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Rezensionen zu
Ich fürchte mich nicht

Tahereh Mafi

Shatter Me (1)

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Fortsetzung: Rette mich vor dir, Ich brenne für dich Verlag: Goldmann (Juli 2014) Sprache: deutsch Seitenanzahl: 336 Altersempfehlung: ab 14 Einband: Taschenbuch Preis: € 9,99 [D] Zitat: "Ich weiß jetzt nur, dass die Wissenschaftler sich irren. Die Erde ist eine Scheibe. Das weiß ich, weil ich vom Rand gestoßen wurde, und seit 17 Jahren versuche ich mich daran festzuhalten. Seit 17 Jahren versuche ich wieder auf die Scheibe zu klettern, aber man kann die Schwerkraft nicht bezwingen, wenn niemand einem die Hand reicht. Wenn niemand es wagt, einen zu berühren." (Seite 31) Inhalt: „Du darfst mich nicht anfassen“, flüstere ich. Bitte fass mich an, möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes. Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. Für ihre Liebe. Und für den Zauber der Berührung ... Meinung: Das Cover hat mich schon seit langem angesprochen, aber leider hatte ich das Buch bis vor kurzem noch nicht zur Hand genommen, was sich als großer Fehler herausgestellt hat. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Juliette in der Gegenwart berichtet und spielt in einem unbekannten Ort in der nahen Zukunft. Der Schreibstil ist aufgrund der häufig verwendeten Metaphern sehr lebendig und bildlich, so dass ich komplett in die Geschichte eintauchen konnte. Dadurch ließ sich das Buch auch sehr schnell lesen. Im Gegensatz zu vielen anderen die ein paar Probleme mit dem Schreibstil hatten, da oft Passagen durchgestrichen und wieder neu geschrieben sind, fand ich dieses Stilmittel gerade gut. Auf diese Weise konnte man gut beobachten, wie sehr Juliette sich am Anfang zu zügeln versucht. Juliette ist 17 Jahre alt und hat in ihrem kurzen Leben schon sehr viele Schmerzen durchleben müssen. Sie wurde von ihren Eltern jahrelang in ein Zimmer gesperrt und später in eine Anstalt geschickt, da sie jeden, den sie berührt, starke Schmerzen zufügt und ihn sogar töten kann. Sie hat weder jemals die Wärme einer Umarmung gespürt, noch einen einzigen Freund gehabt. Deswegen ist sie sehr zurückgezogen. Gleich von Anfang an habe ich Juliette in mein Herz geschlossen, da sie mir so Leid getan hat. Besonders beeindruckt hat sie mich damit, dass sie immer ihren Prinzipien treu geblieben ist, egal, was passiert ist. Im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr durch Juliette's Erinnerungen von ihrer Vergangenheit und fühlt sich immer stärker mit ihr verbunden. Adam ist ungefähr in dem gleichen Alter wie Juliette, ist tätowiert, leicht draufgängerisch und sehr neugierig, womit er so ziemlich das Gegenteil von Juliette ist. Jedoch hat auch er alles andere als eine rosige Kindheit gehabt. Auch ihn habe ich gleich gemocht, da ich immer für Bad Boys zu haben bin. Gut fand ich aber, dass sein Charakter nicht so übertrieben badboymäßig war. Die Welt, in der die Geschichte spielt, wird von einem Regime regiert. Es gibt kaum genügend Nahrung und die Menschen essen sogar vergiftete Tiere, um nicht zu verhungern. Damit äußert die Autorin vermehrt Gesellschaftskritik in ihrem Buch, womit sie bei mir auf großen Anklang gestoßen ist, da auch ich versuche, mich für eine bessere Umwelt einzusetzten und die Vergewaltigung der Umwelt soweit es mir möglich ist, zu verhindern. Gerade weil ich die Charaktere so mochte, war das Buch für mich auch sehr emotional und hat mich an einer Stelle fast zum Weinen gebracht. Die Richtung, die die Geschichte eingeschlagen hat, habe ich nicht vorraussehen können und bin gespannt, was noch