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Rezensionen zu
Die Betrogene

Charlotte Link

Die Kate-Linville-Reihe (1)

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Als bekennender Charlotte Link-Fan habe ich mich sehr gefreut auf ihr neues Buch – und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt, es blieb spannend und fesselnd – nur das Ende konnte mich leider nicht überzeugen. Es gibt mehrere Handlungsstränge mit verschiedenen Protagonisten und am Anfang weiß man natürlich nicht, wie die einzelnen Erzählstränge nun zusammenhängen. Das Buch beginnt spannend, da man Zeuge eines Mordfalls wird, im nächsten Abschnitt steht dagegen ein Familienvater im Mittelpunkt, von dem man noch nicht ahnt, wie er in die Geschichte passen soll, dann folgen Abschnitte, in denen die Polizei ermittelt und Angehörige des Ermordeten auftauchen – aber das waren längst noch nicht alle Erzählstränge, es gibt noch einige mehr, die sich dann immer abwechselten. Die Figuren werden nach und nach eingeführt, so dass ich trotz der Vielzahl der Charaktere nicht durcheinander gekommen bin. Zwar finde ich einige der Figuren doch recht klischeehaft, wie zum Beispiel den alkoholkranken Ermittler, die alleinerziehende Mutter, die nicht weiß, wie sie Beruf und Familie unter einen Hut bringen soll. Trotzdem aber finde ich die Charaktere gut gezeichnet und ihre Verhaltensweise auch glaubhaft und nachvollziehbar. Mir hat gut gefallen, dass jeder Ecken und Kanten hat, hier gibt es nicht einfach nur gute Menschen, sondern jeder hat eine Vergangenheit, die ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er nun mal ist. Mit einigen Figuren habe ich wirklich gefiebert, nicht nur, weil sie mir sympathisch waren, sondern weil sie einfach in schreckliche Situationen geraten sind, andere dagegen waren mir nicht so sympathisch, weil ich ihre Gedanken und Gefühle nicht teilen konnte – trotzdem habe ich auch sie gerne begleitet. So viele verschiedene Figuren in der Geschichte auftauchen, so hat aber dennoch jeder seinen Sinn und nach und nach laufen die verschiedenen Handlungsstränge geschickt zusammen. Zwar weiß man als Leser, dass der zunächst Beschuldigte und Gejagte nicht der Mörder ist, trotzdem war ich gefesselt und lange auf dem Holzweg, wer denn nun die schrecklichen Morde begangen hat – denn bei einem Toten ist es in diesem Roman nicht geblieben. Spannend fand ich das Buch von der ersten Seite an und auch wenn die Spannung nicht das ganze Buch über konstant hoch war, war ich doch gefesselt und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Der flüssig zu lesende und eingängige Schreibstil haben natürlich auch dazu beigetragen, dass die Seiten nur so dahingeflogen sind. Langatmig fand ich das Buch zu keinem Zeitpunkt, auch wenn es immer wieder Beschreibungen von Szenerien, Landschaften oder auch Figuren gegeben hat – ich fand diese nie zu ausufernd, ganz im Gegenteil, sie haben bei mir Bilder vor den Augen entstehen lassen und dem Buch ein ganz eigene Atmosphäre gegeben. Das Ende konnte mich dann leider nicht so sehr überzeugen – irgendwie wirkte alles – obwohl in sich schlüssig – doch etwas konstruiert und nicht glaubhaft. Da ich mich aber trotzdem gut unterhalten fühlte und mir das Buch spannende Lesestunden geschenkt hat, gebe ich 4 von 5 Sternen. Mein Fazit Wer Charlotte Link mag, dem wird auch dieses Buch gefallen: es ist spannend und fesselnd, packt den Leser durch die wechselnden Handlungsstränge, die nach und nach zusammenlaufen und überrascht mit einem unvorhersehbaren Ende – ich zumindest hatte keine Ahnung, wer denn nun eigentlich der Mörder sein könnte. Dazu kommt der eingängige und wunderbar flüssig zu lesende Schreibstil. Mir hat das Buch spannende Lesestunden geschenkt, so dass ich 4 von 5 Sternen vergebe. Einen Stern ziehe ich nur ab wegen des Endes, das mich leider nicht überzeugen konnte, da es mir zu konstruiert erschien.

