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Rezensionen zu
Die kleinen Lügen der Ivy Lin

Susie Yang

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Meine persönliche Meinung Das Cover: Das Cover passt recht gut zu dem Inhalt. Man sieht eine recht sinnliche, dennoch auch sehr unsicher wirkende Asiatin und genau darum geht es in diesem Buch. Der Inhalt: Ich muss gestehen, dass ich anhand des Klappentextes mich mental auf einen Psychothriller vorbereitet hatte. Die erste Hälfte des Buches liest sich eher wie eine Biographie einer typischen, chinesischen Einwandererfamilie. In den ersten Kapiteln lernt der Leser Ivy als ganz kleines Kind kennen, die bis zu ihrem fünften Lebensjahr unter der Obhut ihrer Oma Meifeng in China lebt. Die Eltern von Ivy sind in die USA ausgewandert um dort ein hoffentlich besseres Leben und somit auch bessere Zukunftschancen zu erhalten. Als Ivy und Meifeng dann nachreisen, beginnt die eigentliche Geschichte. Man lernt Ivy besser kennen, ihren Zwiespalt, es ihren sehr strengen chinesischen Eltern rechtzumachen, und dem Wunsch, einfach nur dazu zu gehören. Ivy kann mit den chinesischen Gepflogenheiten sehr wenig anfangen und möchte einfach nur so leben, wie ihre von ihr beneideten Klassenkameradinnen. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist sehr unterkühlt. Richtige Geborgenheit erfährt sie einzig durch ihren jüngeren Bruder Austin und ihre Großmutter. Durch Meifeng lernt Ivy schon sehr früh, zu lügen und sich das zu nehmen, was sie begehrt. So begleiten wir also Ivy mit ihren ganz normalen Teenagerproblemen (erste Liebe usw.) durch die ersten Kapitel. Auch erleben wir die große Armut in ihrer Heimat, als Ivy dort für ein paar Wochen ihre Tante besucht. Dieser Ausflug nach China, der sehr bildreich von der Autorin beschrieben wird, hat mich sehr fasziniert. Ich muss sagen, die erste Hälfte des Buches fand ich zwar interessant, aber auch ein wenig langweilig. Ich dachte immer, jetzt muss doch mal etwas passieren. So plätschert die Geschichte vor sich hin bis dann ungefähr in der Hälfte ein großer Zeitsprung kommt. Ivy ist inzwischen 28 Jahre alt, Grundschullehrerin und trifft plötzlich Gideon wieder, in den sie als Teenager unsterblich verliebt war. Kurzum werden die beiden ein Pärchen, welches auf den ersten Blick auch wirklich harmoniert. Jedoch kam auch da keine so richtige Spannung auf. Ich spielte sogar mit dem Gedanken, das Buch abzubrechen. Gott sei Dank habe ich das nicht getan, denn kurze Zeit später wird das Buch so richtig interessant. Mit einer erschreckenden Faszination verfolgte ich Ivy, wie sie durch Lügen das erreichte, was sie wollte. Wirkte sie in der ersten Hälfte noch etwas unscheinbar und fast unterwürfig, lernen wir hier die wahre Ivy kennen, mit all ihrem Ehrgeiz und ihrer Zielstrebigkeit. Gegen Ende gibt es dann noch eine überraschende Wendung, mit der ich so nicht wirklich gerechnet hätte. Natürlich machte ich mir Gedanken, warum Gidon teilweise sehr zurückhaltend Ivy gegenüber ist, aber ich hatte da so eine Vermutung, die sich später auch letztendlich als wahr herausstellte. Der Schreibstil ist sehr mitreißend und bildhaft. Die Autorin schildert sehr geschickt die Konflikte zwischen Ivy und ihrer strengen Familie. Letztendlich bin ich sehr froh, am Ball geblieben zu sein. Der Roman ist wirklich unglaublich abgründig, manipulativ und fesselnd. Die einnehmende Erzählweise tat ihr übriges. Die Kulisse in den USA sowie auch in China ist bildlich sehr gut vorstellbar, so als wäre man direkt vor Ort. Obwohl die Spannung eines Thrillers fehlt, wird einem nicht langweilig. Die Seiten sind nur so gefüllt mit Geschehnissen, die sich aneinanderreihen und die Story abrunden, ohne jedoch den Leser zu überfordern. Den Schluss fand ich auch stimmig und passend. Die Geschichte verfügt über eine solide Basis und ich konnte das Buch danach zufrieden zuklappen. Mein Fazit: Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Es war einfach mal etwas Anderes. Authentische Charaktere, ein gut gelungenes Setting und eine bildgewaltige Erzählweise sorgen für eine enorme Sogwirkung. So gebe ich dem Buch 5 von 5 Büchersternchen.

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Ivy wächst bei ihrer Großmutter in China auf, während ihre Eltern in den USA dabei sind, dem American Dream hinterherzujagen. Ivy eignet sich den American Way of Life an und als sie ihren Eltern ins Land der Träume folgt, merkt sie, dass sie dennoch nicht dazugehört. Es ist das, was sie wirklich möchte: Akzeptanz, Freundschaft, Miteinander. Stattdessen gehört sie weder in der Schule dazu noch zu Hause. Ihre Eltern sind enttäuscht, wie ihre Tochter sich entwickelt hat. Dabei sollten sie doch nachvollziehen können, wie es Ivy geht... Gefangen zwischen den beiden Welten kämpft Ivy sich an ihren Platz. Ihre Eltern arbeiten hart, um ihrer Tochter ein gutes Leben zu bieten. Sie sind extrem streng, gerade ihre Mutter erwartet, dass Ivy ebenso hart arbeitet, um für sich sorgen zu können. Doch Ivy sieht das anders – denn schließlich ist sie klug und hübsch. Auf der anderen Seite ihre Mitschüler, die ihr misstrauisch und distanziert gegenübertreten. Von ihrer Großmutter lernt Ivy zu lügen, ohne zu ahnen, dass eines Tages ihr gesamtes Leben auf einem Lügengerüst stehen wird. Gerade die ersten Kapitel sind essentiell, um zu verstehen, wie Ivy sich entwickelt. Die gängigen Klischees werden bedient, um den Kontrast aufzuzeigen: die asiatisch aussehende Ivy, die verzweifelt versucht, ein Teil der Welt zu sein, in der weiße Menschen privilegiert sind. Sie ist geübt darin, ihr Umfeld hinters Licht zu führen. Die Autorin versteht es, Kritik an der Gesellschaft zu üben, ohne den tadelnden Zeigefinger zu erheben. Ivy trifft unmoralische Entscheidungen, bei denen der Leser urteilen kann, ob er sie mitträgt oder nicht. Insgesamt erschien mir das Buch mehr wie eine Abhandlung, eine Charakterisierung von Ivy Lin und weniger wie eine Geschichte. Dennoch oder vor allem deswegen habe ich das Lesen sehr genossen und konnte mich mitreißen lassen. Es war mal etwas ganz anderes als das, was ich sonst so lese. Fazit: Yang zeichnet eine junge Frau, die sich der Gesellschaft anpasst und deren angebliche Normen erfüllt, ohne Rücksicht auf Verluste. Emotional mitreißend, kritisch, nachdenklich stimmend.

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