auf mich zukommen wird. Aus diesem Grund war das Buch die ganze Zeit über so spannend, dass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Zum Glück gab es keinen Cliffhanger, aber ich möchte trotzdem unbedingt wissen, wie es weitergeht. Bewertung: Aufmachung: 5/5 Schreibstil: 5/5 Charaktere: 5/5 Logik: 5/5 Spannung: 4,5/5 Emotionale Tiefe: 5/5 ♥♥♥♥♥ Ich bereue es, dass ich dieses tolle Buch nicht schon eher gelesen habe und freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Das Buch »"Du darfst mich nicht anfassen", flüstere ich. "Bitte fass mich an", möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.« Seit fast einem Jahr befindet sich die 17-jährige Juliette in Isolations- haft – weggesperrt von einer korrupten Regierung, die in einer von Krieg und Umweltschäden fast zerstörten Welt mit allen Mitteln um die Macht kämpft. Doch selbst deren skrupellose Schergen fürchten die junge Frau, denn sie hat einzigartige Kräfte, ebenso faszinierend wie erschreckend: Wen immer Juliette anfasst, dem nimmt sie die Lebens- kraft. Ihre Berührung ist tödlich. Juliette hat die Hoffnung aufgegeben, jemals wieder freizukommen. Bis ihre Wächter eines Tages einen jungen Mann in ihre Zelle stoßen: Adam, vorgeblich ein neuer Mithäftling, in Wahrheit Soldat und Spion des grausamen Oberbefehlshabers Warner. Denn Warner ist fasziniert von Juliette und will sich ihre einzigartige Fähigkeit zu Nutzen machen. Bald holt er die junge Frau in seinen prachtvollen Palast, versucht sie sich durch Bestechung und Erpressung gefügig zu machen. Juliette, ein- geschüchtert und angeekelt von der eigenen tödlichen Macht, schwankt zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkel – zwischen ihrer aufkeimen- den Liebe zu Adam und ihrer eigenartigen Faszination für Warner. Und verflucht sich für ihre Schwäche. Doch als es darauf ankommt, ist sie stärker, als sie selbst es ahnt, und nimmt den Kampf auf: um ihr Leben, ihre Liebe und um die Zukunft ihrer Welt. Meine Meinung Den Einstieg ins Buch fand ich sehr emotional. Man erfährt viel über Juliettes Haft, ihre Gefühle und ihre schreckliche und demütigende Vergangenheit. Ich war von der ersten Seite gefesselt und fasziniert von der Geschichte und von Juliette.Juliette mag anfangs nicht so rüberkommen, doch sie hat einen starken Charakter. Sie hat noch nie Liebe erfahren, was das bedeutet, kann und will ich nicht nacherleben. Trotz allem, was man ihr angetan, vorgeworfen und nachgeschrien hat, hasst sie nicht die anderen, sondern sich selbst. Die Handlung ist nachvollziehbar und gut durchdacht, weswegen sich das Buch sehr gut lesen lässt. Mir gefällt es sehr gut, dass man nicht vorhersehen konnte, was als nächstes passieren würde und meistens nur eine leichte Ahnung hatte. So konnte ich immer wieder überrascht werden und das Buch genießen. Der Schreibstil ist wohl das beeindruckendste an dem Buch und zieht einen sofort in den Bann. Auch wenn er anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist. Das Buch wird aus der Sicht von Juliette erzählt. Das man dadurch natürlich schön die Gedanken und Gefühle mitbekommt, ist klar. Einige Gedanken sind dabei aber durchgestrichen. Das sind diese Gedanken, wie Juliette sie genau in diesem Moment denkt, sich diese Gedanken aber nicht eingestehen will. Das zeigt ihre innere Zerrissenheit sich und anderen Menschen gegenüber. Gleich danach folgen die Sätze, die sie wirklich sagt oder die sie sich erlaubt zu denken. iCH BIN SO GESPANNT WIE ES WEITERGEHT! Fazit Das Buch hat mir wirklich super gut gefallen, obwohl ich nicht der größte Fantasy Fan bin. Ein toller Auftakt einer Trilogie. Empfehlenswert für alle!

