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Rezensionen zu
Die große Familie

Camille Kouchner

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Die große Familie

Von: Rita Jörs

10.08.2021

Es war für mich nicht ganz einfach, mich in dieses Buch hinein zu lesen. Camille und ihr Zwillingsbruder Victor wachsen sehr frei erzogen auf, in einer großen Familie mit vielen Freunden, sehr unkonventionell. Die Mutter, eine angesehene Juraprofessorin, der Vater Arzt und Begründer der „Ärzte ohne Grenzen“ und später noch Minister. Der Stiefvater ist auch Juraprofessor und die gesamte Familie trifft sich in den Sommerferien auf dem Landsitz an der Côte d‘Azur. Dort wird ein völlig freies Leben in allen Bereichen zelebriert. Für mich ZU frei. Und beim weiter lesen merkt man auch, was nicht stimmt. Da werden Augen verschlossen, wenn der Stiefvater sich an seinem Stiefsohn vergeht und das immer wieder. Camille, die Zwillingsschwester mag es nicht wirklich realisieren und wie ich es verstehe, schauen alle weg. Das trifft mich bis ins Mark. Alles Menschen mit hohen Verbindungen und niemand hat den Mum, dagegen anzugehen? Das ist für mich überhaupt nicht nachzuvollziehen. Was ist das für eine Mutter und was für eine Familie, die alles herunterspielt? Es ist schwere Kost und immer wieder ringe ich mit mir, einfach nicht weiter zu lesen. Aber Victor‘ und Camille‘s Schicksal wollte ich dann doch erfahren. Lesen oder nicht lesen? Doch, lesen Sie es und schauen Sie auf gar keinen Fall weg, wenn Sie in Ihrem Umfeld den Verdacht von Missbrauch hegen.

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Seht hin und schweigt nicht!

Von: Arh

06.08.2021

Ein kleines Buch mit einer großen Geschichte, die Wellen schlägt und aufrüttelt! Erzählt von der Schwester des Opfers, wird der Leser in das Geheimnis der Familie gezogen. Jahrzehntelang hat sie geschwiegen, um der Welt jetzt schonungslos zu offenbaren, was hinter geschlossen Türen geschah und verschwiegen wurde. Was ihrem Zwillingsbruder angetan wurde, ging auch an ihr nicht spurlos vorbei. In gewisser Weise wurde sie auch ein Opfer. Sachlich und kurz schildert Camille Kouchner die Familienverhältnisse, den Missbrauch und die Gleichgültigkeit der "Mitwisser". Sie fühlt sich selber schuldig, dass sie ihrem Bruder zuliebe geschwiegen hat. Aber viel schlimmer wiegt, dass ihm niemand geglaubt hat, es ihnen egal war. Es ist bewundernswert und mutig, dass die Autorin mit ihrer persönlichen Geschichte an die Öffentlichkeit geht und versucht die Menschen aufzurütteln und das Thema Kindesmissbrauch deutlich anzuprangern! Es ist keine Bagatelle und verdient mehr Aufmerksamkeit, Aufklärung und Verurteilung! Ein bewegendes, emotional aufrüttelndes Buch!

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Sehr spannend

Von: raphaela_2000

03.08.2021

Ein intensiver, unter die Haut gehender und unmittelbar berührender Text, der das seelische Leid, das durch Missbrauch ausgelöst wird, glaubhaft darstellt. Nicht aus der Sicht des unmittelbaren Opfers, sonders der Schwester des Opfers, die mit den Schuldgefühlen ihrer Zeugenschaft unmöglich fertig werden kann, weil sie in ihrem Umfeld keinerlei Unterstützung erfährt. Denn das Wegsehen und Beschönigen hat in dieser privilegierten Familie, die man zu Beginn des Buches um ihre Freiheiten beneiden mag, Methode.

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Puh

Von: Alexdamond

21.07.2021

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da es in Frankreich einen Skandal ausgelöst haben soll. Leider muss ich sagen, dass es wirklich eine Qual war, dies zu lesen. Ich kann nicht sagen, ob es an der Übersetzung liegt. Der Schreibstil ist schwerfällig, verliert sich immer in für den Leser irgendwie unwichtigen Details. Erst relativ spät, nach ca einem Drittel des Buches kommt es auf den Punkt. Eine schreckliche Tat in der Familie mit Kindesmißbrauch. Das ist schlimm, da gibt es nichts klein zu reden. Wenn dieses Buch eindringlicher und interessanter vom Anfang gewesen wäre, dann könnte ich es sicherlich empfehlen, aber ich habe mich oft dabei erwischt, wie ich einfach weiterblättern musste, weil die Geschichte der Mutter als sie klein war doch sehr öde und langatmig war. Diesmal also wirklich keine Empfehlung von mir. Eventuell etwas für einen Literaturkurs zur Diskussion.

