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Rezensionen zu
Hildur – Die Spur im Fjord

Satu Rämö

Die Hildur-Reihe (1)

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Der Roman spielt in der rauen und faszinierenden Welt der Westfjorde Islands. Die Protagonistin Hildur kämpft nicht nur surfend in eisigen Wellen, sondern auch mit schmerzhaften Geheimnissen ihrer Vergangenheit. Ihre beruflichen Fähigkeiten und ihre emotionalen Grenzen werden durch einen grausamen Mord auf die Probe gestellt. Die packende Krimihandlung und die intensive Darstellung der Charaktere lassen den Leser mitfühlen. Gelungen ist auch die Verbindung der Vergangenheit mit der Gegenwart durch die Suche nach den verschwundenen Schwestern. Die atmosphärische Mischung aus Krimi und persönlicher Tragödie hält bis zur letzten Seite in Atem. Danke an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Buches.

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Im Prolog der Geschichte entführt Satu Rämö den Leser bzw. Hörer in den Sommer 1550. Damals begegnen sich Haraldur aus Westisland und Una, die sich in den warmen Monaten um die Gäste einer Herberge auf dem Land des Bauern kümmert, dessen Magd sie ist. Haraldur ist in den weit entfernten Süden des eisigen Landes gekommen, um einen wohlhabenden, einflussreichen Großbauern vor einem Überfall zu warnen. Dass er dabei auch seine zukünftige Frau und die Mutter seiner vielen Kinder kennenlernen wird, ahnt er nicht. Und dass diese Begegnung Hunderte Jahre später einige schicksalhafte Ereignisse in Gang setzen wird, natürlich auch nicht. Und der Leser versteht dies ebenfalls erst, als er gut drei Viertel des Buches gelesen hat. Bis dahin wundert er (oder in diesem Fall sie) sich nämlich darüber, was dieser Prolog mit den Ereignissen in Ísafjörđur und Reykjavik im Jahr 2019 zu tun hat. Der zweite Prolog hingegen ist weniger rätselhaft. Er erzählt von der achtjährigen Rósa und der sechsjährigen Björk, zwei Schwestern, die im November 1994 den Schulbus verpassen und beschließen, zu Fuß den weiten Weg nach Hause auf sich zu nehmen. Die einen neugebauten Tunnen durchqueren wollen, aber nie wiedergesehen werden … Bei den zwei Mädchen handelt es sich um die kleinen Schwestern von Hildur Rúnarsdóttir, deren Familie durch den Verlust zerbricht, die bei ihrer Tante aufwächst und sich ihr Leben lang die Schuld am Tod (oder zumindest am Verschwinden) der beiden gibt, war sie doch damals krank und konnte sie nicht von der schicksalhaften Entscheidung abbringen. Nun, mit Mitte dreißig, arbeitet sie als Polizistin in ihrem Heimatort und ist dort u. a. für vermisste Kinder und Jugendliche verantwortlich – der Grund dafür liegt nah. 25 Jahre sind seit dem Verschwinden ihrer Schwestern vergangen, als nach einer Schneelawine nicht nur eine Leiche gefunden wird, der man die Kehle durchgeschnitten hat, es finden sich auch eher zufällig neue Hinweise auf den Verbleib von Rósa und Björk. Hildur ist, wie es sich für Krimis gehört, eine „kantige“, aber sympathische Protagonistin. Sie hat eine Schwäche fürs Surfen, fürs Gewichteheben und Joggen – und besitzt wie viele Frauen in ihrer Familie eine Art Hellsichtigkeit: Sie weiß zwar nicht, was geschehen war, spürt aber körperlich, wenn etwas Schlimmes bevorsteht. Und nun ist es wieder einmal so weit, denn die Leiche des Pädophilen Jón ist nicht das einzige Mordopfer, das man in diesem Herbst finden wird … Ihr zur Seite steht der (in diesem Auftaktband noch etwas blasse) Finne Jacob. Jacob ist ebenfalls Mitte dreißig, war lange Zeit mit einer Norwegerin verheiratet (in deren Heimat er auch gelebt hat) und hat nun eine schreckliche Scheidung hinter sich. Vor allem leidet er aber darunter, dass seine Exfrau ihm den gemeinsamen Sohn vorenthält. Die Passagen, in denen Jacob verweifelt, aber mit einer erstaunlichen Geduld den Kontakt mit Lena sucht, die ihm den kleinen Mathias entfremdet und nur darauf