Von:
Stefanie Jung
10.03.2022
Kann man das Leben drehen? Kann man verpasste Chancen nachholen? Diese Frage stellt sich Nora, nach dem "Schlüpfer-Gate", ein wunderbares Wort, das sie nutzt, nachdem sie den Beweis fürs Fremdgehen ihres Mannes - mal wieder - in der Waschmaschine gefunden hat. Und ist es wirklich Zufall, dass sie kurz drauf ihre Jugendliebe Yann wieder trifft? Ja, ich wurde gut unterhalten bei dieser berührenden Liebesgeschichte, bei dieser Reise zu sich selbst trotz oder gerade wegen der Irrungen und Wirrungen des Lebens. Trotz oder gerade wegen der Ängste und Hoffnungen, die das "Leben drehen" einfach mit sich bringt. Bei ausnahmslos jedem! Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, die Sätze oft sehr kurz, sehr aneinandergereiht, aber ich gewöhnte mich im Laufe des Buches daran und fand es nicht störend. Manchmal mutete es befremdlich an, dass soviel philosophiert wurde. Über das Leben, über die Zukunft, über die Vergangenheit. Über die Freundschaft und die Liebe. Aber irgendwann dachte ich: Doch, genauso ist das oft im Leben, nur nicht jeder schreibt es genauso auf. Das Besondere an diesem Buch: Die Entwicklung der Protagonistin, die mich berührt. Und ich mochte die anderen Figuren des Romans: Die beste Freundin, die schrulligen Eltern und Rene und Hugo. Und dieser rote Faden, der sich von Anfang bis Ende durch die Geschichte zieht. Für wen ist dieses Buch? Für alle, die eine nicht oberflächliche Liebesgeschichte lesen möchten. Und natürlich für alle, die das Leben drehen wollen. Denn das geht immer!