Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Warrior Girl Unearthed

Angeline Boulley

(8)
(4)
(0)
(0)
(0)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

In „Warrior Girl Unearthed“ geht es um Perry, die auf Sugar Island lebt und im Stammeszentrum arbeiten muss, um ihre Tante zurückzuzahlen. Aber sie merkt, dass sie eine Leidenschaft dafür hat und als indigene Frauen von der Insel verschwinden, versucht sie herauszufinden, wer der Entführer/Mörder ist Ich habe das erste Buch dieser Reihe letztes Jahr gelesen und es hat mir sehr gut gefallen, daher war ich sehr gespannt, als ich mit diesem Buch startete. Dieses Buch hat eine sehr interessante Handlung und ein schnelles Tempo, was das Lesen sehr angenehm macht. Normalerweise lese ich eigentlich keine Krimis oder Thriller, aber dieser hier ist mild und sehr interessant. Ich fand es toll, dass es von einem indigenen Autor über indigene Menschen geschrieben wurde. Es ist sehr informierend darüber, wie staatliche oder private Sammler indigene menschliche Überreste und Gegenstände legal oder illegal sammeln und wie indigene Völker die Überreste ihrer Vorfahren versuchen zurückzugewinnen.

Lesen Sie weiter

Perry Firekeeper-Birch hat sich eigentlich auf entspannte Sommerferien voller Angeltage auf Sugar Island gefreut, als sie gleich zu Beginn des Sommers in einen Wildunfall mit ihrem Jeep verwickelt wird. Ihre Tante Daunis kommt für die Reparaturkosten auf und lässt Perry diese durch einen Praktikantinnenjob in einem indigenen Museum abstottern. Perrys Chef Cooper ist ein Eigenbrötler, doch als Perry erkennt, was er sich zur Aufgabe gemacht hat, brennt auch sie für ihre Arbeit: Cooper möchte die sterblichen Überreste einer Vorfahrin, "Warrior Girl", sowie weitere kulturelle Gegenstände und Kunstwerke eines nahegelegenen Museums über das NAGPRA-Programm dem Anishinabe-Tribe zurück bringen. Als aber nach und nach immer mehr indigene Frauen verschwinden, spitzt sich die Situation zu und Perry findet sich in ihrem eigenen Rückholungskampf wieder. Angeline Boulley ist mit "Warrior Girl Unearthed", aus dem Amerikanischen übersetzt von Petra Bös, erneut ein hochspannender und dabei unglaublich lehrreicher (Jugend-)Roman gelungen. Bereits "Firekeeper's Daughter" hat mir letztes Jahr ausgesprochen gut gefallen, mit diesem Roman knüpft sie an ihren Erfolg an. Das Setting bildet erneut Sugar Island, eine kleine Insel zwischen den USA und Kanada, und auch einigen Figuren aus "Firekeeper's Daughter" begegnen die Lesenden wieder, allen voran Daunis, Perrys Auntie, die Protagonistin des Debütromans von Boulley. Thematisch geht es in "Warrior Girl Unearthed" zum einen um die Rückgabe sterblicher Überreste indigener Menschen und indigenen Kulturgütern, die durch die verschiedenen Institutionen trotz des Native American Graves Protection and Repatriation Act (NAGPRA), der vor über 30 Jahren verabschiedet wurde, verzögert oder gar ganz verhindert wird - von den privaten Sammler*innen ganz zu schweigen - und zum anderen um die Entführung und Ermordung indigener Frauen. Angeline Boulley schreibt in ihrem Nachwort, dass sie unterschiedliche Beispiele aufzeigen wollte, wie indigene Körper bis heute missachtet und abgewertet werden. Mich hat Perrys Geschichte sowohl berührt, als auch sehr gefesselt. Ich finde es beeindruckend, wie die Autorin Ausführungen über indigenes Leben und die Kultur des Anishinabe-Tribe mit einer spannungsgeladenen und dramatische Geschichte über Liebe, Freundschaft, Familie und den Einsatz für die eigene Community verbindet. Auch die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet, ich habe sie schnell ins Herz geschlossen und mochte besonders, wie facettenreich sie gestaltet wurden. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung! Hinweis: In der Übersetzung wird das I-Wort verwendet.

