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Rezensionen zu
Frankenstein

Mary Shelley

Manesse Bibliothek (3)

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Ich bin so froh, diesen Klassiker gelesen zu haben. Ich bin fasziniert von Mary Shelley, die dieses Buch vor über 200 Jahren im Alter von 21 Jahren geschrieben hat. Und ich bin erbost über die Film und Kunstindustrie, die dieses Meisterwerk als plumpen Horror dargestellt haben, sodass mich die wahre Geschichte die interessierte. Es geht um den ehrgeizigen jungen Mediziner Victor Frankenstein. Er möchte eine wissenschaftliche Sensation erschaffen und seinen Namen damit unsterblich. Er ist unfassbar ehrgeizig. Die ethischen Konsequenzen und die Verantwortlichkeit von Wissenschaft sind dabei ein sehr wichtiges Thema. Er möchte gottgleich einen Menschen erschaffen. Er hat ein Privatlaboratorium an der Universität Ingolstadt und tüftelt an seinem makabren Werk herum. Aus Leichenteilen setzt er seine Kreatur zusammen. Als es ihm dann tatsächlich gelingt, dieses Wesen zum Leben zu erwecken, ist er selbst erschrocken von seinem Werk. Doch was soll nun daraus geschehen. Frankenstein ist für diese Schöpfung verantwortlich mit all seinen Folgen.. die er allerdings nicht annehmen möchte. Er wendet sich von seiner Kreatur ab und flüchtet aus Ingolstadt. Und überlässt seine Schöpfung Ihrem Schicksal.. Diese sog. „Monster“ ist aber ein denkendes und fühlendes Wesen. Es will wissen wer sein Schöpfer ist und will Rechenschaft fordern: Wieso hat er ihn erschaffen und wieso hat er ihn dann schmählich seinem Schicksal überlassen? Damit nimmt die tragische Geschichte des ehrgeizigen Wissenschaftlers Frankenstein ihren Lauf. Mary Shelleys Roman ist viel mehr als eine Horrorstory, zu der sie viele Verfilmungen machen wollen, sie ist Weltliteratur.

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Ein Meisterwerk!

Von: bookerista

03.06.2021

Endlich habe ich es geschafft diesen wunderbaren Klassiker zu lesen. Ich weiß nicht wie mir Frankenstein all die Jahre entgehen konnte. Sowohl sprachlich als auch von der Geschichte her wirklich ein tolles Buch, das mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht hat. Über den Inhalt brauche ich glaube ich nicht viele Worte verlieren. Kommen wir direkt zum Eingemachten: Diese Geschichte hat mich wirklich mitgenommen - ich bin bewegt sowohl von Victor Frankensteins Schicksal als auch von der seiner Schöpfung. Beide sind tragisch ineinander gewoben und ich schwankte stets zwischen ihnen. Zwischen Mitleid, Wut, Ratlosigkeit, Betroffenheit und Verständnis. In diesem Buch schwingen so viele tiefgründige Gedanken. Was bedeutet eigentlich Leben und Tod? Wo beginnen sie und wo hören sie auf? Darf man die Grenze selber ziehen, ja sie überziehen, und sich die Erkenntnisse der Wissenschaft dafür zu nutze machen? Was ist mit der Verantwortung und den Konsequenzen, die ein Schöpfer über seine Schöpfung trägt? Das namenlose Monster ist ein tragischer, unverstandener Antiheld, der aufgrund seines Äußeren von der Gesellschaft ausgeschlossen ist - sein Schöpfer dagegen ein sich in Selbstmitleid suhlender Egomane, der jedoch alle Freiheiten eines reichen Lebens genießt. Mary Shelley verleiht beiden eine Stimme, lässt jeweils ihre Sicht der Dinge erzählen und dadurch ist die Geschichte spannend, fesselnd, der Leser erhält Einblick in beide Welten, findet sich bald im gleichen Zwiespalt wie die beiden Protagonisten. Ein großartiges Stück Literatur in bezaubernd modernem Kleid. Die Jubiläumsausgabe ist wunderschön! 5 ⭐️

