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Juli Zeh, Simon Urban

Zwischen Welten

Roman

Bestseller Platz 34
Spiegel Hardcover Belletristik

Hardcover
24,00 [D] inkl. MwSt.
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»Ein großer Gesellschaftsroman. Passt perfekt in unsere Zeit.« Christhard Läpple, ZDF Heute Journal

Zwanzig Jahre sind vergangen: Als sich Stefan und Theresa zufällig in Hamburg über den Weg laufen, endet ihr erstes Wiedersehen in einem Desaster. Zu Studienzeiten waren sie wie eine Familie füreinander, heute sind kaum noch Gemeinsamkeiten übrig.

Stefan hat Karriere bei Deutschlands größter Wochenzeitung DER BOTE gemacht, Theresa den Bauernhof ihres Vaters in Brandenburg übernommen. Aus den unterschiedlichen Lebensentwürfen sind gegensätzliche Haltungen geworden. Stefan versucht bei seiner Zeitung, durch engagierte journalistische Projekte den Klimawandel zu bekämpfen. Theresa steht mit ihrem Bio-Milchhof vor Herausforderungen, die sie an den Rand ihrer Kraft bringen.

Die beiden beschließen, noch einmal von vorne anzufangen, sich per E-Mail und WhatsApp gegenseitig aus ihren Welten zu erzählen. Doch während sie einander näherkommen, geraten sie immer wieder in einen hitzigen Schlagabtausch um polarisierende Fragen wie Klimapolitik, Gendersprache und Rassismusvorwürfe. Ist heute wirklich jeder und jede gezwungen, eine Seite zu wählen? Oder gibt es noch Gemeinsamkeiten zwischen den Welten? Und können Freundschaft und Liebe die Kluft überbrücken?

»So viel Gegenwart war selten in der deutschen Literatur.«

Denis Scheck / Der Tagesspiegel (26. March 2023)

Hardcover mit Schutzumschlag, 448 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-630-87741-9
Erschienen am  25. January 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

perfekt recherchiert

Von: Ingrid B. aus Potsdam

08.08.2023

Das ungewöhnliche Formal des digitalen Austausches zwischen Tessa und Stefan zeigt die tiefe Kluft zwischen intellektueller westdeutscher Stadtbevölkerung und den Alltagstehmen und -sorgen der brandenburger Bauernschaft auf und versucht auf der urmenschlichen Bedürfnisebene nach Liebe und Anerkennung Brücken dazwischen zu schlagen. Ein fantastisches Werk, das ohne zu urteilen beide Welten im Kern erkennt und seine Spannung darin findet, immer wieder mit der Hoffnung auf verbindende und versöhnliche Begegnung zu spielen. Wer beide Welten kennt weiß, hier wurde gut recherchiert und den Szenen aufs Maul geschaut. Ein hochaktuelles und politisches Werk, das ich nicht mehr zur Seite legen konnte.

