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Rezensionen zu
Club Paradies - Im Licht der Freiheit

Caren Benedikt

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Klappentext: Maria Borchardt ist nicht mehr dieselbe Frau seit diesem schrecklichen Weihnachten 1976. Seit die Polizei an der Tür der Villa Borchardt geklingelt und der Staatsanwalt ihr den Durchsuchungsbeschluss präsentiert hat. Und seit sie erfahren hat, dass ihr Mann Hanns Borchardt in betrügerische Machenschaften verwickelt war. Aber jetzt ist keine Zeit, sich selbst zu bemitleiden. Sie muss aus eigener Kraft ihr Leben wieder aufbauen. Und sie ist nicht allein. Klaus Schröder, der Familienanwalt, war schon immer auf ihrer Seite und auch jetzt tut er alles, um ihr zu helfen, während ihre Tochter Hanna ihren ganz eigenen Weg geht. „Club Paradies - Im Licht der Freiheit“ ist der zweite Band der Dilogie „Club Paradies“ von Bestsellerautorin Caren Benedikt. Nach dem ich den ersten Band mit Begeisterung gelesen habe, war ich auf den zweiten Band sehr gespannt. Der zweite Band schließt direkt an den ersten Band an. Und man sollte auf alle Fälle mit Band 1 beginnen. Die Protagonisten sind interessant und lebendig gestaltet. Man hatte sie ja im ersten Band schon gut kennengelernt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Familie Borchardt. Nach dem selbstgewählten Tod von Hanns Borchardt ändert sich das ganze Leben der Familie. Maria Borchardt, die Witwe von Hans Borchardt ist voller Trauer. Dazu kommt noch, dass immer mehr Machenschaften ihres Mannes ans Licht kommen. Er hat belogen und betrogen. Maria hat das Schicksal hart getroffen. Ihr Mann hat ihr einen Berg Schulden hinterlassen und ihre gesellschaftliche Stellung ist passé. Doch Maria lässt sich nicht unterkriegen. Sie kämpft für ihre Familien und deren Ansehen. Eine Stütze findet Maria im Familienanwalt Klaus Schröder. Auch ihre Tochter Hanna unterstützt Maria wo immer möglich. Die zwei Frauen geben ein gutes Team ab. Der Sohn Holger hingegen ist ja schon im ersten Band in falsche Gesellschaft geraten. Er lässt sich weiterhin von seiner Freundin beeinflussen und hat sich wegen ihr der RAF angeschlossen: Er unterstützt deren terroristischen Machenschaften obwohl er nicht dazu steht. Caren Benedikt erzählt die Geschichte in einem ordentlichen Tempo, dass mich beim lesen richtig in Atem gehalten hat. Ihre Charaktere haben sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt. Vor allem Maria ist zu einer selbstbewussten Frau geworden. Nach einige Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Einige Ereignisse mit historischem Hintergrund wie z. B. die Studentenunruhen und die RAF werden in die Geschichte eingeflochten. Auch die aufkommenden Aufklärungsfilme finden Erwähnung. Die 1970er Jahre werden von Caren Benedikt sehr authentisch widergespiegelt. Der bekannte flüssige und unterhaltsame Schreibstil der Autorin mit vielen interessanten Ereignissen findet sich auch in dieser Geschichte wieder. Am Ende gibt es noch ein interessantes Nachwort von Caren Benedikt indem einige Details noch einmal besonders unter die Lupe genommen werden.