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„Hab ich‘s von dir mein Schöpfer, denn erbeten, dass du aus Lehm zum Menschen mich geformt? Dass du mich aus der Dunkelheit hervorziehen kamst, hab ich dich drum ersucht?“ Ich habe in der Literatur selten oder noch nie über ein so bemitleidenswertes Geschöpf gelesen als über dieses unglückliche Wesen, geschaffen von einem sich in Selbstmitleid suhlenden Schöpfers. In aller Munde ist es nur als „das Monster“ bekannt, dass wir es aber hier mit einem denkenden, ja ganz bestimmt beseelten Geschöpf zu tun haben, ist mir bislang in diesem Umfang so nicht bewusst gewesen. Jedes denkende und fühlende Wesen auf dieser Erde verdient einen Namen. !! Mary Shelley bezeichnete es in ihrem Werk auch als „being“ „Ich bin ja nur so böse, weil ich traurig bin…“ Das Buch trägt im Original den Untertitel - Der neue Prometheus Prometheus ist als Feuerbringer bekannt aber auch in der ältesten antiken Überlieferung bei Hesiod ist Prometheus ein listiger und hochmütiger Betrüger, der zu Recht für seinen Frevel bestraft wird. Die Manesse-Ausgabe ist sehr besonders gestaltet und stellt für mich eine große Bereicherung meiner Sammlung um Mary Shelley dar. Zudem ist die Übersetzung von Alexander Pechmann großartig. Ich bin von Haus aus ein großer Fan seiner Bücher ganz besonders auch die hier gezeigte Biographie von Mary Shelley, die klar macht wie viel von dem Leid des Wesens selbst in ihr und in ihrem Leben liegt. Die vorliegende Übersetzung von Frankenstein: The Modern Prometheus die für diese Neuausgabe gründlich und sensibel überarbeitet wurde, basiert auf der anonymen Erstausgabe die 1818 in 3 Bänden in London erschien. Von mir eine ganz große Leseempfehlung und ein Muss für jeden Shelley Fan.

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>>Hab ich's von dir, mein Schöpfer, denn erbeten, Dass du aus Lehm zum Menschen mich geformt? Dass du mich aus der Dunkelheit hervorzuziehen kamst, hab ich dich drum ersucht?<< „Frankenstein“ von Mary Shelley – ein Buch, das mich zutiefst getroffen und bewegt hat und ganz sicher meine bisher größte Buchüberraschung! Niemals hätte ich erwartet, dass mir diese Geschichte so durch Mark und Bein gehen wird und letztlich so unglaublich viel mit sich bringen würde. Zur Geschichte selbst brauche ich wohl eher weniger erzählen, thematisch ist die Geschichte rund um Frankenstein's Erschaffung zumeist bekannt, doch ist es letztlich so viel mehr als die Erschaffung eines Wesens. Es ist eine Geschichte die viele Punkte zum Nachdenken gibt, was bedeutet Leben? Was bedeutet der Tod? Und wer bestimmt darüber? Wie weit darf ein Mensch gehen und dann wäre da noch das Thema der Moral, die hier auf verschiedenste Weisen eine Rolle spielt. Nachdem ich auch die Biografie von Mary Shelley aus der Feder von Alexander Pechmann gelesen hatte wurde zudem auch klar, wie viel von Mary Shelley's Seele und ihren Empfindungen, Gedanken und ihrem Leben eben in dieser Geschichte steckt. Wer aufmerksam liest, der wird feststellen, dass Frankenstein hier kein klassisches Monster erschafft, sondern selbst auch zum Monster wird und dass in jedem von uns Monster wie Engel wacht. Leben und Tod gehen Hand in Hand, dazu gesellt sich hier das tiefe Gefühl der Einsamkeit... ein Zustand, den Mary Shelley selbst nur zu gut kannte und in diesem Buch ihre Seele mit all den Schatten offenlegte, die sie stets begleiteten. Die Übersetzung von „Frankenstein“ hier von Alexander Pechmann empfand ich als sehr gelungen, zudem hat der Manesse Verlag hier ein sehr modernes Design für die Aufmachung des Buches gewählt, was mir persönlich sehr gut gefällt und meine Mary Shelley- Sammlung um einen Farbtupfer bereichert.