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Wir sind der Schwarm

Von: Jana Jordan

07.08.2023

Liebe Theresa, lieber Stefan, schon bald, nachdem ich mit dem Lesen eurer Korrespondenz begonnen hatte, regte sich in mir das Bedürfnis, mich in euren Austausch einzumischen. Ich meinte vermitteln zu können bzw. zu müssen. Ich sah die Barrikaden auf beiden Seiten und das Ringen darum, sich dem anderen verständlich zu machen. Wahrscheinlich wäre ich genauso gescheitert wir ihr. Stefan ist Journalist und leitet das Kulturressort einer großen deutschen Wochenzeitschrift mit Sitz in Hamburg. Theresa hat den Hof ihres Vaters übernommen, auf biologische Landwirtschaft umgestellt und kämpft seither zwischen Melkstand, Traktor und Bürokratieumdas wirtschaftliche Überleben. Die beiden kennen sich vom Studium, hatten sich lange aus den Augen verloren und zufällig in Hamburg wieder getroffen.Sie vereinbaren einen Neuanfang. Der daraus entstehende Austausch per WhatsApp und Mail wird schnell zu einem Streitgespräch über unterschiedliche Vorstellungen und Positionen. Theresa fühlt sich von den Gendersternchen in Stefans Texten provoziert, für ihn hingegen sind Theresas Kühe vor allem Klimakiller. Beide agieren authentisch und ihre Beweggründe sind nachvollziehbar.Im Prinzip wollen sie das Gleiche: Eine gerechte Gesellschaft in einer funktionierenden Demokratie und eine intakte Umwelt.Doch mangelnde Breitschaft, die Welt mit den Augen des anderen zu sehen, führt schnell zu Unterstellungen und Vorwürfen. Ich habe immer den Eindruck, dass sie einander nicht zuhören und aneinander vorbeischreiben.Sie präsentieren Fakten, aber eigentlich geht es um Befindlichkeiten.Ich fand es ermutigend, dass sie trotzdem nicht hingeworfen und nach gemeinsamen Schnittmengen gesucht haben. Das Themenspektrum ist breit gefächert. Stefan berichtet von den Abläufen in der Redaktion, er erzählt von einem Projekt, welches ihm am Herzen liegt und von dessen Umsetzung. Theresa beschreibt ihren Arbeitsalltag zwischen Familie und Hof und wie sich die anhaltende Dürreperioden auf Ertrag und Arbeitsbelastung auswirkt. Die Mails handeln vonder Misere der Landwirtschaft zwischen Grundversorgung und Klimaschädlichkeit, vonGeschlechtergerechtigkeit, es geht auch um deutsche und europäische Politik und die Rolle von Subventionen, um bürokratische Hürden, um die Aufgaben der Journalisten zwischen Information und Kommentar. Das alles durchdringende Thema jedoch sind die vielfältigen Formen von Kommunikation. Stefan und Theresa kommunizieren vorrangig per Mail und per WhatsApp, dabei fällt schnell auf, dass die zeitnahen Reaktionen über den Messenger deutlich schärfer verlaufen und nicht selten schon nach kurzem Hin und Her beleidigend werden. Beim Schreiben der Mails argumentieren beide im Wesentlichen sachlich. Der unüberlegte und teilweise übergriffige Schlagabtausch per WhatsApp erscheint dabei wie eine Vorahnung des Strudels, in den beide am Ende geraten. Die Form des Briefromans ermöglicht dem Autorenpaar Juli Zeh und Simon Urban den glaubhaften Perspektivwechsel zwischen dem in seiner urbanen Blase gefangenen Stefan und der im täglichen Arbeitspensum eingespannten Theresa. Gleichzeitiggelingt es dabei, die Mechanismen innerhalb der sozialen Medien abzubilden. Sie zeigen die zerstörerische Kraft, die den Diskursen via Twitter oder Facebook innewohnt, wo es nur noch selten um Inhalte geht, aber immer um Lautstärke und Reichweite und das Besetzen von Schlagworten. Während es Stefan und Theresa immer wieder schaffen, ihre Debatte auf eine sachliche Ebene zurückzuführen, müssen sie erleben, wie schon ein einzelner unüberlegter Satz oder eine spontane Aktion einen Shitstorm auslösen und eine Existenz vernichten können. Beide müssen erkennen, wie wenig wirkmächtig sie sind. Es stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch möglich ist, eine zielführende und lösungsorientierte Debatte zu führen bzw. wie sie wieder gelingen kann. Doch der Schwarm, den Rotzlöffel*innen wie Leonie aktivieren – sie ist im übrigen für mich die einzige unglaubwürdige Figur im Buch, weil in ihrer Darstellung der Begriff „Aktivist“ zum Schimpfwort verkommt – dieser Schwarm besteht aus vielen Einzelnen, aus uns, und wir tragen Verantwortung. Das sollte uns bewusst sein, bevor wir zynische Sprüche in die Tastatur hämmern und in die Welt schicken. Echte Demokratie braucht schließlich die Vielfalt der Meinungen, um einen guten Weg für alle zu finden.

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Vita

Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, Jurastudium in Passau und Leipzig, Promotion im Europa- und Völkerrecht. Längere Aufenthalte in New York und Krakau. Schon ihr Debütroman »Adler und Engel« (2001) wurde zu einem Welterfolg, inzwischen sind ihre Romane in 35 Sprachen übersetzt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Thomas-Mann-Preis (2013) und dem Heinrich-Böll-Preis (2019). Im Jahr 2018 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz und wurde zur Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg gewählt. Ihr Roman »Über Menschen« war das meistverkaufte belletristische Hardcover des Jahres 2021. Zuletzt erschien bei Luchterhand der zusammen mit Simon Urban verfasste Bestseller »Zwischen Welten«.

www.juli-zeh.de

Zur Autorin

Simon Urban, geboren 1975 in Hagen, Studium der Germanistik, Komparatistik und Philosophie in Münster. Sein Roman „Plan D“ (2011), in dem die DDR heute noch existiert, wurde in elf Sprachen übersetzt. 2014 erschien der Roman „Gondwana“. Ausgezeichnet mit zahlreichen Literaturpreisen und Kreativawards wie Cannes-Löwen und dem Clio-Grand Prix. Für die Agentur Jung von Matt schrieb er den Edeka-Film #heimkommen, der weltweit für Aufsehen sorgte und zu den erfolgreichsten deutschen Virals gehört. Für die ARD verfasste er die Erzählvorlage zum Spielfilm „Exit“. 2021 erschien der mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnete Roman „Wie alles begann und wer dabei umkam“ über einen Juristen, der zum Rächer wird.