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Ein Neuanfang

Von: buecherwurm1310

24.09.2023

Maria hatte immer Entschuldigungen für das Verhalten ihres Mannes Hanns Borchardt, der wenig Rücksicht auf seine Familie genommen hat. Doch dann stand Weihnachten 1976 die Polizei mit einem Durchsuchungsbeschluss vor der Tür. So hat Maria erfahren, in welch betrügerische Machenschaften ihr Mann verwickelt war. Für Selbstmitleid ist keine Zeit, sie muss sehen, wie sie zurechtkommt und entwickelt dabei ungeahnte Stärke. Zum Glück steht ihr der Familienanwalt Klaus Schröder zur Seite. Schon der Vorgängerband „Club Paradies - Im Glanz der Macht“ hat mich begeistert und natürlich wollte ich wissen, wie es weitergeht. Der lebendige Schreibstil der Autorin Caren Benedikt liest sich sehr angenehm und flüssig. Die Charaktere sind interessant und authentisch dargestellt. Hanns Borchardt war ein dominanter Mann, der rücksichtslos im Geschäftsleben wie im Privatleben war. Als seine Machenschaften aufgeflogen sind, entzieht er sich der Verantwortung und lässt seine Frau und Kinder zurück, die mit den Folgen seiner Betrügereien fertig werden müssen. Maria hat die bestimmende Art immer ertragen und entschuldigt, doch nun muss sie erkennen, was für ein Mensch Hanns wirklich war. Seine jahrelangen schändlichen Lügen sind wirklich unfassbar. Es wird nicht leicht für sie, denn die Gesellschaft, welche die Borchardt früher hofiert haben, wendet sich ab. Nur Klaus Schröder unterstützt sie weiterhin. Mir hat es gefallen, wie Maria ihre Probleme angeht und daran wächst. Dafür ist ein Stück weit auch Hanns‘ ehemalige Geliebte Lea verantwortlich, die Maria helfen will. Das Verhältnis zu ihrer Tochter Hanna wird auch immer inniger. Hanna muss nach Übergriffen ihres Chefs ihren eigenen Weg finden und Sohn Holger verstrickt sich aus Liebe immer mehr in die Aktivitäten der RAF. Das Nachwort der Autorin ist informativ und interessant. Auch dieser Roman ist unterhaltsam und fesselnd und hat mir sehr gut gefallen.

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Den ersten Band der Dilogie „Club Paradies“ mochte ich gerne, klar, dass ich da auch die Fortsetzung lesen wollte. Ich empfehle aber unbedingt, mit dem ersten Band anzufangen, da dieser unmittelbar anschließt. Der letzte Band endet mit dem Tod des Kaufmanns Hanns Borchardt – neben Schmerz und Trauer hinterlässt er seiner Frau und seinen Kindern vor allem Lebenslügen, die langsam ans Tageslicht rücken und das Leben insbesondere von Witwe Marie heftig auf den Kopf stellen. Zum Glück steht ihr Familienanwalt Klaus Schröder zur Seite. Auch Tochter Hanna leidet unter dem Verlust, dazu kommen aber auch noch Probleme mit ihrem Arbeitgeber, so dass auch sie sich nach neuen Lebenswegen umschaut. Sohn Holger rutscht immer tiefer in die Netze der RAF – und das aus Liebe zu einer Frau, die er sonst nicht zu halten weiß. Und zu guter Letzt muss sich auch Lea, die Besitzerin des Club Paradies, ihrer Vergangenheit stellen. Der erste Band endete mit einem ziemlichen Schock und hat dadurch viele Fragen offengelassen. Diese werden in diesem Teil dann alle erklärt, und man begleitet Marie, Hanna und Holger Borchardt bei dem, was sie nun mit dem Erbe und vor allem den vielen Lügen anfangen. Dabei gibt es wieder unterschiedliche Perspektiven und jeder der Charaktere kommt in eigenen Kapiteln zu Wort – ich konnte mich so sehr gut in die Figuren hineinversetzen und habe ihr Schicksal wirklich gut nachfühlen können. Marie ist zu Beginn des Buches eine verzagte Witwe, die sich von ihrem Schicksal verschlingen lässt – nicht nur steht sie vor einem riesigen Schuldenberg, nein, sie hat auch ihre gesellschaftliche Stellung eingebüßt und sitzt nun zuhause in der Wohnung und wartet auf Änderung. Gefallen hat mir die Entwicklung, die sie dann durchmacht, denn einmal wachgerüttelt, wird sie zu einer selbstbewussten Frau, die ihr Schicksal anpackt, lenkt und sich vor allem nicht mehr von anderen etwas vorschrieben oder sich unterbuttern lässt. Ihren Wandel fand ich etwas zu einfach und glatt dargestellt, so dass ich ihn nicht ganz realistisch fand, grundsätzlich aber gefällt mir die Botschaft. Außerdem wird auch ihre Beziehung zu Tochter Hanna sehr intensiv und innig – und auch das hat mir gefallen, weil die beiden nun nicht mehr wie Tochter und Mutter auftreten, sondern sich auf Augenhöhe betrachten und jede die andere bei ihren Vorhaben unterstützt. Hanna wird an ihrem Arbeitsplatz belästigt und sucht sich daher ein neues Aufgabengebiet. Damit beleuchtet die Autorin ein weiteres Kapitel der 1970er Jahre, nämlich das Aufkommen der sogenannten Aufklärungsfilme im Gegensatz zu pornografischen Filmen. Holger ist eine Figur, die mich sehr berührt hat – er ist schon in Band 1 in die Fänge der RAF geraten, so dass man hier eine Menge zu Motiven und Hintergründen der Taten erfährt, Holgers Motivation aber macht mich traurig und wütend zugleich: Er ist seiner radikalen Freundin geradezu verfallen, und sie zwingt ihn mit Liebesentzug, die terroristischen Aktionen zu unterstützen, hinter denen er aber eigentlich nicht steht. Der Schreibstil ist wieder angenehm zu lesen, sehr lebendig und voller Dialoge. So sind die Seiten rasch dahingeflogen. Das Ende hat mich zuerst glauben lassen, es könnte doch noch einen weiteren Band geben, weil zwar alle offenen Fragen geklärt waren, manche Erzählstränge aber Raum für Spekulation zulassen. Im Nachwort erklärt die Autorin aber, dass es bei der Dilogie bleibt und – sehr interessant – wie sie zu der Geschichte gekommen ist und welche realen Menschen ihr da als Pate vor Augen waren. Ich mochte auch diesen Band und gebe 4 von 5 Sternen.