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Klappentext: „Du darfst mich nicht anfassen“, flüstere ich. Bitte fass mich an, möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes. Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. Für ihre Liebe. Und für den Zauber der Berührung ... Cover: Auf den ersten Blick sieht das Cover wunderschön aus: ein hübsches Model mit einem noch hübscheren Kleid, im Hintergrund eine dystopische Stadt. Als ich mir das Cover allerdings ein bisschen länger angeschaut habe, fand ich die Pose des Models ziemlich komisch. Meine Meinung: Ich habe in der letzten Zeit so viel Gutes über dieses Buch gehört, dass ich mich entschlossen habe, es endlich selbst zu lesen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich es vom Randomhouse-Bloggerportal als Rezi-Exemplar bekommen habe. Die Sprache im Buch war unglaublich schön, detailreich, fast poetisch, und doch leicht und schnell zu lesen. Das hat mich sehr positiv überrascht, da man so etwas selten in Dystopien findet. Außerdem überzeugt das Buch mit einer außergewöhnlichen Story, die mich persönlich oft zum Nachdenken angeregt hat. Was wäre, wenn ich niemandem nahe sein dürfte? Wenn ich mit einer Berührung töten könnte? Genau so geht es Protagonistin Juliette: Sie wurde eingesperrt, denn ihre Nähe ist tödlich. Wen sie berührt, dem nimmt sie das Leben. Schon als sie ein kleines Kind war, hielten sie alle für ein Monster. Und sie beginnt, daran zu glauben. Bis sie jemanden wiedersieht, der einst ihr Herz berührt hat. Und ein grausamer Herrscher sie als Waffe einsetzen will. Das Buch liefert eine berührende Liebesgeschichte, einen außergewöhnlichen Antagonisten, den man nicht einfach so hassen kann und ein Ende, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Fazit: "Ich fürchte mich nicht" ist spannender Trilogieauftakt mit einem ungewöhnlichen Schreibstil und einer einzigarten Story, die zum Nachdenken anregt. 5 von 5 Sternen!

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Zu Anfang war ich Recht skeptisch. Zwar hatte man mir immer nur Gutes gesagt, doch ich konnte es nicht glauben, bis ich das Buch nun endlich selbst gelesen habe. Juliette ist eine wunderbare Persönlichkeit, trotz Ihrer Vergangenheit besitzt Sie ein gutmütiges Wesen und versucht anderen zu Helfen, auch wenn diese Sie nie beachtet haben. Ihre Sicht der Dinge ist sehr nachvollziehbar, was es einfacher macht, sich in die Situationen hineinzuversetzen. Auch die anderen Charaktere versprühen ihren eigenen Charm, selbst der Bösewicht ist mit viel Liebe ins Leben gerufen worden. Durch die vielen kurzen Sätze, scheint das Buch ein schnelles Tempo vorzulegen, an welches man sich aber sehr rasch gewöhnt. Verwirrend fand ich zu Anfang die Sätze, die ihre Geheimen Gedanken darstellten. Doch auch daran gewöhnt man sich rasch. Ich bin sehr gespannt auf den Zweiten Teil :)

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Juliette kam mir von Anfang an total symphatisch vor. Nicht nur, dass ich ihre Sicht der Dinge liebe, sondern auch, wie sie mit den Dingen umgeht. Sie gerät so gut wie nie in Aufruhr und versucht immer, direkt eine Lösung zu finden. Sie denkt so viel über die Welt und ganz viele andere Sachen nach, sie macht sich so viele Gedanken. Das finde ich toll. Vor allem der Schreibstil passt zu der Story. Er ist außergewöhlich und an manchen Stellen sehr abgehackt - aber genau das ist das Tolle. Eben dieser Stil macht die Spannung in dem Buch aus und trifft an den passenden Stellen auf eine Prise Humor. So nennt sie Adam anfänglich nicht bei seinem Namen, sondern immer nur Zellengenosse. Sie benutzt "Zellengenosse" sozusagen als seinen Namen. Der Plot generell ist auch klasse. Ich liebe Tahereh Mafis Schreibstil