Zum Autor

Events

29. Okt. 2023

Lesung mit Simon Urban im Emil Schumacher Museum Hagen

11:30 Uhr | Hagen | Lesungen
Juli Zeh, Simon Urban
Zwischen Welten

09. Nov. 2023

Lesung mit Simon Urban in der VHS Krefeld

19:00 Uhr | Krefeld | Lesungen
Juli Zeh, Simon Urban
Zwischen Welten

18. Nov. 2023

Lesung mit Simon Urban im Kulturforum Lüneburg

20:00 Uhr | Lüneburg | Lesungen
Juli Zeh, Simon Urban
Zwischen Welten

23. Nov. 2023

Lesung mit Simon Urban bei Thalia Dresden

20:15 Uhr | Dresden | Lesungen
Juli Zeh, Simon Urban
Zwischen Welten

15. Feb. 2024

Lesung mit Simon Urban im Parksaal Nidda

20:00 Uhr | Nidda | Lesungen
Juli Zeh, Simon Urban
Zwischen Welten

Pressestimmen

»Das ist konstruktive Provokation. Und das macht ›Zwischen Welten‹ zum Gesellschaftsroman der Stunde. Darüber wird Deutschland streiten, ganz bestimmt.«

Martin Korte / Westdeutsche Allgemeine Zeitung (26. January 2023)

»Juli Zeh und Simon Urban gelingt es spielerisch leicht, das von Verlusten und Untergangsängsten bestimmte Zeitgefühl unserer klima- und kriegsversehrten Gegenwart sichtbar zu machen.«

Jörg Magenau / Deutschlandfunk (25. January 2023)

»Ein großer Gesellschaftsroman. Passt perfekt in unsere Zeit.«

Christhard Läpple / ZDF Heute Journal (23. January 2023)

»Liest sich stellenweise spannend wie ein Krimi - und macht doch nachdenklich.«

Nadine Kreuzahler / rbbKultur (24. January 2023)

»Das Ganze ist wirklich gut gemacht, eigentlich noch viel besser, als es der Ankündigungstext auf der Buchrückseite verheißt, der von einem ›hochaktuellen Gesellschaftsroman über die zerstörerische Kraft eines enthemmten Diskurses‹ spricht.«

Burkhard Müller / Süddeutsche Zeitung (20. January 2023)

»Kaum ein Romanautor respektive eine Romanautorin versteht es so gut wie Juli Zeh, aktuelle politische und gesellschaftliche Themen in ihre Bücher einfließen zu lassen.«

Claudia Panster / Handelsblatt (27. January 2023)

»Wer die Herausforderung annimmt, in die eigenen Luftblasen zu stechen, kann bei dieser Lektüre viel Spaß haben.«

Janina Fleischer / Leipziger Volkszeitung (25. January 2023)

»Zeh und Urban sind nah dran an den gesellschaftlichen Debatten. Der Roman liest sich streckenweise wie eine Rückschau auf die vergangenen ein bis zwei Jahre.«

Katja Weise / NDR Kultur (16. January 2023)

»Ein hochaktueller Roman darüber, wie polarisiert unsere Gesellschaft ist und wie politische Streitthemen Beziehungen zerfressen können.«

Katja Schönherr / SRF 2 Kultur (25. January 2023)

»Ein spannendes, hochaktuelles, stringent geschriebenes Buch!«

Andrea Braunsteiner / Woman (19. January 2023)

»Überzeugend verhandelt ›Zwischen Welten‹ die große Gereiztheit, die gespaltene Gesellschaft, die verwundete oder schon verschwundene Debattenkultur und das vergiftete mediale Klima.«

Juliane Fischer / Falter (08. February 2023)

»Brisant und hoch spannend erzählt.«

Hansruedi Kugler / Schweiz am Wochenende (21. January 2023)

»Ein wichtiges Buch, über das man reden wird. Hoffentlich nicht nur in aufgeheizten Debatten.«

Welf Grombacher / Rhein-Neckar-Zeitung (26. January 2023)

»Von erschreckender Aktualität und bedrückender Relevanz.«

Frank Dietschreit / Mannheimer Morgen (25. January 2023)

»Neben allen Gendersternchen und Großstadt-Rosa-Brille-Feuilleton ist es ein klarer Blick auf die prekäre Lage der Landwirte hierzulande. Das ist durchaus gelungen.«

Sven Trautwein / Münchner Merkur (31. January 2023)

Weitere Bücher der Autoren