wartet, dass ihr Exmann laut oder aggressiv wird, haben beim Anhören schier geschmerzt. Hier ist einmal nicht der Vater der Bösewicht, der sich nach der Scheidung nicht um seinen Sohn kümmern will – stattdessen kann man seine Verzweiflung nicht nur seelisch, sondern auch körperlich spüren. Diese Abschnitte sind exzellent von der Autorin beschrieben. Darüber hinaus erfährt man von Jacob vor allem eines: Um sich nach der traumatischen Trennung wieder zu fangen und innerlich zur Ruhe zu kommen, hat er mit dem Stricken begonnen. Und er ist nicht nur ein exzellenter Stricker, sondern hat schon eine Strickneurose, findet zumindest Hildur, denn die Tasche mit der Wolle und seinem aktuellen Projekt ist nie weit von dem sympathischen Finnen entfernt. Satu Rämö schildert den Fall um die ungeklärten Todesfälle sehr spannend. Ein großes Plus ist, dass es eine ganze Weile dauert, bis die Zusammenhänge der verschiedenen Opfer ans Tageslicht kommen. Allerdings spielt an dieser Stelle „Kommissar Zufall“ doch eine größere Rolle – wobei mir nur die gekürzte Hörbuchversion vorliegt, sodass ich nicht beurteilen kann, ob es bei der Printausgabe nicht doch anders ist. Das Verbindungsglied zu den weiteren Bänden der Reihe dürfte das Verschwinden der beiden Schwestern vor 25 Jahren sein, zu dem im Rahmen der Ermittlungen einige neue Hinweise ans Licht kommen. Ich hege hier einige Befürchtungen, von denen ich hoffe, dass sie sich nicht bewahrheiten werden. Bei all dem beschreibt die Autorin ihre Wahlheimat Island mit großer Hingabe. Die raue Landschaft, die Naturgewalten, die dünne Besiedlung weiter Teile des Landes – all das kann man sich dank ihrer anschaulichen Beschreibungen sehr gut vorstellen. Dieser erste Band spielt im Winter, weshalb ständig Dunkelheit und frostige Kälte herrschen, was man als Hörerin zu spüren meint. Und auch der Menschenschlag, der in einem solchen Land lebt und mit Isolation und langer Dunkelheit konfrontiert ist, wird ebenfalls vor den inneren Augen des Lesers lebendig. Hier beschreibt Rämö sehr schön die Hilfsbereitschaft der Menschen und auch ihre Verbundenheit miteinander: dass es für die Isländer normal ist, Ahnenforschung zu betreiben – nicht nur, um der eigenen Familie auf die Spur zu kommen, sondern auch, um herauszufinden, ob der oder die Auserwählte nicht doch ein Cousin oder eine Cousine ist. Oder die Vorliebe der Isländer für Todesanzeigen, die im Gegensatz zu denen in anderen Ländern halbe Romane sind, weil die Hinterbliebenen darin das gesamte Leben mit all den Erfahrungen, Vorlieben und Hobbys der Verstorbenen abbilden, sodass die Todesanzeigen in den Tageszeitungen fast mehr Platz in Beschlag nehmen als die eigentlichen Nachrichten. Über das Hörbuch Das Hörbuch wird gelesen von der deutschen Schauspielerin Heike Warmuth (*1979). Von 2016 bis 2018 spielte Warmuth in der RTL Seifenoper Alles was zählt die Rolle der Carmen Bauer. Darüber hinaus spielte sie auch mit in u. a. Die Kirschenkönigin (2004), Unter den Linden – Das Haus Gravenhorst (2006) oder auch Einzelepisoden von In aller Freundschaft, SOKO Leipzig, Danni Lowinski, Die Pfefferkörner. Warmuth gibt den einzelnen Figuren durch Veränderung von Sprechhöhe und -geschwindigkeit und anderen Charakteristika ganz eigene Züge, sodass sie beim Anhören auf angenehme, sympathische Weise lebendig werden. Mein Fazit Ein kurzweiliger Roman, der alles hat, was ein guter Krimi braucht: einen spannenden Fall (oder gleich mehrere), facettenreiche Charaktere und ein interessantes Setting. Der Autorin ist es gelungen, alle Fäden am Ende logisch zusammenzuführen, wenn die Auflösung auch weniger primär das Resultat von Ermittlungen ist als vielmehr eines Zufalls (sodass man nur bedingt mitraten kann). Aber das ändert nichts daran, dass ich mich sehr gut unterhalten fühlte und neugierig bin, wie es mit Protagonistin Hildur weitergeht oder ob Jacob irgendwann einmal seinen Sohn sehen wird.