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Ein großartige Fortsetzung

Von: Mareike aus Daaden

22.09.2023

Schon der erste Band dieser Diologie „Club Paradies - Im Glanz der Nacht“ hat mir wahnsinnig gut gefallen, doch dieser zweite Band hier, hat nochmal alles übertroffen. Ich war total gefangen in der Geschichte und es war spannend von der ersten- bis zur allerletzten Seite. Ein großes Lob an die Autorin, denn ihr Schreibstil ist einfach nur grandios. Hier in dieser Fortsetzung nun, durfte ich all die mir liebgewonnenen Protagonisten wieder auf ihren Lebenswegen begleiten und besonders schwer hat es natürlich Maria Borchardt, sie ist nicht mehr sie selbst seit diesem schrecklichen Weihnachten 1976, als ihr Mann Hanns Selbstmord begangen hat. Hanns hatte mit seinem Handeln und damit ist nicht der Selbstmord gemeint, so vielen Menschen geschadet und die Berliner werden gewiss nie vergessen, was er getan hat. Man nannte ihn stets den Baulöwen von Berlin, doch in Wirklichkeit war er der größte Lügner und Betrüger, den die Stadt je gesehen hatte. Seine Familie ist jetzt finanziell am Boden, sie haben alles verloren und Maria wohnt daher nun mit ihrer Tochter Hanna in einer Drei-Zimmer-Wohnung, die Klaus Schröder ihr Rechtsanwalt, den beiden kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Klaus ist für Maria ein richtig guter Freund, er unterstützt sie finanziell, steht ihr mit Rat und Tat zur Seite und regelt ihre Angelegenheiten. Maria muss nun täglich ertragen, dass ständig neue Lebenslügen ihres Mannes ans Licht kommen. Während des Lesens war ich oft regelrecht schockiert darüber, was Maria dann so nach und nach noch alles erfahren hat und ich habe mich oft gefragt, wie viel diese großartige Frau wohl noch ertragen muss und ob sie nicht eines Tages endgültig daran zerbricht. Ihr Sohn Holger ist immer noch mit der radikalen Monika zusammen, er kommt einfach nicht von ihr los, er würde alles für diese Frau tun, denn er liebt sie abgöttisch. Holger wollte nie in die Straftaten, die die RAF beging, involviert werden, doch Monika und ihre RAF Freunde benutzen ihn nun auch hier in dieser Geschichte wieder für eine Straftat… Doch dazu möchte ich hier an dieser Stelle nicht mehr verraten, um niemandem etwas vorwegzunehmen, aber ich kann sagen, ich habe total mitgefiebert, hätte Holger am liebsten mal so richtig geschüttelt, sodass er nochmal einen klaren Kopf bekommt. Ach, es gab so viele Wendungen und dramatische Schicksalsschläge, doch großartig fand ich dann, wie Maria immer wieder neuen Mut gefasst hat und vor allem, wie sie auf eigene Faust versucht hat, ihr Leben unbedingt wieder in den Griff zu bekommen, allerdings war Lea Stern daran nicht ganz unbeteiligt, denn diese Frau spielt dabei eine große Rolle. Auch Hanna hat neue große Pläne für ihre Zukunft und hofft auf das Verständnis ihrer Mutter. Mir hat es sehr gut gefallen, wie dann Mutter und Tochter zusammenhalten und vor allem, dass die beiden Frauen sich nicht unterkriegen lassen. Gerne möchte ich dieses Buch weiterempfehlen und auch noch auf das Nachwort der Autorin aufmerksam machen, denn dort erfährt man, wie sie historische Fakten in die fiktive Handlung eingebaut hat und das fand ich besonders lesenswert.

