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Rezension zu
Mary Shelley, Frankenstein. Roman Schmuckausgabe mit Silberprägung

Schmuckstück für kleinen Preis

Von: Verena
08.04.2024

“Beware, for I am fearless and therefore powerful.” („Nimm dich in Acht! Ich kenne keine Furcht und dies verstärkt noch meine Macht!“) Hört man „Frankenstein“, denkt man zunächst wohl an das Monster, visuell geprägt durch zahlreiche Filme. Dass Frankenstein nicht das Monster, sondern dessen Schöpfer ist, ist vielleicht nicht ganz so vielen bewusst. (Wobei sich natürlich immer wieder die Frage stellt, wer das eigentliche Monster ist: der Schöpfer oder sein Werk?) „Frankenstein“ hält aber noch so viel mehr Spannendes und Wissenswertes bereit, dass ich mich sehr freue, dass der Anaconda Verlag den Klassiker aus dem Jahr 1818 in dieser toll gestalteten und dennoch preiswerten Schmuckausgabe mit Silberprägung veröffentlicht. Die Themen, die Shelley in ihrem Schauerroman behandelt, sind nach wie vor aktuell. Einziges Manko ist für mich bei den Ausgaben, dass jegliche Information zu den Autor:innen fehlt. In diesem Fall ist das besonders schade, macht doch die Entstehungsgeschichte von „Frankenstein“ einen Teil der Genialität des Romans aus. Sehr knapp lässt sich das so einordnen: 1816 reiste Mary Godwin, damals gerade 18 Jahre alt, in die Schweiz, um sich dort mit Lord Byron. Mit dabei unter anderem Percy B. Shelley, ihr zukünftiger Ehemann und neben Byron ein weiterer Star der Romantik. Wegen eines Vulkanausbruchs 1815 gab es keinen richtigen Sommer und als das Wetter richtig übel wurde, konnte die Gruppe junger Leute tagelang Byrons Villa nicht verlassen. „Frankenstein“ ist das Ergebnis einer Art Schreibwettbewerbs, den sie austrugen, um sich die Zeit zu vertreiben. Mehr oder weniger aus Langeweile entstand so der erste Science-Fiction-Roman, noch dazu geschrieben von einer jungen Frau – und das im frühen 19. Jahrhundert! „Frankenstein“ ist für mich ein Kultroman, bei dem das Analysieren fast noch spannender ist als die Lektüre selbst.

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