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In der kleinen Gemeinde Isafjördur verschwanden vor 25 Jahren die kleinen Schwestern Björk und Rosa der Kriminalkommissarin Hildur Runarsdottir. In einem fast fertigen Tunnel verliert sich ihre Spur und niemand hat sie seitdem gesehen. Hildur leitet mittlerweile die Abteilung für vermisste Kinder und Jugendliche, aber das Trauma um den Verlust ihrer Geschwister lässt sie nicht los. Nach Abgang einer Lawine hat sie alle Hände voll zu tun, da der tot geborgene Jon nicht von den Schneemassen getötet wurde, sondern mehrere Stichwunden aufweist. „Der erste Fall für Islands wagemutigste Ermittlerin“ ist ein guter Auftakt der neuen Trilogie. Frau Rämö gewährt uns einen tiefen Blick in die isländische Seele. Sie zeichnet eine Protagonistin, die zwar allein lebt und ihre Probleme bzw. Traumata mit sich selbst ausmacht, aber durchaus teamfähig und empathisch ihrem Umfeld gegenüber ist. Sie ist eine Kriminalistin, die sich an Ungereimtheiten festbeißt, weiterermittelt und hin und wieder auf ihr Bauchgefühl hört. Sie will ungebunden sein, sucht ab trotzdem die Nähe zu Menschen, die ihr sympathisch sind. In ihrem Kollegen Robert hat sie einen einfühlsamen Partner. Robert, der einzige strickende Mann, der Hildur je begegnet ist, hat seine eigenen Traumata. Satu Rämö hat leise bzw. langsam einen gewaltigen Spannungsbogen aufgebaut, der einem das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Die Schlussfolgerungen aus den Ermittlungen sind logisch und nachvollziehbar. Hildur, Robert und auch die Chefin Beta schleichen sich in die Herzen der Leser. Ich freue mich auf den nächsten Krimi aus der Reihe.

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Klappentext: Sie surft auf den eisigen Wellen des Atlantiks, umgeben von der rauen Natur Islands, um ihren größten Schmerz zu vergessen. Was wurde aus ihren Schwestern, die seit über zwanzig Jahren vermisst werden? Diese Frage stellt sich Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir jeden Tag, wenn sie als Leiterin der Einheit für vermisste Kinder in den abgelegenen Westfjorden unterwegs ist. Doch als eine Lawine die Gegend erschüttert und darunter ein Mann mit durchtrennter Kehle auftaucht, hat Hildur es schon bald mit einer Serie von grausamen Morden zu tun, die ihr alles abverlangt. Dabei ahnt sie nicht: Auch die Suche nach ihren Schwestern hat gerade erst begonnen … „Hildur - Die Spur im Fjord“ ist der erste Band einer Trilogie von Satu Rämö. Im Mittelpunkt steht die Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir. Hildur ist Kriminalbeamtin in den Westfjorden und leidet die Abteilung für vermisste Kinder in schwach besiedelten Gebieten. Da die Westfjorde recht dünn besiedelt sind und wenig Verbrechen geschehen hilft Hildur auch bei allen anfallenden Polizeiarbeiten. Hildur surft gerne, auch im Winter liebt sie es in der kalten See die Wellen zu beherrschen. Außerdem macht sie noch viel Fitnesstraining und joggt. Mit ihrem exzessiven Sporttreiben will sie, immer wenn sie an ihre vermissten Schwestern denkt einen klaren Kopf bekommen. Leiterin der Polizeistation in Isafjördur ist Elisabet Baldursdóttir, kurz genant Beta. Als neuer Partner kommt der Finne Jakob an Hildurs Seite. Er macht ein Auslandspraktikum bei der Polizei in Isafjördur. So wie Hildur Sport treibt um den Kopf frei zu bekommen, so strickt Jakob. Immer und überall packt er sein Strickzeug aus. Dabei entstehen wunderschöne Islandpulover. Das ganze Team war mir auf Anhieb sympathisch. Vor allem Hildur die