Lesen Sie weiter

Auch wenn ich hauptsächlich Fantasy lese, gibt es einige Jugendbuchperlen, auf die ich mich unglaublich gefreut habe. ‚Warrior Girl Unearthed‘ von Angeline Boulley, übersetzt von Petra Bös, ist eines dieser Bücher, deren Erscheinen ich kaum erwarten konnte. Boulleys Debütroman ‚Firekeeper’s Daughter‘ hat mich im Frühjahr 2022 so fesseln können, deshalb habe ich nun ähnliches erwartet. Ich wurde nicht enttäuscht! ‚Warrior Girl Unearthed‘ spielt in der gleichen Community wie ‚Firekeeper’s Daughter‘ und es hat mir sehr gefallen, einige Namen wiederzuerkennen. Boulley lässt ihre Protagonistin wieder aus der Ich-Perspektive erzählen und wir lernen Perry kennen, eine Teenagerin des Ojibwe Tribes, die die Sommerferien über am liebsten nur lesen und Angeln wollen würde. Doch als sie mit dem Auto einen Unfall baut, übernimmt ihre Auntie Daunis (ja, die Protagonistin aus ‚Firekeeper’s Daughter‘) die Kosten und lässt Perry diese bei ihr abstottern – und zwar mithilfe eines Praktikumsjob in den Sommerferien. Perry hat darauf natürlich keine Lust, zumal ihr Chef eher ein Sonderling ist und das Tribal Museum nicht der Fluss, an dem sie angeln wollte. Doch eben dieses Museum ist ausschlaggebend für Perrys Entwicklung, die ich sowas von genossen und unglaublich gerne verfolgt habe. Perry realisiert erst nach und nach, welche Praktiken weiße Menschen mit den verstorbenen Ahnen der Native Americans an den Tag legen. Sie wurden zu „Forschungszwecken“ in Labors geschafft, neben kulturellen Gegenständen in Museen ausgestellt – und nie wieder zurückgegeben. Ich kann Perrys Wut darüber nachvollziehen, auch wenn ich sie natürlich nie so fühlen kann wie sie. Zwar gibt es das NAGPRA, ein Gesetz, das US-amerikanische Institutionen dazu verpflichten sollte, menschliche Überreste, Grabbeigaben und Kultgegenstände indigener Abstammung an den Tribe der Nachfahren zurückzugeben. Doch diese öffentlichen Einrichtungen finden hunderte von Ausreden, diese Rückgaben über Jahrzehnte zu verzögern. Dass ich Perrys Entwicklung genossen habe, klingt ob der Thematik ein bisschen fehl am Platz. Aber es hat mich einfach so berührt, wie emotional Boulley ihre Protagonistin Perry diese Erfahrungen erleben lässt und wie sie sich aufgrund ihrer Wut entwickelt: Zu einer Kämpferin, einem Warrior Girl, die alles dafür tun würde, ihre Ahnen nach Hause zu holen, um sie würdig bestatten zu können. Für mich war diese Thematik der Hauptgrund, warum ich die Geschichte so interessant und spannend fand. Der deutsche Klappentext legt den Fokus eher auf das Verschwinden indigener Frauen und den Mord in der Community. Diese Handlungsstränge passen gut in die Gesamtgeschichte, hätten es für mich aber nicht gebraucht, denn alles im Zusammenhang mit der Rückführung ist schon erschreckend und beschämend genug. Abgesehen davon gibt es wieder tolle Einblicke in die Community der Native Americans: Die Organisation der Tribes, das Leben als junger Native American, Rituale und das schmerzhafte Vermächtnis des Kolonialismus. Sauer aufgestoßen hat mir übrigens in der Übersetzung die wiederholte (!!) Verwendung des I-Worts. Mithilfe der englischen Leseprobe konnte ich zumindest am Anfang nachvollziehen, dass Boulley das Wort Indians verwendet hat. Es muss (!) eine Möglichkeit geben, Indians anders zu übersetzen oder es gar als feststehenden Begriff im Original zu belassen. So wäre eine Möglichkeit, es im Deutschen mit ‚Indigene‘ zu übersetzen und mit Fußnoten zu arbeiten, damit rassistische Begriffe nicht reproduziert werden. Abgesehen von der unsensiblen Übersetzung möchte ich ‚Warrior Girl Unearthed‘ allen empfehlen. Ohne Ausnahme. Es wirft einen für weiße Menschen beschämenden Blick auf ebenso beschämende US-amerikanische Geschichte, die bis heute nachwirkt. Und die zeigt, dass es noch ein weiter Weg ist, den Native Americans IHRE Geschichte zurückzugeben. 5 Sterne.