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Inhalt Juliette hat eine Gabe, die einem Fluch gleichkommt. Ihre Berührungen sind tödlich. Ihr Leben lang ist sie ausgestoßen und weggesperrt worden, war in den Augen ihrer Mitmenschen ein Monster. Dann schickt man ihr plötzlich einen neuen Zellengenossen und von da an ändert sich alles. Nicht nur, dass er in ihrem Leben schon in der Vergangenheit eine besondere Rolle gespielt hat, plötzlich rückt Juliette auch in den Mittelpunkt kriegerischer Interessen. Wie soll sie sich ihre Menschlichkeit bewahren, wenn die Umstände sie dazu zwingen wollen, sich gegen die Menschen zu richten? Meine Meinung Nachdem dieses Buch eine halbe Ewigkeit auf meiner Wunschliste und eine zweite halbe Ewigkeit in meinem Regal stand, bin ich endlich dazu gekommen, es zu lesen. Und, was soll ich sagen? Ich bereue es, ihm nicht früher Zeit eingeräumt zu haben! Das allerstärkste Erkennungsmerkmal von "Ich fürchte mich nicht" ist zweifellos der außergewöhnliche Schreibstil. Er ist sehr bildhaft, wortgewaltig, tiefgängig und geradezu poetisch. Er vermittelt Juliettes Verfassung zu jedem Zeitpunkt der Geschichte so glaubhaft und eindringlich, dass der Leser sich seinem Sog kaum entziehen kann. Auch die Handlung hat es in sich. Die Grundidee mit Juliettes Andersartigkeit ist spannend umgesetzt, die dystopischen Hintergründe passend und originell, die Liebesgeschichte mitreißend, die Charaktere vielschichtig. Der Plot besteht aus einem einzigen, zielgerichteten Handlungsstrang, ohne dadurch langweilig oder gar vorhersehbar zu werden. Das Ende ist verhältnismäßig offen. Es ist ein bisschen so, als ob es einfach an einer beliebigen Stelle abbricht. Da es sich nicht um einen Spannungsmoment handelt, wird man zwar nicht mit einem Cliffhanger zurückgelassen, will aber dennoch wissen, wie es weitergehen wird. Fazit "Ich fürchte mich nicht" hat einfach alles, was ich mir von einem guten Buch wünsche, und ist in faszinierend einzigartiger Weise geschrieben. Ich bin begeistert! Wer Dystopien mag, sollte sich dieses Prachtstück nicht entgehen lassen!