nach dem frühen Tod ihrer Eltern bei ihre Tante gelebt hat. Heute noch ist ihre Tante ihre einzige Bezugsperson. Man hat zu Beginn kurz Zeit die Charaktere kennenzulernen, dann geht es aber auch schon mit dem ersten Opfer los. Eine Lawine begräbt mehrere Sommerhäuser unter sich. Ein Haus war noch bewohnt. Der Bewohner konnte nur tot geborgen werden. Es stellt sich schnell heraus, dass er ermordet wurde. Hildur ermittelt in dem Fall und hat es bald mit einer ganzen Mordserie zu tun. Satu Rämö schildert den Fall spannend. Es dauert eine ganze Weile bis es einen Zusammenhang der verschiedenen Opfer gibt. Auch stößt Hildur auf neue Erkenntnisse im Fall ihrer verschwundenen Schwester. Das Buch ist aber noch so viel mehr als ein Krim. Die Autorin beschreibt Island mit großer Hingabe. Die raue Natur, die Naturgewalten, die dünne Besiedlung der Westfjorde. All das kann man sich an Hand der Beschreibung sehr gut vorstellen. Der erste Band spielt im Winter. Es herrscht ständig Dunkelheit und es ist frostig kalt, Schnee, Schneeregen und Wind wechseln sich ab. „Hildur - Die Spur im Fjord“ hat alles was ein guter Krimi braucht. Einen spannenden Fall, tolle Charaktere und ein interessantes Setting. Ich freue mich schon auf den zweiten Band „Hildur – Das Grab im Eis“ der im April 2024 erscheinen soll.

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Die Autorin stammt aus Finnland, zog für ein Auslandssemester nach Island, um dort Literatur und isländische Kultur zu studieren. Doch wie das Leben so spielt, lebt sie nun bereits seit 20 Jahren mit ihrer Familie im Nordwesten Islands in der Kleinstadt Ísafjörður, wo auch die Handlung ihres ersten Kriminalromans „Hildur – Die Spur im Fjord“ spielt. Die Titelfigur Hildur Rúnarsdóttir ist seit einigen Jahren wieder zurück in ihrer alten Heimat und leitet in Ísafjörður als Kriminalbeamtin die Abteilung für vermisste Kinder. Privat hat sie so einige Päckchen zu tragen, weswegen sie zum Ausgleich in jeder freien Minute surft, joggt oder anderen Sport betreibt. Aber manchmal bekommt sie trotzdem den Kopf nicht frei, denn vor 25 Jahren verschwanden ihre zwei jüngeren Schwestern spurlos. Eigentlich sucht sie noch immer nach einer Spur oder einem Hinweis, um die Frage zu klären, was damals geschah. 2019 ist die Kriminalitätsrate in der Kleinstadt nicht besonders hoch und es sind eher kleinere Delikte an der Tagesordnung. Doch im November 2019 ist diese Beschaulichkeit zu Ende, denn eine gewaltige Lawine begräbt mehrere Sommerhäuser unter sich. Eigentlich wohnt im Winter dort niemand, doch bei den Aufräumarbeiten wird dann in einem der verschütteten Häuser ein Toter entdeckt, der aber nicht durch die Naturgewalt gestorben ist, sondern brutal ermordet wurde.. Im Verlauf gibt es weitere Morde, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, doch Hildurs "Bauchgefühl" vermutet einen Zusammenhang.. Das Buch liest sich gut. Die mitwirkenden Figuren und die Landschaftskulisse sind gut gezeichnet und nach geraumer Zeit hat man sie direkt vor Augen. Durch das „Vorstellen“ der Mitwirkenden, den Blick in deren Privatleben und die Sitten und Gebräuche des Landes kommt die Kriminalhandlung etwas langsam voran. Anfangs fehlt es mir noch etwas an Spannung, die sich dann zum Ende des Buches aber durchaus steigert. Das Erstlingswerk ist gut gelungen, aber das vorhandene Potenzial noch nicht richtig ausgeschöpft, weswegen ich hier vier von fünf möglichen Punkten vergebe. Da bereits zwei Nachfolge-Bücher mit Hildur angekündigt sind, bin ich gespannt, wie es weitergeht.