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Die etwas unscheinbare Scotland Yard Polizistin Kate hat ihren Vater durch einen Mord verloren. Eigentlich war er ihr Lebensmittelpunkt und sie wird nur schwer mit dem Verlust fertig. Als die Ermittler dem Täter nicht schnell genug auf die Spur kommen, versucht sie auf eigene Faust, etwas herauszufinden, Nach und nach erfährt sie jedoch Dinge, die sie noch mehr aus der Bahn werfen. Ihr Vater hat anscheinend doch nicht so ein tadelloses Leben geführt, wie sie immer vermutete. Als ein weiterer Mord geschieht, der in Verbindung zu ihrem Vater steht, will sie die ganze Wahrheit wissen und bringt sich dadurch selbst in tödliche Gefahr. In einem zweiten Handlungsstrang, der aber völlig losgelöst von dem anderen scheint, geht es um Jonas und Stella, die vor Jahren ein Kind adoptierten und nun etwas Stress mit der richtigen Mutter haben. Jonas ist dazu noch beruflich völlig fertig und der Arzt rät ihm, eine Auszeit zu nehmen. Mit Frau und Kind will er einige Zeit in einem weit abgelegen Haus in den Hochmooren von Yorkshire verbringen, um dort auszuspannen. Diese Entscheidung hat allerdings fatale Folgen! Was diese beiden und auch noch weitere Handlungsstränge miteinander zu tun haben, bleibt für den Leser lange unklar. Charlotte Link schafft es wie keine andere, sogar eher banale Dinge zu einem packenden Thriller zu verarbeiten. Geschickt baut sie Wendungen und Tatverdächtige ein, die den Leser verwirren und die Spannung auf den Höhepunkt treiben. Ein perfekt konstruierter Plot, vielschichtige Charaktere und ein fesselnder Schreibstil machen dieses Buch zu einem absoluten Lese-Highlight für mich. Charlotte Link versteht es, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu packen. Ich habe lange kein so spannendes Buch mehr gelesen.

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Die letzten beiden Wochen habe ich einen Lesemarathon hingelegt. Acht Bücher sind es geworden. Es waren aber auch tolle darunter. Wie zum Beispiel das von Charlotte Link. Ich liebe ihre Bücher. Mittlerweile habe ich fast alles von ihr gelesen, und das immer in einem Rutsch. Für lettra durfte ich vor ein paar Jahren sogar ein Videointerview mit ihr machen. In "Die Betrogene" erzählt sie von Kate, die bei Scottland Yard arbeitet, und eigentlich in ihrem ganzen Leben niemanden hat, außer ihrem Vater. Dann wird der plötzlich ermordet. Und Kate mischt sich in die Ermittlungen ein. Mehr als einmal passiert es, dass die Person, die sie treffen wollte, kurz vorm Zusammentreffen schon nicht mehr lebt. Parallel dazu wird die Geschichte einer jungen Familie erzählt, die eigentlich nur Urlaub machen wollte. Sie haben ein Kind adoptiert. Und die leibliche Mutter sucht immer mehr die Nähe zur Familie. Die Bedenken der Adoptiveltern sollten sich als richtig erweisen. Wie immer bei Link verdichtet sich das ziemlich stark. Und wie immer hat mich das Ende überrascht. Wenig überraschend, war die Zeit, die ich dafür brauchte. Ein Abend an dem ich ein bisschen später ins Bett ging, und eine Autofahrt lang. Lohnt sich. Was habt Ihr zuletzt in einem Rutsch gelesen?

