne die vielen gesellschaftlichen Zwänge. Sie hat sich seit dem ersten Band sehr gewandelt und ist längst nicht mehr das junge Mädchen, welches sich verwöhnen lässt – sie ist nun eine junge Frau, mit vielen Ideen im Kopf, welche aber auch ein Blick für die Menschen in ihrer Umgebung hat. Paul, der jüngste im Bunde, lebt zu Beginn des Buches in Wiesbaden und wird dort zum Kaufmann ausgebildet. Doch er ist sehr unglücklich, hat düstere Gedanken und trägt zudem ein großes Geheimnis mit sich herum. Er ist noch immer dabei, seinen Platz im Leben zu finden. Die Autorin hat diese drei völlig verschiedenen Charaktere und ihre Lebensgeschichten sehr glaubwürdig ausgearbeitet. Es läuft nicht alles glatt bei ihnen, immer wieder erleben sie Höhen und Tiefen. Balbina, die uneheliche Tochter von Thereses verstorbenen Mann, lebt am Bodensee und führt dort mit ihrem Mann ein Hotel. Sie ist längst nicht mehr das vor Lebenslust sprühende junge Mädchen, mittlerweile wirkt sie verbittert und unglücklich mit und in ihrem Leben. Auch wenn Balbina und ihre wechselvolle Geschichte nicht immer im Vordergrund steht, empfand ich diese als sehr interessant. Es gibt auch ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Lehrjungen Ludwig. Er hat die wohl größte Entwicklung der Figuren gemacht und sich ein eigenes Unternehmen aufgebaut, in welchem er komplett aufgeht und arbeitet mit großer Leidenschaft. Ludwig ist und bleibt einfach ein Charakter, welchen man gerne haben muss und sich immer wieder freut, wenn er auftaucht. Ganz im Gegensatz zu Thereses Schwager Max. Wann immer dieser unangenehme Mensch auftaucht, schleicht ein ungutes Gefühl mit, da er immer nur auf Konfrontation aus ist und Zwietracht sät. Natürlich hat er auch seine Beweggründe und möchte seine Ziele im Leben erreichen, doch er ist einfach ein sehr einsamer und verbitterter Mensch – ohne familiären Rückhalt und Liebe Neben diesen Figuren spielen noch einige andere Figuren in diesem Buch mit: Einige sind bereits aus dem ersten Teil bekannt, es gibt aber auch einige neue Charaktere. Sie alle sind, wie auch die Hauptfiguren, lebensecht und authentisch gezeichnet und haben mir ein gutes Bild der Gesellschaft des beginnenden20. Jahrhunderts vermittelt. Ich habe immer gerne weitergelesen und bin schon ganz gespannt, wie es mit all den liebgewonnen Figuren weitergehen wird. Den historischen Hintergrund bildet zu Beginn des Buches das Deutsche Kaiserreich im beginnenden 20. Jahrhundert. Die Gesellschaft ist politisch, aber auch sozial sehr gespalten. Es gibt die äußerst arme Bevölkerung (Arbeiter), die Mittelschicht, das reiche Bürgertum und den Adel. Sozialgeschichtlich war das Kaiserreich vor allem geprägt vom Aufstieg der Arbeiterschaft, die Sozialpolitik wird ein immer größer und wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Im weiteren Verlauf bildet dann die Vorkriegszeit den historischen Hintergrund. Lisa Graf zeigt, wie und weshalb der Erste Weltkrieg ausbrach und auch seinen weiteren Verlauf. Hier fand ich es sehr interessant, dass auch das Schicksal der Deutschen im Ausland dargestellt wurde. Lisa Graf zeigt aber auch, wie sich der Ausbruch des Krieges auf die Menschen ausgewirkt hat und wie dieser nicht nur mit Begeisterung wurde. Therese kann beispielsweise nicht wahr haben, dass viele treue Lieferanten und Freunde plötzlich Feinde sein sollen. Aber auch die Wendung des Freudentaumels in vielen Teilen der Bevölkerung hin zur Kriegsmüdigkeit hat die Autorin gelungen und eindrucksvoll ausgearbeitet. Zudem stellt Lisa Graf diese historischen Hintergründe mit ihrem bildhaften, detaillierten und spannenden Sprachstil und einem erzählerisch dichten Tempo sehr gut da. Ihre Figuren und deren Geschichten verknüpft sie dabei gekonnt mit der Historie – so wird Geschichte erleb- und fühlbar. Die 544 Seiten flogen nur so dahin, ich freue mich jetzt schon auf einen hoffentlich dritten Teil der Reihe und bin sehr gespannt, wie es mit den Figuren und ihren Geschichten, aber auch mit dem Dallmayr weitergehen wird. Das Buch „Dallmayr – Der Glanz einer neuen Ära“ ist ein wunderbares Lesevergügen, für welches ich mich sehr herzlich bei Lisa Graf bedanken möchte. Fazit: Was für eine spannende und mitreißende Geschichte – voller Wärme, Hoffnung, Tragik, Genuss und mit unvergesslichen Figuren. Eine sehr lesenswerte Fortsetzung, welche dem ersten Teil in Nichts nachsteht. Ein sehr lesenswertes und kurzweiliges Buch.

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