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Ich fürchte mich nicht

Von: Prettytiger

07.03.2015

Mein Eindruck: Schon von der ersten Seite an hat mich die Autorin mit ihrem außergewöhnlichen Schreibstil vollkommen an ihren Roman gefesselt. Tahereh H. Mafi spielt förmlich mit Worten. Sie wirbelt sie durcheinander und fügt sie an Stellen wieder ein, an denen sie auf den ersten Blick nicht hingehören. Beeindruckend sind dabei auch die ausdrucksstarken Bilder und Metaphern, mit denen sie versucht, dem Leser Juliettes verworrenes Wesen besser verständlich zu machen. Dabei neigt Mafi jedoch an einigen Stellen zu Wiederholungen und versucht, zu viele bildhafte Vergleiche in zu kleine Passagen zu pressen, was deutlich zeigt, dass sie als junge Autorin ihren eigenen Stil erst noch festigen muss. Die Geschichte wird aus Juliettes Sicht wiedergegeben, die den Leser durch die gesamte Handlung begleitet. Dabei bekommt man einen sehr genauen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, denn alle Ereignisse werden ähnlich einem Tagebucheintrag von Juliette geschildert. Jede einzelne Emotion überträgt sich durch diesen Schreibstil direkt auf den Leser. Es gibt durchgestrichene Passagen, als hätte Juliette plötzlich ihre Meinung geändert oder einen unaussprechlichen Gedanken einfach wieder verworfen, aber auch ganze Seiten, auf denen immer wieder die gleichen Worte stehen, als wolle Juliette sich selbst etwas einreden. Auch sonst zeichnet sich die sprachliche Gestaltung vor allem durch kurze, abgehackte Sätze aus, die die gesamte Erzählung teilweise atemlos wirken lassen. Immer wieder wird Spannung aufgebaut und es ist wirklich fesselnd, von Juliettes Begabung zu lesen. Denn die Gabe und alle mit ihr einhergehenden Konsequenzen werden realistisch geschildert. Insgesamt stellt Juliette eine starke Protagonistin dar, die sich im Verlauf des Romans langsam wiederfindet. Doch auch die anderen Figuren sind faszinierend angelegt. Besonders Adam mit seiner zarten, romantischen Seite scheint so ganz und gar nicht in das straffe Regime des Psychopaten Warner zu passen, der einen ganz eigenen Wahn Juliette gegenüber entwickelt hat. Er möchte sie für sich alleine, sie besitzen, doch eben diese Besessenheit lässt die beiden immer wieder auseinanderdriften. Die Beziehung zwischen Warner und Juliette bietet also einiges an Potential und ich bin schon gespannt, wie sich die ganze Sache schlussendlich entwickelt. Alles in allem ist der Autorin mit „Ich fürchte mich nicht“ ein beeindruckendes Debut gelungen, das auf ebenso gelungene Fortsetzungen hoffen lässt.