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Hildur Rúnarsdóttir ist seit dem Verschwinden ihrer beiden Schwestern vor über 20 Jahren täglich mit der Frage beschäftigt, was aus den beiden geworden ist. Mittlerweile leitet sie die Abteilung in der Einheit für vermisste Kinder in den abgelegenen Weiten von Island. Als dann eine Lawine einige Ferienhäuser unter sich begräbt, wird auch Hildur hinzugezogen. Tatsächlich wird in einem Haus eine Leiche gefunden – diese ist allerdings eindeutig schon vorher ermordet worden… In ihrem Heimatland Island haben die Krimis von Satu Rämö bereits große Erfolge gefeiert, nun ist der erste Band auch auf Deutsch übersetzt worden und erschienen – die anderen beiden Teile sind bereits angekündigt. „Die Spur im Fjord“ zeigt bereits, dass die Reihe in einigen Punkten interessante Eigenheiten vorweist. So ist beispielsweise die Sprache sehr bildhaft, stellenweise fast schon poetisch, was viele intensive Momente erschafft. Mir gefällt diese Art sehr gut, weil sie immer wieder Akzente setzt und der Umgebung, den Menschen oder den Handlungen eine besondere Stimmung verleiht. Und natürlich weist auch Hildur einige bemerkenswerte Eigenheiten auf, die sie sehr speziell wirken lassen. Sie ist besessen von Sport, insbesondere vom Surfen in den eisigen Wassern vor Islands Küsten, zudem hat sie düstere Vorahnungen. Das bringt eine interessante, mysteriöse Komponente mit ein, die die Handlung aber nur leicht beeinflusst. Sehr im Vordergrund steht aber Hildurs Vergangenheit um das Verschwinden ihrer Schwestern, was häufig aufgegriffen wird. Der eigentliche Fall tritt einige Male dahinter zurück, was die Handlung manchmal etwas langsam und zäh wirken lässt. Hier hätte ich mir mehr Tempo gewünscht, denn an sich ist das Konstrukt dahinter sehr gut erdacht. Auch wie sich die einzelnen Elemente am Ende zusammenfügen, ist sehr gelungen. Ergänzt wird dies durch liebenswerte oder ausdrucksstarke Charaktere, die der Handlung zusätzliche Würze verleihen. Der erste Band um Ermittlerin Hildur ist dank der umfassenden Hintergrundstory lesenswert, wobei die eigenständige Hauptfigur und die bildhafte Sprache interessante Elemente mit einbringen. Der Fall dieses Bandes ist im Grunde ebenfalls sehr lesenswert, tritt aber allzu häufig in den Hintergrund und scheint sich dann nicht sonderlich weiterzuentwickeln. Dennoch hat mir „Die Spur im Fjord“ sehr gefallen und die Lust auf den zweiten Band geweckt.