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Dieser Roman hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Maria Borchardt steht vor den Trümmern ihres Lebens, und doch findet sie die unerschütterliche Kraft für einen Neuanfang, der ihr letztlich mehr beschert, als sie je für möglich gehalten hätte. Seit jenem schrecklichen Weihnachten im Jahr 1976 ist Maria nicht mehr dieselbe Frau. Der Moment, als die Polizei an ihrer Tür klopfte und der Staatsanwalt den Durchsuchungsbeschluss vorlegte, markierte einen tiefen Einschnitt in ihrem Leben. Die Enthüllung, dass ihr Mann Hanns Borchardt in betrügerische Machenschaften verwickelt war, erschütterte ihre Welt. Doch Maria hat keine Zeit, sich selbst zu bemitleiden. Sie muss aus eigener Kraft ihr Leben neu aufbauen, und sie ist nicht allein. Klaus Schröder, der Familienanwalt, war schon immer an ihrer Seite, und auch jetzt tut er alles, um ihr zu helfen. Ihre Tochter Hanna geht indessen ihren eigenen ungewöhnlichen Weg, indem sie sich als Regisseurin von Aufklärungsfilmen versucht. Ihr Sohn Holger gerät immer tiefer in die Fänge der RAF. Währenddessen sucht die Clubbesitzerin Lea Stern in Israel nach Antworten. Dieser zweite Band der Diologie umfasst beeindruckende 480 Seiten, auf denen so viel passiert, dass eigentlich genug Stoff für mindestens ein weiteres Buch vorhanden wäre. Caren Benedikt lässt die 70er Jahre aufleben und gewährt ihren Leserinnen und Lesern einen faszinierenden Einblick in diese Zeit der sexuellen Aufklärung, der Emanzipation der Frauen und der RAF. Ich persönlich erinnere mich noch an Fahndungsfotos der Baader-Meinhof-Bande, aber nicht an den Schrecken, den sie verbreiteten. Besonders beeindruckend fand ich die Art und Weise, wie die Frauen der Familie ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen. Sie vermeiden es, sich erneut in Abhängigkeiten zu begeben, und gehen unkonventionelle Wege. Manchmal ging mir die Handlung zwar etwas zu schnell voran, bedenkt man, dass das Buch nur 480 Seiten hat. Ich hätte gerne noch länger an ihrer Seite verweilt. Besonders mochte ich die Entwicklung, die Maria durchgemacht hat. Von einem verwöhnten und gleichzeitig unterdrückten Luxusweibchen wandelt sie sich zu einer aufstrebenden Geschäftsfrau, die auch privat auf ihre Bedürfnisse achtet. Ihre Kinder Hanna und Holger hingegen sind Kinder ihrer Zeit, sie werden mit den sich ändernden gesellschaftlichen Normen erwachsen. Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gut gefallen, genauso wie der erste Teil. Die Autorin Caren Benedikt hat in ihrem Nachwort viele Einblicke in ihre Recherchearbeit gegeben, was äußerst spannend war und die Neugier geweckt hat, sich noch mehr über die 70er Jahre zu informieren. Diese Zeit war nicht nur bunt und schrill, sondern auch voller Umbrüche und persönlicher Entwicklungen. »Club Paradies Im Licht der Freiheit« ist ein Roman, der mich tief berührt und nachdenklich gestimmt hat. Ich vergebe gerne eine Leseempfehlung.