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Beschreibung des Buches: Charlotte Link steht für Spannung, besondere Charaktere und gut durchdachte Plots. „Die Betrogene“ ist im September 2015 im blanvalet-Verlag als Taschenbuch erschienen. Der Roman hat 640 Seiten. Auf dem Titelbild ist ein altes Steinhaus, das in einer einsamen Gegend zu stehen scheint, zu sehen. Es wirkt alles etwas düster. Kurze Zusammenfassung: Kate Linville, Polizistin bei Scotland Yard, ist ein einsamer Mensch. Sie hat nur noch ihren Vater. Als dieser im seinem eigenen Haus in den Hochmooren von Yorkshire ermordet wird, macht sie sich selbst auf die Suche nach seinem Mörder. Gleichzeitig macht eine kleine Familie in dieser Gegend Urlaub. Auch wenn die Familie offensichtlich nichts mit dem Tode von Kates Vater zu tun hat, so scheint auch hier der Mörder sein Unwesen zu treiben. Als noch ein weiterer Mord geschieht, versucht Kate auf eigene Faust, aber auch die dortige Polizei, einen Zusammenhang zwischen den Opfern herauszufinden. Mein Leseeindruck: Charlotte Links Geschichten finde ich immer sehr spannend. So fängt auch dieser Krimi mit einem Prolog an, der zunächst so gar nicht zum eigentlichen Anfang des Romans zu passen scheint, aber den Leser schon auf den ersten Seiten rätseln lässt, was das beschriebene Vorkommnis mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben könnte. Während des Romans legt die Autorin Spuren, verschiedene Schauplätze und Personen kommen hinzu und man fragt sich beim Lesen immer wieder, wie alles zusammenhängt. Die Charaktere entwickeln sich im Laufe des Romans, man gewinnt einige lieb, anderen misstraut man von Anfang an. Charlotte Link spannt mehrere Fäden, die in gekonnter Weise im Verlauf der Geschichte wieder zusammenfinden. Eigentlich hat man als Leser nicht einen Hauch der Idee, man lernt die Zusammenhänge ja erst im Laufe der Geschichte kennen. Die Einsamkeit im Hochmoor und die Atmosphäre sind gut geschrieben, man fühlt sich teilweise selbst gefangen. Dass auch hier das Privatleben der Ermittler einen Fokus bekommt, passt zur ganzen Geschichte und gefällt mir grundsätzlich bei Krimis und Thrillern. Die Landschaftsbeschreibungen sind gelungen. Man hat oftmals das Gefühl, als stehe man mitten im Geschehen. Leider zieht sich der Roman in der Mitte etwas, es tauchen zu viele neue Personen auf, die nicht unmittelbar zur Grundgeschichte gehören, hier hätte es nicht geschadet, sie einfach wegzulassen zumal der Roman mit seinen über 600 Seiten doch wirklich lang genug geworden ist. Fazit: Auch dieser Roman von Charlotte Link hat mich gut unterhalten. Das Ende war für mich überhaupt nicht vorhersehbar und es hat lange gedauert, bis ich die Zusammenhänge klar vor Augen hatte. Das nenne ich Spannung! Der Geschichte selbst hätten ein paar weniger Protagonisten gut getan.