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Große Familie , großes Thema

Von: su-sun

20.07.2021

Ein Buch, was definitiv unter die Haut geht. Ein Thema was bewegt. Die Autorin erzählt in der Ich-Darstellung von Skandalen, Mißbrauch und seelischem Leid in der französischem Linken aus einer Zeit in der sowas noch geduldet wurde bzw einfach weggesehen wurde und beschreibt ungeschönt und nach Jahrzehnten des Schweigens das, was ihr, ihrem Bruder angetan worden ist. Dieses Buch ist so unerträglich wie wichtig: Inzest, Kindestmißhandlung - wir sehen als Gesellschaft, als einzelne viel zu oft nicht genau hin oder bewußt weg. Welch zerstörte und verwüstet Seelen und Leben dieses Verbrechen am Kind zurückläßt, deutet dieses Buch - so brutal offen, wie es ist - nur ansatzweise an. Die Realität des jahrzehntelang gelebten Albdrucks kann niemand ermessen, der nicht selbst unter einem solchen Verbrechen gelitten hat.

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Großartig!

Von: meikim

18.07.2021

Die eigene Familiengeschichte der Autorin Camille Kouchner ist wahrlich schrecklich und man versteht durch den Roman ihre inneren Konflikte sehr gut. Kein Wunder, dass das Buch in Frankreich für einen Skandal gesorgt hat. Geht es doch nicht um irgendeine Familie, sondern eine der bekanntesten & einflußreichsten, bei der ganz offensichtlich so einiges mehr als im Argen liegt. Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt (trotz der schlimmen Familiengeschichte) und bin jetzt umso glücklicher, dass meine Familie so normal & vor allem glücklich und niemand übergriffig ist.

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schuldige Unschuldige

Von: onepoundofbacon

16.07.2021

Ich kann mir nur schwer vorstellen, was dieser Roman in seinem Heimatland Frankreich ausgelöst haben muss: die Tochter eines Ministers, die ihre Vergangenheit aufarbeitet und dabei sicher nicht nur einem vermeintlichem Idol den Rang für immer abgesprochen hat. Von der politischen Brisanz abgesehen, empfand ich den Roman als erschreckend ehrlich und diskutierenswert: es geht um Erziehungsmodelle, Behandlung von Kindern, Schuld und Grundvertrauen. Welchen "Normalzustand" vermittelt man seinen Kindern ohne sie einzuzwängen, wie nimmt man sie ernst, gibt ihnen aber trotzdem Welpenschutz und einen Ort des Vertrauens? Kann man jemanden für mündig erklären, der die Welt noch erfassen muss? Die Autorin macht es Lesern sehr einfach die Beweggründe für ihr Verhalten zu erläutern und nimmt sie auf eine nicht ganz einfache Reise mit. Für mich persönlich wurde das "Wie hätte ich mich an der Stelle verhalten?" fast immer direkt von Camille Kouchner gespiegelt und der Fakt, dass sich diese Erinnerungen inklusive Gedankengänge so eingebrannt haben, zeugt von der enormen Tragweite für ihr späteres Leben. Ein wirklich mutiger Roman, der auf 190 Seiten wachrüttelt und erschüttert.

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Aufwühlende Enthüllungen

Von: Rotschopf

14.07.2021

Camille Kouchner rekapituliert in "Die große Familie" anlässlich des Todes ihrer Mutter ihre Kindheit und enthüllt sexuellen Missbrauch in der Familie. Wenn man nichts über den Inhalt des Buches weiß, dann wirkt Camilles Kindheit zunächst nur sehr unkonventionell: Die Kinder werden nicht wie Kinder, sondern viel mehr wie kleine Erwachsene behandelt. Camille fühlt sich dadurch wie etwas Besonderes. Was erst nach Freiheit klingt, führt aber zusammen mit einem Milieu, das bloß nicht bürgerlich oder langweilig sein will, zu einer Atmosphäre, in der den Kindern viel abverlangt wird und sich niemand richtig kümmert. Und letztlich auch dazu, dass eine Atmosphäre entsteht, in der der Stiefvater den Zwillingbruder der Autorin missbrauchen und von den Geschwistern Stillschweigen darüber verlangen kann. Camille Kouchner schildert die Geschehnisse eindringlich, in häufig kurzen und immer einprägsamen Sätzen. Während sie als Kind die Situation kaum einschätzen kann, drängt es sich dem Leser auf, wie Erziehung und Umfeld dazu beitragen, dass der Missbrauch erst möglich und dann verschwiegen wird. Ein aufwühlendes Buch, dass ganz zu Recht in Frankreich zu einer Debatte über sexuellen Missbrauch von Kindern geführt hat. Nicht einfach zu lesen, aber sehr empfehlenswert.

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