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Das Buch „Club Paradies – Im Licht der Freiheit“ von Caren Benedikt ist der zweite und abschließende Teil einer Dilogie, die in den 1970er in Berlin spielt und zeigt, wie sich eine Frau nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemanns zurück ins Leben kämpft. „»Doch es war eine Scheinwelt. Das alles war nichts als eine Scheinwelt.«“ [Seite 142] Berlin im April 1977: Für Maria Borchardt ist nach dem Tod ihres Mannes Hanns nichts mehr so, wie es einmal war: Statt in ihrer herrschaftlichen Villa lebt sie nun zusammen mit ihrer Tochter Hanna in einer Drei-Zimmer-Wohnung, fernab von jeglichen Luxus und auch ihre ein Großteil ihrer damaligen Freunde haben sich von ihr abgewendet. Ihr Mann Hans war ein Betrüger und Lügner, nichts in seinem Leben war so, wie er es Maria jahrelang glaubhaft machte. Damit steht Maria vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens. Zusammen mit dem Familienanwalt Klaus versucht Maria aus diesen Scherben ein neues Leben aufzubauen. Aber auch Hanna muss einen ganz eigenen Weg gehen, um ihren Platz im Leben zu finden. Mit Mut und Zuversicht bauen sich Mutter und Tochter etwas Neues auf. Doch bei aller Freude über den Neuanfang bleibt die Sorge um Hannas Bruder Holger. Dieser ist nach wie vor bei seiner manipulativen Freundin Monika untergekommen – einer glühenden Anhängerin der RAF. In den Jahren 2020, 2021 und 2022 habe ich mit größten Vergnügen die Familiensaga „Das Grand Hotel“ von Caren Benedikt gelesen. Nach dem dritten und letzten Band konnte ich nur schwer von den vielen liebgewonnen Charakteren Abschied nehmen. Anfang des Jahres 2023 kündigte die Autorin ihre neue Dilogie an, welche ich unbedingt lesen wollte, da ich die 70er Jahre als eine sehr spannende Zeit empfinde, in der unheimlich viel in der zutiefst gespaltenen Gesellschaft im Umbruch war. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich im März 2023 den Auftakt „Club Paradies – Im Glanz der Macht“ gelesen, welcher mich sehr schnell gepackt hat. Deshalb wollte ich auch den zweiten und abschließenden Band unbedingt lesen und bekam diesen freundlicherweise vom Verlag über das ‚Bloggerportal‘ als Rezensionsexemplar, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte. Das wunderschöne Cover, welches perfekt zum ersten Band der Reihe passt, und die wunderschön gestaltete Klappbroschur machen direkt große Lust auf die Geschichte. Das Cover ist in schwarzen- und roségoldenen Farbtönen gehalten und zeigt eine junge Frau, welche mit einem offenen Blick über ihre Schulter hinweg in die Kamera schaut. Sie trägt ein ärmelloses gold- und rosaglänzendes Oberteil. Unterhalb ihres mittleren Rückens ist ein rosé-farbener und leicht durchsichtiger Flecken gelegt, auf welchem der Name der Autorin, der Buchtitel und der Untertitel stehen. Nach unten hin verläuft die Farbe in den Straßenzug des Kurfürstendamms (‚Ku‘damm’) in Berlin, welcher durch den Farbschimmer wie im Nebel zu liegen scheint. Das Buch ist eine sehr schöne und hochwertig gestaltete Klappbroschur mit insgesamt 480 Seiten. Auf der vorderen Klappe wird mit einigen Sätzen die Handlung des Buches umrissen, in der Klappe befindet sich eine Übersicht zu der „Grand Hotel-Saga“. Auf der hinteren Klappe befindet sich ein Foto und eine kurze Biographie der Autorin, im inneren wird die zweiteilige Dilogie „Club Paradies“ vorgestellt. Dem Prolog, welcher am 01. April 1977 ansetzt, schließt sich das erste Kapitel an, welches am 08. April 1977 beginnt. Das letzte der insgesamt 25 Kapitel setzt im Juni 1977 an, mit dem Epilog endet die Handlung dann im Mai 1978. Somit umfasst die gesamte und chronologisch erzählte Handlung des Buches inklusive des Prologs und des Epilogs etwa 14 Monate – wobei die Haupthandlung nur etwa zwei Monate umfasst und etwa vier Monate nach Ende des ersten Bandes ansetzt. Ein ausführliches Nachwort und die Danksagung der Autorin komplementieren das Buch. Ich empfehle sehr, dass man die vorherigen Band gelesen hat, da immer wieder Bezug auf Geschehnisse in der Vergangenheit genommen wird und es ist auf jeden Fall ein größeres Lesevergnügen, da man dann auch die Entwicklungen und Entscheidungen der Figuren besser verstehen