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Kate Linville, eine angesehene Polizistin bei Scotland Yard verliert ihren Vater durch einen Mord. Doch bevor ihr Vater letztendlich ermordert wurde, ist er vom Täter ganz schrecklich gefoltert worden. Die ganze Sache machte Kate einfach nur fertig, denn ihr Vater war ihre einzige Bezugsperson, ja sogar die einzige Person mit der sie eigentlich etwas zu tun hatte, denn Kate ist sehr zurückhaltend, einsam und findet sich nicht hübsch genug, um bei einem Mann gut anzukommen. Daher hält sie sich oft zurück und zieht sich auch in ihre Einsamkeit zurück. Sie nimmt beruflich eine Auszeit und möchte sich um ihr Elternhaus kümmern, in das sie sich während der Zeit verbarrikadiert, da es ihr sehr viel bedeutet. Trotzdem geht es ihr mit den Ermittlungen der zuständigen Behörde nicht schnell genug und sie versucht auf eigene Faust den Mörder ihres Vaters zu finden und macht dabei einige unschöne Entdeckungen. Zeitgleich lernt man Stella Crane und ihre Familie kennen. Dazu gehören ihr Mann Jonas und Sammy ihr Adoptivsohn. Jonas ist Alleinverdiener, da sich Stella um den Fünfjährigen und den Haushalt kümmert. Deshalb hat er auch einige Probleme, z.B. was das liebe Geld angeht. Nicht, dass sie Geldsorgen hätten, aber Jonas ist sich immer unsicher was seinen Beruf angeht. Er möchte nicht arbeitslos werden. Außerdem meldet sich Sammys leibliche Mutter Terry bei der Familie, was Stella gar nicht passt. Jonas ist in ärztlicher Behandlung und steuert laut Aussage seines Arztes direkt auf einen Burnout zu. Auf Raten des Arztes legt Jonas eine kleine Auszeit von der Arbeit ein. Die Familie entscheidet sich für Ferien an einem sehr abgeschiedenen Ort, nämlich in einem einsamen Haus in den Hochmooren von Yorkshire. In diesem Haus gibt es keinen Handyempfang, kein Internet und auch kein Telefon. Hier kann Jonas nicht auf die Idee kommen heimlich seine Emails zu checken oder sonstige Aktivitäten durchführen, die mit seinem Job zu tun haben. Dabei ahnen sie nicht, dass sich dort ein Verbrecher, der Tatverdächtige im Mordfall Linville aufhält, der nach einem Versteck sucht. Meine Meinung: Dies ist nun mein zweites Buch von Charlotte Link, das ich gelesen habe. Ich war von dem ersten schon so begeistert und dies hier steht dem in nichts nach. Es ist schon von Beginn an so unglaublich spannend geschrieben, dass man es da schon nicht mehr aus der Hand legen möchte. Zum Anfang des Buches erlebt man den Mord an Richard Linville mit. Es war nicht nur spannend, sondern schon gruselig. Man bekam richtig Angst und Gänsehaut beim Lesen. Wenn man sich das Cover anschaut, sieht man ein altes Haus, was sich irgendwo abgeschieden im Hochmoor befindet. Daran ist eine gewisse Atmosphäre schon erkennbar. Gruselig, geheimnisvoll und furcht erregend. Die Autorin hat alles bildlich so wunderbar beschrieben, dass man sich im Kopf alles wie im Film vorstellen konnte. Die Erzählperspektive liegt dabei auf dem allwissenden Erzähler. Somit konnte man jederzeit verfolgen wie es den jeweiligen Personen momentan ergeht, was sie machen, wie sie fühlen, was sie gerade denken. Und man konnte sich dank des super Schreibstils gleich zurechtfinden. Sie hat ja zwischen den Charakteren und deren Geschichte regelmäßig gewechselt, aber ich hatte nie das Gefühl es nicht weiterverfolgen zu können. Und ich hatte auch nie das Gefühl, wenn es z.B. mit Stella und dessen Familie weiterging gelangweilt zu sein. Im Gegenteil, ich freute mich, weil ich jetzt weiterlesen konnte, was bei ihnen passiert. Außerdem hat Charlotte Link die Charaktere so gut beschrieben, dass man sie gut kennenlernen konnte. Man hatte bis zum Schluss keine Ahnung wie die Story ausgeht und die Kehrtwende war einfach nur unglaublich. Man wurde außerdem immer wieder neu überrascht. Es wurde alles von vorne bis hinten aufgeklärt und offene Fragen wurden beantwortet. Die Spannungskurve ist immer hoch und fällt auch nicht. Wie gesagt, es war sehr schwierig sich von dem Buch loszureißen und sich andern Aufgaben zu widmen. Die Zeit verflog nur so. Wenn man dachte, auch nur noch eine halbe Stunde, schaute man auf die Uhr und die Zeit war schonwieder um. Ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Ich lese ab und zu gerne Krimis, mehr jedoch Lovestories. Aber ich kann nicht dauernd bei einem Genre bleiben. Und für Leser, die gleich von Anfang an Spannung in der Geschichte haben wollen, so wie ich, sich nicht erst langweilig reinlesen möchten, so wie ich, kann ich dieses Buch wäremstens empfehlen.