Lesen Sie weiter

Letztes Jahr zählte Angeline Boulleys Jugendroman "Firekeeper's Daughter" zu meinen ganz großen Lesehighlights. Die Geschichte um die junge Daunis Firekeeper mit ihren indigenen Wurzeln hatte mich gefesselt und auch mein Interesse an Büchern von indigenen Autor*innen erweckt. Vor wenigen Tagen erschien nun der zweite Roman der Autorin und natürlich musste ich ihn unbedingt lesen. "Warrior Girl Unearthed" spielt ungefähr 10 Jahre nach dem ersten Roman und auch wenn Daunis diesmal nicht Kern der Geschichte ist, so begegnen wir ihr dennoch wieder, denn die Protagonistin ist diesmal ihre Nichte Perry. Und oh, wie schön war es, nach Sugar Island zurückzukehren! Perry Firekeeper-Birch ist im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester als Unruhestifterin und entspannteres Wesen bekannt. Sie zählt nicht gerade zu den besten Schülerinnen und am liebsten würde sie den ganzen Tag nur mit Angeln verbringen. Als sie für ein Praktikum im Museum eingesetzt wird, muss sie sich plötzlich mit der Rückführung ihrer Vorfahren und deren Grabbeigaben auseinandersetzen. Die Tatsache, dass so viele indigene Vorfahren und Artefakte unrechtmäßig in Museen, Forschungsinstituten und privaten Sammlungen liegen anstatt bei ihren Stämmen, entfacht in Perry ein großes Interesse und den Willen, ihre Ahnen wieder nach Hause zu holen. Doch das ist alles andere als einfach und auf der Suche nach einer Lösung für die Rückführung der Artefakte gerät sie immer mehr in das Kreuzfeuer einer alten Rivalität. Als dann auch noch mehrere indigene Frauen verschwinden, finden sich Perry und ihre Freunde plötzlich in großer Gefahr wieder. Angeline Boulley hat ihren Roman erneut mit unglaublich vielen Informationen zu indigenen Traditionen, sowie politischen und gesellschaftlichen Problemen gefüllt und schon allein dadurch eine unglaublich interessante Geschichte erschaffen. Im Fokus der Story liegt die Rückführung indigener Artefakte und Ahnen zurück zu ihren Stämmen, die bis heute nur schleppend von statten geht. Perrys Reaktion auf ihre neue Aufgabe und ihr eiserner Wille, das Museum und ihren Anishinaabe-Tribe zu unterstützen zeigen, wie viel Emotionen mit diesem Thema verbunden sind und haben auch mich sehr bewegt. Die Geschichte läuft eher ruhig an und es passiert zunächst nicht viel, so dass viel Platz für Traditionen und Aufklärung bleiben. Doch dann nimmt der Roman volle Fahrt auf und die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel. Denn auch hier merkt man als Leser*in schnell, dass irgendetwas im Busch ist, dass sich eine Intrige anbahnt. Hier entwickelte sich ein Drama ganz eigener Art. Bis zum Schluss habe ich mit Perry und ihren Freunden mit gefiebert, hab den Atem angehalten und gehofft, dass alles gut ausgeht. Ein kleiner Funke hat mir jedoch noch gefehlt, damit das Buch genauso ein Highlight für mich wird wie "Firekeepers Daughter", dass jedoch auch mit Drogen, Mord und einer dramatischen Liebesgeschichte die Messlatte sehr hoch gesetzt hat. Die Tatsache, dass auch Charaktere aus dem ersten Buch wieder eine wichtige Rolle spielen hat mich übrigens sehr gefreut und ich habe die Hoffnung, dass wir noch weitere Geschichten aus Sugar Island zu hören bekommen und noch mehr über die Traditionen des Anishinaabe-Tribes erfahren. Wer den ersten Band bereits so geliebt hat wie ich, wird auch mit diesem Buch voll auf seine Kosten kommen. Für mich wieder ein ganz wunderbares Buch das unter die Haut geht und eine klare Empfehlung an euch!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.