und nachvollziehen kann. Es ist im Prinzip eine Geschichte, aufgeteilt in zwei Bücher. Auch wenn ich den ersten Band der Reihe bereits vor etwas mehr als einem halben Jahr gelesen habe, war ich sehr schnell wieder in der Handlung angekommen und fand mich gut zurecht – dazu führten auch die exakten Orts- und Zeitangaben über den Kapiteln. In den einzelnen Kapitel spielen abwechselnd die unterschiedlichen Hauptfiguren eine tragende Rolle – wobei jedes Kapitel mit einem Gedanken der jeweiligen Figur beginnt. Somit kann der Leser/ die Leserin auch einen Blick ins Innenleben der Figuren werfen. Ich war sehr gespannt, ob dieser zweite Band mit dem ersten Band in Sachen Tempo, Spannung und auch emotional mithalten kann. Und was soll ich sagen: Ja… und wie! Stellenweise habe ich alles um mich herum vergessen… blätterte aufgeregt auf die nächste Seite um, erlebte ein Wechselbad der Gefühle und wollte das Buch sowas von überhaupt nicht gerne aus den Händen legen. Gekonnt führt uns Caren Benedikt mit ihrem temporeichen und bildhaften Sprachstil durch ihre Geschichte. Es ist eine Geschichte, die mit viel Zeitkolorit in die 1970er entführt und, wie schon der erste Band, ab der ersten Seite eine immense Sogwirkung entfaltet. „Maria hielt den Kopf gesengt, während sie durch die Straßen Berlins schritt. Der Schirm, den sie immer so hielt, dass sie knapp darunter auf den Gehweg sehen konnte, gab ihr ein gewisses Gefühl von Schutz. Denn es machte ihr zu schaffen, wenn die Leute ihr ins Gesicht sehen konnten, hatte sie doch immer den Eindruck, etwas Anklagendes in deren Blicken zu finden.“ [Seiten 16/17] Während im ersten Band der Geschichte Hanns Borchardt im Mittelpunkt der Geschichte steht, ist es in diesem Band seine Frau Maria. Zu Beginn der ist sie eine gebrochene Frau, welche vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens steht und nicht weiß, wie es für sie weitergehen soll. Doch sie nimmt Hilfe von den Menschen an, welche an ihrer Seite stehen und kämpft sich auch mit ihrer eigenen Kraft zurück ins Leben. Auch wenn es ihr schwer fällt, Menschen zu vertrauen. Marias stets authentische Entwicklung ist enorm – gerade dann, wenn man noch die Maria vom Anfang des ersten Bandes im Kopf hat. Zu ihrer bereits volljährigen Tochter Hanna führt sie ein sehr offenes und meist ehrliches Verhältnis und Maria muss auch das ein oder andere Mal Mut beweisen und über ihren Schatten springen. Sie ist ein außergewöhnlicher, aber auch sehr inspirierender Charakter, welcher mir mit Sicherheit noch länger im Kopf und Herzen bleiben wird. „Andererseits war sie so tief gefallen, hatte alles, aber auch wirklich alles verloren und dennoch das Gefühl, dass sie ihr Leben Stück für Stück wieder aufbauen konnte. Die Welt drehte sich noch immer, ob sie nun in Saus und Braus oder totaler Armut lebte. Und ob sie nun nun glücklich und euphorisch oder deprimiert und verzweifelt war – die Sonne würde auch morgen wieder auf- und am Abend wieder untergehen. Punkt. Das Leben war nicht vorbei, wenn man bankrott war.“ [Seite 118] Auch Hanna entwickelt sich außerordentlich und sie konnte mich auch immer wieder mit ihren Stärke und ihren Ideen begeistern. „»Weil du dir Gedanken um Dinge machst, die mir nie gekommen wäre. Du scherst dich nicht darum, was die anderen denken oder sagen, und machst das, was du für richtig hältst. Du stehst für eine Generation moderner Frauen, die nicht bereit ist, sich einem Mann unterzuordnen. Das bewundere ich sehr.«“ [Seite 209] Neben Hanna spielt auch ihr Bruder Holger eine Rolle. Er ist nach wie vor mit Monika zusammen, welche eine glühende Anhängerin der RAF ist und Holger immer weiter und tiefer in die Sache hineinzieht und ihn massiv unter Druck setzt. Seine tragische Geschichte trieb mir immer wieder die Tränen in die Augen und wird mir bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben. Klaus ist der Anwalt der Familie Borchardt, durch und durch eine gute Seele und ich mochte ihn schon im ersten Band der Geschichte sehr gerne. Er fängt Maria in ihrem tiefen Fall auf, gibt ihr die Sicherheit und den Glauben an sich selbst zurück. Lea Stern, die Besitzerin des ‚Club Paradise‘ ist nach außen hin eine taffe und knallharte Geschäftsfrau. Doch auch