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Als Fan der Autorin brauchte ich gar nicht lange überlegen, ob ich dieses Buch lesen werde, sondern genoss einfach jede Seite. In der Geschichte geht es um die Polizistin Kate Linville, deren Vater daheim grausam ermordet worden ist. Was steckt hinter dieser kruden Tat? Weil die Ermittler in Kates Augen nicht genug tun, begibt sie sich bald selbst auf Spurensuche und muss feststellen, dass sie ihren Vater gar nicht kannte. Ist ihr ganzes Leben auf einem Lügengerüst aufgebaut? Ein beobachtender Erzähler führt den interessierten Leser durch zwei sehr unterschiedliche Handlungsstränge, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Zum Einen haben wir da die Familie Crane, die nach Erholung sucht und zum Anderen Kate, die den Mörder ihres Vaters finden will. Charlotte Link gelingt es dabei sehr authentische Charaktere zu schaffen, in die man sich völlig fallen lassen kann. Sie sind absolut realistisch gezeichnet und ihr Handeln ist stets nachvollziehbar. Gerade in Kate konnte ich mich sehr gut einfühlen und ihren Schmerz nahezu selbst spüren. Erst nach und nach finden die Fäden der einzelnen Geschichten zu einander und enden in einem Showdown, wie man ihn eben nur bei Link Krimis bekommt. Die Spannung bleibt konstant hoch, weil beide Handlungsstränge im regen Wechsel beleuchtet werden und es oft an den spannendsten Stellen zur Unterbrechung kommt. Man liest nahezu atemlos, weil man unbedingt das Rätsel lüften möchte. Die eingestreuten Wendungen kamen für mich unerwartet und haben mich ins Staunen versetzt, denn kaum glaubte man mehr zu wissen, waren die Würfel wieder neu gefallen. Fazit: Für mich ein Zeichen, dass Frau Link das Krimihandwerk par excellence beherrscht. Sehr lesenswert, ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!

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Mit 39 Jahren hat Kate Linville es bei Scotland Yard noch nicht weitergebracht als bis zum Rang eines Detective Sergeant. Ihr mangelt es einfach an Selbstbewusstsein und Entschlussfreudigkeit und die Kollegen suchen ihre Nähe nur, wenn es unbedingt sein muss. Auch privat ist sie eine "graue Maus": unscheinbar, Single und sehr einsam. Ihr Vater Richard, bis zu seiner Pensionierung ebenfalls Polizist, war nach dem Tod der Mutter ihr einziger Vetrauter. Doch vor ein paar Monaten wurde er in seinem Haus brutal ermordet. Die zuständige Polizei aus Scarborough, New Yorkshire, tappt auf der Suche nach Motiv und Täter immer noch im Dunkeln. Da Kate am nötigen Engagement der Ermittler zweifelt, nimmt sie ihren Jahresurlaub und reist zum Haus der Eltern, um vor Ort selbst Nachforschungen anzustellen. Kurz nach ihrer Ankunft erhält sie den Anruf der ihr unbekannten Schulsekretärin Melissa Cooper, die sie dringend um ein Treffen bittet. Doch Kate findet die Frau nur noch tot in deren Büro - auf ganz ähnliche Weise hingerichtet wie ihr Vater. Bereits vor Ort erfährt sie vom Sohn Melissas, dass diese und Richard Linville zu Lebzeiten seiner Frau über mehrere Jahre ein Verhältnis miteinander hatten, das aber schon vor vielen Jahren beendet wurde. Kate ist geschockt! Das hätte sie ihrem stets so geradlinigen Vater nie zugetraut! Nicht mit einer Silbe hat er ihr gegenüber je eine andere Frau erwähnt, kein einziger Hinweis auf eine Geliebte findet sich in seinem Haus. Liegt in diesem Doppelleben Richards vielleicht der Schlüssel zu den Morden? Doch wie passt der gewaltsame Tod seines ehemaligen Freundes und Kollegen Norman in das Bild? Eine Parallelhandlung dreht sich um Stella und Jonas Crane und den von ihnen adoptierten 5-jährigen Sammy. Jonas steht kurz vor dem Burn-out und will auf Anraten seines Arztes mit Frau und Sohn einen Kurzurlaub im einsamen Hochmoor machen - ganz ohne Handy, Fernsehen, Internet. Vor Reiseantritt bekommt die Familie noch unerwartet Besuch von Sammys leiblicher Mutter und ihrem neuen Lebenspartner - keine sehr erfreuliche Begegnung. Beide Handlungsstränge werden bald zusammengeführt. Resümee: Charlotte Link gehört derzeit zu den erfolgreichsten deutschen Autorinnen - zu Recht, wie dieser Krimi einmal mehr beweist. Die Handlung ist vom ersten bis zum letzten Satz gleichbleibend spannend. Sie erfährt häufig so überraschende - aber dennoch absolut logische - Wendungen, der Leser erhält immer wieder so verblüffende Informationen, dass einem manches Mal das Blut in den Adern gefriert. Genau wie die Polizei und Kate Linville rätselt man mit, wer hinter den grausamen Morden stecken mag, welche Verbindung es zwischen ihnen gibt, muss aber ebenso wie die Ermittler vor Ort manchen zunächst Erfolg versprechenden Ansatz bald wieder verwerfen. Bei jeder Wendung, jeder neuen Information schöpft man dann abermals Hoffnung, der Lösung ein Stück näher zu kommen. Aber erst gegen Schluss gelingt dem Leser der Durchbruch - er kennt bereits Motiv und Täter, während die Profis noch von falschen Annahmen ausgehen und dadurch in Lebensgefahr geraten. Das erhört gegen Ende der Handlung die Spannung noch einmal ungemein. Bei aller Unterschiedlichkeit sind sämtliche Charaktere absolut detailliert und glaubwürdig ausgearbeitet - ihr Denken und Handeln ist bei jedem Schritt nachvollziehbar und folgerichtig. Man kann mit ihnen mitfühlen, sei es im positiven oder negativen Sinne. Es zeugt auch vom großen handwerklichen Können der Autorin, dass viele "lose Fäden" bis zum Schluss nach und nach zu einem komplexen, in sich stimmigen Ganzen miteinander verwoben werden. Fazit: So mancher Krimi-Autor sollte sich von Charlotte Link "eine Scheibe abschneiden".

