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Rezensionen zu
Schützenfest

Dirk Bernemann

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Das Leben

Von: Zischofsky

07.10.2021

Gunnar lebt seit ein paar Jahren in Berlin. Nach der Trennung von seiner Freundin, fährt er zu seinen Eltern in die alte Heimat. Er passt auf das Haus der Eltern auf. Dazu beginnt das Schützenfest. Gunnar wird mit alten Erinnerungen und alten Bekannten konfrontiert. Gunnar ist auf der Suche nach seinem persönlichen Glück. Der Autor schreibt seinen Roman in einer einfachen, direkten Sprache. Schützenfest ist eine Auseinandersetzung mit dem Leben. Ein interesanter Roman.

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Ein wahnsinnig authentischer und präziser Roman. Nach 7 Jahren Stadtleben, verschlägt es den Hauptdarsteller zurück in die Heimat und eigentlich war man nie weg gewesen. Alte Liebe, Schützenfest, das Elternhaus. Herrlich taff und amüsant, wenn auch ein wenig erschreckend. Ich habe es an einem Nachmittag verschlungen und kann es zu 100% weiterempfehlen.

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Ich sag mal direkt, dass ich bis dato noch nie was von Dirk Bernemann gelesen habe, zu meiner Verteidigung muss ich aber anführen, dass ich ein kleines ignorantes emsländisches Landei bin. Ich hoffe das reicht als Entschuldigung, denn als Provinzler steht „Was am Glas können“ auf der Liste lebensnotwendiger Fähigkeiten halt klar über „Rezeption deutscher Gegenwartsautoren“. Da musste Bernemann jetzt also schon ein Buch namens „Schützenfest“ schreiben, damit wir endlich zusammenkommen. Aber Scherz und bemüht lustige Einleitungen beiseite, er hat mir mit seinem aktuellen Roman ein wirklich tolles Leseerlebnis beschert. Auf 220 Seiten gibt es eine echte Tour de Force des Ich-Erzählers durch Kleinstadtmief, Neurosen, Traumata sowie gute und schlechte Erinnerungen. Das Ganze natürlich projiziert in das konzentrierte Nonplusultra des Provinzlebens: Das Schützenfest! Wer auf dem Land lebt kennt die Klischees: Geburt, Kindergarten, Schule und danach Familie, Hausbau und Spießerleben bis zum Dahinscheiden. Oder als Alternative: Landflucht in die große Stadt! Letzteres unternahm auch Gunnar Bäumer, der Ich-Erzähler in „Schützenfest“, den es nun aber für eine Woche wieder aus Berlin in das westfälische Kaff seiner Geburt, Kindheit und Jugend verschlägt. Vorab hätte ich eigentlich damit gerechnet, dass es hier darauf hinausläuft, die Kleinstadt an sich und ihre Einwohner im Speziellen permanent herablasserisch niederzumachen. Aber nein, Bernemann wird stattdessen nicht müde, den Ich-Erzähler auch seine eigenen Unzulänglichkeiten als Großstadt-Exilant ziemlich ungeschminkt Revue passieren zu lassen. Doch keine Sorge, die rurale Fraktion - vom Dorftrottel bis zum Kleinstadtmusterbewohner - kriegt natürlich auch ordentlich ihr Fett weg. Ohne groß zu spoilern werden wir also Zeuge, wie das Schützenfest seine schleimigen Tentakel um Gunnar Bäumer schlingt und ihn recht schnell in die Abgründe finsterster Dorfexzesse hinabzieht. Dabei brennt Dirk Bernemann in seinem Roman ein wundervolles Feuerwerk an Szenen ab, die jeder, der mal ernsthaft (also so richtig mit Saufen, Rauchen, Schießbude, außerehelichem Geschlechtsverkehr, Prügeleien etc. pp.) das ein oder andere Schützenfest mitgemacht hat, schon so oder ähnlich selbst erlebt haben dürfte. Schockierend aber wahr: Vieles passiert wirklich so! Ich weiß wovon ich spreche... „Schützenfest“ bietet dabei natürlich mehr als eine stumpfe Aneinanderreihung witziger Saufanekdoten. Die bilden eigentlich nur den zugegeben unterhaltsamen Rahmen für den Egotrip und die Selbstreflexion des Ich-Erzählers Gunnar Bäumer. Insofern sehe ich das Buch irgendwie auch als eine Art Coming Of Age Roman für Leute die nie erwachsen geworden und vielleicht auch nie irgendwo richtig angekommen sind. Ein Buch auf den ein Satz zutrifft, wie: „Du kriegst den Jungen aus der Kleinstadt, aber die Kleinstadt nicht aus dem Jungen!“ Die Story ist vielleicht nicht sonderlich überraschend aber interessant erzählt. Bernemann hat einen tollen Sprach- und Erzählstil, der oft erfrischend knurrig und pissig ist. Es ist alles im Fluss, unausweichliche und vielleicht sogar vorhersehbare Szenen führt er trotzdem spannend herbei. Es bleiben außerdem immer wieder Kernsätze hängen, selbst wenn er manchmal dazu neigt etwas dick aufzutragen. Dem Lesespaß tut das aber keinen Abbruch, auch wenn einem das Lachen bei vielen vordergründig lustigen Szenen manchmal im Halse steckenbleibt. Bernemann beherrscht Dinge wie spaßige Ernsthaftigkeit und unterhaltsame Garstigkeit, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Das Buch kann ich jedem*r wärmstens empfehlen, der/die sich bereits in den vorangegangenen Zeilen wegen ähnlicher Erlebnisse und/oder Biographie wiederfindet. Und dem Rest auch, denn ein kleiner Gunnar Bäumer steckt vermutlich in jedem/jeder von uns...