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Juliette ist siebzehn Jahre alt. Sie wurde ihrem Elternhaus gewaltsam entrissen und in einer Irrenanstalt untergebracht. Seitdem hat sie kein Wort mehr gesprochen und noch viel länger hat und wurde sie nicht berührt. Denn die Berührung ihrer bloßen Haut bedeutet den Tod, Juliette entzieht anderen Menschen dadurch die Lebensenergie. Zahllose Tests und Untersuchungen musste sie schon über sich ergehen lassen, doch nichts konnte zu einer Verbesserung beitragen: Juliette ist und bleibt für ihre Mitmenschen gefährlich und wurde deshalb eingesperrt. Um nicht den Verstand zu verlieren, schreibt sie heimlich in ein Notizbuch und träumt von einem fliegenden Vogel, wobei sie sich immer wieder sagt, dass dieser am nächsten Tag ganz bestimmt vorbei fliegen wird. Nach drei Jahren in Einzelhaft wird ihr plötzlich ein junger Mann in die Zelle gesteckt – er kommt ihr bekannt vor, doch sie kann sich nicht konkret erinnern. Bis sie in seine Augen blickt und ganz genau weiß, wer vor ihr steht. Doch Adam ist nur Teil eines gemeinen Plans, nur ein Mittel zum Zweck, um Juliettes zwischenmenschliches Verhalten nach drei Jahren Isolation zu prüfen, und er hat die Aufgabe, das junge Mädchen zu seinem Befehlshaber Warner zu eskortieren – und der hat seine ganz eigenen Pläne für Juliette und ihre Begabung. Als Juliette dahinter kommt, ist sie geschockt – denn sie würde niemals absichtlich einem Menschen weh tun. Sie leistet Widerstand und erfährt stille Unterstützung von Adam, der ihre Zuneigung erwidert. Doch so leicht, wie Juliette sich das vorstellt, ist es nicht – denn Warner hat seine eigenen Methoden, andere von seinen Ideen und Wünschen zu überzeugen … Das erste, das vielen übersättigten Lesern beim Anblick von "Ich fürchte mich nicht" wahrscheinlich einfallen wird, ist “oh nein, nicht noch eine Jugenddystopie!” Wer dem mit wunderschönem und zur Story passendem Cover versehenen Buch trotzdem eine Chance gibt, der wird schnell eines Besseren belehrt, denn das Debüt von Tahereh Mafi ist alles andere als ein Bestandteil des vorherrschenden Einheitsbreis. Bereits auf den ersten Seiten sticht ein besonderes Merkmal ganz deutlich hervor: Die Sprache. Leser, die sich in Worte fallen lassen können und Metaphern lieben, werden in "Ich fürchte mich nicht" kaum eine Seite finden, auf der sie nicht ins Schwelgen geraten und inne halten müssen, um die sprachliche Schönheit der Geschichte vollends genießen zu können. Mitunter stockt einem der Atem nicht nur auf Grund der unvorstellbaren Situation von Juliette, sondern eben auch wegen der nahezu poetischen Ausdrucksweise der Autorin, die das Schicksal ihrer Protagonistin so wundervoll verpacken kann. Doch nicht nur sprachlich kann Tahereh Mafi auf Anhieb überzeugen, auch ihre Charaktere zeichnen sich nahezu durch die Bank weg mit einer wunderbar angenehmen Tiefe aus. Selbst der Bösewicht in der Geschichte schafft es, dem Leser, wenn schon nicht unbedingt Sympathien, dann doch auf jeden Fall Faszination zu entlocken. So gelingt es sogar Warner, im Leser mehr als nur die übliche Abneigung zu entfachen – gegenteilig ist es manchmal sogar so, dass Verständnis im Leser aufkeimt. Schließlich scheint Juliette eine faszinierende Person zu sein, die trotz ihrer Gefährlichkeit einfach einen gewissen Reiz ausübt. Juliette kann vor allem durch ihre, für sie falschen, Gedanken punkten – diese sind im Buch als durchgestrichene Passagen gekennzeichnet und zeigen ganz deutlich, wie sehr die junge Protagonistin unter ihrer Situation leidet und sich nach Berührungen und körperlicher Nähe sehnt. Daher fällt es auch nicht zwangsläufig negativ auf, dass sich die Sache zwischen Adam und ihr derart schnell entwickelt – Juliette muss förmlich ausgehungert nach Zärtlichkeiten sein, und jeder Mensch dürfte in der Lage sein, diesen Hunger zumindest in Teilen nachzuempfinden. Und schließlich Adam als dritte Hauptfigur, der als gefühlskalter Soldat auftritt und nur seine Befehle ausführt. Es dauert eine Weile, bis der Leser mit ihm wirklich warm wird und ihm gegenüber nicht mehr skeptisch ist, doch genau das macht ihn auch wieder sehr authentisch. Alles in allem ist "Ich fürchte mich nicht" eine erfrischend und angenehm aus der Masse herausstechende Jugenddystopie, die mit sämtlichen Punkten überzeugen kann und auf Grund des sehr offen gehaltenen Endes wohl einen Reihenauftakt darstellt. Es bleibt abzuwarten, welche Ideen Tahereh Mafi in den hoffentlich bald folgenden Bänden noch für den Leser bereit hält, doch schon jetzt ist wohl sicher, dass dieser Roman einen festen Platz in jedem Dystopien-Regal finden sollte. Denn nicht nur Jugendliche werden sich unterhalten fühlen, auch erwachsene Leser können in der Geschichte versinken und sich an der komplexen Schönheit dieses Debüts erfreuen. Ein rundum gelungenes Werk, das man nach der letzten Seite am liebsten sofort noch mal lesen möchte, von einer Autorin, von der man hoffentlich noch so einiges lesen wird. Fazit: Eine weitere Jugenddystopie, die sich allerdings deutlich von der breiten Masse abzuheben weiß. Mit einem unglaublich schönen, fast schon poetischen Sprachstil kann "Ich fürchte mich nicht" den Leser von Beginn an fesseln und bemerkenswerte Charaktere begleiten ihn auf jeder Seite dieses auch optisch ansprechenden Buches. Eine innovative Hintergrundidee und die passende Storyline runden Tahereh Mafis Debüt und Reihen-Auftakt nahezu perfekt ab und machen schon jetzt Lust auf die Fortsetzung – ein berührendes Lesemuss für Genrefans! Wertung: 4einhalb Schwertpaare Handlung: 4.5 / 5 Charaktere: 5 / 5 Lesespaß: 5 / 5 Preis/Leistung: 4.5 / 5

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