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Die Betrogene

Von: Eskimo

06.09.2015

Inhalt Um ein glückliches Leben betrogen – so fühlt sich Kate Linville, Polizistin bei Scotland Yard. Kontaktscheu und einsam, gibt es nur einen Menschen, den sie liebt: ihren Vater. Als dieser in seinem Haus grausam ermordet wird, verliert Kate ihren letzten Halt. Da sie dem alkoholkranken Ermittler vor Ort nicht traut, macht sie sich selbst auf die Spur dieses mysteriösen Verbrechens. Und entlarvt die Vergangenheit ihres Vaters als Trugbild, denn er war nicht der, für den sie ihn hielt. Autorin - Charlotte Link Charlotte Link, geboren in Frankfurt/Main, ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Ihre Kriminalromane sind internationale Bestseller, auch Im Tal des Fuchses und zuletzt Die letzte Spur eroberten wieder auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste. Allein in Deutschland wurden bislang über 24 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft; ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Charlotte Link lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt/Main. Bewertung ★★★★★★ Ein neuer Krimi von Charlotte Link, was man unweigerlich an dem Cover erkennen kann. Dort ist der Name der Autorin größer zur Show gestellt, als der eigentliche Titel. Die Frage ist, ob der Plot ebenso überzeugen kann, wie der große Name. Diesmal geht es um Kate, die Hauptprotagonistin, die erst nach dem Tod ihres Vaters erkennen muss, das ihr Leben eine einzige Lüge war und das ihr geliebter Dad nicht der war, für den sie ihn hielt. Nachdem sie erfahren hat, dass ihr Vater grausam ermordet wurde, fährt sie, selbst bei der Polizei, aus London hin und ermittelt auf eigene Faust, da sie dem Polizisten vor Ort nicht vertraut und denkt, dass sie nicht alles tun, um es aufzuklären. Charlotte Link schreibt, wie gewohnt, sehr spannend und aus verschiedenen Perspektiven. Nach und nach setzt sich die Geschichte zusammen. Sie versteht es, nicht zuviel preis zu geben, und so weiß der Leser bis zum Schluss nicht wer wirklich dahinter steckt. Man hat vielleicht eine Ahnung, liest und liest weiter um dann zu erfahren, dass alles doch ganz anders ist. Einfach genial! Link weiß wie es geht! Die Geschichte ist komplex, es werden zwei unterschiedliche Storys erzählt, die aber zum Schluss genau zusammen passen. Alles ist nachvollziehbar, die Charaktere gut beschrieben, so das man mit ihnen hofft und sich in dessen Sichtweise hineinversetzen kann. Das Buch hat über 600 Seiten, die aber sehr schnell ausgelesen sind, was sehr schade ist. Meine anfänglichen Befürchtungen haben sich also nicht bewahrheitet, die Handlung kann mit dem großen Namen mithalten. Fazit: „Die Betrogene“ von Charleotte Link reiht sich nahtlos in die Reihe der eigenen Bestseller ein. Der Roman ist sehr spannend erzählt und nicht nur ein Tipp von mir, sondern ein Pflichtkauf.

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