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Rezension zu
Mary Shelley, Frankenstein. Roman Schmuckausgabe mit Silberprägung

Ein Roman mit faszinierender Entstehungsgeschichte

Von: mitkaffeeundkafka
13.04.2024

»Frankenstein« von Mary Shelley zählt zur romantischen Schauerliteratur und wirft gesellschaftskritische Fragen auf, die noch heute von Relevanz sind. Der Schweizer Viktor Frankenstein ist Wissenschaftler und voller Forschungsdrang. Er will die Grenzen der Wissenschaft ausloten, das Unvorstellbare schaffen. Aus toter Materie lässt Viktor Leben entstehen, einen künstlichen Menschen. So nimmt das Unglück seinen Lauf. Das Wesen wird von Viktor und allen Menschen, denen es begegnet aufgrund seines Äußeren verstoßen, dabei sehnt es sich nach Zugehörigkeit, will Teil der Gesellschaft sein. Die Angst und Verachtung, die das Wesen erfährt, machen es zum Monster. Und so wendet es sich gegen die Menschen und seinen Schöpfer. Was mich an Klassikern fasziniert? Zu entdecken, wie progressiv manche Autor*innen schrieben, ihrer Zeit weit voraus. Eine schreibende Frau beschäftigt sich im Jahre 1818 in ihrem Roman mit Kapitalismus- und Religionskritik sowie ethischen und moralischen Fragen - und hält der Gesellschaft einen Spiegel vor. Alles daran war skandalös. Fast noch faszinierender als der düstere und abstruse Roman ist die Entstehungsgeschichte dahinter. Mary Shelley unternahm im Jahr 1816 eine Schweizreise und verbrachte den Sommer mit Familie und Freund*innen in Genf. 1816 gilt als das »Jahr ohne Sommer«. Der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien im Jahr davor sorgte auf vielen Teilen der Erde für kalte Temperaturen und schwere Unwetter. Allein der Vulkanausbruch und seine katastrophalen Folgen ist ein Deep Dive wert. Aufgrund des schlechten Wetters und der düsteren Atmosphäre liest die kleine Gesellschaft um Shelley Schauergeschichten. Schließlich beschließen sie, dass jede*re selbst eine Schauergeschichte verfasst und vorträgt. Und Shelley so, say no more. Aus dem Englischen von Friedrich Polakovics.

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