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In der weitläufigen, eher kargen Landschaft der Westfjorde Islands lebt die Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir und leitet dort die Einheit für vermisste Kinder. Immer wieder gehen ihr diese Tragödien nahe, denn sie weiß wie das ist. Vor 25 Jahren verschwanden ihre beiden Schwestern spurlos. Zitat Seite 261: „Die Kleinkinder in ihren dick gefütterten Overalls wankten im Schnee wie kleine Boote in der Brandung.“ Nach einem Lawinenabgang finden die Polizistin in einem Sommerhaus eine Leiche. Der Mann wurde brutal ermordet und außerdem ist er polizeibekannt. Als dann weitere Mordopfer auftauchen wird die Ermittlung schwierig. Dabei helfen ihr ihre Chefin Beta und auch der Polizeipraktikant Jakob mit vollen Einsatz. Trotzdem gelingt es ihnen nicht, hier Verbindungen zwischen den Opern zu finden. Aber immer wieder erweisen sich Spuren als falsch, doch dann kommt plötzlich Licht ins Dunkle. Fazit: Die Autorin Satu Rämö nimmt uns in ihrem Kriminalroman „Hildur - Die Spur im Fjord“ mit nach Island. Ihr Schreibstil ist klar und bildhaft, denn sofort bin ich mit an den Fjorden und der Einsamkeit und Stille dieser tollen Landschaft. Zitat Seite 169: „Die Stille war so dicht und schwer geworden, dass man sie schneiden konnte.“ Mein Kopfkino schaltet sich ein. Die Spannung ist eher langezogen, aber eigentlich immer hintergründig zu greifen. Es muss nicht immer Hochspannung herrschen. In diesem 1. Teil der Trilogie führt uns Satu Rämö ganz langsam und geschickt mit ihren leisen und ausführlichen Beschreibungen an die Charaktere heran. Sie sind wunderbar ausgesucht und toll in Szene gesetzt. Hier ist Hildur natürlich die speziellste Person in der Geschichte. Sie umgibt Traurigkeit und auch den Flair von Zufriedenheit und Wärme. Ihr Drang mit Sport alles zu kompensieren, was sie beunruhigt, ist schon fast Drill. Das spürt man förmlich. Auch Jakob ist eine Figur, die mich dazu führt, ihm manchmal sagen zu wollen, mach doch einfach, lass dich nicht so hängen und greif mal richtig durch. Er strickt zur Ablenkung Islandpullover. Alle andere Protagonisten fügen sich gut ins Bild. Der Kriminalfall ist interessant und ich hätte mir diese Auflösung so nie und nimmer vorstellen können. Alle losen Puzzleteile fallen an den richtigen Platz. Ich war bei der Aufklärung wohl eher schneeblind, denn so hatte ich das nicht erwartet. Sicher bleiben noch einige Fragen offen, aber es handelt sich ja auch um eine Trilogie. Also werden wir abwarten müssen. Ich habe dieses Buch wirklich sehr gerne gelesen. Daher kommt hier von mir eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Die Polizistin Hildur ist Leitende Kriminalbeamtin in den Westfjorden für vermisste Kinder. Ihre Vergangenheit ist geprägt von Verlusten, denn Ihre beiden Schwestern verschwanden vor 25 Jahren spurlos. Im November 2019 begräbt eine Lawine ein kleines Gebiet mit Ferienhäusern, doch Hildur und Ihr neuer Kollege Jakob, ein finnischer Polizist, werden dort eine Leiche finden, die aber nicht der Lawine zum Opfer gefallen ist… Ich kann mich immer nur wiederholen 🙈 aber ich liebe einfach die Atmosphäre in diesen Island Krimis 😍 Auch hier hat die Autorin es geschafft nicht nur eine wunderschöne Umgebung, sondern auch eine spannende, düsternde Atmosphäre zu schaffen. Die Charaktere sind wunderbar authentisch und sympathisch. Man erfährt Hintergründe über sie, sodass man sich in sie reinfühlen kann. Hildur, die Kämpferin, deren Drang nach Sport unerschöpflich ist und auch Jakob, der für 1 Jahr zum Austausch gekommen ist, kann man sofort ins Herz schließen. Auch wenn ich Jakob mit seinem ständigen stricken etwas befremdlich fand 😅🙈 Es passieren rätselhafte, unterschiedliche Morde, die aber doch einen gemeinsamen Nenner haben, nur was hat es damit auf sich? Das Buch zieht sich leider in der ersten Hälfte sehr und erst am Ende nimmt es richtig Fahrt auf und man kommt den Zusammenhängen näher. Doch im Nachhinein muss ich sagen, dass diese Einführungsphase sehr wichtig war 👍 Überraschende Wendungen und ein faszinierendes Ende, mit dem man nicht rechnen konnte haben mich dann doch total überzeugt. Der Fall ist an sich abgeschlossen, doch man merkt das viel Potenzial für die nächsten 2 Bände da ist und ich freue mich doch sehr drauf 😀 Ein Island Krimi, der mit Tiefe und Atmosphäre absolut überzeugen kann 😀👍❤️

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