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Als Mary Shelley mit Mann und Freunden eines regenerischen Sommers lang sich gegenseitig Horrorgeschichten erzählen, entsteht "Frankenstein" in ihrem Kopf. Des nachts selbst erschrocken und zuerst als Kurzgeschichte erdacht, nimmt die Geschichte um den Wissenschaftler Frankenstein und seinen selbst erschaffenen Dämon seinen Lauf. ⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀ ⠀⠀ Dass dieser tragische Frankenstein-Mythos fasziniert, ist unbestritten und in der wunderschönen Edition der neuen Manesse-Bibliothek ist dies eine besondere Freude, wenn auch Reue, Mitgefühl, Zwiespalt und schmerzhafte Einsamkeit sich mitreißend abwechseln. ⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀ ⠀⠀ „War der Mensch wirklich so mächtig, so tugendhaft, so großartig und dennoch gleichzeitig so bösartig und gemein?“ ⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀

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Es gibt Bücher, die drohen unter der dem Gewicht ihrer eigenen Rezeptionsgeschichte zu ersticken. Gerade deshalb sollte man in diesen Fällen immer mal wieder zum Urtext greifen. Ganz besonders gilt das für Mary Shelleys „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“, geschrieben im sogenannten Jahr ohne Sommer 1818 auf einem Landgut am Genfersee. Dorthin hatte sich der berühmte englische Dichter Lord Byron mit seinem Freund und Leibarzt John Polidori zurückgezogen; die gerade erst neunzehnjährige Mary Godwin leistete den beiden zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Verlobten, Percy Bysshe Shelley, Gesellschaft. Das Wetter war schlecht, der Himmel grau und verregnet, für die Jahreszeit war es viel zu kalt. Schuld war der Vulkan Tambura, der im Jahr zuvor auf der Insel Java ausgebrochen war. Bei der Eruption war so viel Asche in die Atmosphäre gelangt, dass sich das globale Klima für kurze Zeit drastisch verändert hatte. . Um sich die Zeit im Haus am Genfersee zu vertreiben, erzählten die englischen Gäste einander Schauergeschichten, die später auch zu Papier gebracht wurden. Ausgerechnet von den beiden berühmten Dichtern Byron und Shelley ist nichts Schriftliches von diesem Ferienerlebnis überliefert, aber Polidori begründete mit seiner Erzählung „Der Vampyr“ ein ganzes Genre. Und die junge Mary Godwin verfasste einen Roman, der wie kaum ein anderes Werk des 19. Jahrhunderts sowohl Eingang in die Weltliteratur fand als auch die Alltags- und Trashkultur inspirierte: . Der junge, ehrgeizige und wissensdurstige Schweizer Arzt Viktor Frankenstein kämpft gegen den Tod: Er erschafft aus Leichenteilen ein Monster, dem er durch elektrische Experimente Leben einhaucht. Doch die Schöpfung widert den Schöpfer an, Frankenstein wendet sich entsetzt von seinem Werk ab, das Monster flieht aus dem Labor und sinnt auf Rache. Bei einer Bauernfamilie lernt es sprechen und lesen; ein Tagebuch des Arztes, das es bei seiner Flucht mitgenommen hat, bringt die Kreatur schließlich auf Frankensteins Spur. Um seine Einsamkeit und das Leid zu lindern, bittet es den Arzt schließlich, seine Künste noch einmal anzuwenden. Frankenstein soll dem Wesen eine Gefährtin erschaffen. . Shelleys Text, unzählige Male verfilmt (und dabei oft banalisiert), lässt seine Leser*innen noch immer staunen: Elemente des romantischen Schauerromans werden hier mit zeitgenössischen Wissensdiskursen angereichert. Galvanik, postrevolutionäre Sozialkritik, Vegetarismus und die Hybris der Wissenschaft werden thematisiert. Vor allem aber ist dieser Roman einer Zeitgenössin von Jane Austen ein noch immer ungemein spannender und zugleich intellektuell anregender Schmöker, in dessen Mittelpunkt die Frage steht, inwiefern der Mensch in die Natur (nicht zuletzt seine eigene) eingreifen darf. Die Neuübersetzung von Alexander Pechmann hat den zweihundert Jahre alten Text zudem in einen sprachlichen Jungbrunnen getaucht, der das Lesen noch mal so vergnüglich macht – ganz gleich ob der Sommer nun eher kühl oder heiß wird.

