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Rezensionen zu
Das Haus der Hebammen - Susannes Sehnsucht

Marie Adams

Die Hebammen von Köln (1)

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Das Haus der Hebammen erzählt die Geschichte von Susanne, Carola und Ella, drei Hebammen, die im selben Krankenhaus arbeiten. Da sie dort aber immer wieder mit den Ärzten aneinander geraten, beschließen die Frauen, in Köln ein eigenes Geburtshaus zu eröffnen. Toll fand ich, dass die Handlung 1989 begonnen hat und man somit eine kleine Zeitreise gemacht hat. Damals war es wohl üblich, sein Kind im Krankenhaus zu bekommen und Hausgeburten und Geburtshäuser wurden eher kritisch beäugt. Ich fands toll, wie hier die DDR noch ein Thema war, Susanne sich ihren Kaffee bei Eduscho holt oder wie über die aktuellen Bestseller erzählt wurde. Für meinen Geschmack hätten es gerne noch mehr popkulturelle Anspielungen sein können. Die Frauen waren sehr unterschiedlich, was aber durchaus interessant war. Susanne ist Single und kämpft nach fast 20 Jahren noch immer damit, dass ihre Eltern sie in ihrer Jugend zu einer schweren Entscheidung gedrängt haben. Das macht sie zu einer teilweise recht melancholischen Person, aber sie ist auch sehr zielstrebig und weiß eigentlich immer, was sie will. Carola hat einen Mann und Kinder zuhause und kriegt Familie und Job nicht immer perfekt unter einen Hut. Oft muss sie sich von ihrer Umwelt anhören, sie wäre eine Rabenmutter, weil sie arbeiten geht. Und ihr Mann ist nicht immer die beste Unterstützung, denn der schreibt an einem Roman – und nutzt die Zeit in seinem Büro oftmals auch einfach für eine Auszeit von seiner Familie. Ich glaube, sie mochte ich am liebsten, weil sie unheimlich tough war und sich nie die Butter vom Brot nehmen ließ. Ella ist die jüngste. Sie wohnt mit 23 noch bei ihren Eltern und verliebt sich in einen Arzt, der von der Idee einen Geburtshauses so gar nichts hält. Ärger ist also vorprogrammiert. Ich muss sagen, obwohl ich die Geschichte mochte und durchaus unterhaltsam fand, war sie doch extrem seicht. Wenn das Setting ein Geburtshaus ist, dann hätte ich gerne komplizierte Fälle, ein bisschen mehr medizinisches Know How, Tipps und Tricks während der Schwangerschaft und einfach geballtes Hebammenwissen. Das kam mir viel zu kurz und stattdessen wurde sich mit den Alltagsproblemen der Protagonistinnen aufgehalten. Auch fand ich es nicht unbedingt optimal gewählt, dass aus den Sichten aller drei Frauen erzählt wurde. Für diesen Band hätte mir auch die Geschichte von Susanne gereicht und dann in den Folgebänden die Stories der anderen. Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, aber man hätte noch ein bisschen mehr rausholen können, gerade was die Erzählungen aus der Welt der Hebammen angeht.

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Susanne, Carola und Ella haben den schönsten Beruf der Welt, denn als Hebammen dürfen sie immer wieder den Weg ins Leben begleiten. Aber im Klinikalltag ist das Wunder der Geburt nur noch Routine und die Bedürfnisse der Schwangeren werden aus praktischen Gründen hinten an gestellt. Als sie ein leer stehendes Haus entdecken, reift die Idee , aus diesem ein Geburtshaus zu machen, in dem sich die werden Mütter wohl fühlen und mit ganz viel Liebe und Einfühlungsvermögen betreut werden. Bei all dem Glück hat Susanne schwer daran zu tragen, dass sie selbst als junge Frau ihre eigene Tochter in die Hände einer fremden Familie geben musste... Marie Adams hat mit dem ersten Teil ihrer Hebammen-Reihe einen perfekten Start hingelegt, denn mit gefühlvollen Worten und ganz vielen Emotionen schildert sie das Leben und Wirken der drei Hebammen, die nicht nur den Schritt in die Selbständigkeit wagen, sondern auch echte Vorreiterinnen gewesen sind. Die Idee, ein Geburtshaus einzurichten, stößt 1989 noch auf unglaublich viele Vorbehalte und Gegenwind, sodass es die drei Frauen nicht leicht haben, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Doch wer einmal die Türen des Geburtshauses geöffnet hat, der fühlt sich sofort wohl und herzlich willkommen- eine heimelige, entspannte Atmosphäre, lichtdurchflutete Räume und der Duft nach Lavendel- und Orangen-Öl empfangen nicht nur die werdenden Mütter, sondern auch die Lesenden. Es sind nicht nur die menschlichen Schicksale, Sorgen und Nöte, die hier von der Autorin in berührenden Worten und Szenen geschildert werden. Auch die politischen, musikalischen und weltlichen Ereignisse Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts halten Einzug. Bravo, Popcorn, Quench, Schoko-Flockina-Kuchen, Swatch, Aids und Mauerfall ...ein buntes Sammelsurium an Erinnerungen und Schlagzeilen, die plötzlich alle wieder präsent und ein Spiegelbild der Gesellschaft sind, das Marie Adams hier ihrer Leserschaft vorhält. Der Roman lebt von einer authentisch geschilderten Handlung, die nicht nur die gesellschaftlichen Hürden und Stolpersteine auf dem Weg zum Geburtshaus zur Thematik hat. Auch die kleinen und großen Katastrophen des Alltags werden durch die Protagonist:innen sehr glaubhaft vermittelt und teilen mit den Leser:innen Freude und Hoffnung, Traurigkeit, Angst und Schmerz. Gerade Susanne kann ihre innere Zerrissenheit sehr gut beschreiben und holt die Leser,innen mit ins Boot, um sie zu ihren Verbündeten zu machen. Auch gelingt es ihr, mit ihrer herzlichen Art ihre Liebe zum Beruf und die Sorge um die werdenden Mütter und ihre Neugeborenen nachzufühlen , sodass sich diese gerne in ihre erfahrenen Hände begeben, um gemeinsam mit ihr das Wunder der Geburt zu erleben. Der Start in die neue Buchreihe ist eine wundervolle Zeitreise, die mit ganz vielen Emotionen und Erinnerungen verbunden ist und neugierig auf die beiden Folgebände macht.

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Meine Meinung: Ich habe mich sehr auf den Auftakt der Hebammensaga gefreut, die von der Gründung des ersten Geburtshauses in Köln 1989 erzählt.Der Leser erfährt, wie schwer es für die Hebammen ist, da Geburten außerhalb der Klink als gefährlich galten. Die drei jungen Hebammen Susanne, Carola und Ella leben für ihren Beruf und ich fühlte mich sehr gut unterhalten. In Band 1 steht die sympathische Susanne im Fokus, die in jungen Jahren ihre Tochter Julia zur Adoption freigeben musste und sie jetzt wiedertrifft. Freud und Leid liegt hier sehr nah und so manches Schicksal hat mich berührt. Der Schreibstil ist leicht, emotional und bildhaft. Ich konnte mich gut in die Figuren hineinversetzen und die Wichtigkeit des Hebammenberufs wird deutlich. In den beide weiteren Teilen, die im Juli und September erscheinen werden, stehen Carola und Ella im Vordergrund. Ich freue mich schon sehr auf darauf. Das Cover mag ich auch sehr und passt perfekt zum Inhalt. Fazit: Ich vergebe 4,5/5⭐ für diesen wundervollen Auftakt.

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