sie hat mit Verlusten und Ängsten zu kämpfen. Mit ihr ehrlichen und direkten Art hat sie mich schon im ersten Band überzeugt. „»[…] Wenn ich jemanden treu bin, dann nur deshalb, weil es mir im Moment das Richtige zu sein scheint. Doch wir verändern uns im Laufe des Lebens […]. Und ich kann niemanden ein Versprechen für die Zukunft geben. Das, was mir heute richtig erscheint, kann sich schon morgen als falsch herausstellen. […]«„ [Seite 65] Einige der Charaktere sind realen Personen nachempfunden, allerdings wurden die Geschichten und Ereignisse etwas verändert und angepasst – im Nachwort finden sich darüber einige Worte. Um nicht zu viel von der Handlung vorwegzunehmen, möchte ich nicht detaillierter auf diese Figuren eingehen. Caren Benedikt hat sehr authentische Charaktere mit Ecken und Kanten geschaffen, welche mich mit ihren unterschiedlichen und packenden Geschichten schnell mit in die Handlung ziehen konnten und damit ein gutes Bild der Gesellschaft der 1970er Jahre abgeben. Die Tragik, die Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen zwischen all den verschiedenen Figuren waren für mich im gesamten Handlungsverlauf immer fühlbar. Die geschichtlichen und gesellschaftlichen Themen und Hintergründe in „Club Paradies – Im Licht der Freiheit“ sind wieder sehr vielfältig und reichen über die gesellschaftliche und familiäre Stellung der Frau in den 1970er Jahren, den grausamen Machenschaften der Roten Armee Fraktion (RAF) bis hin zu der Pornofilm-Szene, welche sich in den 1970er entwickelte. Bis 1977 war die Ehefrau verpflichtet den Haushalt zu führen. Erst eine Reform des Eherechts ermöglicht Frauen seitdem unter anderem auch ohne Zustimmung des Ehemannes zu arbeiten. Vor dieser Reform waren viele Frauen von ihren Ehemännern finanziell abhängig. Oft brachen sie ihre Berufsausbildungen zugunsten der Familienplanung ab, was eine zusätzliche Abhängigkeit an den Ehemann nach sich zog. Als „Rote Armee Fraktion“ (RAF) benannte sich eine terroristische linksextremistische Vereinigung in Deutschland, die 1968 während der Studentenproteste gegründet wurde. 35 Menschen wurden bis in die 1990er Jahre durch die zahlreichen Anschläge dieser Gruppe ermordet. Begründet wurden die Anschläge damit, dass die kapitalistische Gesellschaftsordnung zerstört werden müsse. „»Die benutzen uns nur! […] Wir werden versklavt in einem faschistischen System der Unterdrückung. Das, was wir machen, ist einfach nur Selbstverteidigung, wie Sklaven sich schon immer gegen die mächtigen aufgelehnt haben, um in Freiheit leben zu können. […]«„ [Seite 182] Ein großes gesellschaftliches Thema ist die Entwicklung der Pornofilm-Szene in der BRD: Erst 1975 wurde die Vorführung dieser Filme teilweise legalisiert. Der Entstehung von Sex Kinos folgten die Videoformate, welche den Heimvideokonsum ermöglichten. Doch auch die Pornofilm-Industrie musste sich weiterentwickeln und die gängigen Rollenklischees überdenken. In ihrem ausführlichen Nachwort geht die Autorin auf die vielfältigen geschichtlichen und gesellschaftlichen Themen und Hintergründe sehr detailliert ein und man merkt, wie akribisch sie diese recherchiert hat und wie sehr sich in diese Zeit des Aufbruchs und Wandels eingearbeitet hat. Sie verwebt historische Begebenheiten gekonnt mit den Lebensläufen ihrer zahlreichen Figuren, von denen viele einen historischen Hintergrund haben. Ich bin nach einer gelungenen Buchreihe immer sehr traurig, weil die Geschichte damit zu Ende ist, aber auch glücklich und dankbar, dass ich diese Geschichte lesen und unterhaltsame Lesestunden erleben durfte. Deshalb möchte ich mich ganz herzlich bei Caren Benedikt bedanken und ich bin schon sehr gespannt, mit was für einem Werk sie uns demnächst überraschen wird. Eines ist aber jetzt schon sicher: Auch dieses werde ich auf jeden Fall wieder lesen. Fazit: Wie bereits der erste Band ist auch dieser zweite Band spannend, temporeich und emotional. Es ist eine Geschichte, bei der ich während des Lesens die Zeit vergessen habe und einige Male nicht schnell genug umblättern konnte. Es ist eine sehr gelungene und unterhaltsame Zeitreise, welche ab der ersten Seite eine Sogwirkung entfaltet und einen so schnell nicht mehr loslässt. Sehr lesenswert!