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Mich hat Dirk Bernemanns "Schützenfest" von Anfang an mitgenommen auf eine Reise auch in die eigene Vergangenheit und bestens unterhalten. Der Protagonist Gunnar Bäumer lebt schon viele Jahre in Berlin und kommt eigentlich nur widerwillig für ein paar Tage zurück die Kleinstadt, in der er aufgewachsen ist, um auf das Haus seiner Eltern aufzupassen und wird unter anderem durch das zeitgleich stattfindende namensgebende Schützenfest mit Personen und Ereignissen aus seiner Kindheit und Jugend konfrontiert. Auch wenn ich im Gegensatz zu Gunnar bisher nie länger fern meiner Heimat gelebt habe, habe ich in den Rückblenden einige Parallelen zu meiner eigenen Jugendzeit entdeckt und mich nicht zuletzt dank Bernemanns flottem und humorvollen Schreibstil sehr amüsiert. Gleichzeitig besitzt der Roman aber auch eine durchaus wohltuende Melancholie und einen gewissen Tiefgang, der nach und nach und besonders im durchaus überraschenden Ende zum Vorschein kommt. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne biografisch angehauchte Romane über vermeintlich normale Menschen mit ihren Irrungen, Verwirrungen und Narben liest und insbesondere Menschen im Alter von 35 bis 50, die sich vielleicht wie ich ein Stück weit darin wieder erkennen.

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zurück in die Heimat

Von: rotecora

04.10.2021

Die Buchbeschreibung hat mich neugierig gemacht, aber dieses Buch war dann doch ganz anders als erwartet. Der Autor hat mich total überrascht mit seiner Art diese Geschichte zu erzählen. Ohne Schnörkel, sehr direkt. Ein Buch voller Lebenserfahrung, in dem sich sicher so mancher Leser wiederfindet und an längst vergangene Ereignisse erinnert wird. wobei das Erinnern nicht immer positiv ist, manchmal schmerzhaft, manchmal erdrückend. So geht es auch Gunnar, vom Landei zum Großstädter mutiert, findet er sich plötzlich auf dem Dorf wieder. Die Gegensätze könnten nicht deutlicher sein. Die Geister seiner Vergangenheit treten zutage und er muss sich ihnen stellen. Von diesem Autor muss ich unbedingt mehr lesen!

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Ein an sich sehr ruhiges Buch, ohne viel Hektik, mit dem sich wahrscheinlich am meisten die Leute identifizieren können, die wie auch der Protagonist aus der Heimat weggezogen sind. Ich habe mich ein paar Mal ertappt und ähnliche Situationen aus meinem Leben wiedererkannt und musste ziemlich schmunzeln. Die Handlung baut sich sukzessive auf und hat mich gegen Ende ziemlich sprachlos und unerwartet zurückgelassen – dieser Twist, den ich nicht vorhergesehen habe, hat mir aber sehr gut gefallen. Einziger, kleiner Kritikpunkt sind für mich die etwas zu langen Kapitel, aber das ist auch wirklich das einzige, was es hier zu bemängeln gibt. Ein außergewöhnliches Buch mit grandioser Covergestaltung – unbedingt lesen!

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Heimat

Von: Lena

30.09.2021

"Schützenfest" bietet auf den ersten Blick erstmal das, was man bei diesem Titel erwartet: Ein Schützenfest mit viel Bier, Schnaps und Heimatdenken. Man merkt richtig, wie Gunnar, der schon seit Jahren in Berlin wohnt, wieder in die Abläufe und Gepflogenheiten seines Heimatdorfs eintaucht, nahezu problemlos. Ebenfalls nahezu problemlos ist der Schreibstil. Eingeteilt in die Tage seiner Anwesenheit lässt sich der Roman leicht lesen, hat aber gleichzeitig eine gewisse Tiefe, die durch eine gute Beobachtungsgabe gefestigt wird - zumindest, was die Themen der Dorfbewohner betrifft. Weniger reflektiert ist Gunnar, der die Schuld oftmals bei anderen sieht, sich gerne bemitleidet und allgemein eher passiv ist. Besonders der letzte Punkt hat bei mir dafür gesorgt, dass ich den Roman nicht so ganz überzeugend fand. Da hätte ich mir definitiv mehr Tiefe in der Hauptperson gewünscht. Die Beschreibungen von Dorfgewohnheiten waren dagegen sehr treffend und unterhaltsam.

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Schützenfest

Von: TuGa

29.09.2021

"Schützenfest" von Dirk Bernemann hat sich schon nach wenigen Seiten zu einem meiner persönlichen Buch-Highlights des Jahres 2021 entwickelt! Der Protagonist, Gunnar Bäumer, lebt in Berlin und kehrt für eine Woche in seinen Heimatort in der Provinz zurück, um auf das Haus und die Fische seiner Eltern aufzupassen. Zeitgleich findet dort das sogenannte Schützenfest statt. Bäumer, innerlich irgendwie "kaputt", zieht es immer wieder dorthin, wenngleich ihn gerade deshalb die Vergangenheit einholt... Der Roman liest sich einfach und lässt sich kaum aus der Hand legen. In vielen Abschnitten finden sich Sätze, die mir den Atem stocken ließen und die es wert waren, markiert oder herausgeschrieben zu werden. Bernemann gelingt es meiner Meinung nach hervorragend, die Atmosphäre der Geschichte dem Leser zu vermitteln, sich in Gunnar hineinversetzen zu können. Das Ende hat mir zwar nicht so ganz gefallen (zu kurz, "abgehackt"), aber das tut diesem wunderbaren Buch keinen Abbruch. Von mir eine ganz klare Empfehlung!

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