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Dieses Buch habe ich innerhalb kürzester Zeit praktisch inhaliert! Faszination und der Drang das Ende der Geschichte zu erfahren, ließen mich das Buch nur selten weglegen. Faszination - vor allem für diesen kostbaren und lieblichen Sprachgebrauch der die Facetten unserer Sprache soviel edler und nobler vermochte auszudrücken. Die Epoche wird zurecht als Zeitalter der Romantik betitelt! Mangels eines Bücherclubs, in dem ich mich über den Inhalt des Buches mit anderen austauschen kann, habe ich es mir angewöhnt, nach dem Lesen eines Buches in Rezensionen von anderen zu stöbern. So eröffnet sich für mich nochmal eine neue Sichtweise auf das Buch und unterschiedliche Eindrücke ergänzen meine Ansicht, als letztes Puzzlestück des Ganzen. Bei "Frankenstein" bin ich oft über den Satz gestolpert : "Horrorklassiker - ohne Horror" Kann ich im ersten Moment verstehen. Wir sind blutige Ausschmückungen im Horror Genre gewohnt und wahrscheinlich auch abgebrühter in der heutigen Zeit. Mary Shelley schrieb Frankenstein 1818 und spielt hier nicht mit blutigen Details. Das hat das Buch meiner Meinung nach auch gar nicht nötig. Das Grauen geht in diesem Buch nicht (oder nur bedingt) vom Monster aus, sondern wird vielmehr von selbigem empfunden. Es sind die menschlichen Abgründe, die Angst machen! „Eure Menschengesetze sind roh und blutig, aber dennoch gestatten sie dem Verbrecher, zu seiner Verteidigung das Wort zu ergreifen. Höre mich an, Frankenstein. Du beschuldigst mich des Mordes und wolltest, ohne daß sich dein Gewissen geregt hätte, dein Geschöpf vernichten. Gepriesen sei die ewige Gerechtigkeit der Menschen!”