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Maria Borchard ist nicht mehr die die sie war als bevor die Sache mit ihrem Mann aufgedeckt wurde. Es hat seine Zeit gebraucht, aber jetzt ist Maria bereit ihr Leben in die Hand zu nehme und für sich und ihre Kinder zu kämpfen. Bei ihrem Weg zurück ins Leben hilft ihr ihr Anwalt Klaus Schröder und so kommen sie sich auch immer näher. Hanna ihre Tochter hilft ihr wo es nur geht und findet für sich ihren eigenen Weg. Sohn Holger macht Maria Sogen und diese sind nicht unbegründet. Als ich im Frühjahr den ersten Teil von Club Paradies gelesen habe wusste ich ehrlicherweise länger nicht so genau was ich davon halten soll und habe mich erst im Laufe des Buches mit der Geschichte angefreundet. Nun war ich aber gespannt wie wohl alles weitergehen wird und ob auch alles gut ausgehen wird. Wie auch schon im ersten Teil gibt es auch hier einige Figuren die zu Wort kommen und gerade zu Beginn ist dies etwas was einen im Lesefluss behindern kann, bis man gedanklich alles sortiert hat und sich die Figuren nochmal mit ihren Verbindungen vorgestellt hat. Auch hier ist mir der Einstieg ins Buch nicht so richtig leicht gefallen und es aht eben seine Zeit gedauert bis ich alles richtig zuordnen konnte auch wenn zu Beginn eines jeden Kapitels steht aus wessen Sicht es erzählt wird. Den Erzählstil den Frau Benedikt gewählt hat empfand ich als ich mich richtig in die Geschichte eingelesen hatte als sehr angenehm und auch die fünf Handlungsstränge haben mir gefallen da so alles viel runder wird und man jede Figur bei ihrer Geschichte begleiten kann. Auch hier hat die RAF natürlich ihren großen Platz in der Geschichte gefunden und ja ich finde es immer noch erschreckend was passiert ist und bin nach wie vor froh damals noch zu klein gewesen zu sein um dies alles mitzubekommen. Den bzw. die Spannungsbögen empfand ich immer als straff gespannt und so war ich immer wieder erstaunt welche Wendungen die Geschichte bis zum Schluss genommen hat und wie sich vor allem alles entwickelt hat. Dem Handlungsverlauf konnte ich auch immer sehr gut folgen und auch wenn ich mich bei den Entscheidungen etwas schwer getan habe sie zu akzeptieren, so liegt es an der damaligen Zeit und dem Denken das damals noch geherrscht hat. Für mich waren alle Figuren des Romans sehr anschaulich beschrieben, wobei man die meisten sowieso kennt und so ist es mir recht leicht gefallen mir diese während des Lesens vorzustellen. Maria und Hanna waren mit sehr sympathisch, wobei ich mit Hanna und ihrer Denkart doch ab und zu Probleme hatte. Lea wurde mir erst hier richtig sympathisch und Holger empfand ich ganz ehrlich nur bemitleidenswert. Auch die Handlungsorte des Romans waren für mich sehr gut beschrieben und ich konnte mir was darunter vor meinem inneren Auge entstehen lassen. Nun habe ich diesen Zweiteiler beendet und bin nach etwas unentschlossen wie ich ihn bewerten soll. Die Lesezeit ist mir mit dem Buch nicht zu lang geworden, aber irgendwie ging mir manches auch zu schnell. Auf die genaue Handlung bin ich hier mit Absicht nicht eingegangen, man muss es selbst gelesen haben da es schon ein Stück deutscher Geschichte erzählt. Nach längerer Überlegungszeit vergebe ich fünf Sterne für das Buch.

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