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Großbritannien 1818 Frankenstein Alternativ: Frankenstein oder der moderne Prometheus Autorin: Mary Shelley Verlag: Manesse Übersetzung: Alexander Pechmann Nachwort: Georg Klein Genre: Drama, Grusel Die Irrtümer der Menschheit hier aufzuzählen würde ein wenig den Rahmen sprengen. Zum einen wäre da aber die fälschliche Behauptung, die Erde sei flach. Eine weitere bekannte Behauptung, die sich über die Jahre fälschlicherweise etabliert hat, ist, das Monster mit den Daumenschrauben im Hals, vorzugsweise verkörpert von Boris Karloff, heiße Frankenstein. Tatsächlich aber hat dieser große, sensible Zeitgenosse keinen Namen und ist stattdessen die Schöpfung eines Forschers namens Victor Frankenstein. Frankensteins Monster gehört mit zu den wohl populärsten Figuren, die das Horror-Kino erschaffen hat. Sämtliche Verfilmungen von Mary Shelleys weltberühmter Gruselgeschichte hielten sich inhaltlich sehr frei an die Vorlage. Lediglich Multitalent Kenneth Branagh brachte 1994 eine treuere Adaption mit Robert De Niro als Monster auf die große Leinwand. Was heute als großer Klassiker der Weltliteratur zählt, begann als eher beiläufige Geschichte unter Freunden während eines Ausflugs, wie die Autorin bescheiden im Vorwort anmerkt. Aus dieser Geschichte wurde jedoch mehr und ehe sie sich versah, hat Mary Shelley damals einen Roman verfasst, wie man ihn nur von einem Mann erwarten hätte. Doch sobald man die erste Seite Aufschlägt, wird die feine Feder deutlich, wie sie nur eine Frau zu führen vermag. Über den Inhalt ist in den vergangenen, rund 200 Jahren eine menge diskutiert worden und ich möchte in dieser Rezension auch nicht zu genau darauf eingehen. Interessanter für meine Rezension ist dann schon die hier vorliegende Fassung. Dazu gleich mehr. Frankenstein wird oftmals dem Horror-Genre zugeteilt. Für die Filme mag das zutreffend sein, der Roman schlägt aber in eine andere Kerbe. Im Kern ist Frankenstein eine Gruselgeschichte, aber die Gesellschaftskritik steht hier wesentlich mehr im Vordergrund. Schon damals befassten die Menschen sich mit der Frage, ob es möglich ist, ob der Mensch in der Lage ist, ein anderes menschliches Wesen zu erschaffen. Das die Menschheit dazu eindeutig in der Lage ist, haben sie nun seit einigen Millionen Jahren bewiesen. Doch kann der Mensch anderes Leben ohne den Geschlechtsakt erschaffen? Eine zentrale Frage, womit sich dieser Roman befasst. So befasste sich die Autorin in diesem 1818 veröffentlichten Werk mit Themen wie Alchemie und einer Frühform des Steam Punk. So dreht sich die zentrale Frage in Frankenstein nicht darum, ob es möglich ist, ein menschenähnliches Wesen auf diese Weise zu erschaffen, sondern, ob man mit seiner Schöpfung zufrieden ist. Der gute Doktor Frankenstein ist es nämlich nicht und überlässt das Monster seinem Schicksal was gleichbedeutend mit seinem eigenen Untergang verbunden ist. So ist das zentrale Thema dann nicht der Grusel, sondern die Frage um Menschlichkeit und Existenz. Diese schwerwiegenden Fragen hat Mary Shelley aber unglaublich gut verpackt und so ist es möglich, diese Tragödie, dieses menschliche Drama auch als Gruselgeschichte anzusehen. Bei der deutschen Ausgabe, die mir hier vorliegt, handelt es sich um eine neue Ausgabe, eine Jubiläumsausgabe, die ende vergangenen Jahres erschienen ist. Hier wird nicht nur das rund 200 jährige Bestehen dieses Werks gefeiert, der Verlag feiert hier auch gleichzeitig seine neue Manesse Bibliothek die hier die alte "Bibliothek der Weltliteratur" ersetzen wird. Doch nicht nur das Gewand ist hier neu und farbenfroh, auch der Inhalt ist es (natürlich nur von der Übersetzung her). Tatsächlich gab es hier nicht nur ein neues Cover und Design spendiert, auch die Ausgabe selbst unterscheidet sich in vielen Aspekten her der vorherigen Ausgabe, die, ebenfalls bei Manesse, in den 80ern erschienen ist. Herausgegeben und neu übersetzt wurde der Roman von Alexander Pechmann. Als Ausgangsmaterial stand hier die Erstauflage aus dem Jahr 1818 Pate. Ziel der Übersetzung war es, den ursprünglichen Stil beizubehalten, die Geschichte jedoch in eine moderne deutsche Sprache zu adaptieren. Auch wenn der Text hier und da immer noch einige sehr geschwollene Passagen hat (was natürlich dem Stil Mary Shelleys zugrunde liegt), so war ich überrascht, wie flüssig und verständlich der Text sich liest. Zusätzlich gibt es noch ein ziemlich umfangreiches Register mit verschiedensten Erklärungen zum Roman und zur Epoche. Dieses Register befindet sich auf den letzten Seiten des Buches und bringen den Leser somit nicht aus dem Lesefluss. "Ich danke Ihnen für Ihre Anteilnahme", sagte er, "aber es hat keinen Zweck. Meine Bestimmung hat sich beinahe erfüllt. Ich warte nur noch auf ein letztes Ereignis, dann werde ich in Frieden ruhen. Ich verstehe Ihre Gefühle", fuhr er fort, da er merkte, dass ich ihm Ins Wort fallen wollte, "aber Sie haben unrecht, mein Freund - wenn Sie mir erlauben, Sie so zu nennen. Nichts kann mein Schicksal ändern. Hören Sie meine Geschichte, dann werden Sie begreifen, wie unwiderruflich alles vorbestimmt ist." Resümee Die vermutlich beste Gelegenheit, das Original in seiner ursprünglichen Fassung in einer modernen deutschen Adaption zu lesen, die, trotz ihrer flinken Sprache, nie zu modern wirkt. Der Staub wird von der Oberfläche entfernt, aber tief im Kern dieses Romans ist und bleibt es ein Klassiker der Weltliteratur. Zugänglicher als je zuvor und mit viel Hintergrundwissen hat sich diese handliche, hochwertige Jubiläumsausgabe einen Platz in meiner Sammlung an Klassikern verdient. So schnell und zufriedenstellend konnte ich vermutlich noch nie eine Rezension beenden.

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